Hallo!
Ich finde, das ist eine viel versprechende Erkenntnis, dass man sogleich alles wissen und können will, und ein ebenso vielversprechender Ansatz, das alles erst mal sacken zu lassen. Astrologie sein lassen. Ohne aufzuhören indessen. Dran bleiben, ohne sich zu versteifen, ohne zu vernarren. Ein bisschen Distanz, ohne Astrologie weg zu drücken. Vielleicht nehmen wir uns da etwas zu sehr heraus, und das ist es, was nun stört und müssen nun etwas Abstand gewinnen, weil wir dieses unbestimmte (falsche) Etwas zu sehr an uns heran holen.
Paradox, man hört auf zu suchen, aber man beginnt zu finden. Man findet, was an Ansätzen in einem selbst zum wirklichen Vermögen besteht und muss es vielleicht vertiefen, was bislang noch wahrlich in Kinderschuhen steckt. Vielleicht ist das ein Weg, ein Zugang. Das kann jedenfalls nicht verkehrt sein, mal einen anderen Weg auszuprobieren und vielleicht dauert es deswegen für manche so lange, dass sie immer noch glauben, ein Buch und noch eines zu lesen, das muss es sein, und das reicht dann immer noch nicht und man langweilt sich dann und harrt dennoch dem Glauben, und behält das Gedächtnis fülle, und will nicht davon ablassen, oh Sünder - tue Buße ob deiner Qual und Verdrossenheit - will also nicht aufhören zu glauben, dass Wissen ein Wissen aus Worte wäre...
Man glaubt vielleicht mehr oder weniger, insgeheim oder versteckt, man bräuchte irgendetwas bestimmtes, um das Astrologische deuten zu können. Vielleicht ist es Wissen, das man sich anlesen muss, vielleicht der Überblilck, der daraus entsteht, ein Ansatz, den man daraus gewinnt, oder (sozusagen) die technische Seite der Astrologie, die einem dadurch offenkundiger wird, vielleicht aber ist es auch der Zugang zum Mythologischen und damit zum Intuitiven, vielleicht auch etwas anderes. Vielleicht ist es alleine Intuition ohne Mythologie...
In jedem Fall glaubt man, es finden zu können. Und das ist vielleicht der Fehler, die Hürde. Man vermutet was. Und es ist vielleicht die falsche Vermuthung. Vielleicht muss man aufhören zu glauben. Somit verschwindet der unbewusste Drang nach Irgendwo, man weiss nie genau, wo man es sucht. Aber oft ist es der erste mechanische Augenblick, sich so der Astrologie zu nähern. Da ist es, ein Drang. Aber vielleicht gibt es einen anderen Drang, den man bislang unterschätzte, weil er so sanft oder seicht ist, weil er einem nichts zu verprechen scheint. Und vielleicht ist das Intuition. Vielleicht ist es Wissen. Es kommt daher, bei Anschauung und Betrachtung. Dann kommt die Vermuthung wieder, die verstandesmässige Operation, das Gedächtnis, "ich habe doch darüber gelesen?"... - und vielleicht ist es am besten, einfach zuzuhören, was aus einem selbst heraus klingt und dass man es auseinanderhält, zwischen dem, was man als Fragmente und Übersetzungen (Vorgefertigt von anderen) im Gedächtnis hat, und dem, was da heraus kommt als symbolisches Verständnis, als Kristallisation einer Anschauung, die auf Kapazitäten zurückgreift, auf innere Behälter, gefüllt mit Ahnung, gefüllt aber auch mit Wesen, gefüllt mit wahrer Bedeutung, ja eben Symbolischen... - und es liegt auf der Hand, dass nur letzteres uns wirklich weiter zu helfen scheint... nicht Glückserkenntnis, sondern mantisches Vermögen, seine Rückschlüsse zu ziehen, die aus Anschauung entstehen... irgendwie eben Deutungskunst. Wie sagte Picasso: Kunst kann man nicht suchen oder lernen, man findet sie...
Vielleicht...
Grüße!
ad.