Warum bin ich immer so blöd?!

dankeschön. Das ist mal eine praktische Betrachtungsweise :)
Ich behalt meine Geige am Mann - ja, genau das hab ich mir vorher gesagt, und zwar mit aller Vehemenz, aber leider habe ich mir nur die Situation mit dem Flugzeug vergegenwärtigt, fast würde ich sagen, visualisiert. Vorgestellt. Beim nicht direkt vorgestellten Bus hat das wieder versagt...
Die Frage ist also, wie ich an die Grundeinstellung komme, die für das Am-Mann-Behalten zuständig ist.

Den Busfahrer wusste gar nicht, dass sie da ist, ich schon. Ich hab trotzdem nicht geschrieen. Ich weiß, dass der das nicht weiß, warum tu ich also nix?
Hast du denn dieses Dilemma niemals erlebt?

Liebe Grüße,

ChaliceQueen
 
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Ich find das nicht so schlimm, solche Dinge passieren mir auch oft. Lieb dich wie du bist, bei besonders wertvollen Gegenständen konzentriere dich halt, so mach ich es, amsonsten messe ich Kleinigkeiten keine besonderen Bedeutungen zu und so steh ich halt auch oft blöd da...was mir selber aber...sehr Wurscht ist :)

liebe Grüsse
Ritter Omlett
 
ChaliceQueen schrieb:
Die Frage ist also, wie ich an die Grundeinstellung komme, die für das Am-Mann-Behalten zuständig ist.
Verstehe. Das ist schwierig.
Sache ist wohl die (korrigier mich), dass die Busfahrt-Situation
für dich ungewohnt war.

Nicht für den Busfahrer, der hier wie zuhause ist und einfach
mit natürlicher Autorität agiert. Da neigt man zum nachgeben.

In solchen ungewohnten Lagen versuche ich trotzdem für mich
WICHTIGE Sachen nicht aufzugeben. Zumindest nicht ohne
vorher genau nachgefragt zu haben. "Passt mein Instrument
nicht auf die Gepäckablage?" Klar tut es das.

Und WENN ich einfach nachgebe, gegen meinen Instinkt und
im folgenden begleitet durch mein schlechtes Gewissen, versuche
ich mich zu überwinden, die Lage noch zu korrigieren.
Das ist fast immer möglich nach meiner Erfahrung.

Ich hoffe mich verständlich gemacht zu haben.

Gruss
Camajan
 
Soweit ich jetzt aufmerksam mitgelesen habe, hast du das Dilemma recht gut verbalisiert. Du sagst, einerseits planst du zuviel. Du empfindest andererseits, daß du auf so spontane Geschehnisse dann doch nicht vorbereitet bist.

Dazu fällt mir jetzt zweierlei ein. Queen, einen Plan machen bedeutet immer, eine Auswahl treffen. Eine Auswahl treffen heißt logischerweise, eine Einschränkung vornehmen. Könnte es sein, daß du damit genau das erzeugst, was dir dann Schwierigkeiten macht? Du programmierst mit dem Planmachen, aus Angst, auf etwas nicht vorbereitet zu sein, dich selbst auf den Ablauf dieses Planes. Da bindest du Kapazität. Wenn jetzt etwas nicht Geplantes geschieht, dann ist ein Teil deiner Kapazität damit beschäftigt, das Ereignis mit dem Plan zu vergleichen, festzustellen, da stimmt was nicht, zu überlegen, was nicht stimmt, fieberhaft in der Checkliste zu suchen, ob nicht doch irgendwas dazu geplant wurde ... verstehst du? Das könnt die Erklärung sein, warum du dann nicht reagieren KANNST. Ich kenne dieses Phänomen von meinem Ex-Mann, der war auch ein passionierter Planzeichner und im Spontan-Fall völlig handlungsunfähig, weil er sich selbst blockiert hat.

Wenn du das aber jetzt ansatzweise schon erkennst, dann hast du ja auch schon das Gegenmittel zur Hand. Erkennen ist immer schon der erste Schritt aus dem Schlamassel. Versuch dich schrittweise vom Planzeichnen abzulenken. Oder irgendwie das Planzeichnen zum bewußt gestalteten Spiel umzufunktionieren, wo du weißt, das ist ein Spiel, ich bereit damit nix vor, denn die Realität kann ganz anders aussehen.

Und das zweite, was mir dazu einfällt: kennst du "The last Samurai"? Da will der Ami den Schwertkampf erlernen, und er landet ununterbrochen im Schlamm. Dann sagt einer von den Burschen, die ihm und dem Lehrer zuschauen, zu ihm: "Entschuldigung, aber bedenken zu viel. Bedenken, was selbst tun, bedenken, was Gegner tut - nicht so viel bedenken."
Und dann liegt er zum ersten Mal nicht im Schlamm.

Ja. Waren so ein paar Gedanken. Und, nicht nur du bist immer so ... nein, es ist in Wirklichkeit auch nicht blöd :kiss4:
 
Liebe ChaliceQueen, :)
du bist jung und selbstbewusst. (? doch, oft.)
Ich kann mich nicht erinnern, dass es mir mit 24 anders ergangen wäre als dir. Ich habe AUCH Leute gefragt, und habe AUCH die falschen Antworten gekriegt, und hatte hinterher AUCH verdorbenen Wäsche. Katasthrope!!! - Mist! -
Was blieb mir anderes übrig, als mit meiner Freundin Claudia, der es auch nicht anders ging, über diese Dinge zu lachen? Über das was mir/ihr heute schon wieder für ein Missgeschick geschehen war. Nicht ohne ganz gewaltig diverse Leute, die sich soooo blöd benommen hatten, zu verteufeln. Aber das Lachen hat uns gerettet, hat uns gelehrt, Dinge leicht zu nehmen.
( Gut, eine Geige ist ein kostbares Instrument, auf die solltest du schon, GANZ egal was jemand anderer sagt, tut oder will, sehr achtgeben.)
Aber alles andere? - Fehler machen? Nicht wissen wo es gerade langgeht?
Nicht wissen wie eine Waschmachine in der laundry funktioniert?
Manche wissen das mit 50 nicht. Na und?
Ich habe den Eindruck, du bürdest dir ein ungeheures Maß an " Überich " auf, den Anspruch "bereits im Vorfeld alles zu wissen und für alles vorsorgen zu müssen."
Das kann keiner. Vorausplanen können wir, aber was ist wenn's ganz anders kommt? Das Einzige was wir folglich können, ist auf uns selbst zu vertrauen, dass das "Ich" spontan richtig reagieren wird.
Und das tut das " Ich " in der Regel auch, wenn du so offen bist, dass du es zulässt.
Es gibt auch es keine 100% richtigen Entscheidungen. Nie. Weder für dich, noch für andere. Da kannst du dir den Kopf zergrübeln wie du willst. Und lasse dir dergleichen nicht einreden. - Es ist immer eine Frage der Perspektive.
Ich fand es zum Beispiel gut, mit 24 meinen gesamten bis dahin gesammelten Hausrat aufzulösen und zu verschenken, und nur mit EINEM Koffer nach London zu gehen.
Das war für mich das Symbol der absoluten Ungebundenheit und Leichtigkeit. Ohne Besitz zu sein! Nur der Koffer, mein Geist und ich. ( Mein Klavier hatte ich aber untergestellt.)
Da tippen sich andere Leute an die Stirn.

Du bist sehr ernsthaft, ChaliceQueen.

Was ich sagen will: Nimm es leichter! Verknöchere dich nicht in ungeheuren voraussehenden Ansprüchen an dich selbst! Du bist nicht deine Eltern! Du darfst lachen! Und wie jeder von uns, selbst die Welt ausprobieren und Fehler machen!
Du darfst darüber lachen, dass du nach der Planung der Flugreise mit allen Eventualitäten, nicht auch noch fit in Sachen Busreise warst, WIE denn auch? Bist du Übermensch?
Du brauchst dir nicht ALLES aufzubürden, DU trägst nicht die Verantwortung an ALLEM.
Lache über dich, die Situation (s-komik) und die Welt.
Und es wird leichter.
Liebe Grüsse, Geli

:kiss3:
 
hallo Chalice Queen,
ich wollte dir nicht zu nahe treten,auch wusste ich das du 24 bist,
meine eigenen kinder sind 20 und 22J. aber von richtig erwachsen kann man da noch nicht reden,auch die anderen jungen mädchen die ich kenne sind noch nicht so weit das sie alles verstehen......:) gut ich kenn dich nicht ,vieleicht bist du schon weiter!so sollte es halt nicht rüber kommen:daisy:

unter planen versehe ich halt auch ,was ist wenn ich zb. meine geige nicht mit in den bus oder ins flugzeug nehmen dürfte...was mach ich dann????das ist mein handgepäck...fertig und basta..da kann der bussfahrer sagen was er will..
und das lernen beziet sich auf alles...auch die waschmaschiene...dann ist die hose halt hinüber..oder das weiße ist auf einmal rosa....das passiert dir 1-2x dann hast du die sache raus....:rolleyes: das nennt man pech....passiert mit heute noch manschmal..und weiter...

mach deine eigenen erfahrungen und frag nicht immer andere.......
und verlass dich nicht darauf was andere dir raten oder sagen.......
und wenn du jemanden fragen tust...überlege erst,soll ich oder nicht...

ich hoffe das ich mich einigermassen verständlich ausgedrückt habe,aber angreifen will,oder wollte ich dich nicht....:kiss4:

:schaukel:
 
Hallo,

Schwarze Witwe schrieb:
hallo Chalice Queen,
[...]
unter planen versehe ich halt auch ,was ist wenn ich zb. meine geige nicht mit in den bus oder ins flugzeug nehmen dürfte...was mach ich dann????das ist mein handgepäck...fertig und basta..da kann der bussfahrer sagen was er will..

Wenn ich dir nur begreiflich machen könnte, _wie_ fest ich das geplant habe, Schwarze Witwe. Wenn ichs nur begreiflich machen könnte.
Mit der Aussage: "mit Anfang 20 ist man ja noch nicht soweit" triffst du meinen Nerv - meine Mutter war nämlich auch immer dieser Ansicht. Ich war zum Beispiel mit 13 (ihrer Ansicht nach) nicht _soweit_, im Kaufhaus zu sagen, welche Jacke mir gefällt und welche nicht. Mit Anfang 20 war ich nicht _soweit_, die richtigen Entscheidungen für meine Studien zu treffen - wurde mir vermittelt.
Bitte versteh: ich mache einen höllischen Druck auf mich selber, da haben die andern oben ganz recht. Aussagen, dass ich für mein Alter nicht "soweit" bin, nützen mir gar nichts. Du meinst vermutlich: "du kannst nicht perfekt sein, schon gar nicht in deinem Alter" - für das, was ich tue, muss es aber reichen, ob ich nun ein junges Huhn bin oder nicht. Und oft genug reicht es mir nicht.
_________________

Über die anderen Beiträge muss ich noch eine Weile nachdenken!

Grüße!
ChaliceQueen
 
ChaliceQueen schrieb:
Mit der Aussage: "mit Anfang 20 ist man ja noch nicht soweit" triffst du meinen Nerv - meine Mutter war nämlich auch immer dieser Ansicht.
OK, deine Mutter hat dir früher also
die Entscheidungen abgenommen. Viel
zu lange leider.

Die Sache ist die: man lernt am besten aus
Fehlern. Jede deiner Entscheidungen kann
ein Fehler sein, und du hast wohl spät
angefangen, selbst zu entscheiden.

Und? Du wirst noch so einige Fehler machen,
aber die Fehlerrate wird immer kleiner.
Null wird sie nie, für niemanden.

ChaliceQueen schrieb:
Bitte versteh: ich mache einen höllischen Druck auf mich selber, ...
Du tust dein bestes, mehr geht eben nicht.
Haust du daneben mach es beim nächsten
mal halt besser.

Zu versagen macht überhaupt nichts,
solange man es probiert hat.

Man lernt immer dazu.

Das ist meine Einstellung, mit der ich ganz
gut über die Runden komme.

Gruss
Camajan
 
Camajan schrieb:
OK, deine Mutter hat dir früher also
die Entscheidungen abgenommen. Viel
zu lange leider.

Die Sache ist die: man lernt am besten aus
Fehlern. Jede deiner Entscheidungen kann
ein Fehler sein, und du hast wohl spät
angefangen, selbst zu entscheiden.

Ha! Spät angefangen - na du bist witzig! Hab ich diesen Eindruck erweckt? Sorry!
Gekämpft hab ich - gebrüllt und gefetzt haben wir uns bis dorthinaus. Weil es bei jedem Sch*** hieß, dass ICH Theater mache - nur weil ich sagte, das gefällt mir nicht und das gefällt mir auch nicht, und ich werde schon noch das Richtige finden!
Ich bin meinen Weg gegangen - offensichtlich mit dem Erfolg, dass ich jetzt den Eindruck erwecke, ich sei zu lange verzärtelt worden. Das muss man sich dann sagen lassen, nachdem man sich seine Jugend hindurch gegen unsichtbare Fesseln gewehrt hat. Na danke!

Vergrätzt,
ChaliceQueen
 
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Camajan schrieb:
In solchen ungewohnten Lagen versuche ich trotzdem für mich
WICHTIGE Sachen nicht aufzugeben. Zumindest nicht ohne
vorher genau nachgefragt zu haben. "Passt mein Instrument
nicht auf die Gepäckablage?" Klar tut es das.

Und WENN ich einfach nachgebe, gegen meinen Instinkt und
im folgenden begleitet durch mein schlechtes Gewissen, versuche
ich mich zu überwinden, die Lage noch zu korrigieren.
Das ist fast immer möglich nach meiner Erfahrung.

Das habe ich sogar. Ich habe ihn mit einiger Überwindung noch gebeten, das Instrument umzudrehen. Zweimal, bis er dann kapiert hat, was ich meine. Aber nachher, nachher habe ich nicht geschrieen, obwohl ich genau gesehen habe, was im nächsten Moment passiert... dazu kam aber noch die fremde Sprache. Die ich beherrsche, die aber offensichtlich zum Zögern beiträgt. Wie ich das hasse.
Das ist nur eine Situation.

Grüße,
C.

P.S.: Tut mir leid, wenn ich zicke - ! Ich kann im Moment einfach nicht anders.
 
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