Warum immer mehr Amokläufer

Hmm, Klartext, ich wollte egentlich nicht auf Herrn Weil antworten, aber dann doch paar Kommentare:

Zitat:Nach dem Amoklauf von Winnenden und Wendlingen mehren sich die Stimmen, die ein Verbot von Killerspielen und Gewaltvideos fordern. Ähnlich wie schon vor sieben Jahren nach der Bluttat von Erfurt. Bis heute ist diesbezüglich jedoch nichts passiert. Die Einen sehen einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Umgang mit gewaltverherrlichenden Medien und der Bereitschaft, irgendwann einmal selbst gewalttätig zu werden. Killerspiele und Gewaltvideos machen gewalttätig, sagen sie. Die Anderen verweisen darauf, dass dieser ursächliche Zusammenhang nicht hinreichend bewiesen sei und appellieren an die Freiheit des Bürgers, selbst zu entscheiden, mit welchen Medien er umgeht und womit er sich in seiner Freizeit befasst. Ich fürchte, dass die Warnungen derer, die ein Verbot von Killerspielen und Gewaltvideos fordern, auch diesmal im Streit der beiden genannten Kontroverspositionen verhallen, ehe entsprechende gesetzgeberische Konsequenzen gezogen werden.


Bei uns damals in der Schule (nach Erfurt) wurden die Schüler danach gefragt
(waren (fast?) alle Schüler da , Besuch des Bundestagsabgeordneten)
wer schon Counter-Stike gespielt hätte. Daraufhin haben sich fast alle männlichen Jugendlichen und nicht wenige weibliche Jugendliche gemeldet.
Dennoch ist keiner Amok gelaufen:rolleyes:Da frage ich mich wie man da einen
ursächlichen Zusammenhang sehen will. Computerspieler sind meist friedlich
und gehören oft sogar zu den "Strebern". Ich sehe da schon Musiker als gefährlicher an, die zu Gewalt aufrufen, weil diese von Jugendlichen oft als Vorbilder angesehen werden, wobei ich diese auch nicht als Ursachen für Amokläufe ansehen würde. Manche Texte würde ich nicht im Radio, Fernsehen usw. laufen lassen, aber meine Kenntnisse über Musikrichtungen sind da sehr eingeschränkt.

Und nochmal: beim Ego-Shooter-Spielen geht es nicht ums Töten, sondern darum Punkte zu erzielen. Wenn man selber spielen würde, würde man das auch schnell bemerken.

Zitat:Machen Killerspiele und Gewaltvideos wirklich gewalttätig?
Ich denke, die Frage ist falsch gestellt und kann deshalb auch nicht eindeutig beantwortet werden. Zwar hat sich gezeigt, dass Amokläufer in der Regel eine hohe Affinität zu gewaltverherrlichenden Medien sowie zu Waffen haben. Aber eine direkte Kausalität lässt sich schon deshalb nicht herstellen, weil die Mehrzahl der Jugendlichen, die gegenwärtig zu den Usern von Killerspielen und Gewaltvideos gehören, in gewalttätiger Hinsicht auch weiterhin unauffällig bleibt. Die Schwierigkeit, die Frage "Machen Killerspiele und Gewaltvideoas wirklich gewalttätig?" eindeutig mit Ja oder Nein beantworten zu können, stärkt freilich die Lobby derer, die hier gesetzliche Einschränkungen ablehnen.


Die meisten Amokläufer haben möglicherweise Cola getrunken, auch wenn die meisten anderen Jugendlichen auch Cola trinken, kann man da nicht ausschließen...:rolleyes:.

Waffen sehe ich tatsächlich als Problem an, aber nicht deshalb weil die Handhabe von Waffen jemanden zu einem Amokläufer macht, sondern weil ein
Amokläufer mit Handfeuerwaffe und Übung darin viel mehr Schaden anrichtet,
wie man an Erfurt und Winnenden sieht. Dazu kommen solche Eskalationen, wo jemand in Rage zur Waffe greift, wenn diese vorhanden ist, meistens in
Beziehungsstreitigkeiten.

Mit Maus und Tastatur kann man hingegen niemandem schaden.

Zitat:Fazit
Erlebte Gewalt - real genauso wie virtuell - hinterlegt Gewaltmodelle. Dieser Resonanzeffekt vollzieht sich mitunter so subtil, dass unser Frontalhirn sich seiner weder erwehren kann, noch davon etwas bewusst mitbekommt. Die hinterlegten Gewaltmodelle sind "Schläfern" gleich, die auf ein Code-Wort hin das tun, was sie gelernt haben: Gewalt.


Ich bezweifle, dass man beim Spielen eines Ego-Shooters irgend ein Gewaltmodell erlernt.Dafür ist das viel zu weit an der Realität vorbei.
"Gewaltmodelle" erlernt man in Familie, Schule usw.

P.S: Ich sage ja jetzt nicht, dass ein 6-jähriges Kind Ego-Shooter spielen sollte, aber solche Computerspiele sind meist weniger gewaltverherrlichend als
manche Musiktexte, Filme oder Bücher, und trotzdem werden die meisten
nicht gewalttätig.
 
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Ich kenne einige Leute, die gerne solche Spiele spielen um eben Aggressionen abzubauen und nicht in der Realität gewalttätig zu werden.

Wenn man solche Spiele verbieten würde, würde es sicher mehr Amokläufer geben.

Meiner Meinung nach ist die Gewalt an Schulen ein sehr wichtiger Grund, Mobbing und all das.
Manche Opfer schlucken alles und bringen sich selbst um, andere schlagen zurück, leider trifft es dann oft auch Unschuldige.
Hab da schon Sachen gehört, was Schüler ihren Mitschülern antun, kein Computerspiel ist so grausam.
 
Hallo das_LICHT

Zitat:Amokläufer gibt es deshalb,
weil durch antiauritärer Erziehung seit den 70. Jahren,kein Respekt mehr herrscht.


Ich darf dich doch an die Nazi-Diktatur erinnern.
Obs damals schon antiautoritäre Erziehung gab:rolleyes:
Respekt und Obrigkeitshörigkeit gabs damals aber genug.
Ich glaube auch, dass Kinder gewisse Grenzen gesetzt werden sollten, aber man darf antiautoritäre Erziehung nicht mit Verwahrlosung verwechseln, wozu glaube ich viele neigen, die so argumentieren.

Zitat:Schutzgesetze für die Jugend,
(Sie dürfen ja alles machen , Ordnung ist nicht nötig.)


Wenn ich mir anschaue wie lange heute die Schule dauert inklusive Nachhilfe
und Hausaufgaben, ständige Überprüfungen in Form von Klassenarbeiten,
Musikunterricht und Leistungssport,
da darf man ja an den großen Freiheiten doch zweifeln.

Zitat: Durch Film und Fernsehen, Spiele und ähnliches ist Gewalt ein legales Mittel
seine Ziele durchzusetzen.


Hmm, will ich jetzt nicht unbedingt kategorisch dagegen aussagen, aber beachte doch bitte wie den Kindern von kleinauf Konkurrenz und Kampf
vorgelebt wird, in Elternhäusern, Schule und Berufsleben, Schönheitsideale
usw. Vom unterdrückten zivilisierten starken Konkurrenzdruck zum offenen Gewaltausbruch ist es vielleicht nicht so weit.

Zitat:Arbeiten, Beruf lernen, Ordnung und Respekt braucht man nicht,


Manche fühlen sich möglicherweise schon dermaßen ausgegrenzt, dass sie
auf diese Weise rebellieren. Niemand beschließt aus Lust und Tollerei sich
abseits der Gesellschaft zu postieren.

Zitat:Man nimmt es einfach den Andern weg, die sind ja selbst schuld dass sie so viel haben.


Man mag noch argumentieren (ich nur sehr eingeschränkt) bei Erwachsenen, dass unterschiedlicher Wohlstand mit Fleiß und Ehrgeiz zusammenhängen, aber wie willst du einem Kind aus der Unterschicht erklären warum es nichts davon haben kann, was die Kinder aus reichen Elternhäusern haben.

Zitat:Helden sind immer die TÄTER, sie werden in den Medien groß dargestellt
Opfer machen wenig Schlagzeilen, denn sie sind ja selbst schuld wenn sie zufällig im falschen Moment am falschen Ort waren.


Ich finde es auch nicht gut, wie exzessiv über Gewalttäter berichtet wird, aber das machen ja meist die konservativen Klatschblätter.

Zitat:Auch in viel Musik wird Gewalt verherrlicht, aber dass es nicht so auffällt singt man es in anderen Sprachen, nur nicht in der Heimatsprache, wo es ja jeder verstehen könnte.


Das könnte schon ein Problem sein, wenn man bedenkt wie sehr sich Jugendliche oft über Musik definieren, da gebe ich dir recht.

Zitat: Die Eltern werden vom Staat verarmt indem man die Löhne so heruntersetzt dass sie Beide arbeiten müssen um leben zu können, Kindererziehung ist ja unwichtig, wird ja von Ideologen in Ganztagesschulen, vom Wochenbett bis zum Erwachsen sein probagiert und per Gesetze verordnet.


Zum Teil sehe ich das auch so. Andererseits kann man auch nicht von Frauen
erwarten zuhause zu bleiben. Dadurch entsteht zu sehr ein Ungleichgewicht durch Abhängigkeiten. Die Arbeitszeit sollte heruntergesetzt werden, dass beiden Partnern genug Zeit für Kinder und Arbeit bleibt. Insgesamt ist unsere
Gesellschaft kinderfeindlich und das geht an den Kindern nicht vorbei. Ärger
ist vorprogrammiert.Ich denke nicht, dass irgendwas oder irgendwer die Beziehung, bzw. fehlende Beziehung zu den Eltern (besonders Mutter) kompensieren kann.

Zitat: Die Kinder lernen nur noch Ellenbogengesellschaft, nur wer stark ist gewinnt, egal ob andere verecken dabei. das ist die heutige Erziehung von Staat und Medien.


Zustimmung

Zitat:Also wird es immer mehr Amokläufer geben, denn unsere Gesellschaft will es so.


Das ist auch nur die Spitze des Eisbergs. Es fällt nur dann erst allen auf, und dann werden Schuldige gesucht, siehe "Killerspiele"

LG PsiSnake
 
PsiSnake, versuch doch einfach mal Texte zu verstehen, BEVOR Du sie kommentierst. Hirnnutzung tut nicht weh.

Niemand schreibt, dass Killerspiele die einzige Ursache sind oder dass jeder, der sie spielt, zwingend zum Amokläufer wird. Wenn Du das herausliest und entsprechend antwortest, hat das etwas mit Deiner Wahrnehmung zu tun und nicht mit der Aussage des Textes.

Wenn Du aber auf das antwortest, was Du zu lesen glaubst und nicht auf den realen Text, ist keine Diskussion möglich.

Have fun
Klartext
 
Wie lustig Klartext

Statt auf meinen Beitrag zu antworten, kopierst du einen Text hier herein,
und nun wirfst du mir vor, dass man mit mir nicht diskutieren kann.

Wie wäre es wenn du mal nachdenkst und nicht nur die Allgemeinmeinung rezitierst, danke:rolleyes:

P.S: Ich habe durchaus verstanden, dass der Autor nicht meint, dass die Ursachen ausschließlich im Konsum von "Killerspielen" zu finden sind, aber
eine Hauptstoßrichtung ist klar erkennbar.
 
Ich habe Dir etwas geschrieben. Du hast es nicht widerlegt, sondern nur belächelt, selbst aber keine wissenschaftlichen Belege für Deine Haltung geliefert. Also habe ich Dir den Text eines Branchenkollegen zur Verfügung gestellt. Den konntest Du wohl nicht begreifen. Also brechen wir das hier ab.
 
Zitat:Ich habe Dir etwas geschrieben. Du hast es nicht widerlegt, sondern nur belächelt, selbst aber keine wissenschaftlichen Belege für Deine Haltung geliefert. Also habe ich Dir den Text eines Branchenkollegen zur Verfügung gestellt. Den konntest Du wohl nicht begreifen. Also brechen wir das hier ab.

Ich könnte jetzt nach wissenschaftlichen Quellen suchen, die meine Ansicht unterstützen (davon gibt es unzählige), aber eigentlich geht es hier in einem Forum um Diskussion.
Um etwas zu dem Thema zu sagen muss man aber kein Hirnforscher sein,
bist du es? Es ist ferner nicht so einfach etwas zu widerlegen oder auch zu beweisen. Ich denke auch, dass noch niemand einen Beweis angetreten hat,
dass sogenannte "Killerspiele" Amokläufe entscheidend zumindest mitverursachen, und darum muss ich gar nichts widerlegen, du/ihr seid in der
Beweispflicht.
 
Killerspiele sind den Trainingssimulatoren der US-Armee nachempfunden, mit denen die Soldaten emotional desensibilisiert und auf reflexartiges Töten konditioniert werden – warum sollte dies bei Kindern nicht genauso wirken?

Killerspiele sind „Landminen für die Seele“, die die Köpfe und Herzen der Jugendlichen und unsere ganze Kultur militarisieren und auf den Krieg vorbereiten – den Krieg, der in der Realität genauso unmenschlich funktioniert wie im Computerspiel.

Beide Sätze sind Zitate aus: Killerspiele doch gefährlich!

Es wird ferner anschaulich gezeigt, wie skrupellose "Wissenschaftler" verharmlosen, fälschen und von der Games-Industrie bezahlt werden.
 
Hallo Akwaaba

Zitat:Killerspiele sind den Trainingssimulatoren der US-Armee nachempfunden, mit denen die Soldaten emotional desensibilisiert und auf reflexartiges Töten konditioniert werden – warum sollte dies bei Kindern nicht genauso wirken?


Dabei handelt es sich um Taktik-Shooter, wo man den Einsatz in Gruppen üben kann. Da geht es (selbst sekundär) nicht um die Gewaltdarstellung.
Außerdem war es anders herum, dass nämlich das Militär an solchen Taktik-Shootern Interesse hatte. Aber auch hierbei lernt man nicht den Waffengebrauch. Nichts was man in einem Amoklauf wirklich nutzen könnte.
Wenn dann sollte man den Militärdienst verbieten.

Ich persönlich mag lieber Strategiespiele, aber auch dadurch hat man jetzt nicht plötzlich das Bedürfnis die Welt zu erobern.:D

LG PsiSnake

P.S: Und weil es so schön ist hier auch ein Link dazu:http://www.piratenpartei-bw.de/2009...des-esl-intel-friday-night-game-in-karlsruhe/

nicht dass ich die Partei jetzt wähle, dafür ist das Programm mir zu eindimensional.
 
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Hallo Psisnake,

Aber auch hierbei lernt man nicht den Waffengebrauch. Nichts was man in einem Amoklauf wirklich nutzen könnte.
Wenn dann sollte man den Militärdienst verbieten.

http://www.piratenpartei-bw.de/2009...des-esl-intel-friday-night-game-in-karlsruhe/
Mir geht es nicht um den Waffengebrauch, der ist schnell gelernt, wer will...
Sondern die Steigerung der Bereitschaft, wie im Spiel zu handeln.
Zitat aus Deinem Link:Es ist zwar richtig, dass das US-Militär auch Computerspiele zum Training einsetzt, jedoch nicht als Zielübungen oder zur Desensibilisierung, sondern beispielsweise zum verinnerlichen von Gruppentaktiken oder der Verbesserung der Hand-Augen-Koordination”, so Dennis Laurisch, Pressesprecher der Piratenpartei Baden-Württemberg.
Ich glaube kaum, dass das Militär die Desensibilisierung, die nun mal stattfindet, als Ziel zugeben würde.
Die angegebenen Gründe sind mAn Augenwischerei, auch wenn das auch stimmt.
Zitat aus Deinem Link:
“Die Idee, dass das Militär Computerspiele produziert und in Umlauf bringt, um unsere Kinder zum Morden zu animieren, erinnert eher an die Handlung eines billigen B-Movies.”
Das hab ich zumindest nicht behauptet.
Es sind eher "geschäftstüchtige" Personen, die dieses "wertvolle" Training der Hand-Augen-Koordination und der Verinnerlichung von Gruppentaktiken sehr gewinnbringend ohne nachzudenken als Spiel vermarkten.
Es bleibt allerdings eine Desensibilisierung zum Schießen auf egalwas und das wird als Muster im Hirn, wie Klartext es geschildert hat, abgelegt.

Ich sage ja nicht, dass Amokläufer produziert werden, aber die Bereitschaft, dieses Muster ohne Hemmung laufen zu lassen, wird gesteigert.
Ob nun gewollt oder nicht.
 
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