Wann werde ich Gott???

Es ist noch niemals vorgekommen, dass Jemand etwas Anderes geworden ist, als das, was er schon immer war.
Selbst bei Geschlechtsumwandlungen ist er immer noch Derselbe, auch wenn er sich danach anders verhält.
Es konnte noch niemals gezeigt werden, dass sich ein konkreter Jemand zu einem ganz anderen Jemand verändert hat.
Ich wüßte auch nicht, warum man zuerst der Eine sein sollte, wenn man doch ohnehin jemand Anderer werden wird.
Das klingt auffällig nach Self-Entertainment.

Ich hab so beim lesen den eindruck, dass du die tiefe verkennst, um die es eigentlich geht, es ist ein esoterischer, spiritueller prozess.
Ich versuchs mal als katholikin zu erklären: Bei der kommunion erhält man den 'leib christi' und isst ihn. Dieser akt dient der verwandlung, für mich eher der erinnerung an etwas bereits vollzogenes, bekanntes.
Man wird zu ihm, bzw. erinnert sich daran, eins zu sein mit ihm.
Es ist ein bewusstseinsakt, der '(wieder)erwecken' will, was bereits da ist. Es geht nicht darum etwas anderes zu werden, sondern zu erkennen, dass man das schon ist, wobei ein einender akt hilfreich ist.
 
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Ich hab so beim lesen den eindruck, dass du die tiefe verkennst, um die es eigentlich geht, es ist ein esoterischer, spiritueller prozess.
Ich versuchs mal als katholikin zu erklären: Bei der kommunion erhält man den 'leib christi' und isst ihn. Dieser akt dient der verwandlung, für mich eher der erinnerung an etwas beretis vollzogenes, bekanntes.
Man wird zu ihm, bzw. erinnert sich daran, eins zu sein mit ihm.
Es ist ein bewusstseinsakt, der 'erwecken' will, was bereits da ist. Es geht nicht darum etwas anderes zu werden, sondern zu erkennen, dass man das schon ist, wobei ein einender akt hilfreich ist.
Ja, ich verstehe durchaus, was du meinst.

Doch sollte sich herausstellen, dass du deine Eigenständigkeit eben nicht verlierst, nur weil du bestimmte Zeremonien ausführst, dann handelt sich es lediglich um ein Bezugsverhältnis zwischen dir und jemandem, den du Jesus nennst. Und damit hast du dich geirrt, denn in einem Bezugsverhältnis bleiben die Beteiligten bestehen und lösen sich nicht einfach in etwas Anderes auf. Da kannste Oblaten schlucken und Messwein trinken, bis zum Umfallen. :)

Und so lange du dich erinnern kannst, an was auch immer, dann ist immer noch deine Eigenständigkeit vorhanden und der "Vereinigungsprozess" ist fehlgeschlagen.
Denn Einssein bedeutet, da sind keine Zwei mehr, denn sonst hieße es ja weiterhin Vielfalt.
 
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Und wenn du dich erinnern kannst, an was auch immer, dann ist immer noch deine Eigenständigkeit vorhanden und der "Vereinigungsprozess" ist fehlgeschlagen.
Denn Einssein bedeutet, da sind keine Zwei mehr, denn sonst hieße es ja weiterhin Vielfalt.

Ich verstehe nicht, warum sich vereinigung und eigenständigkeit ausschliessen sollten, denn es kommt ganz darauf an, was sich da vereinigt und was das heisst. Wenn ich mich unterordne, also distanz zulasse, d'accord, nicht, wenn ich etwas gegebenes anerkenne, das über meine persona hinausgeht: Gott lebt in und durch mich.
Die kommunion oder andere rituale sind ja nur hilfsmittel oder stellvertreter und davon haben alle religionen oder philosophischen weltanschauungen genug.

Gute nacht:)
 
Ich verstehe nicht, warum sich vereinigung und eigenständigkeit ausschliessen sollten
Vereinigung bedeutet das Ende der Eigenständigkeit.
Wenn du mit Jesus Eins werden möchtest, dann muss sowohl Jesus wie auch du die jeweilige Eigenständigkeit verlieren, so das etwas Neues entsteht, was es zuvor noch nicht gab.
(Beispiel: 2 Äpfel miteinander vereinen, damit etwas Neues entsteht, was es zuvor nicht gab, nämlich Apfelmus).

Das bedeutet: Geht die Eigenständigkeit nicht verloren, dann ist es auch kein Einssein, sondern weiterhin eine Vielfalt.
Entweder Einssein und das Beenden jeglicher Eigenständigkeit, oder Vielfalt. Beides zusammen geht nicht. So ist das nunmal.

Auch dir eine erholsame Nacht!
 
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Ich verstehe nicht, warum sich vereinigung und eigenständigkeit ausschliessen sollten,
Hier noch zwei Analogien, die den Verlust der Eigenständigkeit bei Eins-Werdung aufzeigen, und vielleicht zu einem noch besseren Verständnis für dich beitragen:

Stündest du für die Farbe ROT, und Jesus für die Farbe GRÜN, und würdet ihr beide Eins werden, dann entsteht etwas, was es zuvor nicht gab, nämlich GELB.
Aber Gelb entsteht nur deswegen, weil Rot und Grün ihre Eigenständigkeiten verlieren.
Kein Jesus mehr, kein Du mehr, sondern etwas Neues.

Stündest du für die Farbe GRÜN, und Gott für die Farbe ROT, und würdert ihr beide Eins werden, dann entsteht etwas, was es zuvor nicht gab, nämlich GELB.
Kein Gott mehr, kein Du mehr, sondern etwas Neues, in dem die Eigenständigkeiten, die zum Eins-Sein geführt haben, nicht mehr vorhanden sind.

Das ist die Erklärung, warum bei Eins-Werdung sämtliche daran Beteiligten ihre Eigenständigkeit verlieren und etwas NEUES entsteht, was es zuvor nicht gab.
 
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Auch hierzu, sprich dessen, was ich NICHT bin, kann ich ganz klar und unmissständlich Stellung beziehen:

Alles, was ich beobachten/bemerken/wahrnehmen kann und worüber ich etwas weiß, kann unmöglich ich sein.

Ich habe viele Jahre gebraucht, um wirklich zu verstehen, was das bedeutet.
Es ist die Abwandlung/Erweiterung eines Ausspruchs des Philosophen Alfred Korzybski, dem Erfinder der Allgemeinen Semantik:
"Alles, worüber Sie etwas wissen, können unmöglich Sie sein."

Er hat Recht behalten.

Deswegen lässt man das ja alles fallen.

In Verbindung mit der Kommunion, ein bewusster Akt (der Wahrnehmung), die ursprüngliche Einheit wieder zu fühlen, die Erinnerung, im Geist raum- und zeitlos zu sein.

Das ändert nichts an der Möglichkeit die Erfahrung der Einheit machen zu können und viele Wege gehen zu können die doch nur ein Ziel haben, sich aber in ihrer jeweiligen Erfahrbarkeit stark voneinander unterscheiden.

Die Diskussion wäre interessanter wenn wir die verschiedenen Resultate auf den Wegen abgleichen könnten. Das Vermischen von Situationen, Symbolen, subjektivem Zeitempfinden und so weiter.
Das ist 1000x interessanter als zu überlegen und nachzudenken was da im Bewusstsein abzulaufen hätte weil dabei eine Menge unterschiedlicher Wahrnehmungen auftreten, je nachdem wo wie und wann man die Einheit hat, ist oder spürt.

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Je nachdem welche Definitionen man für Ich oder Identität nimmt.
Wenn wie im Latein oder Sansrkit das Ich mit einer Tätigkeit verwoben wird könnte man das Ich nicht getrennt von der Identifikation sehen. Das Ich ist nur ein Geschnörkel am Ende.

Descarte 1637: "Nun hatte ich beobachtet, daß in dem Satz „Ich denke, also bin ich.“ überhaupt nur dies mir die Gewißheit gibt, die Wahrheit zu sagen, daß ich klar einsehe, daß man, um zu denken, sein muß."

Ich will sagen, dass die Wahrnehmung unter dem Aspekt gleichzeitig auch man selber ist. Oder erklär mir Korzybskis Aussage, dass seiner Meinung nach immer beide Parteien Schuld haben! Weil doch die eigene Identität im Gegenüber liegt. So.

Das sieht man in der Vereinigung, der raum- und zeitlosen Verbindung zweier Menschen, dass das eigene eben auch im Gegenüber ist. Alles was wir wahrnehmen ist also mehr als ein Spiegel. Der Spiegel und das Spiegelbild sind ein Stück eines Charakterzusammenspiels.

Nun Wertheimer 1928: "Eine zweite, Möglichkeit: sooft einer c spielt, spielt ein anderer soundsoviel Zeitsekunden nachher f, ich setze irgendeine blindgesetzliche stückhafte Koppelung zwischen dem, was die einzelnen machen und auch dann geschieht im Ganzen Sinnloses. Das ist die Art, wie die meisten Leute sich die Physik denken. Die wirkliche Arbeit in der Physik, recht besehen, zeigt die Welt anders.
Die dritte Art, das wäre etwa z. B. eine Beethovensche Symphonie, und wir hätten die Möglichkeit, an einem Teil des Ganzen zu erfassen, irgend etwas zu ahnen von dem Strukturprinzip dieses Ganzen, wobei dann die Grundgesetze nicht irgendwelche Stück-Gesetze sind, sondern Charaktereigenschaften dessen, was geschieht. Damit will ich hier schließen."

Der Spiegel und das Spiegelbild sind ein Stück eines Zusammenspiels. In Korzybskis Worten 1933: "„Die Landkarte ist nicht die Landschaft, aber wenn die Landkarte der Struktur der Landschaft ähnlich ist, ist sie brauchbar“. Es zielt darauf ab, dass der Mensch in zwei Welten lebt: in der Welt der Sprache und der Symbole und in der realen Welt der Erfahrung."

Alles was ich x kann unmöglich ich sein...

So, ist das Nordlicht nun ein Teil der Sonne oder nicht???!
"Strahlt" oder x't das Nordlicht die Sonne???

Total albern. Vorallem immer derselbe Satz, Seite 18, 44, 54.

Weniger Logik, Symbole und Sprache und mehr Erfahrung wär durchaus angebracht.
Und nicht irgendwas rausnehmen, sondern mal auf das Ganze sehen!
Aber egal, nach 22Uhr löst man eh keine Probleme mehr :)
 
Nochmal was zu Korzybski:
Eine „nicht-elementaristische“ Denkweise und Sprache spaltet Dinge, die zusammengehören, nicht begrifflich in scheinbar voneinander isolierbare Gegenstände auf. „Sinne“ und „Geist“, „Gefühle“ und „Intellekt“ sind keine voneinander isolierbaren Einzeltatsachen, sondern gehören zusammen. Korzybski ersetzte die oben genannten Begriffe durch den Begriff des „Organismus-als-ganzes“ und sprach von „Körper“ und „Geist“ immer nur in Anführungszeichen, um die fehlerhafte Struktur dieser Begriffe kenntlich zu machen. Eine nicht-elementaristische Denkweise (heute würden wir von systemischem Denken sprechen) fokussiert auf die Beziehungen zwischen Sachverhalten und beschreibt diese Relationen mit Hilfe von Strukturmodellen. Korzybskis Kriterium für nicht-elementaristisch ist also, daß Dinge so beschrieben werden, daß die Richtigkeit der Beschreibung durch Beobachtung überprüft werden kann. Alles andere führt nach Korzybski zu reinen Spekulationen mit Worten, einer Spekulation unabhängig von jeder Erfahrung. Eine solche Spekulation nannte er „pathologische Manifestation“.
 
Stündest du für die Farbe BLAU und Gott für die Farbe GELB, und würstest DU mit dem Charakter seine Farbe trüben, entstünde die Farbe GRÜN.
Würdest du charakterliche Schwächen aufgeben und dem göttlichen Anpassen, entstünde die Farbe GELB.
 
Stündest du für die Farbe BLAU und Gott für die Farbe GELB, und würstest DU mit dem Charakter seine Farbe trüben, entstünde die Farbe GRÜN.
Genau. Und Blau und Gelb verschwinden auf Nimmerwiedersehen.

Würdest du charakterliche Schwächen aufgeben und dem göttlichen Anpassen, entstünde die Farbe GELB.
Das allerdings wäre keine Mischung, kein Eins-Sein. Denn es gäbe weiterhin mich als Blau, der mit seinem Verhalten sich und anderen vorgaukelt, Gelb zu sein.
 
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Die Diskussion wäre interessanter wenn wir die verschiedenen Resultate auf den Wegen abgleichen könnten. Das Vermischen von Situationen, Symbolen, subjektivem Zeitempfinden und so weiter.

Das ist 1000x interessanter als zu überlegen und nachzudenken was da im Bewusstsein abzulaufen hätte weil dabei eine Menge unterschiedlicher Wahrnehmungen auftreten, je nachdem wo wie und wann man die Einheit hat, ist oder spürt.
Das Spüren von Einheit benötigt jemanden, der sie spürt.
Eine Einheit kann sich nicht selbst spüren, so wie ein Gefühl sich nicht selbst fühlen kann, oder wie ein Geräusch sich nicht selbst hören kann, oder wie ein Gedanke sich nicht selbst denken kann.

Ich überlasse dir gerne das Diskutieren der Details von einer Menge von Wahrnehmungen.
Ich bin mehr an den Gemeinsamkeiten interessiert, die für alle Wahrnehmungen gelten.

Und Eins-Sein ist nunmal das Ende aller beteiligten Eigenständigkeiten, weil es sonst kein Eins-Sein sondern weiterhin eine Vielfalt wäre.

Noch ein Beispiel:
Wasser ist das Eins-Sein der Gase Sauerstoff und Wasserstoff.
Aber die Gase Sauerstoff und Wasserstoff haben ihre Gas-Wirkung (=ihre Eigenständigkeit, das, was sie ausmacht) vollständig verloren.
 
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