Warum fällt uns das Loslassen so schwer?

Ach Du Liebe,
ich bin jetzt grade ganz erschüttert. Ich muss sage, dass ich Gänsehaut habe und ein paar Tränchen kullern. Bin so ne olle sensible Nuss.
Warum ist alles immer so schwer...warum macht man es sich oft so schwer?
So vieles, das Du geschrieben hast kommt mir bekannt vor und eineige Sätze habe ich in ähnlicher Form erst kürzlich gehört.
Bei mir weiss ich leider nicht, woher diese Urangst/Verlustangst/mangelnde Selbstliebe/mangelndes Vertrauen kommt. Weder Scheidung der Eltern, noch allein gelassen werden und dennoch muss es seinen Ursprung irgendwo in der Kindheit haben, denn das Verhältnis zu meinen Eltern, vor allem zu meiner Mutter ist irgendwie gestört. Auch begleitet mich mein Leben lang das Thema Schuld und noch "die Strafe für etwas zu bekommen". Ich hoffe jetzt einiges, vielleicht sogar alles herauszufinden und an mir arbeiten zu können. Wie es mit dem Mann den ich liebe (dann) weitergehen wird, kann ich noch nicht sagen. Wir sind noch nicht in einer stabilen Beziehung und durch unsere ganzen wahnsinnigen Probleme, die wir haben, war es ein ständiges hin und her. Im Moment tut es gerade sehr weh und mir geht es ziemlich schlecht. Meine Ängste sind extrem und ich habe schlimmste Bedenken, wie es mit mir weiter geht. Aber vielleicht wird mir durch ihn und diese Angst um ihn und um uns jetzt der Spiegel vor die Augen gehalten. Oft genug wurde mir schon gesagt, wir hätten Karma zu bearbeiten und es sieht seit langem danach aus. Unser beider Probleme im inneren und im Aussen sind sich erschreckend ähnlich. Aber selbst wenn es nicht um Karma geht....meine extreme Angst der letzten Wochen zwingt mich geradezu etwas zu unternehmen. Ich bin gesundheitlich leider in ziemlicher Gefahr, wenn ich es so laufen lassen würde, auch wenn ich schon irgendwie Angst davor habe, was jetzt vielleicht alles aufgewühlt wird und wie heftig die bearbeitung wird. Es fällt mir gerade durch meine Angst so unwahrscheinlich schwer jetzt abzuwarten, denn eigentlich möchte ich nichts lieber als mich bei ihm zu melden, aber er hat genau solche Ängste und ich würde es nur schlimmer machen. Mit irgendwelchem Gejammer und Gebettel bräuchte ich sowieso nicht zu kommen. Damit käme er nicht klar. Für ihn ist es schon schlimm mir bei vielem nicht helfen zu können und bei mir ist es auch die Sorge um ihn und seine Gesundheit. Es ist ein richtiger Kreislauf und ich muss, muss, muss jetzt versuchen aus diesem auszubrechen...für mich, meine Gesundheit, meine Existenz und letztendlich dann auch für ihn. Ich hoffe so sehr, dass ich es schaffe.
Ich hoffe und wünsche mir, dass mein Leben bald leichter wird und ich hoffe und wünsche mir noch mehr, dass es dadurch auch mit diesem Mann zum positiven kommt.

Darf ich Dich fragen, warum Du so genau weisst, dass es für Euch keine Zukunft mehr gibt. Wie Du schon sagtest, bekommen andere doch auch eine zweite Chance. Es ist ja nicht so, dass ihr euch mit irgendetwas verletzt habt, dass nicht mehr zu reparieren wäre. Ich hoffe ich in nicht zu indiskret, wenn ich das frage.
Dir erst mal alles liebe ud lass dich mal drücken :umarmen:
 
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Ohje, ihr Armen! Habt es ja zur Zeit wirklich nicht leicht. Ich wünsche euch beiden auf jedenfall viel Kraft und ich weiß, dass ihr alle Probleme meistern könnt, auch wenn es vielleicht seine Zeit braucht aber danach werdet ihr ganz bestimmt aus dieser Erfahrung bereichert hervorgehen! Natürlich tut man sich als Außenstehender mit diesen Aussagen sehr leicht, da man ja nicht in die Probleme der anderen Person involviert ist... Das merke ich immer daran, wenn ich jemanden helfen soll, da sieht man von außen alles klarer und ein wenig objektiver, als der Ratsuchende, der in diese Situation verstrickt ist.

Wie ihr beide aber schon gesagt habt, auch ich bin der Meinung, dass ein ganz wichtiger Faktor ist, den Augenblick zu genießen, ihn voll auskosten zu können. Aber eben in den Momenten, wo wir viele schöne Dinge erfahren, denken wir auch schon an morgen. Wir möchten einfach nicht, dass es endet, wir wollen noch mehr dieser wundervollen Augenblicke genießen. Es soll nicht aufhören... Deswegen klammern wir uns fest. Denn es könnte ja morgen schon wieder vorbei sein, quasi so schnell wie die Person in unser Leben getreten ist, kann sie auch schon wieder verschwunden sein. Bei solchen Gedanken ist es nie einfach objektiv zu sein und den wenigsten wird das auf Anhieb gelingen, besonders wenn einem die Person viel bedeutet.

MysticSoul, denkst du nicht, dass es noch eine Chance geben könnte? Rede dir bitte nie mehr ein, dass du es nicht wert bist oder etwas nicht verdient hättest! Auch wenn es wirklich nicht mehr klappen sollte, so hat er dir zeigen können, wie sich Wärme und Geborgenheit anfühlen, damit du diese schönen Gefühle wieder empfinden konntest. Das war dann sozusagen ein Teil seiner "Aufgabe". Diesen Teil solltest du (wieder) kennen lernen und ihn für dein Leben gebrauchen...

Es hat ja alles irgendwie seinen Sinn, auch wenn man es meist erst später erkennen kann und es nie einfach sein wird.
Aber wir können es schaffen die Hindernisse zu überwinden, wenn wir weiter an uns glauben, uns selbst lieben und uns vertrauen.

*drück euch*
:trost::umarmen:
 
hallo mein lieben,
eure texte haben mich sehr berührt.... kann das alles aus vollster seele heraus verstehen... befinde mich derzeit in einem ähnlichen Muster... es geht auch bei mir um verlustangst, trennung, alleingelassenwerden..... nach einer ganz langen beziehung wo ich immer angst hatte vor dem verlust... und nun ist auch gerade vor ganz kurzem eingetreten... und ich muss allein versuchen zu überleben und an meine emotionalen wunden rangehen.... alleinseinkönnen.... ja das ist ein thema.... stark sein im alleinsein....
es ist harte innere arbeit... bei mir ist alles offen in jede richtung......
hoffe auf heilung in mir und dass alles auch bald leichter wird im leben.
 
Ich für mich kann sagen, dass mir hier im Forum schon oft geholfen wurde. Dafür bin ich sehr dankbar. Es hat sicher alles seinen Grund, warum man gerade in dem Moment auf diesen Menschen trifft. Nicht nur bei Partnerschaften, sondern, wenn ich jetzt von mir sprechen kann, gerade wenn es einem schlecht geht. Es fügt sich ein Rädchen ins andere. Man kommt immer wieder ein Schrittchen weiter. Gerade wenn es so ist, wie mysticlady schreibt, sie als Aussenstehende evtl. mit Problemen wie den unseren konfrontiert wurde oder wird. Man braucht die Meinungen von anderen Betroffenen, weil man sich erstens nicht mehr so alleine und unverstanden fühlt...kann sich evtl.gegenseitig die Wunden lecken, erfährt möglicherweise Schritte, die diese unternommen haben und schon ein Stück weit aus dem Dilemma raus sind und einem das vielleicht auch helfen kann und es braucht Aussenstehende, die einem objektive Tipps geben können, weil sie den Kopf frei haben und der Blickwinkel möglicherweise verändert wird.
 
Ihr lieben,

ich bin soooo gerührt. Ich danke Euch! Schön, dass man sich hier austauschen kann und verstanden wird.
Heute ist es ganz besonders sentimental, ich weiß auch nicht warum. Aber ich glaube es gibt diese Tage, wo der Schmerz und die Sehnsucht wieder hoch kommen.

Nun...mein größter Wunsch wäre es natürlich, dass es eine zweite Chance gäbe. Ich hoffe es so sehr und bete auch jeden Tag zu den Engeln, sie mögen mir diesen Wunsch erfüllen.

Wie ich aber drauf komme? Nun, wir haben den Kontakt nie abgebrochen. Dafür waren/sind wir uns zu wichtig. Wir sehen uns auch wahnsinnig oft "zufällig", das macht mir manchmal sogar Angst. Die erste Zeit nach der Trennung haben wir auch sehr viel zusammen unternommen. Ich denke ich war ihm als Mensch trotzdem so wichtig, dass ich ihm vllt. leid tat und er mich nicht alleine lassen wollte. Weihnachten, Silvester etc. haben wir zusammen verbracht. Aber vor paar Wochen sprachen wir wieder konkret miteinander und er meinte er hätte es längst abgeschlossen. Seine Gefühle wären auch nicht mehr da und dies bereits kurz vor der Trennung, somit hätte er schon alles verarbeitet. Für ihn wäre es nun rein freundschaftlich und er meinte auch ich solle den Absprung schaffen, denn erst dann könne man wirklich eine gute Freundschaft aufbauen. Ich war seine erste richtige Beziehung. Er ist ein typischer Einzelgänger, der sich nie binden konnte und nur LIebeleien hatte. Ich war die erste, die in ihm die Bereitschaft aktiviert hatte eine feste Beziehung einzugehen. Aber nach und nach fühlte er sich sehr eingeengt. Leider sprach er aber auch nicht darüber. Er hat Bindungsängste und ich Verlustängste. Na super! :)
Ich merke es auch wenn wir uns sehen. Es geht ihm gut. Er genießt das alleinesein. Er ist das Gegenteil von mir in dieser Hinsicht. Er liebt sich sehr, sich, das Leben, die Freiheit, sogar die EInsamkeit. Das war wohl auch der Sinn der ganzen Sache. Er war/ist mein fehlendes Spiegelbild. Er zeigt mir immer wieder aufs neue wie glücklich ein Mensch ist, der genügend Selbstliebe hat.

Trotzdem kann ich nicht loslassen. So starke Gefühle hatte ich noch nie. Vorallem herrscht bei uns so eine extreme harmonie, Vertrauensbasis und es ist für mich so als sei da ein sehr starkes Band.

Wahrscheinlich wäre es besser gewesen wir hätten nach der trennung gar kein Kontakt gehabt. Dann hätte er mich vielleicht vermisst. Aber dies kann ich auch nicht mehr rückgängig machen.

Erst heute hab ich ihn im training gesehen. Waren sogar zusammen in der Sauna und wir unterhalten uns dann immer ganz lange. Für mich widerum auch schwer den Mann, den man liebt neben sich liegen zu haben (wie Gott ihn schuf) und doch entfernt zu sein.

Aber irgendwas in mir lässt eben nicht los. Manchmal denke ich, ich sei verrückt und bilde mir alles nur ein. Aber da ist dieses Gefühl, diese Überzeugung, dass wir irgendwann wieder zusammen finden. Aber dann gibt es diese Tage an denen ich daran zweifle und ich nicht weiß ob ich nur nicht die Realität verkrafte.

Die letzten Monate waren echt hart. Hab eigentlich 5 Monate nur geweint, mich zurück gezogen und isoliert und noch heute rede ich mit keinem darüber. Es tut zu weh in der Vergangenheitsform über ihn zu reden. Das Alleinesein macht mir auch zu schaffen. Ich versuche wirklich so viel es geht zu machen aber mit den Gedanken bin ich trotzdem dort, weil ich mich kopfmäßig nicht ablenken kann, da ich die meiste ZEit alleine bin.
Vorallem die WEs, da war er von Freitags bis Sonntags bei mir. Da ist es ganz schlimm. Und ich möchte mich nicht mit Partys ablenken. Die paar Male wo ich weg war, wurde ich nur ständig nach ihm gefragt und das war auch keine Ablenkung.

Ich versuche es gerade mit Bachblüten. Ich möchte wirklich alles versuchen. Das Schlimme ist nur, dass die Erinnerungen so schön sind und ich mich an nichts negatives festhalten kann was ihn betrifft. Und auch wenn ich in die Zukunft schaue und weiß, dass es irgendwann aufhört weh zu tun, so weiß ich doch, was ich nicht mehr haben werde und vielleicht früher oder später eine andere Frau darum beneiden werde.

Die Liebe ist wirklich eine Tragödie. Ich muß erst mich wieder in den Griff kriegen. Auch mein Leben und meine Zukunft. Da die LIebe meine Schwäche ist und sie mein Leben dann immer auf den Kopf stellt, möcht ich da auch nichts neues eingehen. Könnt ich gefühlsmäßig schon gar nicht.

Ich tue mir nur selbst leid, würde das jetzt wieder 9 Jahre gehen... *lach*

ich finde es echt seltsam, dass es meist die Frauen sind, die so viel leiden. Ich weiß, dass es auch Männer gibt. Aber ich persönlich kenne nur Männer, die ein paar Wochen down sind und dann wieder ins Leben stürzen. Das würde ich auch gern können....

Ich wünsche uns allen gaaaanz viel Kraft und ich möchte Euch auch gerne anbieten für Euch da zu sein falls ihr euch mal ausheulen möchtet.

Geteiltes Leid ist halbes Leid!! :)

ich drücke euch fest!
 
Ach ja was ich noch sagen wollte. Ich war bisher immer so eine Art Hobbypsychologin. Alle kamen immer zu mir und ich hatte immer die besten Ratschläge auch im Thema Liebe.
Aber wenns um mich selbst geht? Keine Spur. Ich mach meist selbst immer das Gegenteil von dem was ich predige! :)

aber das ist glaube ich normal. Sobald man emotional verwickelt ist, kann man die Sache nicht mehr objektiv betrachten.
 
Ach ja was ich noch sagen wollte. Ich war bisher immer so eine Art Hobbypsychologin. Alle kamen immer zu mir und ich hatte immer die besten Ratschläge auch im Thema Liebe.
Aber wenns um mich selbst geht? Keine Spur. Ich mach meist selbst immer das Gegenteil von dem was ich predige! :)

aber das ist glaube ich normal. Sobald man emotional verwickelt ist, kann man die Sache nicht mehr objektiv betrachten.

Grins, da erkenne ich doch glatt mich selbst wieder :)
 
Hallo,

ich versuche gerade loszulassen und finde die hier genannten Ansätze toll (Luftblase,...).
Aber es ist wie auch schon erwähnt gerade im Bereich Liebe/Gefühl sehr schwer. wie MysticLady gesagt hat wenn man nicht losläßt kann man sich nicht bewegen oder in gang kommen. Auch dieser Hinweis so nah und doch so fern stimmt, meine Frau und ich haben nebeneinander im Bett gelegen aber es waren gefühlte Lichtjahre zwischen uns. Ich bin nun ausgezogen die räumliche Trennung hilft mir vielleicht wieder zu mir selbst zufinden und aus dieser Distanz kann dann vielleicht wieder Nähe entstehen. Als wir vor ca. 3 Jahren das erste Mal für längere Zeit getrennt waren hat mich das nicht gestört. Es war mir egal - denn ich war egoistisch. Das ist nun anders, ich hab viel über mein Verhalten nachgedacht seitdem und viele Dinge geändert und trotzdem stehen wir wieder an dem Punkt von damals. Mit dem Unterschied das es mir diesmal nicht egal ist, es tut weh es schmerzt ungemein. Es tut nur unheimlich weh wenn man seine Tochter weinen sieht oder am Telefon weinen hört und sie sagt Papa komm bitte wieder nach Haus. Ich bin noch nicht mal 12 Stunden weg und diese kleinen Wirbelwinde fehlen mir schon so sehr.

Ich lasse euch wissen wie es mit dem loslassen klappt.

LG Torsten
 
Hallo,

ich versuche gerade loszulassen und finde die hier genannten Ansätze toll (Luftblase,...).
Aber es ist wie auch schon erwähnt gerade im Bereich Liebe/Gefühl sehr schwer. wie MysticLady gesagt hat wenn man nicht losläßt kann man sich nicht bewegen oder in gang kommen. Auch dieser Hinweis so nah und doch so fern stimmt, meine Frau und ich haben nebeneinander im Bett gelegen aber es waren gefühlte Lichtjahre zwischen uns. Ich bin nun ausgezogen die räumliche Trennung hilft mir vielleicht wieder zu mir selbst zufinden und aus dieser Distanz kann dann vielleicht wieder Nähe entstehen. Als wir vor ca. 3 Jahren das erste Mal für längere Zeit getrennt waren hat mich das nicht gestört. Es war mir egal - denn ich war egoistisch. Das ist nun anders, ich hab viel über mein Verhalten nachgedacht seitdem und viele Dinge geändert und trotzdem stehen wir wieder an dem Punkt von damals. Mit dem Unterschied das es mir diesmal nicht egal ist, es tut weh es schmerzt ungemein. Es tut nur unheimlich weh wenn man seine Tochter weinen sieht oder am Telefon weinen hört und sie sagt Papa komm bitte wieder nach Haus. Ich bin noch nicht mal 12 Stunden weg und diese kleinen Wirbelwinde fehlen mir schon so sehr.

Ich lasse euch wissen wie es mit dem loslassen klappt.

LG Torsten

Hallo Torsten,

das was dir so sehr weh tut ist deine kleine Tochter .....würde nicht sagen das du egoistisch warst, denn ohne die trennung ....hätest du nicht die gelegenheit gehabt über alles nach zu denken. Weiss nur nicht so genenau wie du zu deiner Frau oder Freundin noch stehst ....eines war übersichtig , das dir dein Kind fehlt, dein zu hause, wo du geborgen dich gefühlt hast und alle beisamen hattest....

denke wenn es nur dein Kind war , dann könnt ihr immer noch eine lösung finden wo ihr beide euch einigt das ihr wunderbare zeit miteinander verbringen könnt .....wenn es aber beide sind deine Tochter und deine Frau , dann wünsche ich euch vom Herzen das ihr wieder zueinader findet.....eine sehr gute voraussetzung ist da....Los zu lassen...., denn der rest kommt dann wie geflogen :).

Liebe grüsse Asia
 
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