Liebe Mandy,
Ich weiss nicht warum Menschen, die sich nicht fix binden möchten immer als irgendwie krank oder als Menschen mit schlechten Erfahrungen oder irgendwas ist im Elternhaus schiefgelaufen - bezeichnet werden.
Wieso denkt ihr, dass binden so normal ist und nicht gebunden irgendwie komisch und abnormal ist?
ich hatte in meinem Beitrag ja zwei Ebenen unterschieden. Zunächst hatte ich gesagt, dass jeder frei ist, das zu machen, was er möchte - so lange es anderen nicht schadet.
Dann habe ich mich auf die Fälle beschränkt, die mir persönlich bekannt sind. Ich habe keine Theorien aufgestellt und nicht "gedacht", sondern ich habe das beschrieben, was ich empirisch sehe. Ich habe auch nicht ausgeschlossen, dass es auch andere Fälle geben kann.
Ich habe auch nicht gesagt, dass Menschen, die sich nicht fix binden möchten, "krank" sind. Erstens habe ich das Wort "krank" nicht ein einziges Mal erwähnt und würde dieses auch niemals verwenden. Zweitens hatte ich den Fall beschrieben, dass dies auch durchaus sein kann, dass man sich mal längere Zeit nicht binden möchte.
Es ging nicht um das "Nicht-Binden" alleine, sondern zusätzlich um "Normalwerden" einer Rolle, kontinuierlich mit anderen Menschen ins Bett zu steigen und keine dauerhafte Nähe und Bindung mehr zu erfahren.
Ich kenne einige Beispiele von Menschen, die sehr normal sind (grad deswegen), die keine dramatischen Erfahrungen gemacht haben und ein sehr nettes und aufgeschlossenes Elternhaus haben und sich eben nicht binden wollen, weil sie alleine sein möchten.´
Das heisst jetzt aber auch nicht, dass die mit jedem ins Bett gehen - ohne eine gewisse Zuneigung, GEfühl und Sympathie würden die überhaupt mit niemanden ins Bett gehen - nur möchten sie eben keine Partnerschaft eingehen - keine Beziehung.
Was ist das so schwer zu verstehen?
Ich weiss wovon ich schreibe, ich war jahrelang auch so jemand .....
Also ich war auch schon jahrelang alleine, weil ich auch einfach einmal alleine, selbständig leben wollte.
Gerade Menschen, die alleine leben, können auch sehr herzlich sein, immer wieder auch Nähe eingehen.
Und Menschen, die ständig in Beziehungen leben, können auch sehr verletzt sein und die Beziehung "missbrauchen".
Wie gesagt, um so etwas, das du hier beschreibst, soweit ich dich verstehe, ging es mir nicht. Ich wollte weder die Bindung als reinen, weisen Normfall darstellen, noch wollte ich ein Leben in "Freiheit" als "krank" beschreiben.
Ich wollte einen bestimmten Fall beschreiben und diese Menschen habe ich als "verletzt" beschrieben und ich habe mein Mitgefühl für diese Menschen geäußert und wollte sie nicht "brandmarken".
Vielleicht fühlst du dich ja irgendwie persönlich durch meinen Beitrag angegriffen - jedenfalls wollte ich damit niemanden angreifen.
Liebe Grüße,
Energeia