"anima sana in corpore sano" - die japaner haben daraus eine turnschuhmarke gemacht (ASICS), die faschisten jedweder prägung haben das zur grundlage ihrer rassistischen reinheitsgebote und körperkulte erkoren...
warum steht nicht auf jeder flasche wein "alkohol schadet nicht nur dem trinker, sondern auch frauen, männern und kindern, die von betrunkenen zu krüppeln gefahren oder geschlagen oder getöt werden"? was hat die prohibition in den usa gebracht? eine fantastische marktsituation für die mafia, so wie heute bei anderen drogen.
erich kästners minigedicht "seien wir ehrlich: leben ist immer lebensgefährlich" klingt ziemlich aktuell angesichts unserer lebensumstände... dabei gilt es ganz ohne umstände immer.
ich habe drei jahrzehnte lang kette geraucht, gut die hälfte dieser zeit zwischen 60 und 80 zigaretten pro tag, und dann einfach aufgehört. ich hab mich vorher körperlich gut gefühlt und mich nachher gewundert, wie viel besser es mir ging, aber eins hab ich ganz sicher nicht feststellen können: irgendeine änderung meiner spirituellen zugänge.
raucher sind mir sehr viel lieber (und in bezug auf gefährdung ihrer umwelt sehr viel ungefährlicher) als alkoholiker, und wenn ich an die millionen couch-potatoes denke, die tv-süchtig vor der glotze verfetten, dann erscheinen die mir selbst dann, wenn sie nicht rauchen, auch nicht gerade als die großen liebenden der tempel ihrer seelen. und große fragezeichen mache ich auch bei den ganz gesund lebenden, die aufs land hinausgezogen sind und nun täglich zig kilometer weit ihre autoabgase in die luft pusten, um zum nächsten bioladen in der stadt zu gelangen.
sucht hat zum einen die wurzel, dass die qualen der suche nach sinn und zusammenhang durch ersatzbefriedigungen narkotisiert werden - der kleine, käufliche kick verdrängt die mühsal des weges... die scheinbare mühsal, denn sinn und zusammenhang zu erfahren kann sich ja eh niemand verdienen, sondern immer nur als geschenk, als gnade nehmen. sofern man/frau dafür offen ist... wie ungerecht empfinden es da all diejenigen, die sich mit ihren mühen kasteien und plagen, wenn irgendein genießender lustmensch "aus heiterem himmel" dieser gnaden teilhaftig wird... ein erleuchteter raucher... ja derfens denn des!?!?!?
zum anderen ist der umgang mit rauschmitteln halt auch kulturgebunden... alkohol ist in unsere kultur integriert und wird kaum in frage gestellt bzw. kennen wir im prinzip die zuträgliche dosis. nikotin ist zur zeit absolut pfui, da gibt es über dosis gar keine verhandlungen mehr, und dass ein joint selbst von der WHO als weniger bedenklich eingestuft wird als eine maß bier, ist ein gedankengang, der schon die bürgerwehr auf den plan ruft...
nobody is perfect. ein freund von mir, ein wunderbarer reiki-meister, raucht wie ein schlot. ich finde es tröstlich, von menschen umgeben zu sein, die "offene stellen" haben. das erleichtert mir, mit mir selber nachsichtig umzugehen - mich zu nehmen, wie ich bin, ist als grundlage des liebevollen umgangs mit mir selber doch fruchtbarer, als auf mich einzudreschen voller schlechtem gewissen und schuldgefühlen!?
alles liebe, jake
