Warum sehen so viele nur den Splitter im Auge ihres Gegenübers ......

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Hallo !

Ist ja so, wenn wir etwas kurz vor unsere Augen halten ist es größer, als wenn wir es weit weg halten. Ist in unserem Auge also ein Splitter, sieht er für uns aus wie ein Balken und der klebt dem anderen dann scheinbar im Gesicht. Es ist im Grunde "nur" ein Splitter, nie ein Balken. Allerdings ist es immer unser eigener. Als wenn ich durch eine schmutzige Brille in die Landschaft schaue. Die Landschaft ist nicht schmutzig, nur meine Brille.

Liebe Grüße
Gabi
 
wenn ich bei jemandem was entdecke, dass mir nicht so gefällt, dann blicke ich eh nur in meine eigene unvollkommenheit. ich erblicke mein selbst.
 
das ist für mich ein spannendes thema.
gerade dann, wenn in mir emotionen hoch kommen wie: "das kann doch nicht sein, begreift der /die denn gar nichts, wie kann man nur so blöde handeln ?"
(z.b. jemand hat erreicht, was ein wichtiges ziel war...und schmeisst plötzlich aus "unerfindlichen gründen" alles hin. oder jemand versucht aussichtloses beharrlich weiter, im wissen, dass es aussichtslos ist....)

dann ist das für mich ein signal, dass ich wichtige treibende kräfte im system des anderen übersehen haben muss. somit weiss ich dann auch wieder, wo (für meinen part) weiter.

das betrifft jetzt allerdings nicht privatgespräche. obwohl ich es da auch ähnlich sehe. kann ich etwas partout nicht verstehen, fehlen mir wohl wichtige informationen aus der welt des anderen dazu.
doch privat ist es denke ich nicht meine aufgabe, auf die suche nach diesen informationen zu gehen. ich kann in mich reinhorchen, was ich jetzt für mich brauche...im zusammenhang.

mir fällt es manchmal schwer, das auch auf mich um zu legen. wenn ich in meinen augen "haarsträubend" handle, dann hat auch das seine gründe. mir das zu zu gestehen :)

ansonsten denke ich, an anderen ist vieles eben mal besser zu erkennen...weil man "aussen steht"...mehr abstand zum thema hat.
hat eine freundin ein problem ähnlich meinem, und wir reden drüber....kann ich ihr oft vieles aufzeigen, was ich da so sehe....und dann mal bei mir schauen, ob gesagtes, erkanntes auch für meine situation gelten kann....
das gibt immer wieder grosses schmunzeln und auch gelächter....auch anders rum, wenn sie meine situation anschaut...und dann bei sich selbst....
wir haben auch einen eigenen "internbegriff" dafür....

wenn mich etwas besonders aufregt an einem anderen...erst mal dampf ablassen (wenn möglich nicht an diesem menschen *g*...denn ich weiss, im ärger werde ich unfair) ...und dann finde ich es oft enorm spannend, welches meiner bedürfnisse, wünsche, ängste....da gross "aufgezeigt" hat.
dadurch kann ich mich dann besser verstehen und auch ausdrücken, was mir wichtig ist.

manchmal läuft der bogen zu mir von allein ab....manchmal muss ich erst mal eine weile ausgiebig "herum wüten",..."im kreis durch die gegend stapfen" *g*
...bis ich wieder "die kurve krieg"....

und manchmal...schimpf ich einfach drauf los....in mir unbedeutenden situationen, (der trottel hätt mich jetzt fast mit dem auto nieder gefahren,....idiot der !!!)....reflektiere gar nichts....und es tut auch gut. :) einfach rücksichtslos (er kriegts eh nicht mit *g*...) dampf ablassen....das als ventil nutzen....oh, das kann manchmal auch schön sein .
 
Nordluchs schrieb:
Bitte :D Vielleicht sollte man dazu noch ergänzend sagen, dass man nicht nur die Splitter sieht, die man selber im Auge hat sondern auch die, die man mal im Auge hatte. Denn alles, was man kennt, kann man auch wiedererkennen. :)
Damit kann ich am meisten etwas anfangen.
Das ich heute nicht gleich werte, ist eine Erekenntnis aus Erfahrungen.
Man könnte sagen ich habe die Bedeutung des Satzes: "Ich weiß, dass ich nichts weiß" erkannt.
Vieles was mir unangenehm an anderen auffällt, sind Taten, die ich selbst in meiner Jugend begangen habe.
Vieles was ich heute mache, wird mir vielleicht in ein paar Jahren unangenehm auffallen.
Was mich an anderen nervt, bringt auch nichts, außer eigenen Stress , wenn ich mich aufrege, denn dadurch kann ich den Menschen nicht ändern.
Manches nehme ich auch nicht in dem Sinne des Betroffenen auf, dass wird mir sehr oft im Forum deutlich.
Natürlich gibt es ablehnende Haltung gegenüber manchen Personen und Geschehnissen, dies ist aber immer der aktuelle Stand, im Bewußtsein, dass sich alles weiterentwickelt.
Wenn dem aber nicht so ist, scheue ich mich auch nicht, mich davon zu distanzieren, bzw. die Verbindung abzubrechen. Ich bin weder Mutter Theresa noch Laotse, damit kann ich leben.

LG
v
Olga
 
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Hallo ChrisTina

Ich möchte auf folgenden Satz von dir eingehen:
Aber zumindest die, welche sich als selbst-supervidierend und immer wieder selbst-überprüfend empfinden - vielleicht können die ja ein paar Worte darüber berichten.

Kennst du die nach oben offene Richterskala,die man nutzt um Erdbeben zu messen?
Die Skala ist nach oben offen,also unendlich.

Genauso ist es mit dem wie du es nennst "selbst-supervidierend" also dem selbst-überprüfen.

Es gibt Menschen die prüfen sich selber mehr als andere.
Sie prüfen also auf einem anderen Level.
Aber auch in der Selbst-Überprüfung ist die Skala nach oben unendlich offen.
Es gibt da kein Ende der Selbst-Überprüfung.

Oder doch,wenn man den Zustand erreicht hat nicht mehr reinkarnieren zu müssen?
Aber den Zustand zu erreichen nicht mehr reinkarnieren zu müssen scheint uns,die wir diesen Zustand nicht haben,wie eine nach oben offene Richterskala in der Selbst-Überprüfung.

Grüsse vom Narren
 
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