Warum sehen so viele nur den Splitter im Auge ihres Gegenübers ......

ChrisTina

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Himmelreich des Ortes, wo die Götter Schach spiele
Warum sehen so viele nur den Splitter im Auge ihres Gegenübers aber nicht den Balken vor ihrem eigenen?

@ Walter,

ich hoffe, du hast nix dagegen, wenn ich mir deine Signatur *borge* - aber es fasst all das so schön zusammen, was mir in den letzten Tagen durch den Kopf ging - und ich irgendwie in einen Fred zusammenfassen wollte.


@ All,

ich würde gerne mit euch über den Inhalt dieser Aussage diskutieren (diskutieren in Form von Meinungen austauschen). Wie seht ihr das? Glaubt ihr, auch den Balken vor dem eigenen Auge zu sehen? Oder trifft obige Aussage auf euch zu?

Mir ist schon klar, dass jetzt hier wenige zugeben werden, dass sie lieber auf die Wehwehchen des Nachbarn schauen, um sich nicht mit sich selbst beschäftigen zu müssen.

Aber zumindest die, welche sich als selbst-supervidierend und immer wieder selbst-überprüfend empfinden - vielleicht können die ja ein paar Worte darüber berichten.

Was veranlasst euch, euren eigenen Standpunkt zu hinterfragen und zu überprüfen? Wann und wie schaut ihr *auf euch*? Welche Thematiken hinterfragt ihr immer wieder?

Und es gäbe noch Vieles mehr, was dazu gehören könnte - mal sehen, was kommt.
 
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ich denke, dass es ganz normal ist, dass man zunächst leichter die kleinen Unvollkommenheiten an anderen entdeckt als die größeren Unvollkommenheiten in einem selbst, die aber für das höhere Auge eine starke bis absolute Sehbehinderung darstellen.

Darum ist auch der Balken im ursprünglichen imaginativ gemeinten Gleichnis nicht vor sondern im Auge - was bei einem physischen Auge ja Unsinn wäre.

In heutige Esoteriksprache übertragen müste es also entweder "Drittes Auge" oder Chakra heissen.


Allerdings lässt sich dieses Gleichnis auch auf heute bei uns immer mehr verbreiteten Blinden Flecken im sozialen Wahrnehmen beziehen, nicht nur in solchen Foren wie diesem hier! ;)
 
Mir ist schon klar, dass jetzt hier wenige zugeben werden, dass sie lieber auf die Wehwehchen des Nachbarn schauen, um sich nicht mit sich selbst beschäftigen zu müssen.

Hier bitte, ich. Freimütig. Es ist einfacher und springt einem leichter ins Auge, was am anderen nicht paßt, und ich fall immer wieder hinein. Denn um zu erkennen, was an mir nicht paßt, muß ich ja immer den Weg über den Intellekt nehmen - ich muß reflektieren über das, was geschieht... und ich gestehe, gelegentlich steh ich auf der Leitung (oder sie ist zumindest ziemlich lang ....). Es ist ganz einfach menschlich, denk ich. Denn je näher man an etwas dran ist, desto weniger Überblick hat man. Folglich muß man sich erst einmal ein bißchen von sich selbst distanzieren, um das zu sehen, was anderen sofort auffällt.

Aber - ich arbeite dran :)
 
Warum sehen so viele nur den Splitter im Auge ihres Gegenübers ...

Das möchte ich auch gern mal wissen :D

Vielleicht weil die Leute sich dann nicht mit sich selbst beschäftigen brauchen, denn das wäre ja zu schwierig. Über andere zu urteilen ist immer am einfachsten.

Gruß Elvira
 
ChrisTina schrieb:
Was veranlasst euch, euren eigenen Standpunkt zu hinterfragen und zu überprüfen? Wann und wie schaut ihr *auf euch*? Welche Thematiken hinterfragt ihr immer wieder?

Hallo ChrisTina!

Meine Emotionen. Ich hinterfrage meine negativen Emotionen. Wenn ich ärgerlich, wütend, traurig, verletzt bin, dann frage ich mich jedesmal, warum. So finde ich heraus, was mich quält und kann es ändern.

Die Thematiken, die ich immer wieder hinterfrage sind die Finanzen. Alles, was wir brauchen, bekommen wir. So ist es ja nicht. Aber eben immer nur das Nötigste. Es bleibt nie etwas über für uns.

Oder die Gesundheit. Immer dann, wenn ich mich sauwohl fühle, werde ich krank. Warum? Habe ich nicht das Recht mich wohl zu fühlen?

Das sind meine Probleme, die ich schon ein leben lang mit mir rumtrage und ich finde die Lösung nicht.

Ich sehe die Splitter im Auge der anderen. Aber die Splitter, die ich da sehe sind im Grunde die Splitter, die in meinem Auge sitzen.

LG
Nordluchs
 
Hi ChrisTina,

Es ist doch so das wir viel zu viel nach außen Projezieren.
Das tun wir jeden Tag, fast die ganze Zeit, wenn uns an irgendjemanden was stört, dann regen wir uns über ihn auf, doch was stört uns daran? genau das ist doch unser Problem, wenn uns nichts stören würde müssten wir und nicht aufregen und es würde uns gar nichts angehen...die Sache wäre egal für uns.

Ich habe mir jetzt das Baphomet Tarot gekauft "Tarot der Unterwelt", es befasst sich sehr viel mit unseren Schatten.

Am Anfang des dazugehörigen Buches ist etwas sehr nett erklärt...Der Turmbau zu Babel, "Wir wollen uns einen Namen machen" der Turm soll bis in den Himmel reichen... und nun wird der Turm mit dem Menschen verglichen, umso höheres nach oben geht, desto tiefer ist der Keller, oder auch andersherum, umso weiter es nach unten geht, umso weiter geht es auch nach oben.

Wir schauen uns immer nur eine Seite an, entweder die innere oder die äußere, oben oder unten. Das wird uns doch schon von unseren Eltern vor gelebt, aus all diesen "einprogrammierten" Vorstellungen müssen wir doch erstmal raus kommen um eine andere Betrachtungsweise zulegen zu können.

Unser Ego ist doch viel zu eingebildet um den Schatten bei sich selbst sehen zu können/ zu wollen. Das Ego sieht sich zunächst einmal immer als gut, also wie kann es da hinschauen wollen, wenn es etwas dunkles an sich entdeckt? er Projiziert es nach außen, und somit ist es gesichert "Ich bin Gut!" "Ihr seid alle böse" "Ich bin unfehlbar" "ihr habt sooo viele Fehler"

Das ist jetzt vielleicht ziemlich Übertrieben dargestellt, aber mir fiel nicht ein, wie man es besser hätte verdeutlichen können;)

Liebe Grüße,
Anakra
 
ChrisTina schrieb:
Danke für diese Ergänzung. Ich finde, die Aussage bringts noch direkter auf den Punkt.

Bitte :D Vielleicht sollte man dazu noch ergänzend sagen, dass man nicht nur die Splitter sieht, die man selber im Auge hat sondern auch die, die man mal im Auge hatte. Denn alles, was man kennt, kann man auch wiedererkennen. :)

LG
Nordluchs
 
Nordluchs schrieb:
Bitte :D Vielleicht sollte man dazu noch ergänzend sagen, dass man nicht nur die Splitter sieht, die man selber im Auge hat sondern auch die, die man mal im Auge hatte. Denn alles, was man kennt, kann man auch wiedererkennen. :)

LG
Nordluchs
Da fällt mir noch was ein - apropos wiedererkennen - hier könnt ihr eure Phantasie(n) testen ;-)

Untersuchungen haben gezeigt, dass kleine Kinder dieses "intime" Paar nicht erkennen können, weil sie ihr Gedächtnis nicht mit solch einer Szene verbinden können.
Was die Kinder sehen sind neun Delphine!
 

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Hi

Die Antwort dürfte wohl in der Natur unseres Geistes liegen(Körper-Geist-Seele). Unser Geist bildet die Grundlage all unseres Erlebens und ist sich aller Erfahrung bewußt. Unser Geist sieht durch unsere Augen, hört durch unsere Ohren, denkt durch unseren Verstand, fühlt durch unseren Emotionalkörper, doch schaut er im Normalfall heraus, sieht das, was außen ist und nimmt sich selbst nicht wahr.

LG
 
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