Wann kann man einem Menschen nicht mehr vergeben ?

Schönes Thema, und doch so schwer zu beantworten!

Ich habe einmal von einem User, der alle Tiefen die es im Leben geben kann, durchquert hat und dennoch sein gutes Herz behalten hat, und leider nur noch als Gast ab und an hier erscheint, einen richtig guten Rat bekommen:

Man muss lernen, zu verzeihen, damit man sich eines Tages nicht den Vorwurf macht, warum man es nicht getan hat.....

Aber einem Mörder zu verzeihen, der kaltblütig ein Leben ausgelöscht hat, nee, das wäre dann die Grenze.........und wenn es dann noch ein Kind von mir wäre, ich könnte ihm das niemals verzeihen....Schon der Gedanke daran macht mich rasend....

Es grüsst
Maike
 
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Lieber LoveIsJoy,

ich denke, Du solltest Deine Freundeskreise wechseln, denn Du scheinst nur von Falschheit und Intrigen umgeben zu sein.

Zum gewaltlosen Sex gehören immer zwei und halte Dir fern, was Dir nicht gut tut, auch solche Frauen, die dann behaupten, Du hast sie "vergewaltigt"....

Das Ganze klingt nach schlechten Umgang für Dich und davon solltest Du Dich wirklich trennen.

Wer Dir gegen Deinen Willen Drogen einflöst, muss schon ganz schön tief unten gelandet sein.

Pass gut auf auf Dich, sie ziehen Dich nach unten, wenn Du aus diesem Kreis nicht herausgehst, LoveIsJoy.

Für wen solltest Du Dein Leben "opfern", doch nicht denen, die Dir Unrecht tun??????? Und, was wâre dann gelöst, welches Problem?? Keines, denn Du machst andere Menschen traurig.......

Ist das Leben nicht schön? Es kann so schön sein, Du must es nur selber anders gestalten und solltest beginnen, bei Dir aufzuräumen und zwar mit allen Konsequenzen, selbst, wenn Du Deinen Wohnort ändern müstest, es wâre mir wert, um von solchem schlechten Umgebung zu "befreien"....

ich wünsche Dir dazu sehr viel Willenskraft und Glaube an Dich selber!!!!

Maike
 
Hallo,

Ich glaube pauschal lässt sich das so garnie sagen. Im Grunde kommt es allein auf den Menschen an. Jeder entwickelt im Laufe seines Lebens eine Wert- und Moralvorstellung. Diese wird vom Umfeld geprägt, vermittelt, übernommen. Sich wirklich darin zu finden und nach dieser eigenen und inneren Moral zu leben, glaube ich geschieht erst wirklich im Laufe seines Lebens. Bis man wirklich sagen kann, dies und jenes widerstrebt mir, dies und jenes macht mir Angst oder wäre eben unverzeihlich. Vorerst ist es eine durch die Umgebung verinnerlichte und angepasste Moralvorsellung.
Durch den Gewinn an Lebenserfahrung und - weisheit, welches die Zeit und das Leben mit sich bringt, durch das Finden zur eigenen Person, entwickelt sich sowas erst richtig. Sprich man entwickelt und findet zu seiner Inneren Wahrheit. Zumindest denke ich das persönlich. So lässt es mich als Kind, als Teenager, ganz anders handeln und empfinden wie im späteren Leben. Mir fehlt es damals an dem Know-How, am Verständnis weshalb jemand so reagiert etc. Damals handelte man nur nach dem Bauch, weil man wütend war, traurig oder einsam.... es war ein vielleicht ehrliches aber vorschnelles Handeln. Erst später kann ich es dann entgültig wirklich nachvollziehen und somit auch wirklich entscheiden was ich verzeihen kann und was nicht.Weil sich dieses Verständis entwickelt hat. Und weil man nicht nur von seinem Gefühl Gebrauch macht, sondern auch vom Verstand. Sobald ich nun sagen kann, Halt hierfür fehlt es mir an jeglichem Verständnis, die Tat widerstrebt mir innerlich, und bemühe ich mich auch noch so sehr....dann ist das für mich unverzeihbar.


Liebe Grüße
Hamied :zauberer1
 
muka schrieb:
Es gibt nichts, was nicht vergeben werden kann. Wenn ich meine, ich könne etwas nicht vergeben, so sollte ich mir erstmal selbst vergeben. Vergebung beruht auf Zeit und Zeit beruht auf Verstand und Verstand beruht auf "Ich" und "Ich" beruht auf Trennung.



Ja, Muka, genau!

Ich vergebe mir dieses A...........H geliebt zu haben!
Ich vergebe mir die Macht meiner Blödheit!
Ich vergebe mir meine Naivität und Unschuld an dieser Liebe.
Ich vergebe mir den Türöffner gedrückt zu haben!
Ich vergebe mir mich ihm in voller Liebe geschenkt zu haben.
Ich vergebe mir ihn schlicht und einfach "nur" geliebt zu haben!
Ich vergebe mir seine Psychospielchen beendet zu haben!
Ich vergebe mir mich seinen Manipulationen entzogen zu haben!
Ich vergebe mir seinen Lügen nicht weiter Gehör zu schenken.
Ich vergebe mir mich nicht weiter von ihm quälen zu lassen.
Ich vergebe mir ihm nicht zu vergeben bis an mein Lebensende.
Ich vergebe mir die Verlängerung meiner Inkarnationen, die daraus erfolgen.
Ich vergebe mir!


L.G. Himephelien
 
... man kann immer vergeben ... vergeben ist die reine Liebe. Nicht vergeben ist Hass ... und Unfähigkeit das Leben zu akzeptieren ... denn ändern werden wir die Geschehnisse NICHT !!!
 
Lieber LoveIsJoy!

Hast Du schon versucht, Dich mit den Beteiligten auszusprechen?

Ihre Motive herauszufinden, WARUM z.B. die Frau behauptet, Du hättest sie vergewaltigt? (Ich nehme an, es geht in die Richtung, dass sie versucht, "unschuldig" dazustehen, um mögliche Konsequenzen nicht durchstehen zu müssen). War ihr Motiv Angst? Angst vor Prestigeverlust, Angst, ihre Beziehung aufgeben zu müssen? Es wäre wichtig für Dich, das zu wissen.

Wenn Du verstehen kannst, WARUM sie das getan hat, dann wird die Sache zwar momentan nicht einfacher für Dich, aber klarer, denn Du kommst aus dieser Ohnmacht heraus.

Die Sache FÜR DICH klären, und, wie Maike schon geschrieben hat, würde ich mir danach eventuell überlegen, ob dieser Freundeskreis Dir wirklich guttut.

Ich weiß, es ist eigentlich ein doofer Spruch (ich bin ein alter Sprücheklopfer...), aber er kann unheimlich befreiend wirken, wenn Du ihn Dir zu Herzen nimmst:

"Ist der Ruf erst ruiniert - lebt´s sich gänzlich ungeniert..."

Möglicherweise schaffst Du es, wenn Du die Motivationen erklärt bekommen hast, und dann loslässt, einfach "ungeniert" zu leben, nicht mehr davon abhängig zu sein, wie andere über Dich denken, was andere über Dich denken.

Wichtig ist doch, was DU über Dich denkst! Bleib in DIR, richte Deinen Fokus nicht auf das, was andere reden....Geredet wird über jeden, und meistens (so sind die Leut´ halt) nichts Gutes.

Hör mal genauer hin, wie die "Leute" über andere herziehen....sensationslüstern, sie freuen sich fast, wenn jemand schlecht gemacht wird, weil es von den eigenen Fehlern ablenkt. Das machen sehr, sehr viele Menschen. Warum ist es Dir so wichtig, dass sie "gut" über Dich denken? Wärest Du "reingewaschen", würden sie etwas anderes finden...

Stell die Meinung der anderen nicht auf ein Podest, einzig und allein DEINE Meinung über Dich ist wichtig für Dich.

Alles Liebe!
Reinfriede
 
denn ändern werden wir die Geschehnisse NICHT !!!

Nein, denn Zeit scheint eine Einbahnstraße zu sein und was geschehen ist, das ist geschehen.

Dennoch möchte ich bei diesem " ich bin so edel und verzeihe auf jeden Fall, was mir angetan wurde" doch noch einen anderen Aspekt zu bedenken geben.

Wenn ich das Verhalten eines anderen, das wehtut, das kränkt, das aus der Bahn wirft, immer mit liebevollem Verzeihen würze - gebe ich dann dem anderen je einen Anlass, dieses Verhalten zu ändern?
Ist das nicht eine indirekte Bestätigung, die aussagt: " Mach nur, wenn dir danach ist, du musst da nichts dran ändern, ich verzeih´s dir ja sowieso?"

Mir scheint, ab einem gewissen Punkt müssen da Konsequenzen gezogen werden, damit dieses Verhalten nicht unendlich verstärkt wird.
In meinem Fall war es der schlichte und absolute Rückzug. Ende der Fahnenstange, basta, erledigt und aus.
" Mach weiter, was du für gut und richtig hältst, aber auf keinen Fall werde ich erlauben und gar unterstützen, dass du das weiterhin mit mir tust."

Lieben Gruß,
RitaMaria
 
RitaMaria schrieb:
Nein, denn Zeit scheint eine Einbahnstraße zu sein und was geschehen ist, das ist geschehen.

Mir scheint, ab einem gewissen Punkt müssen da Konsequenzen gezogen werden, damit dieses Verhalten nicht unendlich verstärkt wird.
In meinem Fall war es der schlichte und absolute Rückzug. Ende der Fahnenstange, basta, erledigt und aus.
" Mach weiter, was du für gut und richtig hältst, aber auf keinen Fall werde ich erlauben und gar unterstützen, dass du das weiterhin mit mir tust."
Lieben Gruß,
RitaMaria



Ja, genau!

Ich halte dieses Verzeihen für einen Freibrief für alle Täter!

Und ich glaube auch, daß es auf den Punkt ankommt, ab dem man Konsequenzen ziehen muß.

Ich denke, jeder erkennt den Punkt ab dem er nicht mehr verzeihen kann selbst.
Bei vielen Posts, die ich hier lese, habe ich das Gefühl, dass dieser Punkt im Leben derer,die hier schreiben, noch nie angekratzt wurde.

Möge es auch so bleiben, das wünsch ich jedem hier!!!

Jeder hat seine eigene Geschichte........
Mal sehen, wie meine weitergeht.......


L.G. Himephelien
 
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Morgen Rita.

Zu mir hat mal jemand gesagt: "Vielleicht unterscheidest Du. Ich kann ein Verhalten ablehnen, nie den Menschen."

Ich habe das früher nie getrennt und es hat dazu geführt, dass genau das eintrat, was Du beschreibst. Mir ging es aber nie so sehr um das Verhalten des anderen, als vielmehr darum, dass ich mir meine Grenzen nicht ein- oder zugestehen wollte.

Und das ich es mir selbst nicht Wert war, etwas für mich einzufordern. Außerdem schließt man wohl immer von sich auf andere. Ich denke von mir, dass ich jemand bin, der sein Verhalten immer wieder korrigiert, wenn ich kann. Und ich denke das ist auch so ein Punkt. Man kann sein Verhalten nicht immer so adhoc ändern.

Wenn sich dann jemand von mir zurückzieht, dann fühle ich mich zu Unrecht bestraft und mißverstanden. Aber es ist schon schwierig. Jeder steckt eben in seiner eigenen Haut. ... und wer weiß schon: Vielleicht konnte ich mein Verhalten so schneller ändern ? Nein. Ich denke alles hat seinen festen Zeitpunkt.

Nuja. Wenn GEfühle verletzt sind, sind sie verletzt. Ich finde, dass hat weniger mit Verzeihen zu tun, als vielmehr mit Zeit zum Heilen brauchen ...

Meine Mutter hat immer gesagt: Man kann Verzeihen aber nicht Vergessen. DAs war für mich immer der Horror ... das ist so endgültig fand ich immer und es ließ mir keinen Raum. Vielleicht bin ich deshalb auch so grenzenlos geworden. Vielleicht verzeihe ich deshalb jedes Benehmen so freizügig, weil ich weiß wie es ist, wenn man keine Absolution erhält.

Es hat dazu geführt, dass ich mich emotional von ihr vollständig abgekapselt habe, weil ich ja doch - so wie ich bin - immer wieder Dinge tun oder sagen würde, die sie verletzen und die sie mir dann nicht vergessen könnte. Für mich war klar, dass ich so ihre Liebe für alle Zeit verloren habe und wozu dann noch irgendetwas tun wollen ? Es war ja eh egal.

Das hat bewirkt, dass ich heute der Überzeugung bin, dass ein jeder immer wieder eine neue Chance verdient und ich vermute mal, dass es auch dazu geführt hat, dass ich das von anderen einfordere - bzw. sie auf diese Art und Weise prüfe, ob ich nicht nur Vergebung sondern auch Vergessen ernte.

Jetzt lerne ich unterscheiden. Person und Verhalten sind nicht dasselbe und wenn ich ein Verhalten konsequent ablehne ändert das nichts an meiner Liebe und Zuneigung.
 
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