Sie überkommt dich, du kannst sie nicht üben.
Sie ist in den Schriften der Mystiker beschrieben, vor allem bei Johannes vom Kreuz.
Sie bedeutet, dass alles, auf das du dich vorher verlassen konntest, zerbricht.
Dein Glauben zerbricht, deine Erfolge zerbrechen.
Du verlierst den Boden. Und dein Wissen zerbricht.
Daher bewirkt die dunkle Nacht eine tief gehende Reinigung, eine Läuterung.
Während der dunklen Nacht lässt du ab von deiner Hoffnung auf Gott und von deiner Erwartung auf Lohn oder Tröstung.
Das ist alles vorbei. Und du lässt ab vom Streben nach Erfolg in jeder Hinsicht, vor allem vom Streben nach Erfolgen spiritueller Natur.
Darüber hinaus muss der Geist Abschied nehmen von dem, was ihm vielleicht das Höchste ist: vom Gewissen, von der Unterscheidung zwischen Gut und Böse, und von den Religionen, die auf dieser Unterscheidung aufbauen.
Daher steht am Ende dieser Reinigung die Einsicht, dass wir jedem Menschen gleich sind, ja, vielleicht, dass wir jedem Lebewesen gleich sind. Hier verglüht jede Überheblichkeit.
Das bedeutet in der Praxis, dass wir jeden Menschen, über den wir uns erhoben haben, so voll in unser Herz und in unsere Seele nehmen, bis wir diese Gleichheit spüren. Und dass wir jeden, dem wir einmal böse waren, so in das Herz und in die Seele nehmen, bis er uns gleich geworden ist und wir ihm.
Erst wenn diese Gleichheit erreicht ist, tragen uns die Bewegungen der Seele dorthin, wo unser Platz ist und unsere Berufung.
http://www.spirituelle-krisen.net/d.....ht/blum_dunkle_nacht.html
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Vor 5 ½ Jahren hatte ich meinen Zusammenbruch....
Ich war alleine zu Hause und eine Dunkelheit überkam mich, so dunkel, wie ich es niemals vorher hätte ahnen können.
Eine Leere füllte (leerte?) mein Leben fast nicht zum Aushalten - und der Tod war eine Verlockung.
Ich erlebte Todesmomente aus vergangenen Leben in meiner heutigen Realität wieder
Ich würde sagen, die Realitäten schoben sich ineinander und ich konnte sie nicht mehr trennen. Es war grauenvoll und absolut verwirrend.
...
Ich hatte keine Motivation mehr, keine Ideen, keine Ziele, keine Absichten
und viel, viel Zeit....
Unter die Menschen konnte ich nicht mehr gehen, da ich die ganzen Gefühle meiner Umgebung aufnahm.
Ich konnte mich davon nicht trennen, nicht davor schützen.
Einsamkeit war erträglicher, auch wenn sie mit der Zeit unerträglich wird.
Ich schlief Tag und Nacht, alles war Qual.
Ich fühlte mich gelähmt, während es in meinem Solarplexus brodelte.
Es waren Gefühle, von denen ich nie dachte, das so etwas Schreckliches existiert.
Absolute Dunkelheit und Leere.
Und kein Ablenken, nichts!
In dieser Zeit konnte ich nicht lesen, nicht schreiben, nicht malen
Ich lag einfach nur da und tat nichts. Es war unerträglich.
Die Zeit dehnte sich ins Unermessliche aus, das Leben schien verschwunden, die Unbeschwertheit geflüchtet, das Lachen gestorben.
Keine Ahnung mehr davon, wie sich Leben anfühlt, wie sich Leben lebt
keine Ahnung, wer ich bin, was ich will.
Vieles, was ich glaubte zu sein, das war ich gar nicht. Wie konnte ich mir sicher sein, wer ich war?
Mein ich löste sich immer mehr auf und nicht ich kämpfte in mir dagegen an, der Schatten kämpfte, weil er nicht aufgelöst werden wollte, weil er mich brauchte, brauchte wie ein Vampir
er frass meine
Freude, mein Lachen
mein Lebendigsein.
Kein Wille mehr vorhanden, der wollte. Keine Absicht, kein Erreichen-können
nichts.
Nur ich mit mir. Nichts können, nichts müssen, nichts wollen. Monatelang sass ich nur da. Tag für Tag.
Die einzige Abwechslung war das Schlafen.
Ich konnte nicht sterben und wusste nicht, wie leben.
Ich lebte zurückgezogen an einem wunderschönen Ort, Menschen ertrug ich nicht mehr.
Ich ertrug die gespielten Freundlichkeiten nicht mehr, das gekünstelte Lachen.
Ich war abweisend und absolut provozierend. Ich wollte Gefühle, echte Gefühle und wenn es negative Gefühle waren.
Lieber negative Gefühle, als diese oberflächlichen Freundlichkeiten.
Als die Stimmen ihre Macht verloren haben, hörte ich diese leise Stimme: Diese unaufdringliche, weise Stimme. Und erkannte, dass sie auch immer da gewesen war, doch oft von den lauten Stimmen übertönt wurde.
Diese Stimme war anders. Ihre Nähe war angenehm, ihre Worte nicht dogmatisch, nicht bestimmend: Kein Müssen, kein Sollen, kein Manipulieren, keine Lügen, keine falschen Versprechungen, keine Abwertungen.
Heute stecke ich nicht mehr in dieser Leere, ich handle wieder, ohne dass ich handelt
ich würde sagen, es handelt in mir
Ich bin die Wahrnehmende und beobachte, ohne wirklich Einfluss auf das
nehmen zu können, was passiert.
Ich bin weniger involviert mit mir, nehme irgendwie die Zusammenhänge im Aussen war und beobachte, was geschieht
Ich bin ein Teil davon, ohne dieser Teil zu sein. Ich höre mich selbst sprechen...
Ich lebe immer noch zurückgezogen, auf meinem Hügel.
Das Lachen und die Freude sind zurückgekehrt. Ich bin wieder zum Leben erwacht. Leben fühlt sich wieder lebendig an...
Doch ganz zurückgekehrt in diese Welt bin ich (noch?) nicht.
http://www.spirituelle-krisen.net/d.....en des ich_carmen.pdf