Waldorfkindergarten: Pro/Contra/Erfahrungsberichte

Ronna

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26. Juni 2011
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Oberösterreich
Hallo ihr Lieben.

Also wie ja in der Überschrift steht, geht es um den Waldorfkindergarten an sich. Nicht um die Waldorfschule oder sonstiges.

Ich war anfangs ein großer Fan von Waldorf. Habe immer gedacht, das dort eben die Kinder sehr individuell und kindlich sein dürfen. Das steht bei den meisten ja auch im Leitbild.

Es kommt natürlich immer auf die Leitung des einzelnen Kindergarten an, denn die sind (zumindest in Ö) privat.

Manche sind sehr gut hört man, manche gar nicht.

Nun ich habe meinen Sohn, er war damals drei, vor einem Jahr in einen solchen Kindergarten gegeben, von dem ich hörte er sei super toll.

Das Aufnahmegespräch war toll, die Leiterin sehr lieb.

Es waren 22 Kinder mit 2 Betreuerinnen, man durfte keine Jause mitgeben, es wurde nur Bio Vollwertküche von ihrer Haushalterin gekocht.

Dann wurden wir 2 Wochen vor Kindergartenbeginn zum Putzen eingeladen. Habe mir gedacht ok, wusste ja das der Kindergarten nur aus Elternarbeit besteht.
Wir sollten einen Kübel und Baumwollputztücher mitbringen.

Als wir dort waren, wurden wir sofort zum WC Putzen und Waschmaschine/Geschirrspüler säubern eingeteilt, weil das die "neuen" immer machen müssten.

Hab das auch akzeptiert, war ja eig, keine schlechte Arbeit, aber der Ton, den die Mitarbeiterin/Erzieherin drauf hatte kam mir ungut vor.

Dann war Kindergarten beginn. Musste meinen Sohn um 7 Uhr hinbringen weil die "neuen" immer als erstes dort sein sollten.

Er wollte nicht dort bleiben, wurde aber dann doch von den anderen Kindern überredet.
Eine Stunde später (es war ausgemacht das ich ihn nach 2 Stunden wider holen würde) rief mich eben diese seltsame Mitarbeiterin an und sagte ich müsse meinen Sohn sofort abholen, er würde so schreien und ihr ganze Gruppe durcheinander bringen.
Habe ihn dann abgeholt.

So ging das nun Tag für Tag, egal was wir ausmachten, sie riefen an, ich musste ihn holen, sie schafften es nicht mit ihm.

Zuhause sagte er mir, das er dort keine Autos hätte, ihm würde das fehlen.

Im Waldorfkindergarten gab es nur Gesichtslose Stoffpupen, einen Korb voll Kastanien, Rinde, Wolle, Holztiere, und Porzelanpuppengeschirr.

Ich fragte die Leiterin ob er ein Holzauto mitnehmen dürfte. Sie sagte ja.
Als ich dann am nächsten Tag ihn abholen kam hatte diese Mitarbeiterin ihm aber das Auto weggenommen.

Von einer Bekannten erfuhr ich dann auch noch das ein Kind eine kleine Kastanie verschluckt hätte, und es hätte eine halbe Stunde gedauert bis jemand den Notartz rief, das Kind sei beinahe gestorben/erstickt.

Hab mir dann noch mal ernsthaft Gedanken über alles gemacht, und mich dazu entschlossen ihn aus dem Kindergarten zu nehmen. Alle dort waren froh über meinen Entschluss. Da habe ich dann auch erfahren warum ich ihn immer abholen musste:

Zu Mittag mussten alle Kinder schlafen. Es wurden Holzgestelle aufgestellt, darüber rosa Tücher gehängt, darunter eine Decke gebreitet und darauf mussten dann alle Kinder eine Stunde ganz ruhig liegen.

Die Betreuerinnen dort hatten Angst, mein Sohn würde ihre Mittagsruhe gefähreden, oder ihr Essen nicht essen, deswegen riefen sie mich immer um spätestens 11 uhr an, das ich ihn abhole.

Diesen Sommer habe ich dann noch mal dort angerufen und gefragt ob noch ein Platz frei wär. Anfangs sagten sie ja, sicher, als sie dann aber meinen Namen und die Adresse erfuhren, war es plötzlich nicht mehr sicher ob ein Platz frei wäre. Sie meinten sie riefen mich zurück. Hat sich aber nie wider jemand gemeldet.

Nun geht mein Kind in einen Staatlichen Kindergarten.
Er ist gratis (Waldorf hätte 200 € im Monat gekostet),
Es gibt jeden Tag den ganzen Vormittag frisches Obst zur freien entnahme für die Kinder in den Gruppen.
Wann sie Jausnen wollen kann jedes Kind selbst bestimmen.
Zu Mittag können sie aus mehrern Menüs wählen.
Es gibt Autos in Hülle und Fülle^^
Mittagsschlaf ist keine Pflicht, es gibt 2 Gruppen die wach bleiben und spielen.
2 Stunden Vorrmittag sind Gruppen übergreifend, da können die Kinder hingehen wo sie wollen...
Sie gehen auch jeden Tag raus, machen Spaziergänge in die Natur.
(Im Waldorfkindergarten waren sie nur 30 min pro Tag in einem winzigen Garten)

Ich bis sehr zufrieden, und mein Sohn geht so gerne hin, er mag oft gar nicht
mit heim wenn ich ihn abhole und am Morgen läuft er den Weg zum Kindergarten um möglichst bald dort zu sein.
Er muss/kann/darf zwischen 8 und 10 dort ankommen, ist aber immer von 9 bis 14 uhr dort.

Für den Waldorfkindergarten sprach ja anfangs das sie auf ärztliche Kontrollen und Kontrollen allgemein nicht so extremen Wert legen. Ich mag es nicht überwacht zu werden.

Nun der Staatliche Kindergarten hat aber nun auch kein Problem damit das ich meine Kinder nicht Impfen lasse. Und das ich die jährliche Untersuchung anstatt von dem Kindergarten Arzt eben von meinem Privatarzt machen lasse.

Ich wollte auch nicht das sie alle Daten an das Magistrat der Stadt weiterleiten, habe einige Zettel unterschreiben müssen und damit ist das auch unterbunden.

Ich bin in meinem Fall auf jeden Fall für den Staatlichen Kindergarten.
Aber natürlich könnte man auch da einen nicht so tollen Kindergarten erwischen.

Jetzt bin ich gespannt auf eure Erfahrungen/ Meinungen!
Wer war mit Waldorfkindergarten zufrieden, wem hat es gefallen?
Wer hatte eher sympatie für einen Staatlichen.

Auch Caritas, Kinderfreunde usw. sollen ja gut sein. Wer hat damit Erfahrung?

Bin gespannt auf Antworten!

Glg Ronna
 
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Hallo,

auch wir hatten uns für einen Waldorff-Kindergarten entschieden und waren ganz glücklich, dass früher als erwartet ein Platz frei wurde.

Nach 10 (!) Wochen habe ich das Projekt abgebrochen. Das war die mit Abstand dümmste Entscheidung meines Lebens, diese Sache nicht früher beendet zu haben.

Mir gefallen einige Ansätze sehr gut, zB die Sache mit den gesichtslosen Puppen oder eben Holzklötze, Tücher, etc. ich denke schon, dass es die Phantasie eines Kindes anregt.

Bei uns war das Hauptproblem das Personal, ich habe sehr selten so viele inkompetente Personen erlebt wie dort.

Wir haben eines Tgesmutter und für uns ist es die beste Lösung, kleine Gruppe von 4 Kindern alle im gleichen Alter.

LG Petra
 
Hallo,

auch wir hatten uns für einen Waldorff-Kindergarten entschieden und waren ganz glücklich, dass früher als erwartet ein Platz frei wurde.

Nach 10 (!) Wochen habe ich das Projekt abgebrochen. Das war die mit Abstand dümmste Entscheidung meines Lebens, diese Sache nicht früher beendet zu haben.

Mir gefallen einige Ansätze sehr gut, zB die Sache mit den gesichtslosen Puppen oder eben Holzklötze, Tücher, etc. ich denke schon, dass es die Phantasie eines Kindes anregt.

Bei uns war das Hauptproblem das Personal, ich habe sehr selten so viele inkompetente Personen erlebt wie dort.

Wir haben eines Tgesmutter und für uns ist es die beste Lösung, kleine Gruppe von 4 Kindern alle im gleichen Alter.

LG Petra

Hallo
Danke für deine Antwort/Meinung!

Ja ich habe es auch so erlebt mit dem Personal.
Sie haben mir ja dann auch direkt gesagt das sie überfordert waren weil mein Sohn so viel nach mir geschrien hat und das dann alle anderen Kinder auch zu schreien anfingen und sie die nicht mehr beruhigen konnten.

Klar, das mit der Phantasie fand ich auch sehr gut. Nur ist mein Sohn eben der total technik-freak, und das von Baby an, er hat sich immer schon sehr für Autos interessiert usw. Hat er viell. irgendwie von mir "geerbt".
Sein Bruder hat da eher andere Interessen, der ist eher ein Träumer...

Für ruhige, stille Kinder (wie auch ich mal eins war) wäre der Kindergarten viell. nicht schlecht weil er wirklich eher ruhe vermittelt. Die Kindergärtnerinnen lesen, stricken, kochen, malen den ganzen Tag, das mag solchen Kindern gefallen.
Für lebhaftere Kinder, die einen größeren Bewegungsdrang haben ist es aber wohl eher eine Qual.

Tagesmutter wie in deinem Fall ging für uns nicht.
Am Januar kommt dann auch mein zweiter Sohn in den Kindergarten und dann
gehe ich auch wider arbeiten.
Denke aber schon das es super ist wenn sich eine Person um 4 Kinder kümmert, denn da hat sie sicher mehr zuwendungsmöglichkeit, als wie 2 Personen bei 20 Kindern.

Glg Ronna
 
Hab den Waldorfkindergarten sowohl als Kind als auch als Mutter erlebt und kann vieles was hier gesagt wird nachvollziehen, es kommt sehr auf das Kind an, tendenziell ist dieses viele erzwungene gemeinsame für die heutigen Kinder schwierig. Mein erstes fühlte sich dort sehr wohl mein zweites war eine Katastrophe aus eben diesen gründen. Ich selber hab nur positive Erinnerungen, ist aber auch schon über 30 jahre her.
 
morgenröte;3335483 schrieb:
Hab den Waldorfkindergarten sowohl als Kind als auch als Mutter erlebt und kann vieles was hier gesagt wird nachvollziehen, es kommt sehr auf das Kind an, tendenziell ist dieses viele erzwungene gemeinsame für die heutigen Kinder schwierig. Mein erstes fühlte sich dort sehr wohl mein zweites war eine Katastrophe aus eben diesen gründen. Ich selber hab nur positive Erinnerungen, ist aber auch schon über 30 jahre her.

Danke für deine Antwort!

Ja ich gebe dir recht, es liegt wohl schon daran das sich die gemeinschaft
für manche Kinder erzwungen anfühlt.
Meine Kinder und ich essen zwar 2-3 mal täglich gemeinsam (Frühstück immer zusammen, Mittagessen jetzt teilweise im Kindergaten, Abends mit mir und Papa), wir haben ein fixes Schlafritual, usw.. aber dennoch braucht mein Sohn wohl etwas mehr Freiraum und viell. lag es auch ein wenig an dem Spielzeug. Nicht das es allgemein schlecht ist, aber für ihn eben nicht passend.

Glg Ronna
 
Liebe Ronna,

wie es scheint, hast du extremes Pech gehabt - nicht in allen Waldorfeinrichtungen sind die Mitarbeiter/innen dermaßen neben der Spur. Ich kann aus meinem Erfahrungsschatz heraus nur sagen, je anthroposophischer infiltriert, desto schlimmer... ;)

Ich selbst hab mich einst einmal an der Entstehung und dem praktischen Aufbau einer weiteren Waldorfschule in Wien (samt angeschlossenem Kindergarten) mitschuldig gemacht :D (als ob die damalas bestehenden nicht schon gereicht hätten) - mit enthusiastischem Arbeitseinsatz... das Ende vom Lied war, daß ich nach drei Wochen laufenden Schulbetriebs mit meinem Sohn buchstäblich schreiend die Flucht ergriffen habe, weil ich mit diesem verzopften Anthro-po-sophismus :) nicht mehr weiterkonnte.

Ich glaub, du hast eine gute Entscheidung getroffen.

Liebe Grüße
Kinny
 
Hallo ihr Lieben.
Ich bin in meinem Fall auf jeden Fall für den Staatlichen Kindergarten.
Aber natürlich könnte man auch da einen nicht so tollen Kindergarten erwischen.

Jetzt bin ich gespannt auf eure Erfahrungen/ Meinungen!
Wer war mit Waldorfkindergarten zufrieden, wem hat es gefallen?
Wer hatte eher sympatie für einen Staatlichen.
Glg Ronna

Na, dann hast du Dein Problem ja gelöst.
Ich hatte meine Tochter im WaldorfKindergarten, allerdings war sie da 5 Jahre, mir ist gar nicht bekannt, dass jüngere genommen werrden und ich finde es auch nicht gut.
meine Tochter hat ein jahr Kindergarten und das erste-zweite Schuljahr im Waldorfsystem verbracht, dann wollte sie raus und der Wechsel war sehr gut, aber beides fand ich gut, aber meine Tochter wollte unbedingt wechseln und so kam es uns dann auch billiger, ich denke, man kann mit beidem Pech oder Glück haben....
Heute würde ich, hätte ich das Geld immer wieder die Waldorfschule wählen, meinem Sohn hat sie zwar nicht gut getan, aber eben, man kann auch Pech und/oder Glück haben.
 
Hallo,

kann zum eigentlichen Thema nichts sagen, da keine Erfahrungen, höchstens das ein oder andere drüber gelesen.

Dennoch ein Gedanke zum Thema gesichtslose Puppen. Das ging mir schon vor einiger Zeit durch den Kopf. Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine solche Puppe die Phantasie der Kinder nun mehr oder weniger anregt als eine normale Puppe. Oder andersrum, was ist an einer lächelnden Puppe falsch? Ich habe bisher kein Kind erlebt (und da ich auch mal mit Puppen spielte, beziehe ich mich selbst mit ein), das nicht fähig gewesen ist, aus einer lachenden Puppe eine weinende zu machen. War die lachende Puppe traurig, war sie eben traurig. War sie wütend, war sie wütend. Dazu brauchte es nichts gesichtsloses oder ausdrucksloses. In der Vorstellung/Phantasie wandelt es sich - ob nun mit oder ohne Lachen.

Finde diesen Ansatz, am besten kein Spielzeug was nach etwas aus dem täglichen Leben aussieht, denn die Phantasie könnte drunter leiden - hm, ich finde es nicht richtig. Oder etwas zu krass, zu fixiert und festgefahren. Scheinbar scheint der Tagesablauf des Kindergartens es zu spiegeln. Was schade ist, denn im Grunde ist die Idee sicher nicht vollkommen von der Hand zu weisen.

Andererseits würde mich auch interessieren, welche Puppe sich die Kinder auswählen, wenn sie die Möglichkeit haben zwischen Stoffpuppe ohne Gesicht, Stoffpuppe mit Gesicht wo der Mund ein grader Strich ist oder Stoffpuppe, wo der Mund lächelt. Es muß ja nicht gleich Barbie oder sonstiger Plastikmüll sein... Aber welches Gesicht wird lieber gemocht? Wenn die Kinder tatsächlich die Puppe ohne Gesicht wollen, okay, dann werde ich meine Meinung noch mal überdenken.

Kaji
 
Danke für eure Antworten :danke:

@Kinnaree:

Naja, ich habe auch die Erfahrung gemacht das man, wenn man ein Kind dort hingibt zu 100 % hinter der Philosophie und Pädagogik stehen muss. Ansonsten ist man nicht gerne gesehen und sie lassen einem spüren das man nicht "ihresgleichen" ist.

Sicher sind die einzelnen Einrichtungen etwas verschieden, aber gewisse Extreme sind fast überall anzurtreffen.

Ich finde jeden Fanatismuss nicht gut, dewegen habe ich mich auch von dem anthroposophie-Wahn etwas distanziert.


@Sepia:

Bei und im Staatlichen Kindergarten, ebenso Kinderfreunde und Cartitas werden Kinder erst ab 3 (ab dem 3. geburtstag) genommen.

In dem Waldorfkindergarten in dem mein Sohn war, nehmen sie Kinder mit 2 Jahre, was eig. verboten ist, weil die ja noch Krippenpflichig wären.

Und das beste daran: Diese Kinder dürfen keinen Schnuller mehr haben und sollen möglichst keine Windeln mehr brauchen.
Im Leitsatz ihres Kindergarten steht: Ich zitiere

Zu frühzeitiges Beanspruchen von intellektuellem Denken ziehen dem Kind Wachstumskräfte ab.

Aber sie müssen mit 2 sauber sein....toll!

Verstehe auch das deine Tochter da raus wollte. Mein Freund ging insgesammt 7 Jahre in eine Waldorfschule, auf Wunsch der Mutter. Er wurde von der grundschule raus und dort hin gebracht.
Anfangs gefiel es ihm gut. Aber am Ende hatte er keinen Abschluss, kein Interesse mehr an irgendwas, war total depressiv und Drogenabhängig.

Ich will nicht sagen das nur die Schule daran schuld war, aber ganz unbeteiligt war sie wohl auch nicht.
So habe ich ihn eben damals kennen gelernt. Er hat inzwischen eine Ausbildung und es geht ihm gut aber er hatte auch 3 Jahre keinen Kontakt mehr zu Leuten aus diesem Interessenkreis. Jetzt schon wider und man merkt, er ist immer noch sehr verfangen in den ganzen Waldorfverein...er kann da gar nicht klar sehen.
Manchmal denke ich mir es ist wie in einer Sekte...


@~Kaji~:

Ja also meine Jungs haben beide Sorten von Puppen, sie spielen aber kaum damit. Beide mögen sie nicht so sonderlich.

Ich zitiere noch mal aus dem Leitsatz:


Die Kindergärtnerinnen sind durch ihr Tun (Kochen, Nähen, Stricken, Schnitzen...) Vorbild. Dadurch wird die Phantasie der Kinder angeregt. Die Tätigkeiten, die die Erwachsenen im Kindergarten verrichten, sind unmittelbar aus dem Leben gegriffen und nicht ausgedacht.

Ich denke das auch Ausgedachtes gut sein kann für Kinder.

Gerade wenn man sich was ausdenkt ist man Kreativ und Phantasievoll. Würde ja auch manchmal den Erwachsenen gar nicht schaden.

Außerdem sind Autos, Mähdrescher, Bagger usw. ja nicht unbedingt ausgedacht, und trotzdem dürfen die Kidner dort nicht damit Spielen.


Ich sehe es, wie du schon sagts, auch zu "festgefahren", zu extrem.

Glg Ronna
 
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Danke für eure Antworten :danke:

@Kinnaree:

Naja, ich habe auch die Erfahrung gemacht das man, wenn man ein Kind dort hingibt zu 100 % hinter der Philosophie und Pädagogik stehen muss. Ansonsten ist man nicht gerne gesehen und sie lassen einem spüren das man nicht "ihresgleichen" ist.

Sicher sind die einzelnen Einrichtungen etwas verschieden, aber gewisse Extreme sind fast überall anzurtreffen.

Ich finde jeden Fanatismuss nicht gut, dewegen habe ich mich auch von dem anthroposophie-Wahn etwas distanziert.


@Sepia:

Bei und im Staatlichen Kindergarten, ebenso Kinderfreunde und Cartitas werden Kinder erst ab 3 (ab dem 3. geburtstag) genommen.

In dem Waldorfkindergarten in dem mein Sohn war, nehmen sie Kinder mit 2 Jahre, was eig. verboten ist, weil die ja noch Krippenpflichig wären.

Und das beste daran: Diese Kinder dürfen keinen Schnuller mehr haben und sollen möglichst keine Windeln mehr brauchen.
Im Leitsatz ihres Kindergarten steht: Ich zitiere



Aber sie müssen mit 2 sauber sein....toll!

Verstehe auch das deine Tochter da raus wollte. Mein Freund ging insgesammt 7 Jahre in eine Waldorfschule, auf Wunsch der Mutter. Er wurde von der grundschule raus und dort hin gebracht.
Anfangs gefiel es ihm gut. Aber am Ende hatte er keinen Abschluss, kein Interesse mehr an irgendwas, war total depressiv und Drogenabhängig.

Ich will nicht sagen das nur die Schule daran schuld war, aber ganz unbeteiligt war sie wohl auch nicht.
So habe ich ihn eben damals kennen gelernt. Er hat inzwischen eine Ausbildung und es geht ihm gut aber er hatte auch 3 Jahre keinen Kontakt mehr zu Leuten aus diesem Interessenkreis. Jetzt schon wider und man merkt, er ist immer noch sehr verfangen in den ganzen Waldorfverein...er kann da gar nicht klar sehen.
Manchmal denke ich mir es ist wie in einer Sekte...


@~Kaji~:

Ja also meine Jungs haben beide Sorten von Puppen, sie spielen aber kaum damit. Beide mögen sie nicht so sonderlich.

Ich zitiere noch mal aus dem Leitsatz:




Ich denke das auch Ausgedachtes gut sein kann für Kinder.

Gerade wenn man sich was ausdenkt ist man Kreativ und Phantasievoll. Würde ja auch manchmal den Erwachsenen gar nicht schaden.

Außerdem sind Autos, Mähdrescher, Bagger usw. ja nicht unbedingt ausgedacht, und trotzdem dürfen die Kidner dort nicht damit Spielen.


Ich sehe es, wie du schon sagts, auch zu "festgefahren", zu extrem.

Glg Ronna


Ohje, das klingt in der Tat ziehmlich krass und seltsam.

Was wollen oder was machen sie denn mit einem Kind, was intellektuelles Denken (was auch immer sie darunter verstehen) nutzt? Andererseits, was Du beschreibst - naja... Klingt nicht grad, als würde es den Kindern gut tun.

Was das rein sein mit zwei Jahren betrifft, ist das auch so eine Sache. Manche sind es schon mit anderhalb, andere erst mit drei... Wie will man ein Kind dazu zwingen (zumal es ja auch von der Biologie abhäbgt, ob ein Kind auf's Töpfchen gehen kann oder nicht)? (gab in der DDR diesbezüglich auch diverse Praktiken, damit die Kinder früh rein sind. Hat wohl letztendlich funktioniert, aber das wie... :rolleyes: ).

Wenn die Kinder lediglich das sehen, was wirklich ist, wie soll das die Phantasie anregen? Ich meine, klar, da ja nichts vorhanden ist, außer Kastanien und so was (was ja auch nicht zwingend schlecht sein muss), müssen die Kinder zwangsläufig sich was einfallen lassen. Und das wird sicher auch gut klappen, denn letztendlich kann man mit allem spielen (wobei ein Auto mit Rädern sicher spannender ist als ein Stock ohne Räder, der zum Auto gedacht wird?! Ersteres zeigt, wie etwas funktioniert und aufgebaut ist und aussieht, zweites ist eben Phantasie - beides ist wichtig).
Ansonsten denke ich auch, daß es die Kreativität anregt, wenn man etwas gezeigt bekommt. Ein Topf ist nicht nur zum kochen gut, man kann ihn auch "missbrauchen" um Blumen zu giessen oder Wäsche auszukochen oder Musik damit zu machen. Oder etwas darunter verstecken (wenn ich an diverse Kindergeburtstage denke). Auf alles kommt man nicht alleine, für manches braucht es einfach Anregungen. Und wenn ein Kind dies lernt zu kombinieren, ist es später auch kreativ. Denke ich zumindest.

Jedenfalls danke für das Thema hier. Ich habe zwar nicht vor, meine Kinder in eine solche Einrichtung zu bringen, hatte bisher allerdings ein ganz anderes Bild. D.h. werde genauer hinschauen, sollte mir sowas zukünftig begegnen.

Kaji
 
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