Warum trinkt ein Mensch Alkohol?

Ich wunder mich grad, dass mir zu dem Thema rein gar nichts einfällt. Da las ich: "Alkohol" und dachte mir: "Jö, endlich ein Thema wo ich mitreden kann". Und dann ist da nur diese enttäuschende Leere in meinem Kopf. *schmoll* ich kann nur ein bisschen graben.

Unterm Strich kommt raus: Es gab mehrere Gründe. Mein Suchtverhalten kann ich nicht an irgend einer einzigen Sache aufhängen.

Begonnen habe ich mit 15, weil ich den falschen Beruf ergriffen habe. Im Grunde, weil ich zu wenig Konsequenz, Selbstbewusstsein und Intelligenz verfügbar hatte, den Berufswunsch durchzusetzen, der mir vorschwebte.

Im weiteren Verlauf hab ich dann festgestellt, dass bestimmte Ängste, die ich nüchtern hatte, im Rausch nicht da waren. Das hat mich die falsche Berufswahl schnell vergessen lassen und ich hab meine Lehre im Rausch fertig gemacht. Ratz fatz. Im Grunde hab ich nur noch für den Feierabend gelebt und der Alkohol wurde so eine Art Gott für mich.

Hätte ich - ja, hätte ich genug Selbstbewusstsein und Intelligenz verfügbar gehabt, den richtigen Beruf zu ergreifen, also einen, der meinen damaligen Interessen entsprochen hätte, dann hätte ich möglicherweise auch andere Strategien im Umgang mit meinen Ängsten gefunden und wäre vielleicht nicht so intensiv am Alkohol hängen geblieben.

Aber das ist alles lange her und was ich hätte tun sollen und was nicht bringt mich heute nicht mehr weiter.

Ich will nur sagen: Jeder Trinker hat seinen Grund. Ich habe mangels Selbstbewusstsein und Intelligenz zu trinken begonnen, aus einem Minderwertigkeitskomplex heraus. Ein anderer trinkt vielleicht, weil er ein übersteigertes Selbstbewusstsein hat oder sich zu intelligent vorkommt. Kenn ich auch, solche Patienten.

Dann, im weiteren Verlauf, hab ich gern gesoffen, um den durchs Trinken entstandenen Kummer zu vergessen. Egal. Kein Grund ist gut genug, um eine Rechtfertigung für die verlorene Lebenszeit und den entstandenen Schaden zu sein. Ich kann mich nur noch retten, indem ich mich belüge und mir einrede: "Ich habe keine Lebenszeit verloren, sondern nur losgelassen."
 
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Es gibt nur einen Grund, warum jemand trinkt: der Alkohol und dessen Wirkung :)

Alkoholismus als solcher ist eine Krankheit und wie bei allen Krankheiten isses mühsam zu fragen, was der Auslöser war. Warum erwischt es den einen und warum den anderen nicht? Ist nicht anders als bei der gemeinen Grippe... Ist leider so.

LG, v-p
 
Der Urinstinkt des Tieres o. wenn ein Tier völlig ausgehungert ist.

Glaub ich nicht. Kennst du den Film "Die lustige Welt der Tiere"? Die Viecher, die sich da eine Dröhnung verpassen, machen das jedes Jahr wieder, kommen immer wieder dorthin zurück, wo sie das köstliche vergärte Obst naschen dürfen - vom Affen bis zur Giraffe - alle tun sie es und das auch noch friedlich vereint, wo man sich doch sonst aus dem Weg geht (fast wie in der Kneipe *ggg*).
 
Meinst du warum trinken heute noch Menschen Alkohol oder warum haben Menschen immer schon dem Alkohol zugesprochen?
Grundsätzlich hat der Alkohol oder das Berauschen , Hemmungen verlieren usw. einen ganz anderen geschichtlichen Hintergrund als wir uns heute in der Eckkneipe wenn uns einer betrunken anpöbelt, vorstellen.
Das ist sehr interessant und letztendlich hat der Alkohol es ähnlich wie die Weisheitszähne geschafft, das wir immer noch damit zu kämpfen haben.

vg Leah

vg Leah
 
Was ich auch noch weiß ist, warum ich seit ein paar Monaten keinen Alkohol trinke, auch wenn das hier nicht die Frage ist.
Der Grund ist wieder mal die Angst. Eine Hemmung, wenn man so will, eine gewisse Unsicherheit... mangelndes Säuferselbstbewusstsein :rolleyes:
Weil ich bei meinem letzten Absturz begriffen habe, dass ich, wenn ich weiter auf der Suchtschiene fahre, vor dem endgültigen Absterben noch wahnsinnig werde.

Jetzt befinde ich mich gerade in der Phase der Hoffnung, dass das noch zu vermeiden ist.
 
Warum z.B. trinken Ärzte?
Irgendwann während des Medizinstudiums lernt jeder Student, wie viele tödliche Krankheiten es gibt und durch welche Alltagssymptome sie sich ankündigen. Jeder Husten kann Lungenkrebs sein, jeder Furz Darmkrebs, jede Sehstörung Hirnkrebs und jede Zuckung ALS. Der Arzt ist sich einer Vielzahl tödlicher Bedrohungen jederzeit bewusst und ahnt, dass man davor nicht wirklich fliehen kann. Zudem hat er jede Menge Stress. Und was hilft schnell gegen Stress? Alkohol und Nikotin.

Um ein mögliches Versagen zu verdrängen
Hier möchte ich mal anmerken, dass Ärzte einen sehr kranken Humor haben.

Ich habe die Erfahrung gemacht, das Menschen unter Alkohol präsenter sind, mehr im Hier und Jetzt.
Sie hören Dir intensiver zu, sie reagieren direkter, da sie hiermit ihre Hemmschwellen überwunden haben
und somit auch ihres vermeintlichen Rollenspiels entfliehen.
Wichtiger Punkt. Viele von uns können sich viel besser ausdrücken, wenn sie ein, zwei Bierchen getrunken haben. Die Hemmungen fallen, die Worte fließen, man wagt mehr. Nervösen Rednern wird empfohlen, vor der Rede ein Glas Wasser mit einem Schuss Schnaps zu trinken.

Natürlich nur, wenn der Pegel nicht zu hoch ist somit sämtliche Regeln und Reaktionen ausser Kraft gesetzt sind.
Trotzdem gehen viele Trinker so weit. Mein Vorschlag: Der Mensch hat Sehnsucht nach der Zeit, als er noch Affe war. Alkohol in Massen schläfert den Geist ein und befreit den unterdrückten Trieb. Der Mensch ist kein Mensch mehr, sondern ein Weraffe. Er heult, brüllt, frisst, prügelt sich und belästigt potenzielle Sexpartner. Er hat das Gehirn abgeschaltet, denkt mit Bauch und Schwanz. Und er genießt es.
 
@Abandonero

habe schmunzelnd deinen Beitrag gelesen. In jedem Wesen wohnt Sucht, das suchen sich wohl zu fühlen. In einer Stressgesellschaft kein Wunder.

Ich kenne auch einen Chirurgen der säuft wie ein Loch, aber sobald der im Op steht, macht der seine Arbeit.

Tiere suchen sich Suchtstoffe Gifte die sie wegbeamen. Sie Katze mit der Katzenminze.

Es gehört wohl zum sein, das Mensch versucht sich aus den Zwängen des Alltags zu befreien.

LG Ute
 
Was ich auch noch weiß ist, warum ich seit ein paar Monaten keinen Alkohol trinke, auch wenn das hier nicht die Frage ist.
Der Grund ist wieder mal die Angst. Eine Hemmung, wenn man so will, eine gewisse Unsicherheit... mangelndes Säuferselbstbewusstsein :rolleyes:
Weil ich bei meinem letzten Absturz begriffen habe, dass ich, wenn ich weiter auf der Suchtschiene fahre, vor dem endgültigen Absterben noch wahnsinnig werde.

Jetzt befinde ich mich gerade in der Phase der Hoffnung, dass das noch zu vermeiden ist.

Ich bin von Deiner Ehrlichkeit beeindruckt. Mir geht es uebrigens sehr aehnlich. Ich habe viele Jahre sehr ordentlich einen gehoben und daher habe ich in der Vergangenheit immer mal wieder eine 4-6 Monatige Trocken-Pause eingelegt. Wenn man sauber ausgeht, stellt man annfangs fest, das man mit den Leuten,die einen saufen nicht mehr so gut connectet. Es ist ein harter Lernprozess, sich in der berauschten Gesellschaft zu integrieren ohne Rueckfaellig zu werden.

Ich glaube, das wenn die Welt in Ordnung waere, es fuer viele keinen Anlass gaebe Alkohohl zu trinken.
Wie kommt man ueberhaupt erst dazu Alkohol zu trinken?
Kann hier jemand behaupten, das sein erstes Bier oder seine erste Zigarette lecker war?

beggar-want-a-beer.jpg


gruesse von
shido
 
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Habt Ihr Euch schon einmal die Frage gestellt?
Natürlich um etwas zu vergessen/verdrängen, seine Hemmschwelle zu beseitigen aber,
da muss noch mehr sein.
Warum z.B. trinken Ärzte?
Um ein mögliches Versagen zu verdrängen und Piloten, um das Flugzeug sicher zu bedienen?

Ich habe die Erfahrung gemacht, das Menschen unter Alkohol präsenter sind, mehr im Hier und Jetzt.
Sie hören Dir intensiver zu, sie reagieren direkter, da sie hiermit ihre Hemmschwellen überwunden haben
und somit auch ihres vermeintlichen Rollenspiels entfliehen.
Natürlich nur, wenn der Pegel nicht zu hoch ist somit sämtliche Regeln und Reaktionen ausser Kraft gesetzt sind.


Trinkst Du???
 
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