Wandel

Dies alles ist nur Illusion, vorgezogene Midlife-Crisis, keine Träne wert, und doch... das Internet nützt unserer Vervollständigung, indem es für uns speichert, was wir zu verdrängen neigen.
Von der vorgezogenen direkt in die echte. Die Sätze werden kürzer, der Zynismus sardonisch, die Emphase nimmt ab, die seichten Späße zu. Weil sich die alten Muster permanent wiederholen, erkenne ich die User von früher nicht mehr, wenn sie sich unter anderem Nick neu anmelden.

Habe heute in Erwägung gezogen, wieder so einen Thread zu eröffnen, aber das kam mir pompös und dämlich vor. Daher antworte ich auf diesen, auch wenn mir nicht klar ist, warum mein Vorgänger ihn nicht in "Unter Uns" eröffnet hat. Furchtbar, diese achtlosen jungen Leute...

Sag mal @Ireland, wie lange hast du eigentlich noch bis zur Rente? Ich war ursprünglich Student. Irgendwie sind wir schon ewig hier.
 
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Nur ein kleines Bling und das Universum hat diese Episode in dieser Existenzform wieder vergessen.
Nach dem zehnstündigen Mini-Bling muss ich sagen: Ja, hat es. Manchmal (lies: jetzt gerade) habe ich den hässlichen, wiewohl äußerst realistisch anmutenden Eindruck, dass es so etwas wie ein kontinuierliches Bewusstsein gar nicht gibt, sondern der Körper einfach jeden Morgen das Gehirn wieder wieder hochfährt und auf die Reize, die dann folgen, wie üblich reagiert. Nimm ein paar Erinnerungen hinzu und es entsteht eine Pseudo-Persönlichkeit, die im Irrglauben, wenigstens lebenslang durchgängig existent zu sein, mit in dreifacher Hinsicht (nämlich körperlich, psychisch und auf den Tagesverlauf bezogen) zunehmender Müdigkeit immer wieder die gleichen Pläne schmiedet, nur um am Morgen darauf erneut auf Start zu stehen und sich unter Umständen darüber zu wundern, dass sie sich nicht bewegt hat.

Da trifft sich Gurdjeffs Maschinenmensch mit Nietzsches Ewiger Wiederkunft. (Und ich kann es nicht einmal als neue Erkenntnis für mich verbuchen, da ich weiß, dass ich vielleicht nicht vor sechs, aber doch vor zehn bis elf Jahren Ähnliches geschrieben habe.)
 
Ich habe den Thread nicht gelesen, aber der Titel passt zu mir.
Aufs Forum bezogen, hat es mich, obwohl ich erst seit einem guten Jahr hier bin, auf jeden Fall gewandelt, was meine Gedanken und Gefühle anbelangt, einmal zum Guten, einmal zum Schlechten, je nachdem, mit wem ich gerade kommuniziere.
Im RL bin ich seit vielen Jahren gezwungen, mich täglich auf neue und oft heftige Situationen einzustellen, das heißt, mich zu "wandeln", also flexibel zu sein. Klingt anstrengend und ist es auch.
Meine kluge und praktisch denkende Mutter hätte gesagt: Das ist das Leben.:)
 
[...]Manchmal (lies: jetzt gerade) habe ich den hässlichen, wiewohl äußerst realistisch anmutenden Eindruck, dass es so etwas wie ein kontinuierliches Bewusstsein gar nicht gibt, [...]

Eindrücke können durchaus einem Wandel unterliegen - im Zeitraum eines möglicherweise langen Lebens ...

Gab es aber jemals einen "Zeit-Raum", in dem man sich "seiner selbst", seiner "Anwesenheit", eines "empfundenen Daseins" NICHT BEWUSST gewesen wäre?

Allzu naheliegend scheinende Antworten wie "ja klar, in Tiefschlaf-Phasen" oder Ähnliches würde ich als zu oberflächlich und nicht als "tief genug durchdrungen" betrachten ...

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Gab es aber jemals einen "Zeit-Raum", in dem man sich "seiner selbst", seiner "Anwesenheit", eines "empfundenen Daseins" NICHT BEWUSST gewesen wäre?
Dieses Argument funktioniert von mehreren Seiten. Als es mir erstmals begegnete, sollte es begründen, dass das Bewusstsein nicht altere. Aber kann man es nicht auch so verstehen, dass unsere scheinbar zeitlose Gegenwart darauf hindeute, dass wir buchstäblich keine Vergangenheit haben? (Das ist keine Meinung, die ich zu verbreiten versuche, sondern eine Sichtweise, die mich bedrückt.)

Allzu naheliegend scheinende Antworten wie "ja klar, in Tiefschlaf-Phasen" oder Ähnliches würde ich als zu oberflächlich und nicht als "tief genug durchdrungen" betrachten ...
Verstehe. Man könnte stur sein und trotzdem so eine Antwort geben, verbunden mit einer Nachfrage, aber letztendlich ist es für unser Thema unerheblich, was während einer Tiefschlafphase, einer Narkose oder einer Demenz genau mit dem Bewusstsein los ist. Daraus, dass der Empfänger ganz oder teils ausgeschaltet oder hinüber ist, kann man keine Schlüsse ziehen, die die Sendung betreffen.
 
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Dieses Argument funktioniert von mehreren Seiten. Als es mir erstmals begegnete, sollte es begründen, dass das Bewusstsein nicht altere. Aber kann man es nicht auch so verstehen, dass unsere scheinbar zeitlose Gegenwart darauf hindeute, dass wir buchstäblich keine Vergangenheit haben? (Das ist keine Meinung, die ich zu verbreiten versuche, sondern eine Sichtweise, die mich bedrückt.)

Verstehe. Man könnte stur sein und trotzdem so eine Antwort geben, verbunden mit einer Nachfrage, aber letztendlich ist es für unser Thema unerheblich, was während einer Tiefschlafphase, einer Narkose oder einer Demenz genau mit dem Bewusstsein los ist. Daraus, dass der Empfänger ganz oder teils ausgeschaltet oder hinüber ist, kann man keine Schlüsse ziehen, die die Sendung betreffen.


Aber was ist dann mit den Erinnerungen, wenn wir keine Vergangenheit haben sollen? Wo kommen die her?
 
Aber was ist dann mit den Erinnerungen, wenn wir keine Vergangenheit haben sollen? Wo kommen die her?
Naja, wir als Menschen haben schon eine Vergangenheit. Das ist die Zeit von der Geburt bis gerade eben. Ich meinte speziell das Bewusstsein. Vielleicht bildet es sich jeden Morgen neu, wenn das Gehirn aufwacht und damit anfängt, auf äußere Reize zu reagieren. Da es Zugriff auf den Erinnerungsspeicher hat, glaubt das Bewusstsein immer wieder, das seien seine eigenen Erlebnisse - und nicht nur die des Körpers, der es erzeugt.

So entsteht jeden Morgen ein neues Bewusstsein, dass sofort dem Irrtum verfällt, auch zuvor schon existiert zu haben. Es geht seinen Weg, entwickelt sich, legt sich mit großen Plänen schlafen. Wenn der Körper einschläft, stirbt es und seine Leiche wird als Traum entsorgt, und sobald der Wecker klingelt, beginnt das Schauspiel wieder von vorne.

Das ist natürlich Materialismus, wie er niederschmetternder nicht sein kann. Eine der hässlichsten möglichen Antworten auf die große Frage überhaupt. Kein Wunder, dass harte Materialisten so verbissen und bitter jede Spur von Hoffnung bekämpfen.

Da das die erste Eingebung ist, die mit meiner Engelarbeit einherging, frage ich mich gerade, ob ich vielleicht doch versehentlich den qlipothischen Strom erwischt habe. Oder muss ich nur auf eine Ausgangslage zurück, die so wenige Illusionen wie möglich zulässt? Auf Sand baut es sich ja schlecht.
 
Naja, wir als Menschen haben schon eine Vergangenheit. Das ist die Zeit von der Geburt bis gerade eben. Ich meinte speziell das Bewusstsein. Vielleicht bildet es sich jeden Morgen neu, wenn das Gehirn aufwacht und damit anfängt, auf äußere Reize zu reagieren. Da es Zugriff auf den Erinnerungsspeicher hat, glaubt das Bewusstsein immer wieder, das seien seine eigenen Erlebnisse - und nicht nur die des Körpers, der es erzeugt.

So entsteht jeden Morgen ein neues Bewusstsein, dass sofort dem Irrtum verfällt, auch zuvor schon existiert zu haben. Es geht seinen Weg, entwickelt sich, legt sich mit großen Plänen schlafen. Wenn der Körper einschläft, stirbt es und seine Leiche wird als Traum entsorgt, und sobald der Wecker klingelt, beginnt das Schauspiel wieder von vorne.

Das ist natürlich Materialismus, wie er niederschmetternder nicht sein kann. Eine der hässlichsten möglichen Antworten auf die große Frage überhaupt. Kein Wunder, dass harte Materialisten so verbissen und bitter jede Spur von Hoffnung bekämpfen.

Da das die erste Eingebung ist, die mit meiner Engelarbeit einherging, frage ich mich gerade, ob ich vielleicht doch versehentlich den qlipothischen Strom erwischt habe. Oder muss ich nur auf eine Ausgangslage zurück, die so wenige Illusionen wie möglich zulässt? Auf Sand baut es sich ja schlecht.


Schließt Du damit eine Seele oder einen Geist, der den Körper überlebt, aus? (Es kann ja auch sein, dass das Bewusstsein an oder mit dem/den Körper gebunden ist, unabhängig von einer Seele und jeden Morgen wie bei einem Computer neu gestartet wird. Unser Körper ist ja schon wie ein Computer, den man immer wieder zum Gebrauch hochfährt). Wenn Du eine Seele ausschließt, wie passt das dann mit Engeln zusammen, mit denen Du gearbeitet hast?:)
 
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Schließt Du damit eine Seele oder einen Geist, der den Körper überlebt, aus? (Es kann ja auch sein, dass das Bewusstsein an oder mit dem/den Körper gebunden ist, unabhängig von einer Seele und jeden Morgen wie bei einem Computer neu gestartet wird. Unser Körper ist ja schon wie ein Computer, den man immer wieder zum Gebrauch hochfährt).
Ich schließe eigentlich gar nichts aus. Das oben beschriebene Ergebnis kommt zustande, wenn man die Frage nach dem Bewusstsein streng reduktionistisch angeht, also nur so viel anerkennt, wie nötig ist, um das zu erklären, was man empfindet.

Ich weiß, dass ich wahrnehme und dass ich mir Gedanken machen und auf Erinnerungen zurückgreifen kann, solange mein Gehirn funktioniert. Alles, was darüber hinausgeht, sind Glaubensfragen, die sich wiederum auf "Henne oder Ei?" reduzieren lassen.

War erst die Henne da, bringt also Bewusstsein Materie hervor, dann ist jene Antwort unseriös, denn dann ist der Körper eine vorübergehende Form von Bewusstheit.

War aber erst das Ei da - also die Materie -, dann liegt die Lesart nahe, dass das Bewusstsein eine vorübergehende Form von Körperlichkeit ist - und dann kann es genauso gut täglich sterben.

Ganz andererseits ist die Frage nach dem Anfang womöglich idiotisch, da die Zeit nicht dimensionsübergreifend linear ist.

Ich wollte halt immer wissen, aber wissen kann man da gar nichts, weshalb ich in all den Jahren zwar oft die Perspektive gewechselt habe, aber immer vor demselben Problem stand.

Mir schwant, dass es in der Esoterik nicht darum geht, dieses Problem zu lösen, sondern darum, Wege zu finden, sich nicht davon stören zu lassen. So gesehen verfolgte ich immer noch den falschen Ansatz.

Wenn Du eine Seele ausschließt, wie passt das dann mit Engeln zusammen, mit denen Du gearbeitet hast?:)
Gut, es sind ja auch aus materialistischer Sicht Überwesen denkbar, die mit Menschen interagieren können. Höherdimensionale können mit Niederdimensionalen kommunizieren, falls es welche gibt; nur andersrum wäre es unmöglich.
 
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