Du bist zwar bis heute die Antwort schuldig geblieben, in welcher Überlieferung dieser Engelsturz beschrieben wurde. Ich will Dir da aber gerne helfen.
Hallo Eli,
dann muss es mir entgangen sein. Nur der Engelsturz aufgrund fehlbaren Verhaltens gibt meines Erachtens einen sinnvollen Grund des Menschseins mit all dem Leid und dem Bösen.
Im AT finden wir einen Hinweis im Buch Ezechiel und im jüdischen Sohar wird dieser Abfall im Geisterreich als 'Bruch der Gefässe' bezeichnet.
In alten Aufzeichnungen der Babylonier ist von einem Kampf der Götter zu lesen und in den indischen Schriften wird erzählt, wie die Devas, die gutgesinnten Geister, und die Asuras, die Dunkelmächte, gegeneinander Krieg führten.
Nach einem iranischen Mythos bestanden in alten Zeiten zwei Reiche, das Reich des Lichtes und das Reich der Finsternis, in einem harmonischen Verhältnis. Dieses wurde gestört, als der Prinz der Dunkelheit vom Glanz ders Lichtes angezogen wurde. Es kam zum Kampf zwischen den Lichtwesen und den Dunkelwesen. Die Niederlage der Dunkelwesen hatte deren Sturz in die Dunkelheit zur Folge.
Beim altpersischen Propheten Zarathustra finden wir den Hinweis, dass Gott am Anfang zwei geistige Wesen erschaffen habe, die er mit Lichtstrahlen durchflutete, Die beiden ersten engelhaften Geschöpfe gerieten aber in Widerstreit zueinander. Der erstgeschaffene Engel wurde zum "guten Geist" Ahura Mazdah, der zweite zum "bösen Geist" Ahriman. Dieser und dessen Anhang wurden "Lügenknechte Gottes" genannt. In einem 12.000 Jahre dauernden Kampf seien die bösen Geister in die Hölle verstossen worden. Zarathustra sprach von einer "Ursünde", welche sich der Mensch,der auf Erden sein zweites Dasein vollbringt, schon in seinem ersten Dasein selbst auferlegt hat.
Auch im Gilgamesch Epos aus dem 12. Jh v. Chr. wird von einem Kampf zwischen den Asuras und den Devas berichtet.
Auch Pythagoras und seine Schüler (6. Jh v. Chr) haben eine Vorexistenz der menschlichen Geistseele angenommen. Deren Fall in das körpergebundene Erdenleben sei eine Strafe für ein persönliches Verschulden in der geistigen Welt. Und Hesiod schildert ebenfalls den Kampf der Götter mit den Titanen. Und Plotin schildert in seiner fünften Enneade diesen "Abfall" eines grossen Teils der Geisterschar von Gott wie folgt: "Was war es doch, was die Seelen veranlasste, Gottes, ihres Vater, zu vergessen und ihn, an dem sie Anteiol haben und dem sie ganz angehören, mit ihm sich selbst nicht mehr zu erkennen? Der Anfang des Unheils für sie war die Überheblichkeit und der Werdedrang und der erste Zwiespalt und der Wille, sich selber anzugehören. ......."
Bei den Manichäern findet man den Engelsturz wie auch im NT - bei Lk 10.18 etwa, Jud Vers 6 oder im 2. Petrusbrief und Off. 12.7. Wir finden den Engelsturz bei Origenes aber auch im Koran in Sure 7 und 15. Und im 12. Jh vertraten die Katharer und die Albingenser ebenfalls diese Lehre.
Auch der katholische Theologe Nikolaus Cusanus und derBischof Johann Amos Comenius (16. Jh) vertraten diese Ansicht wie auch später der Mystiker Jakob Böhme und Emanuel Swedenborg, die Seherin Anna Katharina Emmerich. Wir finden es in den Schriften von Jakob Lorber und in der Lehre des Geistchristentums.
lg
Syrius