warum haben gerade Esoteriker so ein Mechanistisches Weltbild

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hm

immer wieder Fällt mir auf, dass gerade Esoteriker, die ihrem Glauben nach ja eine Belebte Welt annehmen im Grunde ein extrem Mechanistisches Weltbild haben. Einige gehen davon aus, dass das Schicksal in den Uhrwerksartig Präzisen Bewegungen der Planeten und Sterne determiniert ist, andere wiederum nehmen an, dass durch den Karmagedanken die nackte Kausalität herrscht und wieder andere nehmen einen Göttlichen/Syrianischen/Mayaistischen Masterplan an nachdem sich die Entwicklung rein Mechanisch und vorprogramiert abspuhlt und nichts sie aufhalten könnte (stichwort 2012, Apokalypse oder Ragnaröck)

eine Belebte Welt, eine Lebendige, eine Gayawelt währe doch ganz anders, irrational, nicht determiniert, launisch, jedenfalls nicht vorhersehbar (bye bye Mayakaleder Theologen und Religiöse Eschatologen) und nicht gebunden an irgendwelche imanente Prozesse (bye bye Astrologen) und schon gar nicht deterministisch-Kausal (bye bye Karmakraten).

oder anders Gefragt: warum ist das Weltbild der meisten Esoteriker so viel Sozialdarvinistischer, Materealistischer, Deterministischer, Maschinistischer (deus ex Machina) als das eines durchschnittlichen Chaosforschers, Biologen oder Soziologen?

lg

FIST

Das müsstest du doch in der Zwischenzeit wissen, Fist. Du schreibst seit Febr. 2004 hier im Forum. ;)

Ich würde mich nicht als einen typischen Esoteriker bezeichnen, dafür experimentiere ich viel zu oft und gerne. Aber so oberflächlich und gegensätzlich die Themen hier diskutiert werden, habe ich auch keine Lust ins Detail zu gehen.
Es ist jedoch auch recht entspannend, wenn Themen mal oberflächlich ablaufen. Das ist so wie mit Technomusik, das Gehirn entspannt ungemein bei so viel Eintönigkeit. Obwohl....das Wort Eso-Terik eigentlich viel mehr hergeben müsste. Wenn alles aus dem Geist entsteht und einer esomässig nach innen geht, müsste er eigentlich auf allen Gebieten ein AS sein, was leider nicht immer der Fall ist. So kann man nur sagen, dass Eso eigentlich die Tiefen und die Beweggründe des Geistes kennen müsste, aber anscheinend nicht tief genug geht.
Wenn einer das, was scheinbar "Ist" in den Gründzügen nicht ansatzweise versteht, wie soll derjenige dann darüber hinaus gelangen?

LG
Justi
 
P.S.: Ich saß in meinem Leben auch lange Zeit in Hörsälen, die Qualität der Atmosphäre würde ich jedoch nicht mit der des Nachinnengehens vergleichen.
Wenn ich z.B. hier rein komme, entfaltet sich Frieden und Liebe in mir. Das hat mit der Esoterik an sich weniger zu tun, sondern um die Verbindung des Geistes hierin mit sich selbst. Ich bin dann viel kreativer, die Gedanken fliessen positiv und harmonisch. Mir fällt auch schneller ein, was ich als Nächstes näher betrachten möchte.
Wenn man sich im Mind verstrickt, also rein mental arbeitet, verstricken sich die Gedanken recht schnell im Hirn. Ein alter Prof. auf der Uni fand den Knopf des Getränkeautomaten nicht. Er drückte auf alle möglichen Abbildungen darauf. Der arme Mann war ganz in seiner Gedankenwelt hin und weg. Die Klarheit des Geistes fehlte ihm.
Nun stelle man sich die Klarheit verknüpft mit der Weisheit vor? Kaum zu überbieten. :)
 
Ich will's anhand meines Lieblingsbeispieles erklären: Der Homöopathie.

In der Homöopathie hat man zuerst mal Krankheiten auf Symptome beschränkt. Ursachenbehandlung fällt damit weg, man muss sich nur auf Symptome konzentrieren. Und Symptome werden behandelt durch Stoffe, die diese Symptome herbeiführen. Und je stärker verdünnt dieser Stoff ist, desto besser wirkt er gegen die Symptome, die er eigentlich herbeiführt.

Seht ihr? Ich hab grad in gut 50 Worten die gesamte Grundidee der Homöopathie nach Hahnemann umrissen.

Nehmen wir mal die Physik:
Die Physik beschränkt sich auf Beobachtungen und Experimente, die man beobachten kann. Sie ist überzeugt dass alle Materie aus kleinsten Teilchen besteht, schießt sie deshalb aufeinander und findet immer kleinere Teilchen. Es können auch nur Wellen sein. Aus den Wechselwirkungen dieser Teilchen miteinander erklärt sie alle materiellen Ereignisse.

Geht doch auch... :D
 
hm

immer wieder Fällt mir auf, dass gerade Esoteriker, die ihrem Glauben nach ja eine Belebte Welt annehmen im Grunde ein extrem Mechanistisches Weltbild haben. Einige gehen davon aus, dass das Schicksal in den Uhrwerksartig Präzisen Bewegungen der Planeten und Sterne determiniert ist, andere wiederum nehmen an, dass durch den Karmagedanken die nackte Kausalität herrscht und wieder andere nehmen einen Göttlichen/Syrianischen/Mayaistischen Masterplan an nachdem sich die Entwicklung rein Mechanisch und vorprogramiert abspuhlt und nichts sie aufhalten könnte (stichwort 2012, Apokalypse oder Ragnaröck)

eine Belebte Welt, eine Lebendige, eine Gayawelt währe doch ganz anders, irrational, nicht determiniert, launisch, jedenfalls nicht vorhersehbar (bye bye Mayakaleder Theologen und Religiöse Eschatologen) und nicht gebunden an irgendwelche imanente Prozesse (bye bye Astrologen) und schon gar nicht deterministisch-Kausal (bye bye Karmakraten).

oder anders Gefragt: warum ist das Weltbild der meisten Esoteriker so viel Sozialdarvinistischer, Materealistischer, Deterministischer, Maschinistischer (deus ex Machina) als das eines durchschnittlichen Chaosforschers, Biologen oder Soziologen?

lg

FIST


Hmm - ich denke, das passiert aus Sicherheitsgründen. Vielleicht brauchen sie einfach etwas, wo sie sich festhalten können? Etwas, das Bestand hat, in das nichts und niemand eingreifen kann - etwas auf das man sich verlassen kann.

Eine Welt, launisch und unvorhersehbar wäre viel zu gefährlich. Ja wo bliebe denn da das Schicksal, das dafür verantwortlich gemacht wird, was sie erleben müssen/dürfen? Das muss doch von irgendwo kommen, das muss doch einer so bestimmt haben.


:)
Frl.Zizipe
 
hm

immer wieder Fällt mir auf, dass gerade Esoteriker, die ihrem Glauben nach ja eine Belebte Welt annehmen im Grunde ein extrem Mechanistisches Weltbild haben. Einige gehen davon aus, dass das Schicksal in den Uhrwerksartig Präzisen Bewegungen der Planeten und Sterne determiniert ist, andere wiederum nehmen an, dass durch den Karmagedanken die nackte Kausalität herrscht und wieder andere nehmen einen Göttlichen/Syrianischen/Mayaistischen Masterplan an nachdem sich die Entwicklung rein Mechanisch und vorprogramiert abspuhlt und nichts sie aufhalten könnte (stichwort 2012, Apokalypse oder Ragnaröck)

eine Belebte Welt, eine Lebendige, eine Gayawelt währe doch ganz anders, irrational, nicht determiniert, launisch, jedenfalls nicht vorhersehbar (bye bye Mayakaleder Theologen und Religiöse Eschatologen) und nicht gebunden an irgendwelche imanente Prozesse (bye bye Astrologen) und schon gar nicht deterministisch-Kausal (bye bye Karmakraten).

oder anders Gefragt: warum ist das Weltbild der meisten Esoteriker so viel Sozialdarvinistischer, Materealistischer, Deterministischer, Maschinistischer (deus ex Machina) als das eines durchschnittlichen Chaosforschers, Biologen oder Soziologen?

lg

FIST

weils dem Esoteriker nicht gut geht
 
akwaaba schrieb:
Nehmen wir mal die Physik:
Die Physik beschränkt sich auf Beobachtungen und Experimente, die man beobachten kann. Sie ist überzeugt dass alle Materie aus kleinsten Teilchen besteht, schießt sie deshalb aufeinander und findet immer kleinere Teilchen. Es können auch nur Wellen sein. Aus den Wechselwirkungen dieser Teilchen miteinander erklärt sie alle materiellen Ereignisse.
Nein, weil du zwar das Gebilde der Physik grob umreißt, dabei aber keine maßgeblichen Einsichten in die Physik gibst. Du erklärst großteils die Rahmenbedingungen der Physik (Experimente, Materialismus, Beobachtungen), aber was weiß man jetzt über die Physik, ihre Ziele und ihre Aufgabenbereiche? Nichts. Denn dieser gesamte Text könnte auf jede andere Naturwissenschaft (Biologie, Chemie etc) genauso angewandt werden; er umreißt nur den Maßstab der wissenschaftlichen Methode.

Oder, ich sags mal ganz praxisnahe: Versuche, dich mit der von mir genannten Beschreibung der Homöopathie in ein Gespräch über Homöopathie einzuklinken. Funktioniert tadellos (also für mich hats bis jetzt immer geklappt).

Und jetzt versuche, dich mit deiner Beschreibung über Physik in ein Gespräch über Physik einzuklinken. Das wird ziemlich daneben gehen. Selbst bei den absolut grundlegenden Fragen: "Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Physik und Chemie?" oder "Was will die Physik?" scheitert diese Beschreibung schon.
 
Sehr spannend deine Frage!
Zuerst aber einmal habe ich einige grundlegende Fragen:
was ist ein Esoteriker?
Wie ist er, damit er das Label "Esoteriker" "verdient" hat?

Als Esoteriker würde ich mich nicht bezeichnen, aber als spirituellen Menschen.

Was mir aber auch auffällt, ist, dass es in vielen Bereichen, die ich der Esoterik zuordne, hauptsächlich darum geht, Ordnungen zu erstellen, Kausalitäten zu erklären, Ziele zu finden und Wege, diese Ziele zu erreichen, glücklich zu werden, Sinn zu finden.
Und ich glaube auch nicht, dass das sinnbringend ist und oft in Abhängigkeiten von äußeren Bedingungen führt.

Meiner Erfahrung nach ist das Leben so viel mehr, so komplex (und doch auch wieder so einfach - aber nicht auf einer Ebene, die für den Verstand fassbar ist) ... und es würde jedem Menschen wahrscheinlich vollkommen ausreichen, bewusst zu leben, den Augenblick bewusst wahrzunehmen, und den Augenblick zu leben, als ständig mit der Vergangenheit oder mit der Zukunft beschäftigt zu sein. Dann kann das Leben uns auch wahrer Lehrer sein.
Das ist aber gar nicht so einfach für uns Menschen, wie ich oft feststelle, denn ein riesiger Teil, mit dem wir uns (zumindest wenn ich da an mich und die Menschen denke, die ich kenne) beschäftigen, spielt sich in der Vergangenheit und in der Zukunft ab.
Im Augenblick zu leben, ist aber super-einfach (man müsste immer nur einfach wahrnehmen, was gerade aktuell wahrzunehmen ist), vielleicht zu einfach für unseren Verstand, der immer alles verstehen möchte und sich auskennen möchte.
Aber muss/kann der Verstand sich überhaupt mit allem, was uns im Leben so wiederläuft, auskennen?
Wenn dem so ist, ist es vielleicht der Teil in uns, der unserem Verstand zuzuordnen ist, der so sehr an dem Auskennen festhält, sich auskennen möchte, Sicherheit haben möchte?
Aber ist da nicht eine ganz andere Ebene gefragt, mit der der Verstand gar nicht so viel anfangen kann?
Gibt es überhaupt einen Halt von außen?
Was ist mit dem Vertrauen ins Leben?
Sind nicht vielmehr wir selbst unser Halt in dem, was wir tun und erleben - von innen heraus, aus unserer inneren Stärke?
 
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Zum Glück bin ich kein Esotheriker ;)

Für mich ist es so: es gibt Naturgesetze, denen wir unterworfen sind. Unsere Lebensgestaltung allerdings hängt zum grossen Teil von unseren Entscheidungen ab. Da wir aber alle nicht alleine sind und andere ebenso entscheiden, ergibt sich ein Konglomerat aus Entscheidungen und wir alle agieren und reagieren halt. Nix mit festgelegt oder völlig frei. Wechselspiel.
 
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