Warum JA zum bedingungslosen Grundeinkommen?

weil es nur die grundbedürfnisse decken soll, weshalb der reiz immer noch vorhanden ist mehr verdienen zu dürfen und sich luxus zu leisten.

Genau das ist ein wichtiger Punkt, den manche Gegner scheinbar gar nicht wahrnehmen.

Die Grundbedürfnisse zu definieren, wird nicht die schwerste Hürde zu sein.
Die Menschen werden den Unterschied zwischen Grundbedürfnis und Luxus verstehen, da bin ich optimistisch.
Sie werden begreifen: wenn sie etwas haben wollen, weil der Nachbar es auch hat, dann müssen sie auch dafür arbeiten wollen.
Der Neid wird weniger und die Kriminalität wird sinken.

Die existenzielle Grundsicherung ist Voraussetzung, dass ein Umdenken und ein Bewusstseinswandel, auch in Bezug auf Konsum, auf breiter Ebene überhaupt stattfinden kann.
 
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durch umsatz gesteuerte subventionierungen der grundbedürfnis deckenden wirtschaftsbereiche, kann der auszuzahlende grundsicherrungsbetrag verringert werden. dadurch steigt auch seine bedeutung und die missbrauchsgefahr wird verringert.
 
Ich bin dafür, weil ich dahin gekommen bin, dem Menschen zu vertrauen, dass er das kann.

Da ist ein langer Film, da braucht man Zeit und Flat, aber er zeigt ein paar Gründe auf, die für das bedingungslose Grundeinkommen sprechen.

http://www.youtube.com/watch?v=gEsKRsjou5k

Ich darf einen Satz aus dem Film zitieren.

Das Grundeinkommen schafft nicht die Erwerbsarbeit ab. Es nimmt ihr nur die Totalität.
 
weil man sich dann in der welt zuhause fühlt wenn man grundsätzlich die mittel und möglichkeit bekommt da sein zu dürfen ...

weil es die arbeitsbedingungen verbessern würde - wenn der arbeitszwang wegfällt

weil die menschen mehr rücksicht auf sich und andere nehmen könnten weil sie nicht an versicherungsjahre oder einkommen gebunden werde

(vielleicht würde es sich sogar auf die gesundheit und unfallhäufigkeit auswirken wenn die menschen keinem zwang/stress/existenzängste unterliegen würden)

weil sie dann die möglichkeit hätten die eigenen kinder großzuziehen und sie nicht in krippen/horte/kindergärten wegsperren müssten um erwerbsfähig zu bleiben

vielleicht gäbs auch weniger suizide wenn die menschen das grundrecht zu existieren hätten anstatt sich alles erkämpfen zu müssen

grüße liebe
daway
 
die qualität der erzeugnisse und die produktivität innerhalb der betriebe würde steigen durch ein verbessertes allgemeines wohlbefinden innerhalb der gesellschaft.

klein und mittelständische unternehmer werden entlastet, da existenzängste abgebaut werden.

innovative ideen erhalten mehr chancen in die realität umgesetzt zu werden.

kleine forschungsunternehmen zb im bereich der medizintechnik oder biotechnologie werden entlastet.

die bereitschaft für gemeinnützige arbeit würde steigen.
 
Lieber Crazy Monk!

Danke für dieses Thema. :thumbup:
Bis jetzt habe ich mich mit diesem Thema noch gar nicht auseinandergesetzt.
Aber als ich diesen Thread las, spielten sich in meiner Vorstellung immer mehr schöne Szenen ab.
Ob in der Arbeitswelt oder sonst wo. Was für ein herrlicher Gedanke, ohne Angst um das Morgen, an eben Diesen den Tag voller Tatendrang zu beginnen.
Zu wissen, das auch andere Menschen, wie zum Beispiel die Kollegen ohne diesen Druck der Existenssicherung gerne auf der Arbeit erscheinen.

Überhaupt was sich da an Möglichkeiten ergeben, ist unwahrscheinlich! Und zwar unwahrscheinlich toll. :banane: Kreativität wird dann nicht mehr nur zum Teil widerwillig zugelassen, sondern sie ist dann gewollt/erwünscht.

Ich habe mir gerade das,, ZDF Nachtstudio 1000 Euro für jeden - Zukunftsmodell Grundeinkommen" angeschaut.
Diese Sendung kann ich nur emfpehlen. Dort wird ganz vieles leichtverständlich erklärt.

http://www.youtube.com/watch?v=1-NDoC9ULIM&feature=related

Wusste jemand, das es in Afrika ein Dorf gibt, in dem das Grundeinkommen längst erfolgreich funktioniert?
Oder das es zum Teil in Amerika für Reagans Amtsantritt ebenfalls erfolgreich funktionierte?

Lieber Crazy Monk, von mir aus kann das Grundeinkommen morgen schon kommen. :thumbup:
Die Menschen und die Zeiten/Bedingungen haben sich geändert und diesem wird mit dem Grundeinkommen Rechnung getragen.
Ich bin mir deswegen ziemlich sicher, dass das BGE kommen wird.

sunnythecat

p.s. Crazy Monk deinen eingestellten Link/Film werde ich mir auch noch anschauen.
 
Ein bedingungsloses Grundeinkommen wird immer noch keine "heile" Welt erschaffen, aber es ist ein auf jeden Fall ein guter, begrüßenswerter Anfang, vor allem weil dadurch die Menschlichkeit und die Hilfsbereitschaft gefördert werden. Es wird ein kollektives Umdenken ermöglichen, weit von den persönlichen Existenzängsten. Die ersten Jahre werden noch sehr problematisch sein, weil man "dem Frieden" nicht trauen wird und viele werden versuchen einen großen Teil dieses Geldes für schlechte Zeiten zu bunkern. Man kann eine Tatsache, die seit Jahrhunderten in den Genen jedes Menschen steckt, nicht innerhalb ein paar Tagen verändern. Es braucht Zeit. Deshalb sollten wir auch mit viel Geduld, Verständnis und Toleranz an die Sache heran gehen.

Ich denke aber auch, dass die Abschaffung der Zinsen absolut notwendig wäre. Dadurch würde die jeweilige Währung auch die notwendige Stabilität erreichen und das Geld als solches schlagartig an Wichtigkeit verlieren. Man würde damit dem Geld die Macht entziehen und gleichzeitig dem Menschen seine Würde zurück geben.

Ich bin auf jeden Fall dafür und ich würde weiterhin arbeiten und mich sozial engagieren. Arbeiten um mich zu entwickeln und sozial engagieren um mich zu verbessern.

nufaro13
 
Ich merke es an mir selbst - auch ich will etwas tun. Nach dem aufstehen ordne ich ein wenig meine Gedanken, zwei Telefonate haben mich heute aus dem Schlaf geweckt. Eines um Sechs... ein Mißgeschick wegen einem verlorenen Wohnungsschlüssel. Und um Halbneun dann eine Todesnachricht von einem alten Freund, den ich schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen habe. Dreifacher Krebs hat ihn umgebracht. Ich erinnere mich an ihn, er war ein fleissiger und geschickter Arbeiter. Er hat immer gern gearbeitet und hatte keinen Neid gegenüber Menschen, die nicht arbeiteten. Die Erinnerung an ihn wird sich wahrscheinlich in den nächsten Stunden und Tagen verdichten. Ich zünde eine Kerze an, richt mir den Kaffee und prüfe mal, was steht an. Einkaufen, ich kauf mir jeden Tag nur das, was ich für den Tag brauchen. Ich allein hätte nicht viel Wäsche, aber ich wasch noch Mutters Wäsche mit, auch wenn die im Pflegeheim ist. Und ich frag mich immer wieder: Was tu ich für die Gesellschaft?

Das Geld, dass ich aus der Mindestsicherung beziehe, macht mich noch nicht zum Asozialen, denn noch denke ich an die Gesellschaft, in der ich lebe. Ich habe mich manchmal isoliert gefühlt, aber nie wirklich isoliert begriffen.

Ich komme zu dem Schluss, im Moment muss ich an meiner Genesung arbeiten. Es ist ein mehrfach gesundheitliches Problem, ein psychosomatisches Problem, das mich belastet und ich weiß grundsätzlich, wo ich ansetzen muss und habe auch Schritte in eine Psychotherapie unternommen. Doch wie soll ich für die Gesellschaft tätig werden, in meinem Zustand? Meine physische Leistungsfähigkeit hält sich in Grenzen. Hier fällt mir einfach im Moment nichts Besseres ein, als die Fahne Hochzuhalten für eine Idee zu einer menschenfreundlicheren und menschenwürdigeren Welt. Das ist nicht meine Idee gewesen, ich habe sie nur aufgegriffen, aber sie ist es mir wert, Zeit und Gedanken darein zu investieren, auch wenn ich nicht damit rechne, selbst noch dabei zu sein.

Ich will damit nur zum Ausdruck bringen: Das Bedürfnis, etwas sinnvolles für die Gemeinschaft zu tun, sich körperlich oder geistig zu bewegen, steckt auch in einem ehemaligen Trinker und Gelegenheitsarbeiter, der jetzt nur noch Mindestsicherung bezieht. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und darum kann ich daraus schließen, dass dieses Bedürfnis auch in einem Jugendlichen steckt, der sich erst orientieren muss und jetzt noch mit seiner Seele recht tief in die Spielkonsole kippt. In manchen Fällen braucht es Geduld und vielleicht auch Förderung zur Bewusstseinsentwicklung.

Eine Frage ist: Haben wir soviel Zeit, Geduld zu haben, mit Langzeitarbeitslosen und Jugendlichen auf Motivationssuche? Wenn nicht - wofür haben wir dann Zeit? Und wer nimmt uns die Zeit, uns auf den Menschen und seine persönliche Entwicklung einzulassen?

Ich ahne es: Es ist die Arbeitsmaschine.
 
Das gehört eigentlich hier her.

Der Weg zur Grundsicherung ist auch ein Versuch, die Bedürfnisbefriedigungsmaschine am Laufen und den Menschen trotzdem wach und am Leben zu halten.
Und die wunderbare Maschine braucht ein wenig Wartung, denn sie kracht manchmal ganz toll :)
 
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Ich bin pro.
Es stellt sich doch die Frage, wieviel ein Mensch freiwillig zu arbeiten bereit ist. Ich denke doch, dass beim Rumlungern Vielen langweilig wird, die sich dann was suchen, das sie können.
Leute die heute viel arbeiten, würden gern weniger arbeiten, aber nicht aufhören.
Vermutlich hätten viele Menschen mehr Zeit, um diese sinnvoll mit ihrer persönlichen Entwicklung zu verbringen. Sieht denn nicht jeder ein, dass Toiletten geputzt werden müssen? Irgendwer würde das tun.
Aber...
Bevor sich unsere Gesellschaft (die Menschheit?) auf die nächste spirituellere (weil für Spiritualität, Bedachtsamkeit und Verantwortungsfefühl mehr Zeit bliebe) Evolutionsstufe begibt, muss der Misthaufen erstmal umstürzen, bevor der Boden gedüngt ist.
Und die "Zeit des Zusammenbruchs" würde/wird definitiv hart.
Bürgerkriegsunruhen, Ausnahmezustände, Gewalt gegen Zivilbevölkerung, Plünderungen, der Zusammenbruch der Ordnung, Kontrollverlust.
Wer soll dann die Aufgabe übernehmen, eine Staatsform mit BGE zu errichten?

Da ich davon ausgehe, dass "der Knall" sowieso kommt, hoffe ich, dass der Gedanke des Guten sich schnell genug ausbreitet, um stärker zu sein als die negativen Aspekte der Gesellschaft, über die allerorten geklagt wird.
Googelt mal "human survival project".

(Ich poste das hier doppelt; will pro und contra abonnieren)

lg
Strider
 
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