Hallo Catman, eine interessante Frage. Die habe ich mir noch nie gestellt. Das Ich war wohl immer zu schwerwiegend. Da kam bei mir das Warum vielleicht nicht durch.Mein Körper hat mir auch zeitlebens da nicht wirklich viel Zeit gelassen, mich so zu beschäftigen.
Mich interessierte immer eher das Wie und nicht das Warum. Wie kommt das zustande, daß ich krank bin? Wer stellt diesen Körper hier auf die Beine, daß er so krank herumläuft? Ich bin für mich zu dem Schluß gekommen, daß es meine Biographie ist, die mich so hinstellt, wie ich stehe. (irgendetwas zwischen liegend und -ligent ist das, was in mir steht. Ein Text, ein "ich bin"--- krank.)
"Ich bin gesund"--- ein anderer Text. Ein anderes Leben.
Warum habe ich einen anderen Text: "ich bin krank"- hm, das ist schon berechtigt, sich diese Frage zu stellen. Warum definiere ich das so? Wer macht das? Ich komme auch hier aber zu der weiterführenden Frage: wie ist der Mechanismus, der in mir und in anderen die Krankheit verursacht? Das Warum erscheint mir nur halb so wichtig wie das Wie. Ich muß nicht wissen, wie ein Fernseher funktioniert, ich muß den Knopf haben, um ihn auszuschalten. Und genau so bei Krankheit vielleicht: ich muß nicht wissen, warum ich jetzt dieses Leben mit dem "Ich-bin-krank"-Text habe, ich muß wissen, wie ich in das Leben gelange, das ja parallel auf einem anderen Programm gesendet wird mit dem Text: "ich bin gesund".
Wie komme ich da von Programm A nach Programm B? Das ist für mich das Interessante.
Normalerweise würde ich einfach die Programmtaste drücken und wegzappen, was mich streßt. Einfach umschalten. Aber das klappt nicht, wenn ich ein Krank-Denker bin. Meine Schaltungen scheinen kaputt zu sein, vielleicht ist es nur ein Fehler im Programm der Differential-Schaltung. Vielleicht muß ich ja erst den Fernseher abschalten, um auf das andere Programm dann zu gelangen. Aus dem Programm "ich bin krank" vollkommen aussteigen, indem der gesamte Apparat, der dieses Programm zeigt, einmal ausgestellt wird. Schwarze Scheibe, ein dunkler Spiegel, indem ich mich selber sehe und nicht Antworten in Bildformat. Nur das dunkle Mich im Grau.
Und dann mache ich wieder an und schaue einmal, was da läuft. Da hinten hinter mir, da ist ein Fenster über meiner linken Schulter. Und obendran hängt ein Stern. Und vor mir ist ebenfalls ein Fenster und da hängt Dein Post drin, Katzenmann.
Und das beantwortet für mich die Frage, "warum ich". Weil Du hier in diesem Fenster hängst und ich hänge auch in diesem Fenster am 04.04.2007. Und wir haben beide die gleiche Frage wie viele andere auch und haben beide Antworten. Aber die Menschen, die für Informationen bezahlen, bezahlen und bezahlen, die kaufen nicht das, was wir austauschen. Sie kaufen es uns noch nicht einmal als wahr ab.
Und dafür denke ich, geschieht der ganze Rummel: daß man sich wahr nimmt.
Hallo Catman!
Liebe Grüsse,
Trixi Maus