Warum fahren die Leute jeden Tag zur Arbeit?

Huhu,

sicher tut die Arbeit (=Beschäftigung) etwas zur Sache...


...und natürlich geht es auch um meine materielle Existenz.
Schlicht u. einfach deshalb, weil ich ein Dach über dem Kopf brauche (bzw. haben möchte) und noch dazu etwas zu Essen. Ich habe zwar einen kleinen Gemüsegarten, aber dessen Erträge würden definitiv nicht ausreichen...

handwerker schrieb:
... und wenn sich da ein paar kollegen mittummeln... dann ist das halt ein kollegeneffekt ;-) man unterhät sich ja sowieso nur darüber, was jeder gestern (nach der arbeit) noch getan oder (im tv) gesehen hat.
Nö.
Wir machen auch öfters mal was zusammen, entweder Sport (Schifahren - da bin ICH nicht interessiert, schwimmen oder kegeln gehen,... etc.) oder auch Ausflüge.
Und wir unterhalten uns - Überraschung! - auch über unsere Arbeit.
 
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handwerker schrieb:
meine frage ist nun, wie konnte es soweit kommen ? wer arbeitet hier... und wer will noch glücklich (damit) sein ?

was geschieht mit dieser welt, wenn jeder morgen zu hause bleibt und sich statt dessen in die sonne legt ?

Ich beobachte das auch oft, und ich sehe das so:
Man muß zwei Begriffe unterscheiden: "Arbeit" und "Beruf".

"Arbeit" ist jede Tätigkeit, die regelmäßig und über mehrere Stunden hinweg ausgeübt wird und bei der immergleiche Handlungen durchgeführt werden.
Ich behaupte, daß der Mensch sozusagen einen "Arbeitstrieb" hat, der ihn dazu drängt "Arbeit" zu machen.
Ich behaupte ferner, daß ein gedämpfter oder völlig ausbleibender Arbeitstrieb Anzeichen für eine Krankheit ist.
(Man beachte bitte, daß ich mich auf obige Definition von Arbeit beziehe, auf keine andere.)

"Beruf" ist eine soziale, meist auch gesetzliche, Bindung an einen Geldgeber, mit dem Zweck der Bereitstellung der materiellen Lebensgrundlagen für sich und seine Kinder.
Der Mensch hat einen "Überlebenstrieb" der ihn dazu bringt, einen Beruf auszuüben.

Betrachtet man das Thema dann nochmal, sieht's so aus:
Die Leute sind nicht mir ihrer "Arbeit" unzufrieden, sondern mit ihrem "Beruf".

Der "Beruf" ist das, was im Altertum die Großfamilie war, Ernährer und Herrscher.
Die ganzen negativen Aussagen über ihre Berufe deute ich also wie familiäre Problem, in der Firmen-Familie. Nicht als Probleme mit Arbeit.

Und dann bekommen diese Aussagen auch alle einen Sinn: man beschwert sich über Vorgesetze, weil man von ihnen besiegt wurde im sozialen Kampf, man beschwert sich über Kollegen, weil man neidisch ist, etc.
Genauso wie sich früher die Menschen über ihren Lehensherrn beschwert haben oder noch früher über den Stammesvater, was aber nicht etwa als Kritik am System zu sehen ist, sondern ledeglich als die menschliche Art, mit Unterdrückung und Abhängigkeit umzugehen.

Und unter uns: ich finde das auch hygienischer, zu schimpfen, als das, was unsere nächsten Verwandten tun ;)

Ferner wird in vielen Berufen nur wenig Gelegenheit gegeben, zu arbeiten. Gerade in den Bürojobs in den großen Städten wird sehr wenig gearbeiten.
Mensch muß sich dann eine anderes Zeitfenster suchen, in dem er seinem Arbeitstrieb folgen kann. Normal erwischt es dann das Hobby.
(Auch das treibt immer skurilere Blüten, so laufen zur Zeit zum Beispiel Menschen mitten in der Großstadt mit Ski-Stöcken durch asphaltierte Parks.)
Dadurch steht dem Menschen weniger Freizeit zur Verfügung, was dann wiederum an den Nerven zehrt.

Fazit: wenn das nächste Mal wieder jemand bei Dir im Büro steht und frägt, wer ihm helfen könnte die Kisten runterzutragen, sag "Ja", es lohnt sich !

Gruß.
 
Shanna1 schrieb:
Huhu,

sicher tut die Arbeit (=Beschäftigung) etwas zur Sache...


...und natürlich geht es auch um meine materielle Existenz.
Schlicht u. einfach deshalb, weil ich ein Dach über dem Kopf brauche (bzw. haben möchte) und noch dazu etwas zu Essen. Ich habe zwar einen kleinen Gemüsegarten, aber dessen Erträge würden definitiv nicht ausreichen...

ok. aber die beschäftigung oder der job hat doch nur etwas an sich... wenn geld dabei herausspringt oder ?

ein beispiel: du gewinnst im lotto. was brauchst du dann noch mehr... als eine hose, ein t-shirt... und die plastikkarte (mastercard :) ? verstehst du worauf ich hinaus will ? die freiheit hat m.e. mit dieser materiellen existenz nichts zu tun. man kommt auf die idee einen garten anzulegen... aber er wird niemals einen selbst gehören. er vermittelt lediglich ein gefühl von materieller existenz. oder ?

Nö.
Wir machen auch öfters mal was zusammen, entweder Sport (Schifahren - da bin ICH nicht interessiert, schwimmen oder kegeln gehen,... etc.) oder auch Ausflüge.

naja... ich würde dazu sagen, so schlimm kann es werden ;-) es wird sogar ein tätigkeitsfeld in form von freizeit aktiviert... für unsichtbare sponsoren einer firma ;-)

cu
 
Joseph schrieb:
Ich beobachte das auch oft, und ich sehe das so:
Man muß zwei Begriffe unterscheiden: "Arbeit" und "Beruf".

hallo,

aber warum ? m.e. führt das eher zu einer schizophrenen haltung. hier bin ich bei der arbeit... und zu hause bin ich dann zu hause (z.b. der familienvater ;-)

cu
 
handwerker schrieb:
hallo,

es hiess einmal, ich würde leben. an eine arbeit kann ich mich dabei nicht erinnern.

cu

:weihna1 War doch ein schöner Spruch, oder nicht? :)

Du fragst, was passieren würde, wenn niemand mehr arbeiten würde. Nun... die Wirtschaft würde zugrunde gehen. Wo willst du denn hin, wenn die Läden zu haben, weil keiner Arbeitet. Wo bekommst du die Dinge her, die du brauchst? Wie willst du dich ernähren?

Alles würde sich wieder zurückentwickeln. Jeder würde dann für sich selbst sorgen müssen. Und was kommt dabei raus? Nun... Man arbeitet wieder...

Warum arbeitet man wieder? Um zu leben. Das Prinzip ist heute das Selbe.

Viele arbeiten nicht gerne, aber sie tun es, um zu überleben. Sicher gibt es da auch andere Menschen, die nur jeden Monat darauf warten, dass der Staat ihnen das Geld überweist. Leider gibt es heutzutage davon viel zu viele und leider sind auch einige dabei, die es schön finden und daran nichts ändern wollen.

Was man aber auch zum Teil wieder verstehen kann. Warum arbeiten gehen, wenn man die gleiche Menge an Geld vom Staat bekommt. Das System kränkelt aber ganz gewaltig.

LG
Nordluchs
 
Nordluchs schrieb:
Du fragst, was passieren würde, wenn niemand mehr arbeiten würde. Nun... die Wirtschaft würde zugrunde gehen. Wo willst du denn hin, wenn die Läden zu haben, weil keiner Arbeitet. Wo bekommst du die Dinge her, die du brauchst? Wie willst du dich ernähren?

hallo,

das ist eine gute frage... wie will ich mich ernähren ? in diesem falle erstmal gar nicht würde ich sagen. es gibt dann eben nichts mehr. das würde für mich kein problem darstellen.

Alles würde sich wieder zurückentwickeln. Jeder würde dann für sich selbst sorgen müssen. Und was kommt dabei raus? Nun... Man arbeitet wieder...

ok. aber für wen arbeitet man dann ?

Warum arbeitet man wieder? Um zu leben. Das Prinzip ist heute das Selbe.

ich behaupte, du arbeitest für geld.

Viele arbeiten nicht gerne, aber sie tun es, um zu überleben. Sicher gibt es da auch andere Menschen, die nur jeden Monat darauf warten, dass der Staat ihnen das Geld überweist. Leider gibt es heutzutage davon viel zu viele und leider sind auch einige dabei, die es schön finden und daran nichts ändern wollen.

ja... denn offensichtlich ist es ja auch so, dass die(se) arbeit u.a. einen anderen zweck erfüllt. wie ist es sonst möglich, dass der staat leute bezahlen kann ?

Was man aber auch zum Teil wieder verstehen kann. Warum arbeiten gehen, wenn man die gleiche Menge an Geld vom Staat bekommt. Das System kränkelt aber ganz gewaltig.

also was oder wer fährt jeden tag zur arbeit ?

cu
 
vielleicht noch etwas zum thema preisniveau: ich kann natürlich nur dann doppelbelastungen (und noch schlimmer) fahren, wenn der preis mit geld bezahlt wird. denn man bedenke: arbeit kostet geld ;-)
 
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handwerker schrieb:
aber warum ? m.e. führt das eher zu einer schizophrenen haltung. hier bin ich bei der arbeit... und zu hause bin ich dann zu hause (z.b. der familienvater ;-)

Oder zu mehr Anerkennung für schlecht- oder unbezahlte Arbeit wie Kinderhüten, Haushalt machen oder die kranke Oma pflegen.

In Zeiten, in denen sich jeder über fehlende Kindergarten- und Pflegeheimplätze und über leere Kassen im Renten- und Gesundheitssystem beschwert und die vielgescholtenen Top Manager unvorstellbare Gehälter heimbringen wäre das doch mal eine Überlegung wert.

Wenn man immer nur sagt, daß man "nur wegen dem Geld" arbeitet, wird diese Lücke weiter im System klaffen, weil es eben nicht stimmt, daß man nur wegen dem Geld arbeitet.

Auch der gernzitierte Lotto-Gewinner arbeitet danach weiter. Vielleicht nicht für Geld. Vielleicht nicht zum Nutzen anderer.
Aber er wird irgendwas arbeiten. (Definition siehe letztes Posting).

Gruß.
 
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