Das ist doch weder psychologisch-logisch noch spirituell,oder?
Wenn ich nun bemerke,dass mir eine Beziehung oder Verwandtschaftsbeziehung nicht gut tut,warum lässt sich das nicht mit Leichtigkeit und Erleichterung vernunftgesteuert auflösen?
Entgehen mir nicht durch dieses ungewollte Bleibenwollen zur Schmerzvermeidung nicht noch viele Chancen bei anderen Menschen?
Wird nicht dieser vielfach gelebte Schmerz mit zunehmendem Alter Bindung immer schwieriger machen?
Hallo Flugzeug!
Wir Menschen sind irre komplexe Wesen auf einer Reise die zugegebenermaßen nicht so einfach zu verstehen ist.
Deine Fragen, so einfach sie daherkommen, werfen das ganze Problem an dem die Menschheit arbeitet, scheitert, neue Anläufe unternimmt auf den Tisch.
An diesen Fragen, so einfach sie scheinen, sind bisher fast alle gescheitert, an diesen Fragen arbeiten Psychologen, Neurologen, Soziologen, Pädagogen und haben schon lange keine wirklich gute Lösung gefunden: also herzlich willkommen im lebendigen Zentrum des Lebens!
Soweit ich den thread gelesen habe, haben alle recht und ich kann eben noch was ergänzen.
Eigentlich sind wir nicht in einzelne Aspekte zu trennen, wir sind in uns untrennbar verbunden und doch ist es manchmal leichter etwas zu verstehen, wenn wir die einzelnen Aspekte in uns trennen und ihnen Namen geben --- doch dazu später.
Zuerst einmal, die Reise, die wir hinter uns haben, weil Du vermutest, Dein Verstand sei älter als Deine Gefühle. Das ist --- wie ich es gelernt habe und verstanden habe --- falsch: das Gefühl ist älter. Wie kommt das?
Die Entwicklung ging von der Entwicklung des physischen Körpers über die Entwicklung des Emotional-Körpers zur Entwicklung des (niederen) Mental-Körpers. Unser physischer Körper würde für sich alleine zu den hier herrschenden Bedingungen vollkommen alle seine Funktionen erfüllen, der ist ausgereift (warum er dann manchmal so mau in der Kurve hängt liegt tatsächlich nicht an ihm (dem physischen Körper), sondern an dem, was wir lernen wollen --- hier nicht mehr dazu). Unser Emotional-Körper ist ebenso ausgereift, wir haben viele tausende von Jahren verwandt um das, was wir Gefühle nennen, kennenzulernen und zu leben. Wir stecken mittendrin unseren niederen Mental-Körper zu vervollkommnen (das ist in Deutschland so) und alles dreht sich nur um ihn und die Probleme, die auftauchen, wenn dieser niedere Mental-Körper lernt. (Falls es Dich interessiert kann ich Dir mehr davon erzählen, was ich weiß).
Verschiedene psychologische Schulen verwenden verschiedene Modelle, manche spirituelle Schulen ebenso. Ich greife hier eines raus, das mir gefällt und in dem viele Worte verwandt werden, die wir allgemein verstehen und kennen.
Anmerken möchte ich noch, dass es nur möglich ist, dass Du selbst die Sache rausfindest, wos hängt, allerdings mit bester Hilfe, vor Ort --- über Internet gehen nur Anregungen und so möge dies Dir eine Anregung sein:
Das Modell ist aus der Transaktionsanalyse geliehen, doch nehmen es auch andere zur Hand, um unsere Welt zu klären.
Wir haben aus einer Position, dem normalen erwachsenen Menschsein drei Positionen gemacht:
1:
Das Über-Ich,
(falsches) Eltern-Ich,
der Besserwisser,
der Diktator,
der Täter,
die Autorität,
mein Gesetz gilt für alle, also auch für Dich,
Du solltest,
Du mußt,
Das muß so und so sein,
Das war immer so,
falsche Neutralität,
.......
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Mitte:
Das echte Ich,
der Mensch,
die Reinheit,
die Echtheit,
das Wahre,
so wie ich wirklich bin,
das autoritative Sein,
Selbstbewußtsein,
Selbstwert,
Eigenwert,
Stimmigkeit,
Offenheit
............
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2:
Das verletzte Kind,
das Unter-Ich,
der Unterwürfige,
das Opfer,
der Rebell,
die Wut,
ich zeigs Dir,
ich mach nicht was Du willst,
Du kannst mich nicht zwingen,
Hamsterrad,
............
In der Regel gibt es heute nur die Position 1 und 2, in der Mitte ist kaum jemand. Entweder wir haben uns auf eine Rolle im Leben festgebissen, 1 oder 2, oder wir springen mehr oder weniger oft zwischen 1 und 2 hin und her, das kann so schnell gehen, dass Beteiligte meinen, sie wären in der Mitte. Position 1 fühlt sich auch immer "älter und weiser" --- so wie Du das von Deinem Verstand berichtest und er drückt Deine eigenen Gefühle in die Position 2 "dümmer".
Die Position 1 BRAUCHT Position 2 und umgekehrt.
Position 1 erzieht alle Kinder, die dann in 2 stecken und in 2 stecken bleiben, es sei denn, sie finden jemanden schwächeres, dann rutscht JEDER automatisch in 1. Wenn jemand automatisch in 2 rutscht, ist irgendwo eine 1. Wir sind alle sehr verletzt an Punkt 2 und verletzen jedenjede, wenn wir in Punkt 1 sind. Ich kann mich da nicht raus nehmen, denn ich bin noch nicht heil und es wird zwar noch viel Heilung geschehen, in diesem Leben, aber wie weit ich komme: woher soll ich das jetzt schon wissen?
Position 1 wird hier im Forum gerne von Esoterikkritikern, Wissenschaftlern übernommen, überhaupt ist ja Esoterik Kinderkram (also Position 2). Zu schlau daherreden kann aber auch schon 1 sein und dann bin ich mitten drin, in 1.
Wie kommen wir in die Mitte, in unsere Mitte in unser normales erwachsenes Menschsein?
Wenn jemand behauptet, das X wäre so grün und so rund und wir die Erfahrung gemacht haben, dass X türkisgrün ist und eher ellipsenförmig, so wird die Unterhaltung zweier normaler erwachsener Menschen dahin führen, dass sie sich zu erkennen geben, was sie mit grün und türkisgrün meinen und mit rund oder ellipsenförmig und unter Umständen ohne ihre Meinung geändert zu haben, von dannen ziehen, fröhlich, gut gelaunt, weil das der natürliche Zustand eines Menschen ist.
Wenn 1 und 2 sich über Farbunterschiede oder Formunterschiede unterhalten wird jeder versuchen, den anderen zu überzeugen, dass ersie recht hat und der andere dumm, intolerant und beschränkt ist. Sie werden sich umwerben und streiten, versuchen mit allen Mitteln Partei zu machen, Beispiele herzerren, wer noch alles gesagt, dass ............. und so weiter. Dabei ist die Wortwahl so gewählt, dass der andere möglichst in 2 rutscht, was mit Worten, die eindeutig unter der Gürtellinie sind, besser noch unterhalb der Kniekehle liegen, normalerweise immer zuerst einmal gelingt.
Wir haben unsere Mitte verloren und die Mütter haben es ihren Kindern abtrainiert und der Kindergarten, die Gesellschaft und die Schule tun ihr Bestes, damit wir gute Sklaven oder Sklavenhalter werden, wozu dieser Umgang miteinander, einzig und allein, dienlich ist.
Wenn normale erwachsene Menschen einander nicht verstehen, sind sie in der Lage solange nachzufragen, bis klar ist, worum es geht. Postion 1 und 2 kann das nicht, weil die Schmerzen zu groß sind, die noch nicht geheilt sind. Ob man aus ungeheiltem Schmerz austeilt oder aus ungeheltem Schmerz einsteckt ist letztendlich egal, weil beide ständig verlieren und das System nicht darauf angeglegt ist zu heilen, sondern alle Wunden am eitern zu lassen.
Es kostet viel Arbeit, Zeit und Herzschmalz zu einem gesunden Menschen zu werden, weil es so gut wie keine kompletten Vorbilder gibt, der eine hat dies, der andere das, aber integere, autoritative Menschen, wo bitte hast Du das letzte Mal einen gesehen? Albert Schweitzer könnte einer gewesen sein, ich glaube, wir hätten heute Angst vor seiner Power, weil Integrität ist extrem kraftvoll. An allen Menschen finden wir heute irgendwas auszusetzen (und gehen damit in 1) und alle haben an uns irgendwas auszusetzen (wollen uns in 2 haben).
Heilung tut not.
Innere Kind Heilung kommt nicht von ungefähr, genau aus diesem Modell.
Das verletzte Kind hat recht. Es braucht einen Platz in dem der Schmerz und die Wut sein darf, bis sie nachlässt. Gut, wenn da dann ein Mensch mehr aus der Mitte dabei ist, denn der versteht den Prozeß. Wer selbst an der Stelle unheil ist, kann die Heilung unmöglich begleiten. Die Wunde des unheilen Kindes wird immer wieder aufbrechen, bis sie geheilt ist. Wie genau Heilung geschieht ist nicht möglich zu klären, sicher: Du musst bereit sein, es wollen und es braucht doch mehr. Aber niemand ist Schuld: Du nicht und die, die Dich (v)erzogen haben auch nicht, denn sie konnten nicht anders. Jederjede hat seinihr Bestes gegeben.
Die heilen Menschen aus der Mitte würden vieles nicht mehr in den Mund nehmen.
Ist das verständlich????
Verstand und Gefühl sind bei mir dadurch getrennt,dass der Verstand sehr viel weiser und älter zu sein scheint und das Gefühl manchmal noch im Teenie-Bereich rumzuhängen scheint.Also brauch ich eigentlich nur Tipps um das Gefühlsleben irgendwie zu besänftigen,auszugleichen.
Wie beruhigt man einen emotionalen Teenager?
Du kannst Dein Gefühl (emotionalen Teenager) nicht beruhigen, denn es hat recht --- allerdings nur für Dich selbst als Hinweise-Funktion --- Du gehst über Deine eigenen Grenzen, Deine Gefühls-Grenzen. Das ist ein super komplexes Thema, DAS Thema an dem wir alle arbeiten, hängen, durchhängen, denn wir müssen (hier ausnahmsweise) zu einer Integration von Gefühl und Verstand kommen, erst dann gehts weiter. Der Verstand will das nicht, denn er findet Gefühle dooof. Die Gefühle finden den Verstand dooof. Da scheint es keine Brücke zu geben und doch darf jederjede seineihre eigene Brücke zwischen Verstand und Gefühl bauen.
Nochmal in anderen Worten.
Gute Nacht.
Andreas