Warum treten so viele ihr Glück mit Füßen?

Sunna

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17. Januar 2007
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Bayern
Hallo allerseits!

Beim Lesen eines anderen Themas, aber auch bezüglich Beobachtungen in meinem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis ist mir folgende Frage in den Sinn gekommen:

Warum halten viele Menschen an einer bestehenden Partnerschaft, in der sie sich nicht mehr wohlfühlen, fest, und stoßen dafür sogar einen anderen potentiellen Partner, der ihnen guttut, vor den Kopf?

Natürlich bin ich auch nicht dafür, bei der kleinsten Meinungsverschiedenheit in einer Partnerschaft die Koffer zu packen, aber wenn in einer Beziehung schon länger etwas nicht stimmt, und dann jemand auftaucht, bei dem man so richtig aufblüht... warum an dem festhalten, was an den Kräften zehrt, statt sich dem zuzuwenden, was einem Kraft gibt?

Steht da evtl. auch eine Konditionierung dahinter, ähnlich wie jene in Bezug auf Geld - das eigene Glück mit Füßen treten, weil man insgeheim (unterbewußt) glaubt, kein Recht darauf zu haben und anderen etwas schuldig zu sein?

In Geldfragen erlauben wir (ja, da schließe ich mich teilweise mit ein) uns ja auch oft nicht, in Fülle zu leben, und entscheiden uns nicht selten für eine vielleicht sichere, aber bescheidene und mühsame Lösung, anstatt uns selbst neue Wege zu erlauben, die vielleicht nicht gar so sicher und geregelt erscheinen, aber dafür bessere Ergebnisse bringen können. Wie viele Leute quälen sich durch den Tag in einem ungeliebten Job, der ihnen gerade mal die Grundexistenz sichert, anstatt auch über andere Möglichkeiten nachzudenken?

Ist doch merkwürdig, daß sich so viele Menschen für einen beschwerlichen Weg entscheiden (sei es in puncto Beziehungen oder auch in materieller Hinsicht), wo ihnen doch ein leichterer ebenfalls offen stünde :confused:

Mir kommt diese Haltung vor wie ein "was ich habe, weiß ich, und daran halte ich (mich) fest, auch wenn es nicht optimal ist"... aber damit versperrt man sich doch selbst den Weg, das Optimale zu bekommen - oder wie seht ihr das?
 
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Warum halten viele Menschen an einer bestehenden Partnerschaft, in der sie sich nicht mehr wohlfühlen, fest, und stoßen dafür sogar einen anderen potentiellen Partner, der ihnen guttut, vor den Kopf?

Natürlich bin ich auch nicht dafür, bei der kleinsten Meinungsverschiedenheit in einer Partnerschaft die Koffer zu packen, aber wenn in einer Beziehung schon länger etwas nicht stimmt, und dann jemand auftaucht, bei dem man so richtig aufblüht... warum an dem festhalten, was an den Kräften zehrt, statt sich dem zuzuwenden, was einem Kraft gibt?

Ja genau das frage ich mich auch.
Aber jetzt werden sich bestimmte Leute hier wieder aufkröppen weil man ja nicht so egoistisch sein darf.
Hatte die Diskussion erst vor ein paar Tagen und da ist jemand ganz schön persönlich geworden :confused:

Aber ich kann das nur bestätigen, es ist für alle Beteiligten besser wenn man geht wohin man fühlt.
Alles andere ist heuchlerisch.
Und wenns bei meinem Partner schön ist, dann bleib ich auch :flower2:
 
Warum halten viele Menschen an einer bestehenden Partnerschaft, in der sie sich nicht mehr wohlfühlen, fest, und stoßen dafür sogar einen anderen potentiellen Partner, der ihnen guttut, vor den Kopf?




Die Frage stell ich mir fast jeden Tag:escape:

Ich bin schon seit ca. 2 Jahren in einer solchen Situation und finde keine Antwort dafür...

Ich denke das ich persönlich einfach nicht los lassen kann und will. Mit diesem Mann verbindet mich sooo viel... Und ich habe angst es zu vergessen. Auch wenn ich schon andere Männer kennengelernt habe, die mir wohl gut täten, kann ich nicht einfach gehen und meiner Liebe die kalte Schulter zeigen.
Ich weiß das es mich immer mehr kaputt macht, aber ich kann nicht anders.
Als ich schon so weit, das ich dachte ich liebe ihn nicht mehr, vermisste ich ihn unheimlich stark und dachte wie schade es doch sei, wenn ich jetzt aufgebe...Und ich ging zurück...
 
... Aber jetzt werden sich bestimmte Leute hier wieder aufkröppen weil man ja nicht so egoistisch sein darf.

Ja, und bei genau solchen Leuten habe ich das Gefühl, daß sie sich nur deswegen aufregen, weil derjenige, der es erkannt hat und für sich selbst das Bessere zuläßt, ihnen einen Spiegel vorhält. Er spiegelt ihnen das wieder, was sie selbst aus ihrem Leben machen könnten, aber nicht wagen, weil sie sich selbst noch nicht von gewissen Konditionierungen befreit haben.

Auf den ersten Blick scheint es bequemer, in den alten Mustern steckenzubleiben, und wenn dann jemand auftaucht und etwas anderes vorlebt, heißt es "boah, geht doch nicht, darf nicht sein!" Dabei geht es sehr wohl, und die Aufgeregtheit und das Verurteilen des anderen ist nur ein Schutzmechanismus, um einer Konfrontation mit dem, was möglich sein könnte, zu entgehen und die alten Muster zu verteidigen.
 
Hallo Sunna,

Steht da evtl. auch eine Konditionierung dahinter, ähnlich wie jene in Bezug auf Geld - das eigene Glück mit Füßen treten, weil man insgeheim (unterbewußt) glaubt, kein Recht darauf zu haben und anderen etwas schuldig zu sein?

Du hast die Antwort schon selbst gegeben ! ;)

Mir kommt diese Haltung vor wie ein "was ich habe, weiß ich, und daran halte ich (mich) fest, auch wenn es nicht optimal ist"... aber damit versperrt man sich doch selbst den Weg, das Optimale zu bekommen - oder wie seht ihr das?

Das Ego hält immer am Bewährten, Sicheren fest, weil es von Ängsten umgeben ist, die es davon abhalten, einen neuen Weg einzuschlagen. Ganz oben auf der Liste: Verlustangst.

Liebe Grüße
Gabi
 
Ja, und bei genau solchen Leuten habe ich das Gefühl, daß sie sich nur deswegen aufregen, weil derjenige, der es erkannt hat und für sich selbst das Bessere zuläßt, ihnen einen Spiegel vorhält. Er spiegelt ihnen das wieder, was sie selbst aus ihrem Leben machen könnten, aber nicht wagen, weil sie sich selbst noch nicht von gewissen Konditionierungen befreit haben.
Ich wäre da vorsichtig. Du kannst nie wissen, was für einen anderen Menschen gut und richtig ist. Und Du kannst auch nie wissen, ob der Weg den Du für gut hälst, weil es aussieht, als bringe er Freude, Glück, Liebe.... alles Gute eben... nicht doch auch Leid bringen wird. Das kannst Du nicht einmal wirklich bei Dir selbst wissen, oder eher in seltenen Fällen.

Bei mir war es schon oft so, das jemand glaubte zu wissen was gut für mich sei (nicht beim Thema Partnerschaft, einem anderen) und ich kann da nur sagen: Wer das glaubte, hat mich nicht richtig verstanden. Der Witz war: Ich habe diese Menschen sogar verstanden, und es war auch ihr aufrichtiger Wunsch das es mir besser ginge, aber sie konnten mich nicht verstehen, wussten auch nicht genug. Und irgendwann habe ich aufgehört zu erklären und nur noch gesagt, sie sollten davon ausgehen, das sie nicht genug wissen und im Irrtum sind. Und mittlerweile sind wirklich viele Menschen auf mich zu gekommen, die in den letzten Jahren so genau zu wissen schienen, und haben zugegeben, das sie nicht wussten und mich daher nicht verstehen konnten.

An Deiner Stelle würde ich erstmal von einem Mangel an Informationen und Verständnis Deinerseits ausgehen, bevor Du zu wissen glaubst was gut für jemand anderen sei.


Auf den ersten Blick scheint es bequemer, in den alten Mustern steckenzubleiben, und wenn dann jemand auftaucht und etwas anderes vorlebt, heißt es "boah, geht doch nicht, darf nicht sein!" Dabei geht es sehr wohl, und die Aufgeregtheit und das Verurteilen des anderen ist nur ein Schutzmechanismus, um einer Konfrontation mit dem, was möglich sein könnte, zu entgehen und die alten Muster zu verteidigen.
Sicher, es hat definitiv mit alten Mustern zu tun. Nur: Die Situation ist genau dazu da, um sie aufzulösen. Du kannst schwer von jemandem verlangen, er solle seine alten Muster einfach ablegen. Natürlich wäre das wirklich das Beste, davon bin ich auch überzeugt. Aber ist es so einfach? Versuch es selbst... Deine Probleme sind ganz simpel nur in einem anderen Bereich, und da hast auch Du Muster. Ich kann nicht wissen, wo bei Dir der Bereich bzw. die Bereiche sind, unter denen Du leidest, aber ich wette Du brauchst nur einen Gedanken um zu wissen was ich meine. Und dann wirst Du auch sehen, das es nicht so leicht ist, zu sagen: "Oh ja, ich schmeiße die alten Muster weg! ...warum habe ich nicht schon früher daran gedacht?? ..." ;)

VG,
C.
 
Zitat von Gallia
... Aber jetzt werden sich bestimmte Leute hier wieder aufkröppen weil man ja nicht so egoistisch sein darf.

Sunna
Ja, und bei genau solchen Leuten habe ich das Gefühl, daß sie sich nur deswegen aufregen, weil derjenige, der es erkannt hat und für sich selbst das Bessere zuläßt, ihnen einen Spiegel vorhält. Er spiegelt ihnen das wieder, was sie selbst aus ihrem Leben machen könnten, aber nicht wagen, weil sie sich selbst noch nicht von gewissen Konditionierungen befreit haben.


Auf den ersten Blick scheint es bequemer, in den alten Mustern steckenzubleiben, und wenn dann jemand auftaucht und etwas anderes vorlebt, heißt es "boah, geht doch nicht, darf nicht sein!" Dabei geht es sehr wohl, und die Aufgeregtheit und das Verurteilen des anderen ist nur ein Schutzmechanismus, um einer Konfrontation mit dem, was möglich sein könnte, zu entgehen und die alten Muster zu verteidigen.

...... aber warum regt deren Einstellung wiederum die andere Seite auf?

Geht es nicht eigentlich mehr darum, dass ein jeder glaubt, seine eigene Lebensweise - aus welchen Gründen auch immer - verteidigen zu müssen?

Denn - für den einen ist der Sinn seines Lebens eine eingefahrene Schiene - ein sicherer Ankerplatz.
Der andere segelt lieber im Wind und ist stets auf der Suche nach Neuland - wo das Gras grüner sein könnte....

....das ist sehr individuell!

Deshalb denke ich, dass es eigentlich irrelevant ist, darüber eine Diskussion zu führen - weil es sowieso für den Einzelnen klar ist, dass gerade seine Lebensweise - bzw. Einstellung dazu die einzig richtige ist.
Natürlich werden da Emotionen hochgeschaukelt, weil sich klarerweise niemand in sein Leben dreinreden lassen will - und schon gar nicht seine Lebensweise herabwürdigen, belächeln oder gar in den Schmutz ziehen lässt.
Ist auch klar, dass sich der eine oder andere dann persönlich angegriffen fühlt und sich verteidigt, wenn seine Lebensweise schlechtgeredet wird.

Wenn jemand, der es vorzieht, sein Leben seiner Familie zu widmen und dafür auf vieles verzichtet, weil ihm ebendas als das Wichtigste erscheint, deswegen als frustriert oder gar verbittert bezeichnet wird - oder der andere, der meint, es sei richtiger, seinem Gefühl zu folgen und dafür alles andere hinter sich zu lassen eventuell als verantwortungsloser Egoist angeprangert wird.
Das führt unweigerlich zum Streit!

Denn verbittert oder frustriert ist wohl ein jeder mal in seinem Leben - da kommen wir nicht drüber weg - weil wir hier auf Erden nicht nur zum Glücklichsein sind - weil wir auch andere Aufgaben zu erfüllen haben, die uns eben nicht so sehr freuen - stimmts?
Und manchmal handelt auch ein jeder von uns ein bissl verantwortungslos und egoistisch - gell? ,Nobody is perfekt´!

Also - wenn Ihr mich fragt - ich denke, dass dies ein sehr heikles Thema ist und sehr viel Fingerspitzengefühl und Sensibilität erfordert - weil es zu tief in die Seele greift!

Vor allem geht das in einen Bereich, der eigentlich niemanden etwas angeht - und der heißt für mich - Intimbereich. :baden:

Leben und leben lassen - dieses Motto sollte jeder Mensch beherzigen, der über einen halbwegs gesunden Hausverstand verfügt....

Ist doch merkwürdig, daß sich so viele Menschen für einen beschwerlichen Weg entscheiden (sei es in puncto Beziehungen oder auch in materieller Hinsicht), wo ihnen doch ein leichterer ebenfalls offen stünde
Kann es sein, dass unsere Wege vorgegeben sind? Aus Karmischer Sicht eben - dass man oft gar keine andere Wahl hat?

Herzlichst :liebe1: sa-ra
 
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...... aber warum regt deren Einstellung wiederum die andere Seite auf?

Geht es nicht eigentlich mehr darum, dass ein jeder glaubt, seine eigene Lebensweise - aus welchen Gründen auch immer - verteidigen zu müssen?

Denn - für den einen ist der Sinn seines Lebens eine eingefahrene Schiene - ein sicherer Ankerplatz.
Der andere segelt lieber im Wind und ist stets auf der Suche nach Neuland - wo das Gras grüner sein könnte....

....das ist sehr individuell!

Deshalb denke ich, dass es eigentlich irrelevant ist, darüber eine Diskussion zu führen - weil es sowieso für den Einzelnen klar ist, dass gerade seine Lebensweise - bzw. Einstellung dazu die einzig richtige ist.
Natürlich werden da Emotionen hochgeschaukelt, weil sich klarerweise niemand in sein Leben dreinreden lassen will - und schon gar nicht seine Lebensweise herabwürdigen, belächeln oder gar in den Schmutz ziehen lässt.
Ist auch klar, dass sich der eine oder andere dann persönlich angegriffen fühlt und sich verteidigt, wenn seine Lebensweise schlechtgeredet wird.

Wenn jemand, der es vorzieht, sein Leben seiner Familie zu widmen und dafür auf vieles verzichtet, weil ihm ebendas als das Wichtigste erscheint, deswegen als frustriert oder gar verbittert bezeichnet wird - oder der andere, der meint, es sei richtiger, seinem Gefühl zu folgen und dafür alles andere hinter sich zu lassen eventuell als verantwortungsloser Egoist angeprangert wird.
Das führt unweigerlich zum Streit!

Denn verbittert oder frustriert ist wohl ein jeder mal in seinem Leben - da kommen wir nicht drüber weg - weil wir hier auf Erden nicht nur zum Glücklichsein sind - weil wir auch andere Aufgaben zu erfüllen haben, die uns eben nicht so sehr freuen - stimmts?
Und manchmal handelt auch ein jeder von uns ein bissl verantwortungslos und egoistisch - gell? ,Nobody is perfekt´!

Also - wenn Ihr mich fragt - ich denke, dass dies ein sehr heikles Thema ist und sehr viel Fingerspitzengefühl und Sensibilität erfordert - weil es zu tief in die Seele greift!

Vor allem geht das in einen Bereich, der eigentlich niemanden etwas angeht - und der heißt für mich - Intimbereich. :baden:

Leben und leben lassen - dieses Motto sollte jeder Mensch beherzigen, der über einen halbwegs gesunden Hausverstand verfügt....


Kann es sein, dass unsere Wege vorgegeben sind? Aus Karmischer Sicht eben - dass man oft gar keine andere Wahl hat?

Herzlichst :liebe1: sa-ra

Sehr fein bemerkt, sa-ra!:schnl: guter Beitrag!

Lieben Gruß
Evy:)
 
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