Ich bin seit ungefähr sechs Jahren Vegetarier. Angefangen hat es bei mir mit einer großen Abneigung gegen Massentierhaltung. Da es bei mir zuhause praktisch kein anderes Fleisch gab, habe ich keines mehr gegessen. Ehrlich gesagt hatte es mir immer sehr gut geschmeckt und ich gehöre nicht zu denjenigen, die sich vor Fleisch ekeln.
Lange Zeit war ich entschlossen, gar keine Tiere mehr zu essen, da ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte, dass sie für mich getötet werden. Noch schlimmer fand ich allerdings die Art und Weise WIE sie aufgezogen und getötet werden.
Heute habe ich mich zwar nicht endgültig damit abgefunden, dass manche Lebewesen für andere sterben müssen, meine Einstellung steht aber seit längerem fest:
Im Grunde genommen könnte ich es akzeptieren, Tiere zu konsumieren. Dazu müsste sich allerdings die Einstellung der Bevölkerung dazu stark ändern: Fleisch darf und sollte kein Produkt sein, das jeden Tag rücksichtslos konsumiert wird. Ganz abgesehen davon, dass unser Körper mit deutlich weniger Tierprodukten zurechtkommen würde, halte ich es für eine Frechheit, dass z.B. eine Salamipizza in der Kühltruhe das günstigste Produkt ist. Massentierhaltung, d.h. Tierquälerei, ist für mich nicht akzeptabel. Die Ignoranz, mit der die meisten Menschen Fleisch essen, kann ich nicht nachvollziehen.
"Bewusst konsumieren" ist wohl das Stichwort. Leider habe ich es noch nicht in jedem Bereich verwirklicht.
Tiere sollten nicht wie Waren, sondern wie Lebewesen behandelt werden, was leider nicht der Fall ist.
Ich denke, dass eine wesentlich tiergerechtere Fleisch"produktion" ohne weiteres möglich ist, wenn jeder seinen Konsum einschränkt.
Da ist weder von absolutem Verzicht die Rede, noch muss man ein "Eso-Öko-Hippie" (bitte in diesem Forum nicht falsch verstehen) sein oder als solcher wahrgenommen werden, um Tieren ein Mindestmaß an Würde zuzugestehen.