warum spüre ich seine Seele nicht?

Liebe Puschel,:umarmen:

deine Empfindungen , jetzt, sind zutiefst verständlich ! Deine Trauer aber auch noch Wut, weil er dich so plötzlich verlassen hat.
Er hätte es nicht getan, wenn es nicht "seine Zeit" gewesen wäre, verzeih ihm, lass deiner Trauer Flügel wachsen, weine , rede über ihn. Er wird sich melden, wenn du ein wenig zur Ruhe gekommen bist, und ihr werdet euch verabschieden können, sobald es an der Zeit ist und du auch loslassen kannst.

Mein tieftes Beileid!!

Alles erdenklich an Liebe und Kraft in dieser für dich schmerzhaften Zeit !
Asaliah
 
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dem kann und will ich nichts hinzufügen -
außer auch alles liebe von mir. :umarmen:

al
magdalena

Liebe Magdalene,
ich wollte dir ins Profil,ein liebes Danke schreiben,das geht bei dir leider nicht,
so möchte ich dir gerne auf diesen Wege danken,
für deine so lieben Worte,

alles Liebe madma
 
Soeben habe ich erfahren, dass er heute freigegeben wird. D. h., er wird heute beim Bestatter sein und ich habe die Möglichkeit, ihn nochmal zu sehen. Ich weis nicht, wie es mir heute abend gehen wird aber ich werde ihn nochmal sehen!!! Ich möchte alleine mit ihm sein und Abschied nehmen. Dann werde ich ihm alles sagen. Dass ich ihm verzeihe, dass ich ihn liebe und dass ich ihm dankbar bin. Vllt. kann er ja dann besser gehen. Ich habe immer noch diesen schrecklichen Drang danach, bei ihm zu sein. Vermutlich ist er immer noch bei seinem toten Körper und kann nicht weg. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass er nach mir ruft, dass er nicht fort kann bis ich bei ihm war. Ich werde ihn holen, ich werde seine Seele zu mir holen und mit mir mit nehmen.

Er hat mir immer gesagt, hier (zu Hause) wäre sein Ruhepol. Der Ort, wo er immer wieder so gerne hin zurückkommt, weil er abschalten kann. Vllt. hat sich das bisher noch nicht geändert? Seine Familie hat sich heftig gestritten wegen der Art und Weise der Beerdigung. Ich habe selber keine Rechte auf ihn, weil wir nicht verheiratet waren sondern "nur" zusammen gelebt haben. Mit der Familie hatte er seit Jahren kaum noch Kontakt. Jetzt wollen alle wissen wie er die letzten Jahre so war und wie er gelebt hat. Jetzt spielt auch Geld keine Rolle mehr. Die Beerdigung soll teuer und feierlich werden.

Sein Herz gehörte aber mir. Wir hatten hier (130 km von seiner Familie entfernt) unsere eigene kleine Welt. Hier hängen seine Kleider im Schrank, hier liegen seine Lesebrillen rum und hier hat er sich wohl gefühlt. So oft es eben ging, ist er abends die Strecke gefahren um wenigstens Nachts zu Hause zu sein. Eigentlich fast jeden Abend.

Ich habe mich darum schweren Herzens dazu entschieden, dass ich heute an seinem Sarg Abschied nehmen werde und seine Seele mit nach Hause führe. Zu dieser Beerdigung werde ich dann nicht mehr gehen. Einerseits weil ich es nicht ertragen könnte und andererseits, weil es MIR keinen Trost gibt, umringt von fremden Menschen zu sein, die ich noch nichtmal zuordnen kann. Außerdem wird ER dann sowieso nicht mehr dabei sein, denn ER wird zu Hause sein.

Ich habe hier nichts verändert, alles wird so sein wie er es verlassen hat. Ich nehme abends seine Kleider mit ins Bett die noch nach ihm riechen. So kann ich friedlich schlafen. Ich habe keine Angst mehr.

Was mir allerdings Sorge macht ist das Quatschen der nächsten Umgebung, von wegen ich solle es mir nicht mehr antun ihn zu sehen. Aber ich muss es einfach tun, egal was mich erwartet. Mein Hausarzt sagt es ist gut wenn ich das tue. Ich bin kein Kind mehr, ich weis, dass der Anblick schlimm sein kann. Organentnahme, Obduktion, ein Bein wurde ihm in der Unfallnacht noch abgenommen... Aber sein Gesicht ist unverletzt. Und darum werde ich das alles ertragen. Ich freue mich auf ihn, ich habe schreckliche Sehnsucht. Und ich SPÜRE einfach, dass ich es tun MUSS!!!! Ich kann nicht erklären warum und wieso aber irgendetwas treibt mich dazu, mir diesen Wahnsinn noch anzutun. Ich bin sogar in freudiger Erregung, versteht ihr das?
 
Soeben habe ich erfahren, dass er heute freigegeben wird. D. h., er wird heute beim Bestatter sein und ich habe die Möglichkeit, ihn nochmal zu sehen. Ich weis nicht, wie es mir heute abend gehen wird aber ich werde ihn nochmal sehen!!! Ich möchte alleine mit ihm sein und Abschied nehmen. Dann werde ich ihm alles sagen. Dass ich ihm verzeihe, dass ich ihn liebe und dass ich ihm dankbar bin. Vllt. kann er ja dann besser gehen. Ich habe immer noch diesen schrecklichen Drang danach, bei ihm zu sein. Vermutlich ist er immer noch bei seinem toten Körper und kann nicht weg. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass er nach mir ruft, dass er nicht fort kann bis ich bei ihm war. Ich werde ihn holen, ich werde seine Seele zu mir holen und mit mir mit nehmen.

Er hat mir immer gesagt, hier (zu Hause) wäre sein Ruhepol. Der Ort, wo er immer wieder so gerne hin zurückkommt, weil er abschalten kann. Vllt. hat sich das bisher noch nicht geändert? Seine Familie hat sich heftig gestritten wegen der Art und Weise der Beerdigung. Ich habe selber keine Rechte auf ihn, weil wir nicht verheiratet waren sondern "nur" zusammen gelebt haben. Mit der Familie hatte er seit Jahren kaum noch Kontakt. Jetzt wollen alle wissen wie er die letzten Jahre so war und wie er gelebt hat. Jetzt spielt auch Geld keine Rolle mehr. Die Beerdigung soll teuer und feierlich werden.

Sein Herz gehörte aber mir. Wir hatten hier (130 km von seiner Familie entfernt) unsere eigene kleine Welt. Hier hängen seine Kleider im Schrank, hier liegen seine Lesebrillen rum und hier hat er sich wohl gefühlt. So oft es eben ging, ist er abends die Strecke gefahren um wenigstens Nachts zu Hause zu sein. Eigentlich fast jeden Abend.

Ich habe mich darum schweren Herzens dazu entschieden, dass ich heute an seinem Sarg Abschied nehmen werde und seine Seele mit nach Hause führe. Zu dieser Beerdigung werde ich dann nicht mehr gehen. Einerseits weil ich es nicht ertragen könnte und andererseits, weil es MIR keinen Trost gibt, umringt von fremden Menschen zu sein, die ich noch nichtmal zuordnen kann. Außerdem wird ER dann sowieso nicht mehr dabei sein, denn ER wird zu Hause sein.

Ich habe hier nichts verändert, alles wird so sein wie er es verlassen hat. Ich nehme abends seine Kleider mit ins Bett die noch nach ihm riechen. So kann ich friedlich schlafen. Ich habe keine Angst mehr.

Was mir allerdings Sorge macht ist das Quatschen der nächsten Umgebung, von wegen ich solle es mir nicht mehr antun ihn zu sehen. Aber ich muss es einfach tun, egal was mich erwartet. Mein Hausarzt sagt es ist gut wenn ich das tue. Ich bin kein Kind mehr, ich weis, dass der Anblick schlimm sein kann. Organentnahme, Obduktion, ein Bein wurde ihm in der Unfallnacht noch abgenommen... Aber sein Gesicht ist unverletzt. Und darum werde ich das alles ertragen. Ich freue mich auf ihn, ich habe schreckliche Sehnsucht. Und ich SPÜRE einfach, dass ich es tun MUSS!!!! Ich kann nicht erklären warum und wieso aber irgendetwas treibt mich dazu, mir diesen Wahnsinn noch anzutun. Ich bin sogar in freudiger Erregung, versteht ihr das?

Ja,das verstehen wir,ich würde es auch tun und seine Seele ist nicht mehr
in seinem Körper..er wird neben dir stehen...diese Erfahrung darf ich dir
getrost weitergeben,kamen sie alle bevor ihre Hülle in den Boden versenkt
wurde,um sich zu verabschieden...und dann erst gingen sie ins Licht,auch
manche,noch eine Weile blieben...aber,so oft jetzt erlebt und erfahren,mit
anderen ausgetauscht..sie sind noch da und vertraue ganz auf die Kunst
der Bestatter..er wird wunderschön aussehen..nur für dich und störe
dich nicht an dem Getratsche der Leute,
es ist deine Entscheidung,deine Freude und weisst du was?
Es ist schön,diese Freude bei dir zu spüren..die Wut alles weg...und nimm
dir dir diesen Augenblick,du brauchst ihn,sag ihm ruhig alles,was dir
auf dem Herzen liegt...
das ist wirklich eine Freude,die ich gerne mit dir teile
alles Liebe dir und lass dich mal umarmen:umarmen:
madma
 
Ich habe es getan. Nur für mich hat man ihn nochmal eine halbe Stunde aufgebahrt. Noch heute abend hat man ihn zum Krematorium überführt. Ich habe zuerst seine Hände gesehen und war geschockt. Die Farbe... Aber dann bin ich um die Ecke gegangen und habe sein liebes wunderschönes Gesicht gesehen. Es war so friedlich, er war am schlafen. Ich habe zu allererst das Vater-unser für ihn gebetet, das waren die ersten Worte die ich nur so herausgesprudelt habe. Es kam von ganz alleine. Ich hatte manchmal sogar das Gefühl, er würde lächeln.

In mir war eine schlimme Mischung der Gefühle. Zum einen war es mein Schatz, so wie ich ihn geliebt habe. Zum anderen lag dort ein toter Mensch, der ja nun schon 8 Tage tot war. Aber der Raum war hell und freundlich, kein Blumenschmuck, nur zwei Kerzen die für ihn brannten. Zweimal läutete die Glocke einer Kirche.

Ich habe es allerdings nicht mehr fertiggebracht ihn zu küssen, obwohl ich hin und hergerissen war. Aber die Lippen waren halt, nun ja... Aber ich habe seine Hand umfasst und gespürt das meine Wärme in ihn überging. Auch habe ich seine Wange und sein Kinn gestreichelt. Geküsst habe ich ihn auf den Arm, also auf den Pullover. Ich habe ihm von allem erzählt, wie ich die Nachricht von seinem Unfall erhalten habe, wie sich die Familie gefetzt hat und dass ich nicht zur Beerdigung gehe.

Mir ist jetzt ein wenig übel und ich spüre meinen Kreislauf. Trinke gerade mal einen Schnaps. Aber dann hat er mir doch ein Zeichen gegeben. Das Navi hat mich nicht nach Hause geführt sonder erst zu seiner ehemaligen Wohnung, wo wir so glückliche Stunden verbracht haben. Es war sehr seltsam. Ohne es zu merken (ich kenne mich ja in der Gegend immer noch nicht so richtig aus), erkenne ich plötzlich die Straßen wieder und dann standen wir vor seinem ehemaligen Haus. Meine Schwester hatte mich ja gefahren. Es war mir sofort klar, dass er mich zu den schönen Erinnerungen führen wollte. Und jetzt weis ich auch, dass er bei mir ist.

Ich bin jemand, der keinen Gruselfilm sehen kann ohne Kissen. Der im Dunkeln Angst hat und nie und nimmer hätte ich es für möglich gehalten einen Toten zu sehen, der schon 8 Tage tot ist. Aber ich bin über mich hinausgewachsen und jetzt so froh und stolz auf mich!!!!

Ich habe ihm gesagt, dass ich gekommen bin um seine Seele mit mir zu nehmen bis er ins Licht gehen kann. Ich habe ihm alles gesagt, wie sehr ich ihn liebe, wie dankbar ich ihm bin. Und manchmal hatte ich das Gefühl er würde lächeln.

Ich bereue nichts!!!
 
Ich habe es getan. Nur für mich hat man ihn nochmal eine halbe Stunde aufgebahrt. Noch heute abend hat man ihn zum Krematorium überführt. Ich habe zuerst seine Hände gesehen und war geschockt. Die Farbe... Aber dann bin ich um die Ecke gegangen und habe sein liebes wunderschönes Gesicht gesehen. Es war so friedlich, er war am schlafen. Ich habe zu allererst das Vater-unser für ihn gebetet, das waren die ersten Worte die ich nur so herausgesprudelt habe. Es kam von ganz alleine. Ich hatte manchmal sogar das Gefühl, er würde lächeln.

In mir war eine schlimme Mischung der Gefühle. Zum einen war es mein Schatz, so wie ich ihn geliebt habe. Zum anderen lag dort ein toter Mensch, der ja nun schon 8 Tage tot war. Aber der Raum war hell und freundlich, kein Blumenschmuck, nur zwei Kerzen die für ihn brannten. Zweimal läutete die Glocke einer Kirche.

Ich habe es allerdings nicht mehr fertiggebracht ihn zu küssen, obwohl ich hin und hergerissen war. Aber die Lippen waren halt, nun ja... Aber ich habe seine Hand umfasst und gespürt das meine Wärme in ihn überging. Auch habe ich seine Wange und sein Kinn gestreichelt. Geküsst habe ich ihn auf den Arm, also auf den Pullover. Ich habe ihm von allem erzählt, wie ich die Nachricht von seinem Unfall erhalten habe, wie sich die Familie gefetzt hat und dass ich nicht zur Beerdigung gehe.

Mir ist jetzt ein wenig übel und ich spüre meinen Kreislauf. Trinke gerade mal einen Schnaps. Aber dann hat er mir doch ein Zeichen gegeben. Das Navi hat mich nicht nach Hause geführt sonder erst zu seiner ehemaligen Wohnung, wo wir so glückliche Stunden verbracht haben. Es war sehr seltsam. Ohne es zu merken (ich kenne mich ja in der Gegend immer noch nicht so richtig aus), erkenne ich plötzlich die Straßen wieder und dann standen wir vor seinem ehemaligen Haus. Meine Schwester hatte mich ja gefahren. Es war mir sofort klar, dass er mich zu den schönen Erinnerungen führen wollte. Und jetzt weis ich auch, dass er bei mir ist.

Ich bin jemand, der keinen Gruselfilm sehen kann ohne Kissen. Der im Dunkeln Angst hat und nie und nimmer hätte ich es für möglich gehalten einen Toten zu sehen, der schon 8 Tage tot ist. Aber ich bin über mich hinausgewachsen und jetzt so froh und stolz auf mich!!!!

Ich habe ihm gesagt, dass ich gekommen bin um seine Seele mit mir zu nehmen bis er ins Licht gehen kann. Ich habe ihm alles gesagt, wie sehr ich ihn liebe, wie dankbar ich ihm bin. Und manchmal hatte ich das Gefühl er würde lächeln.

Ich bereue nichts!!!

ein ganz großer schritt.....:umarmen:
 
Ich habe es getan. Nur für mich hat man ihn nochmal eine halbe Stunde aufgebahrt. Noch heute abend hat man ihn zum Krematorium überführt. Ich habe zuerst seine Hände gesehen und war geschockt. Die Farbe... Aber dann bin ich um die Ecke gegangen und habe sein liebes wunderschönes Gesicht gesehen. Es war so friedlich, er war am schlafen. Ich habe zu allererst das Vater-unser für ihn gebetet, das waren die ersten Worte die ich nur so herausgesprudelt habe. Es kam von ganz alleine. Ich hatte manchmal sogar das Gefühl, er würde lächeln.

In mir war eine schlimme Mischung der Gefühle. Zum einen war es mein Schatz, so wie ich ihn geliebt habe. Zum anderen lag dort ein toter Mensch, der ja nun schon 8 Tage tot war. Aber der Raum war hell und freundlich, kein Blumenschmuck, nur zwei Kerzen die für ihn brannten. Zweimal läutete die Glocke einer Kirche.

Ich habe es allerdings nicht mehr fertiggebracht ihn zu küssen, obwohl ich hin und hergerissen war. Aber die Lippen waren halt, nun ja... Aber ich habe seine Hand umfasst und gespürt das meine Wärme in ihn überging. Auch habe ich seine Wange und sein Kinn gestreichelt. Geküsst habe ich ihn auf den Arm, also auf den Pullover. Ich habe ihm von allem erzählt, wie ich die Nachricht von seinem Unfall erhalten habe, wie sich die Familie gefetzt hat und dass ich nicht zur Beerdigung gehe.

Mir ist jetzt ein wenig übel und ich spüre meinen Kreislauf. Trinke gerade mal einen Schnaps. Aber dann hat er mir doch ein Zeichen gegeben. Das Navi hat mich nicht nach Hause geführt sonder erst zu seiner ehemaligen Wohnung, wo wir so glückliche Stunden verbracht haben. Es war sehr seltsam. Ohne es zu merken (ich kenne mich ja in der Gegend immer noch nicht so richtig aus), erkenne ich plötzlich die Straßen wieder und dann standen wir vor seinem ehemaligen Haus. Meine Schwester hatte mich ja gefahren. Es war mir sofort klar, dass er mich zu den schönen Erinnerungen führen wollte. Und jetzt weis ich auch, dass er bei mir ist.

Ich bin jemand, der keinen Gruselfilm sehen kann ohne Kissen. Der im Dunkeln Angst hat und nie und nimmer hätte ich es für möglich gehalten einen Toten zu sehen, der schon 8 Tage tot ist. Aber ich bin über mich hinausgewachsen und jetzt so froh und stolz auf mich!!!!

Ich habe ihm gesagt, dass ich gekommen bin um seine Seele mit mir zu nehmen bis er ins Licht gehen kann. Ich habe ihm alles gesagt, wie sehr ich ihn liebe, wie dankbar ich ihm bin. Und manchmal hatte ich das Gefühl er würde lächeln.

Ich bereue nichts!!!

Brauchst du auch nicht,wird er wohl gelächelt haben...geh immer nach
deinem Gefühl...alles wird gut

alles Liebe madma
 
Heute bin ich zum ersten mal wieder arbeiten gegangen. Die Ablenkung tat so gut. Aber immer habe ich diesen Schmerz in der Brust, sehe das Bild vor meinen Augen... Ich weis nicht wie ich es erklären kann, aber er war so einsam. Dieser wunderschöne Mann, so groß und stark, lag so klein und dünn in diesem Sarg und war so mutterseelen alleine. Ich werde dieses Gefühl nicht los. Niemand war bei ihm, niemand hat für ihn gebetet. Er war ganz fürchterlich alleine. Nun schon eine ganze Woche lang.

Wo waren all die Menschen, für die er sich immer aufgeopfert hat? Niemand war zu sehen, weit und breit nicht. Man wollte ihn nicht mehr sehen, sich den Anblick ersparen. Parallel dazu aber organisiert man seine Beerdigung. Mit viel Pomp und allem Drum und Dran. Dabei lag er ja da, man hätte zu ihm gehen können, ihn trösten, seine Hand halten. Aber niemand war da.

Ich weine schon wieder und bin zu verzweifelt. Auch ich werde diesen Anblick wohl mein Leben lang nicht mehr los werden. Heute nacht habe ich nicht geschlafen und im ganzen Haus das Licht brennen lassen. Überall habe ich es knacken gehört, der Schock sitzt sehr tief. Aber ich habe nochmal sein liebes Gesicht gesehen. Dieses geliebte süße Gesicht.

Ich glaube, ich muss ihm schnellstmöglich folgen...
 
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Ich glaube, ich muss ihm schnellstmöglich folgen...

als mein über alles geliebter sohn vor zwei jahren den freitod gewählt hat, habe ich gehadert mit ihm.

'wieso mein sohn, hast du mich nicht mitgenommen - auch mich befreit von einem leben mit dem ich nicht mehr zurechtkommen kann?'

heute weiß ich wieso.

weil er nur weiterleben kann in mir -
in der stärke, die er mir vermittelt hat -
nicht zuletzt durch die bewältigung eines so grausamen verlustes.

al
magdalena
 
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