Warum treten so viele ihr Glück mit Füßen?

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Zitat von Sunna
Ja, und bei genau solchen Leuten habe ich das Gefühl, daß sie sich nur deswegen aufregen, weil derjenige, der es erkannt hat und für sich selbst das Bessere zuläßt, ihnen einen Spiegel vorhält. Er spiegelt ihnen das wieder, was sie selbst aus ihrem Leben machen könnten, aber nicht wagen, weil sie sich selbst noch nicht von gewissen Konditionierungen befreit haben.

Auf den ersten Blick scheint es bequemer, in den alten Mustern steckenzubleiben, und wenn dann jemand auftaucht und etwas anderes vorlebt, heißt es "boah, geht doch nicht, darf nicht sein!" Dabei geht es sehr wohl, und die Aufgeregtheit und das Verurteilen des anderen ist nur ein Schutzmechanismus, um einer Konfrontation mit dem, was möglich sein könnte, zu entgehen und die alten Muster zu verteidigen.

Hierzu würde ich gerne etwas sagen - das Thema: ,,sein Glück mit Füßen treten" von einer anderen Seite aus betrachten.

Was richtig oder falsch war, das weiß man ja immer erst im Nachhinein - und so gesehen denke ich, kann ich meine Situation ja auch erst jetzt beurteilen (für mich natürlich - andere sehen das vielleicht mit anderen Augen)....
Man kommt ja nicht mit 50 Jahren zur Welt - sondern um dorthin zu gelangen, geht man erstmal einen langen, mehr oder weniger steinigen Weg.
Kurz und gut - ich hab mit 18 geheiratet (meine große Liebe) - mit 19 mein erstes Kind zur Welt gebracht - und das Leben ging so dahin. Mal war ich himmelhochjauchzend - dann wieder zu Tode betrübt.
Ich hab geliebt, gehasst, wollte gehen, dann wieder bleiben .... wie´s halt so geht im Leben....


Mit 25 hab´ ich mich zum erstenmal während meiner Ehe verliebt - in einen um acht Jahre jüngeren Mann - und ich dachte, das sei nun meine große Liebe - wahrscheinlich war ich mit 18 noch zu jung um davon schon eine Ahnung zu haben - dachte ich.....
Nun - ich hatte schon drei Kinder und ich liebte ja auch meinen Mann - halt anders - ruhiger - er ist der Vater meiner Kinder und die vergötterten ihren Papa - und er hätte sich für uns vierteilen lassen.
Was also tun? Tage und Nächte der Verzweiflung folgten - Unruhe kehrte in unseren Familienaltag ein. Niemand wusste etwas - aber alle spürten, dass etwas nicht stimmte - und ich beendete diese Liebesgeschichte - worauf ich natürlich dachte, die Welt bricht zusammen!
Ist sie aber nicht - und Jahre später trafen wir uns - er ebenfalls verheiratet - und wir wussten, dass wir damals richtig entschieden hatten....
Mit 35 verliebte ich mich abermals - und ich dachte - so - jetzt bin ich reif genug um zu wissen, dass es diesesmal wirklich die große Liebe ist - dachte ich....
Er war ebenfalls jünger als ich und für sein Alter sehr klug und vernünftig, ich konnte mit ihm lachen und ernsthafte Gespräche führen - es war halt wieder einmal -NEU .....
Die Kinder waren bereits groß und ich sah eigentlich keinen Grund, weshalb ich meiner ,,großen Liebe" nicht folgen sollte.....
Tage und Nächte der Zweifel und des Hin - und Hergerissenseins folgten. Wir schrieben uns wunderschöne Briefe - wie ich es nicht mal in jungen Jahren erlebt hatte - doch eines Tages fand mein Mann einen dieser Briefe - und als ich sah, wie sehr er darunter litt, so dass auch mir das Herz beinahe brach - beendete ich diese Liebesgeschichte abermals - litt unter schrecklichem Liebeskummer - dachte wieder einmal, die Welt stürzt ein.
Ich hab mir geschworen, mir dieses unsägliche Leid nie wieder anzutun - mir nicht und auch meinem Partner nicht - der es nicht verdient hat so verletzt zu werden - der sich für uns geplagt hat, der soviel geschuftet hat, dass ich es mir erlauben konnte, bei den Kindern zu bleiben - dass ich sie nicht in fremde Hände geben musste - und der mich auf seine Weise immer geliebt hat - und ich ihn.....und was haben die anderen je für mich getan?
Heute weiß ich, dass ich intuitiv richtig entschieden hab - für meine Familie, die auch immer für mich da ist - ich kann mich auf meinen Mann und auf meine Kinder hundertprozentig verlassen - wir sind stets füreinander da!

Und heute frage ich mich manchmal - wer war denn nun meine große Liebe?
Wie wäre es denn weitergegangen, hätte ich wirklich meine Familie verlassen - um mit einer - vermeintlich - großen Liebe wegzugehen?
Danach wäre der Nächste gekommen - und dann der Nächste - usw. und eines Tages ist man alt und kein Hahn kräht einem mehr nach und da steht man plötzlich alleine da - und erfriert in der Einsamkeit - weil keiner dich mehr haben will .....
Wo würde ich denn heute mit 55 Jahren stehen?

Ich hab gerade meinen Job verloren (hab ich in einem anderen Thread geschrieben) - weil meine Firma zugesperrt hat - hab viele Tränen gesehen - verzweifelte Kollegen und Kolleginnen, die - geschieden oder alleinstehend - nicht wussten, wie es weitergehen soll ....
Natürlich hat es mich auch getroffen - wir waren ein gutes Team und haben lange zusammen gearbeitet - aber verzweifelt bin ich nicht - denn ich bin gut aufgehoben.....und ich danke Gott - meinem Schutzengel - wem auch immer, dass sie mir stets den richtigen Weg gezeigt haben.....

Und noch eines ist mir heute klar - man kann auch mit dem eigenen Mann immer wieder neu beginnen - und sich immer wieder neu in ihn verlieben.
Denn - (wer hat das so schön gesagt?) - das gewohnte Übel ist immer noch das Kleinere........:liebe1:

Ich hätte also im anderen Fall mein Glück mit Füßen getreten ......


Alles Liebe Euch
Evy:)
 
An Deiner Stelle würde ich erstmal von einem Mangel an Informationen und Verständnis Deinerseits ausgehen, bevor Du zu wissen glaubst was gut für jemand anderen sei.

Wo habe ich behauptet, zu wissen, was gut für jemand anderen sei :confused:

Wenn ich allerdings (z. B.) sehe, daß jemand, der allein in Gesellschaft ein sehr warmes, fröhliches, ja geradezu mitreißendes Wesen an den Tag legt, in Gegenwart seines Partners plötzlich ganz anders und wie ferngesteuert wirkt, dann habe ich schon das Gefühl, daß da etwas nicht stimmt.
Ich würde mir aber nie anmaßen, demjenigen zu sagen, er solle sich von dem Partner trennen - er muß selbst herausfinden, was da nicht stimmt, und hat es selbst in der Hand, etwas daran zu ändern.

Sicher, es hat definitiv mit alten Mustern zu tun. Nur: Die Situation ist genau dazu da, um sie aufzulösen. Du kannst schwer von jemandem verlangen, er solle seine alten Muster einfach ablegen. Natürlich wäre das wirklich das Beste, davon bin ich auch überzeugt. Aber ist es so einfach? Versuch es selbst... Deine Probleme sind ganz simpel nur in einem anderen Bereich, und da hast auch Du Muster. Ich kann nicht wissen, wo bei Dir der Bereich bzw. die Bereiche sind, unter denen Du leidest, aber ich wette Du brauchst nur einen Gedanken um zu wissen was ich meine. Und dann wirst Du auch sehen, das es nicht so leicht ist, zu sagen: "Oh ja, ich schmeiße die alten Muster weg! ...warum habe ich nicht schon früher daran gedacht?? ..." ;)

Ja, stimmt, irgendwo tragen wir alle unsere alten Muster mit uns herum. Bei mir ist es auch ein gewisses Sicherheitsdenken - zwar gehöre ich nicht zu den Leuten, die an einem ungeliebten Job wirklich kleben, aber bevor ich etwas neues wage, habe ich gern auch so etwas wie die Aussicht darauf, daß dieses Neue auch erfolgreich sein wird. Also, aus dem alten Job zwar rauswollen, aber den neuen am liebsten schon in der Tasche haben... dummerweise funktioniert das meist nicht. Bis jetzt war es meistens so, daß z. B. erst mein Arbeitsvertrag auslaufen und ich arbeitslos werden mußte, bevor ich wirklich zu neuen Ufern aufgebrochen bin.

Es gibt allerdings auch Menschen, die selbst dann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, sondern resignieren und sich dem Untergang hingeben - und genau das ist es, was ich nicht verstehe.
 
Liebe Evi

verzeih mir, wenn ich das sage, aber du bist da sehr ich- bezogen.
gehst du im Ernst davon aus, daß jeder so einen tollen Partner hat wie du ihn stets hattest?
Du schreibst vom Reiz des Neuen... aber darum ging es doch überhaupt nicht.
Mir kommt es so vor als hättest du das Thema gar nicht richtig verstanden.
Deine Geschichte an sich ist sehr schön. Toll, daß du dich für das Richtige entschieden hast. Doch transportiere bitte nicht deine Weisheiten- denn wie es woanders daheim aussieht, kannst du nicht wissen. Unbewußt sagst du somit zu einer mißhandelten Frau: "Ja, aber ER sorgt doch für euch..."
Da das aber unmöglich deine Absicht sein kann, wie ich annehme, mußten diese- meine Worte- sein: Für all die, die zuhause die Hölle haben.

LG* an alle, ein Robin Hood der Benachteiligten
 
Liebe Evi

verzeih mir, wenn ich das sage, aber du bist da sehr ich- bezogen.
gehst du im Ernst davon aus, daß jeder so einen tollen Partner hat wie du ihn stets hattest?
Du schreibst vom Reiz des Neuen... aber darum ging es doch überhaupt nicht.
Mir kommt es so vor als hättest du das Thema gar nicht richtig verstanden.
Deine Geschichte an sich ist sehr schön. Toll, daß du dich für das Richtige entschieden hast. Doch transportiere bitte nicht deine Weisheiten- denn wie es woanders daheim aussieht, kannst du nicht wissen. Unbewußt sagst du somit zu einer mißhandelten Frau: "Ja, aber ER sorgt doch für euch..."
Da das aber unmöglich deine Absicht sein kann, wie ich annehme, mußten diese- meine Worte- sein: Für all die, die zuhause die Hölle haben.

LG* an alle, ein Robin Hood der Benachteiligten

Grüß Dich Freyr - hallo allerseits!

Ist jetzt nicht bös gemeint - aber es ist sehr interssant, zu welchen Schlussfolgerungen ein Beitrag führen kann und was man alles herauslesen kann - wenn man nur genügend Phantasie spielen lässt - selbst wenn dort ganz was anderes steht!

Schade - tut mir leid, dass wir uns so missverstehen.....

Lieben Gruß
Evy:)
 
Grüß Dich Freyr - hallo allerseits!

Ist jetzt nicht bös gemeint - aber es ist sehr interssant, zu welchen Schlussfolgerungen ein Beitrag führen kann und was man alles herauslesen kann - wenn man nur genügend Phantasie spielen lässt - selbst wenn dort ganz was anderes steht!

Schade - tut mir leid, dass wir uns so missverstehen.....

Lieben Gruß
Evy:)


Es freut mich doch, wenn du glücklich bist- wahrscheinlich immer schon gewesen bist. Du wußtest es vielleicht nur streckenweise nicht richtig zu schätzen. Das ist ganz menschlich;)
Wenn jemand jedoch NICHT glücklich ist, finde ich, sollte man auch ihm die Hand reichen und sagen: Heee mach die Augen auf, schau genau hin und betrüge dich nicht selber.
Es ging dabei weder persönlich um dich oder um mich.
Und genauso hatte ich Sunna`s Beitrag verstanden.
Du nicht? :confused:

LG*
 
Weil es kein Glück ist... da kannst du noch so oft die Partner wechseln und dir jedesmal einbilden, dass dir der neue "Kraft" gibt und dich glücklich macht und der alte nicht mehr gut genug ist.
 
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Es freut mich doch, wenn du glücklich bist- wahrscheinlich immer schon gewesen bist. Du wußtest es vielleicht nur streckenweise nicht richtig zu schätzen. Das ist ganz menschlich;)

Das ist genau das, was ich in meinem Posting sagen wollte - man weiß sein Glück - oder das, was man hat - aus welchen Gründen auch immer - nicht zu schätzen - und tritt es demnach mit Füßen - in welcher Form auch immer!

Zitat von Freyr
Wenn jemand jedoch NICHT glücklich ist, finde ich, sollte man auch ihm die Hand reichen und sagen: Heee mach die Augen auf, schau genau hin und betrüge dich nicht selber.

Wieso sollte man das - und mit welchem Recht? Muss das nicht eigentlich jeder für sich selbst entscheiden? Wie kann ein Außenstehender entscheiden, was dem anderen sein Glück ist?

Es ging dabei weder persönlich um dich oder um mich.
Und genauso hatte ich Sunna`s Beitrag verstanden.
Du nicht? :confused:

Doch, doch - ich hab sehr gut verstanden :schnl:

:)
 
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