Kvatar
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Ich denke eher, dass es verschiedene Ebenen, Stufen, Dimensionen however gibt, auf denen sich eine Wesenheit weiterentwickelt.
Typisch menschlich, diese Gier.
Ein Affe zu sein reicht nicht. "Mensch sein" ist ja vieeel besser.
Aber auch das ist nicht genug - und so wollen wir erst "gute" Menschen sein, um später als "besondere" Menschen wiederzukehren.
Auch das reicht aber nicht - schliesslich gieren wir danach, "Engelswesen" zu werden, und wenn wir das irgendwann geworden sind, dann wollen wir erst Halbgott, später dann auch Gott werden.
Was kommt nach Gott? Universelles, unendliches Bewusstsein - immer höher, schneller, weiter, mehr, mehr, mehr.
Obwohl der Teufelskreis von Begehren und Enttäuschung offensichtlich ist, ist es nicht so einfach, ihn zu durchschauen. Alle machen freiwillig und gierig mit beim Wettrennen auf die höchsten, edelsten, erlesensten Posten im Universum, und übersehen, dass ihre fruchtlose Gier sie an der stets unveränderlichen Qualität jener Sache, die wir "Leben" nennen, vorbeitreibt.
Immer sind sie auf der Suche nach dem nächsten "Kick", dem "spirituellem Erlebnis", immer auf der Flucht vor ihrem langweiligen, öden Alltagstrott, dem sie so zu entkommen versuchen. Die Gier ist es, die sich wie ein Tumor im Bewusstsein festgefressen hat und wie ein Drängler auf der Autobahn keinen Moment Ruhe gibt.
Der Geist des Fahrers ist nicht ruhig und entspannt, sondern tobt auf der hinteren Stossstange des Vordermannes auf und ab während er (innerlich)brüllt "Schneller ! Weiter ! Aus dem Weg !". So gibt es im Geist nur Ärger, Stress, Zorn und Wut - aber nicht das kleinste bisschen Frieden.
Leider kamen nur wenige auf die Idee, sich aus dem destruktiven Kreislauf von Gier und Dummheit zu befreien. Platon erzählte in einer Parabel von einem Volk, dass in einer dunklen Höhle lebte. Sie kannten nur den Widerschein ihrer Lagerfeuer, und die Schatten, die sie selbst an die Wand warfen hielten sie für die Realität. Einige wenige Mutige machten sich auf den Weg und fanden das helle Tageslicht ausserhalb der Höhle, doch als sie zu ihrem Volk zurückkehrten um ihnen die Entdeckung mitzuteilen schenkte ihnen niemand Beachtung. Zu seltsam klang das, was diese "Verrückten" da faselten von hellem Tageslicht, das keine Schatten wirft. Sie lebten und starben in ihrer Höhle. Nie sahen sie das Tageslicht.
Es gibt ein Koan im Zen:
Die Mittagssonne wirft keinen Schatten.
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