Das Würfelexperiment:
Geburtsstunde der Parapsychologie
Die offensichtliche Schwierigkeit, statische Materie durch Gedanken zu beeinflussen, brachte schon in den frühen dreißiger Jahren den Physiker und Psychologen Joseph Banks Rhine an der Duke Universität von North Carolina dazu, wissenschaftliche Untersuchungen an bewegter Materie vorzunehmen. Rhine, der für seine Arbeit auch als erster den Begriff Parapsychologie einführte, begann mit einfachen Würfeln, die er auf einer schiefen Ebene zu Boden fallen ließ. Seine Testpersonen sollten nun versuchen sich auf eine spezielle Augenzahl zu konzentrieren.
Überraschenderweise zeigte sich in endlosen Versuchsreihen tatsächlich eine signifikante Abweichung von der Zufallswahrscheinlichkeit. Allerdings wurden Rhines Kritiker nicht müde, die Versuchsanordnungen in Frage zu stellen. Abgegriffene Würfel etwa sollen das Ergebnis beeinflusst haben.
In der Folge begann Rhine in immer ausgeklügelteren Experimenten nach dem perfekten Zufall zu suchen. Anfang der Siebziger Jahre erfand der Physiker Dr. Helmut Schmidt schließlich einen Zufallsgenerator auf der Basis von radioaktivem Zerfall. Die Impulse wurden in Lichtsignale umgesetzt, die wiederum von Testpersonen beeinflusst werden sollten.
Die Experimente bestätigten Rhines These eindrucksvoll: Der geistige Einfluss auf Materie scheint tatsächlich gegeben und das bei den meisten Menschen. Die Abweichungen von der Norm sind minimal und lassen sich nur durch einige Stellen hinter dem Komma nachweisen. Die Ergebnisse dieser Testreihen mögen dem Laien daher etwas "dünn" erscheinen; in wissenschaftlicher Hinsicht ist der Nachweis für die Telekinese bewegter Objekte erbracht.
Mittlerweile haben auch größere Unternehmen aus der Wirtschaft angefangen, sich mit diesem Problem auseinander zu setzen. So stellte etwa der Flugzeugbauer Boeing den Physiker Schmidt ein, um mit seinen Zufallsgeneratoren zu erforschen, ob und inwieweit die nervöse Besatzung eines Flugzeugs in Not, oder gar panische Passagiere die Bordelektronik negativ beeinflussen können.
Beeinflusst das Bewusstsein Glücksspielergebnisse?
Auch die Casinobosse von Las Vegas haben sich mit der Materie beschäftigt: 1998 machten zwei amerikanische Wissenschaftler eine Entdeckung: Die ausgezahlten Gewinne sind bei Vollmond deutlich höher als sonst. Grund genug für die mächtigen Glückspielbetreiber eine Untersuchung in Auftrag zu geben, die über den psychischen Einfluss der Kunden auf Roulettekugeln, Black-Jack-Karten und Spielautomaten, Aufschluss geben soll - es geht immerhin um Millionen. Die Resultate sind eindeutig: Nach Radin und Rebmann, den Entdeckern des Phänomens, könnte es daran liegen, dass abergläubische Spieler während des Vollmondes so sehr auf ihr Glück vertrauen, dass sie dadurch den Zufall beeinflussen.
Fazit
Je öfter es allerdings gelingt, den Einfluss des Geistes auf die Materie zu beweisen, umso ratloser werden die Wissenschaftler, wenn es darum geht diesen Effekt zu erklären. Nahezu alle bekannten physikalischen Kräfte können als Ursache für Telekinese mittlerweile ausgeschlossen werden. Es bleibt die mindestens ebenso unbekannte Welt der Quantenphysik. Immer wieder stoßen die Wissenschaftler bei der Erforschung der kleinsten Teilchen in der Welt der Atome auf Abläufe, die den Regeln der Naturgesetze widersprechen. Auch wenn die Quantenphysiker skeptisch darauf reagieren, dass Parapsychologen längst noch nicht ausreichend erklärbare Beobachtungen heranziehen, um die Funktion von übersinnlichen Phänomenen zu deuten, ist die Möglichkeit eines Zusammenhangs nicht ganz auszuschließen.
Der Astrophysiker Stephen Hawking jedenfalls ist mit den Gesetzen der Quantenphysik weit in die Erforschung des Kosmos vorgestoßen. Auf der Suche nach Antworten auf den Ursprung des Weltalls und den Ursprung der Zeit ist das schwerstbehinderte Genie aus Cambridge zu ungewöhnlichen Fragen gelangt: folgt der Kosmos, folgt das Leben auf der Erde, das Leben jedes einzelnen Menschen einer höheren Ordnung? Sind die Gesetze des Mikro- und Makrokosmos der Beweis für die Existenz Gottes?
http://www.mdr.de/doku/1052604-hintergrund-1032684.html#absatz5