Zunächst muss man wissen was das Ego ist. Das Ego ist das Ich im Gegensatz zum eigenen Körper, der dem Ich gehört, der aber nicht das Ich ist. Zusätzlich gibt es noch zwei andere Dinge, die gerne mit dem Ich verwechselt werden. Sigmund Freud sagte: Der Mensch ist nicht Herr im eigenen Haus, er wird vom Unter- und vom Überbewusstsein bedrängt. Diese beiden, das Unter- und das Überbewusstsein, sind nicht das Ego, aber sie spielen sich wie der Herr im Haus oftmals auf.
Freud war der Meinung, dass das Überbewusstsein sich aus dem Ego entwickelt. Er hat da etwas richtig gesehen, aber falsch interpretiert. Tatsächlich verhält es sich umgekehrt, das Ego ist aus dem Überbewusstsein entstanden.
Wenn wir von Bewusstsein sprechen, dann reden von nichtmateriellen Sachen. Wenn wir den Urknall vor 100 Milliarden Jahren ansetzen würden, so wäre vor dem Urknall das, was es knallen ließ. Das was es knallen ließ, ist Bewusstsein. Mit dem Urknall beginnt nicht nur die Materie, mit dem Urknall beginnt auch die Zeit, denn davor war Ruhe. Das heißt aber nicht dass davor nichts war. Davor war das ruhende Bewusstsein. Vor dem Urknall war nur tote Hose. Das muss man sich vorstellen, es tut sich nichts. Schlimmer noch das ruhende Bewusstsein hätte alles gekonnt, aber nichts ging ab, obwohl alles möglich gewesen wäre.
Aber irgendwann war irgendjemand die tote Hose zu langweilig, kam aus der Reserve und tat etwas. Die Tat bestand im Ausstrahlen von Licht. In der Bibel heißt es und Gott sprach es werde Licht, und es ward licht. (1. Mos 1,3) Nun wie ich schon bei anderen Gelegenheiten sagte, ist der Gott in der Bibel ja so dargestellt, dass auch einfältige Menschen eine annähernde Vorstellung bekommen können. Für unsere heutige Zeit ist die biblische Darstellung von Gott, als alter Mann zu naiv.
Einen besseren Vergleich kennt der nördliche Buddhismus (Tibet, China, Japan). Sie sagen der Schöpfer ist wie ein Meer, und die Wassertropfen sind die Individuen. Kurz und gut, es gibt nicht nur einen einzigen Schöpfer, sondern viele.
Es hat also nicht ein einziges Individuum Licht geschaffen, sondern viele Individuen haben Licht geschaffen.
Der nächsten Bibelvers kommt einem als dichterische Ausschmückung vor, er heißt: Da schied Gott das Licht von der Finsternis. Tatsächlich passierte da aber etwas ungeheuer Wichtiges. Gewisser Maßen war die Situation die selbe, wie vor dem Einschalten des Scheinwerfers, der Scheinwerfer brannte zwar, aber sonst war wieder tote Hose, nur dass der Scheinwerfer die tote Hose nun sichtbar machte. Um es abstrakter auszudrücken, es war zwar eine Ursache da, aber keine Wirkung. Ja, da keine Wirkung da war, war man sich gar nicht sicher ob es überhaupt eine Ursache gibt. Wie ist das, wenn all dein Tun für die Katz ist, wenn du an eine tote Wand sprichst? Das lässt dich an dir selbst zweifeln. Du siehst, dieses Problem ist älter als der Urknall.
Für diese Problem sollte Abhilfe geschaffen werden, und die Lichterzeuger kamen überein, dass sie etwas unternehmen wollen, um festzustellen, ob sie nun Licht erzeugen oder nicht. Die Lösung bestand darin, dass sie etwas geschaffen werden sollte, welches das Licht wahrnehmen lässt. Nun war es aber so, dass man nur wusste, wie man Licht schafft, mehr wussten die Lichterzeuger nicht. Es musste etwas neues geschaffen werden, das kein Licht war.
Nach dem das Schöpfen grundsätzlich gelungen war - in der Bibel heißt es: und sah, dass das Licht gut war - beginnt ein noch größere Schöpferakt als der erste.
Diejenigen, die das Licht erschaffen haben sollten nun etwas erschaffen, das kein Licht war, das aber bezeugt, dass Licht ausgestrahlt wird. Damit die Schöpfer nun nicht wieder das gleiche schaffen, wurde vereinbart, dass die Lichtschöpfer sich halbieren, und die eine Hälfte das Neue schafft und die andere Hälfte weiterhin das Licht schafft, zusätzlich sollte aber die Lichthälfte für die andere Hälfte da sein, aufpassen, dass sie nicht verloren geht, aber ihr völlige Freiheit lassen. Die Trennung der beiden Hälften war total, so dass die Neuschöpfer keine Verbindung zur anderen Hälfte hatten. Die Neuschöpfer sind das was wir als die Egos bezeichnen, und die Aufpasser und Schützer sind die, die wir als Gewissen bezeichnen. Dann ließen die Egos es knallen. Das Ergebnis war der Urknall.
Das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn zeigt die Situation auf:
Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere unter ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, den Teil der Güter, der mir gehört. Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog ferne über Land; und daselbst brachte er sein Gut um mit Prassen. Als er nun all das Seine verzehrt hatte, ward eine große Teuerung durch dasselbe ganze Land, und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich an einen Bürger desselben Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Säue aßen; und niemand gab sie ihm. Da schlug er in sich und sprach: Wieviele Taglöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Kleid hervor und tut es ihm an und gebet ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine Füße, und bringt das Kalb, das wir gemästet haben, und schlachtets; lasset uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. Lk. 15,11-24
Der jüngere Sohn ist das Ego, der Vater das Überich. Der Jüngere Sohn ist der Schöpfer dessen, was anders, als das Licht ist, der Vater ist der Schöpfer des Lichts. Im Gleichnis verbindet sich dann das Ego noch mit dem Überich, was eine sehr schöne Erfahrung ist.
Die ursprüngliche Frage Wann das Ego schlecht ist und wann nicht enthält von vorn herein einen Schwachpunkt, nämlich die Wertung schlecht.
Wo gehobelt wird fallen Späne. Wo gearbeitet wird, entstehen Fehler. Nichts falsch machen kann nur der, der nichts tut.
L.G.
Paolo
Freud war der Meinung, dass das Überbewusstsein sich aus dem Ego entwickelt. Er hat da etwas richtig gesehen, aber falsch interpretiert. Tatsächlich verhält es sich umgekehrt, das Ego ist aus dem Überbewusstsein entstanden.
Wenn wir von Bewusstsein sprechen, dann reden von nichtmateriellen Sachen. Wenn wir den Urknall vor 100 Milliarden Jahren ansetzen würden, so wäre vor dem Urknall das, was es knallen ließ. Das was es knallen ließ, ist Bewusstsein. Mit dem Urknall beginnt nicht nur die Materie, mit dem Urknall beginnt auch die Zeit, denn davor war Ruhe. Das heißt aber nicht dass davor nichts war. Davor war das ruhende Bewusstsein. Vor dem Urknall war nur tote Hose. Das muss man sich vorstellen, es tut sich nichts. Schlimmer noch das ruhende Bewusstsein hätte alles gekonnt, aber nichts ging ab, obwohl alles möglich gewesen wäre.
Aber irgendwann war irgendjemand die tote Hose zu langweilig, kam aus der Reserve und tat etwas. Die Tat bestand im Ausstrahlen von Licht. In der Bibel heißt es und Gott sprach es werde Licht, und es ward licht. (1. Mos 1,3) Nun wie ich schon bei anderen Gelegenheiten sagte, ist der Gott in der Bibel ja so dargestellt, dass auch einfältige Menschen eine annähernde Vorstellung bekommen können. Für unsere heutige Zeit ist die biblische Darstellung von Gott, als alter Mann zu naiv.
Einen besseren Vergleich kennt der nördliche Buddhismus (Tibet, China, Japan). Sie sagen der Schöpfer ist wie ein Meer, und die Wassertropfen sind die Individuen. Kurz und gut, es gibt nicht nur einen einzigen Schöpfer, sondern viele.
Es hat also nicht ein einziges Individuum Licht geschaffen, sondern viele Individuen haben Licht geschaffen.
Der nächsten Bibelvers kommt einem als dichterische Ausschmückung vor, er heißt: Da schied Gott das Licht von der Finsternis. Tatsächlich passierte da aber etwas ungeheuer Wichtiges. Gewisser Maßen war die Situation die selbe, wie vor dem Einschalten des Scheinwerfers, der Scheinwerfer brannte zwar, aber sonst war wieder tote Hose, nur dass der Scheinwerfer die tote Hose nun sichtbar machte. Um es abstrakter auszudrücken, es war zwar eine Ursache da, aber keine Wirkung. Ja, da keine Wirkung da war, war man sich gar nicht sicher ob es überhaupt eine Ursache gibt. Wie ist das, wenn all dein Tun für die Katz ist, wenn du an eine tote Wand sprichst? Das lässt dich an dir selbst zweifeln. Du siehst, dieses Problem ist älter als der Urknall.
Für diese Problem sollte Abhilfe geschaffen werden, und die Lichterzeuger kamen überein, dass sie etwas unternehmen wollen, um festzustellen, ob sie nun Licht erzeugen oder nicht. Die Lösung bestand darin, dass sie etwas geschaffen werden sollte, welches das Licht wahrnehmen lässt. Nun war es aber so, dass man nur wusste, wie man Licht schafft, mehr wussten die Lichterzeuger nicht. Es musste etwas neues geschaffen werden, das kein Licht war.
Nach dem das Schöpfen grundsätzlich gelungen war - in der Bibel heißt es: und sah, dass das Licht gut war - beginnt ein noch größere Schöpferakt als der erste.
Diejenigen, die das Licht erschaffen haben sollten nun etwas erschaffen, das kein Licht war, das aber bezeugt, dass Licht ausgestrahlt wird. Damit die Schöpfer nun nicht wieder das gleiche schaffen, wurde vereinbart, dass die Lichtschöpfer sich halbieren, und die eine Hälfte das Neue schafft und die andere Hälfte weiterhin das Licht schafft, zusätzlich sollte aber die Lichthälfte für die andere Hälfte da sein, aufpassen, dass sie nicht verloren geht, aber ihr völlige Freiheit lassen. Die Trennung der beiden Hälften war total, so dass die Neuschöpfer keine Verbindung zur anderen Hälfte hatten. Die Neuschöpfer sind das was wir als die Egos bezeichnen, und die Aufpasser und Schützer sind die, die wir als Gewissen bezeichnen. Dann ließen die Egos es knallen. Das Ergebnis war der Urknall.
Das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn zeigt die Situation auf:
Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere unter ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, den Teil der Güter, der mir gehört. Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog ferne über Land; und daselbst brachte er sein Gut um mit Prassen. Als er nun all das Seine verzehrt hatte, ward eine große Teuerung durch dasselbe ganze Land, und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich an einen Bürger desselben Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Säue aßen; und niemand gab sie ihm. Da schlug er in sich und sprach: Wieviele Taglöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Kleid hervor und tut es ihm an und gebet ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine Füße, und bringt das Kalb, das wir gemästet haben, und schlachtets; lasset uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. Lk. 15,11-24
Der jüngere Sohn ist das Ego, der Vater das Überich. Der Jüngere Sohn ist der Schöpfer dessen, was anders, als das Licht ist, der Vater ist der Schöpfer des Lichts. Im Gleichnis verbindet sich dann das Ego noch mit dem Überich, was eine sehr schöne Erfahrung ist.
Die ursprüngliche Frage Wann das Ego schlecht ist und wann nicht enthält von vorn herein einen Schwachpunkt, nämlich die Wertung schlecht.
Wo gehobelt wird fallen Späne. Wo gearbeitet wird, entstehen Fehler. Nichts falsch machen kann nur der, der nichts tut.
L.G.
Paolo