Wahrnehmung: Wahr oder falsch?

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Hier betreten wir den spekulativen Bereich.
Ja, die Spekulation oder Interpretation ist ja mit der Wahrnehmung auch sehr eng verbunden. Immer dann, wenn man sich etwas erklärt" verläßt man ja den Bereich der Wahrnehmung und betritt den Bereich der Erklärung: warum habe ich das wahrgenommen, wieso nehmen Andere das nicht wahr, was ich wahrnehme und so weiter. Irgendwann versteht man, daß die Frage nach Wahrheit mit der Wahrnehmung selber soviel zu tun hat wie Affenscheisse mit Mohrrüben und daß man eben wahrnimmt was man wahrnimmt und fertig. Ich finde es sogar überheblich, der eigenen Wahrnehmung Wahrhheit zuzumessen. Sie ist eben Wahrnehmung und mehr nicht.

Gut- wenn man natürlich die Neigung hat, die eigenen Wahrnehmungen sich selber nicht zu glauben (schwierig, sich da hinein zu denken für mich), dann ist es vermutlich hilfreich, Beides eine Weile zu vermengen. Bis man der eigenen Wahrnehmung halt traut. Aber die Wahrnehmung zeigt dennoch nicht die Wahrheit auf, sondern nur die Wahrnehmung selber. Das zu differenzieren ist vermutlich doch nicht dumm: was nehme ich wahr und was ist wahr? Das sind doch zwei völlig verschiedene Dinge, die man betrachten kann.
 
Wenn ich deine Wahrnehmungen nachvollziehen kann, dann sind sie für mich wahr, wenn nicht, dann sind sie falsch.

Das gilt nicht nur für zwei Personen, sondern für die gesamte Gesellschaft. Also, alles braucht seine Beweise. Ansonst ist das nur die Wahrnehmung einer Person, was die anderen nicht nachvollziehen können.

Dann war alles nur falsch.

Die Beweise für eine Wahrnehmung machen die Aussage wahr, keine Beweise - falsch.
 
Wenn ich deine Wahrnehmungen nachvollziehen kann, dann sind sie für mich wahr, wenn nicht, dann sind sie falsch.

Das gilt nicht nur für zwei Personen, sondern für die gesamte Gesellschaft. Also, alles braucht seine Beweise. Ansonst ist das nur die Wahrnehmung einer Person, was die anderen nicht nachvollziehen können.

Dann war alles nur falsch.

Die Beweise für eine Wahrnehmung machen die Aussage wahr, keine Beweise - falsch.

Beweise brauchen immer nur die anderen. Für mich ist meine Wahrnehmung auch ohne Beweis wahr. Ich hab zwar auch immer im Kopf, dass ich mich irren kann, aber für mich selbst, brauch ich eben keine Beweise
 
Ja, totaler Mumpitz! Man stelle sich vor, die Menschen würden allgemein beginnen, ihrer eigenen Wahrnehmung zu trauen, die könnten ja glatt immer merken, wen sie grade vor sich haben! :lachen:
hm, um zu bemerken, wen man vor sich hat muß man präsent sein. Sonst nimmt man nämlich Inneres wahr, das sich zu dem Gegenüber äussert. Interpretation also bzw. Projektion, Beigemengtes aus dem eigenen Inneren. Das passiert mehr oder minder automatisch, wenn die Aufmerksamkeit sich nicht auf das Gegenüber richtet, sondern nach innen. Nur ist man dann eben zu einem gewissen Prozentsatz mit sich selber beschäftigt und weniger mit dem Gegenüber. Man kann ihn oder sie nicht lassen wie er oder sie ist, sondern interpretiert aus dem eigenen Erfahrungshorizont etwas in den Anderen hinein.
 
Aber wenn ich meinen eigenen Erfahrungen nicht vertrauen kann, wem soll ich dann vertrauen?
Tatsachen. Objektiven Tatsachen.

Beispiel: ich sehe einen Menschen und interpretiere, daß er Hilfe benötigt. Also gehe ich hin und helfe. Leider habe ich vorher vergessen zu fragen, ob meine Wahrnehmung richtig ist, daß dieser Mensch Hilfe braucht, ob er sie von mir möchte, und wie die Hilfe denn bitte aussehen könnte. Ich habe die Erfahrung, daß in der Situation, die ich da im Menschen sehe, dies und das hilft. Also mache ich das. Nur kann das, was ich da so an Erfahrung zusammengesammelt habe, ja vollkommener Mumpitz sein. Das weiß ich ja selber nicht (wenn ich denn kritisch mir selber gegenüber bin!) und müßte es erst mal objektiv überprüfen, ob wirklich hilft, was ich als hilfreich kennengelernt habe.

Ich finde: der eigenen Wahrnehmung zu trauen ist durchaus richtig. Aber sie unreflektiert hinzunehmen halte ich für Dummheit.
 
Tatsachen. Objektiven Tatsachen.

Beispiel: ich sehe einen Menschen und interpretiere, daß er Hilfe benötigt. Also gehe ich hin und helfe. Leider habe ich vorher vergessen zu fragen, ob meine Wahrnehmung richtig ist, daß dieser Mensch Hilfe braucht, ob er sie von mir möchte, und wie die Hilfe denn bitte aussehen könnte. Ich habe die Erfahrung, daß in der Situation, die ich da im Menschen sehe, dies und das hilft. Also mache ich das. Nur kann das, was ich da so an Erfahrung zusammengesammelt habe, ja vollkommener Mumpitz sein. Das weiß ich ja selber nicht (wenn ich denn kritisch mir selber gegenüber bin!) und müßte es erst mal objektiv überprüfen, ob wirklich hilft, was ich als hilfreich kennengelernt habe.

Ich finde: der eigenen Wahrnehmung zu trauen ist durchaus richtig. Aber sie unreflektiert hinzunehmen halte ich für Dummheit.

Objektivität entspricht dem Denken, Subjektivität entspringt dem Gefühl.

Ich persönlich höre eher auf mein Gefühl, als auf mein Verstand. Wer in den anderen hineinfühlen kann, liegt mit seiner Einschätzung sehr oft richtiger, als wenn man seinen Verstand benutzt.
 
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Wenn ich deine Wahrnehmungen nachvollziehen kann, dann sind sie für mich wahr, wenn nicht, dann sind sie falsch.

Das gilt nicht nur für zwei Personen, sondern für die gesamte Gesellschaft. Also, alles braucht seine Beweise. Ansonst ist das nur die Wahrnehmung einer Person, was die anderen nicht nachvollziehen können.

Dann war alles nur falsch.

Die Beweise für eine Wahrnehmung machen die Aussage wahr, keine Beweise - falsch.
Ich selber kann zunächst mal sehr viel nachvollziehen von dem, was jemand wahrnimmt. Er muß es nur äussern können, dann kann ich es nachvollziehen und habe in mir dann auch keinen inneren Pegel, der das Geäusserte als wahr oder unwahr bezeichnet.

Wenn zum Beispiel jemand wahrnimmt, daß draussen auf der Wiese Soldaten kriechen und sich langsam nähern, weil sie das Haus angreifen wollen, dann kann ich das nachvollziehen. Natürlich sind draussen auf der Wiese keine Soldaten- davon kann ich mich optisch-visuell überzeugen. Dennoch ist aber ja die Wahrnehmung selber wahr, für dieses Individuum. Das Gehirn produziert diese Halluzination einwandfrei, die Tatsache der Wahrnehmung von Soldaten ist also wahr. Dennoch spiegelt diese Wahrnehmung aber nicht die Wahrheit wieder. Wahrnehmung kann also absolut betrachtet nicht als Wahrheit betrachtet werden. Individuell schon, ja, aber diese Form der Wahrheit bringt dann auch nur dem Individuum etwas.

Oder: ich lege mich hin und habe ein meditatives Erlebnis - meinetwegen eine kleine Reise, die ich mache. Ich verlasse meinen Körper mit dem Geist und schwupp, habe ich die Wahrnehmung von mir selber auf einem anderen Planteten - zum Beispiel. Dort unterhalte ich mich und spiele mit Wesenheiten, die ich nicht kenne und die hier auf der Erde so gar nicht existieren.
tja. Ist das jetzt "wahr", was ich da auf meiner Reise erlebe? Nein, natürlich nicht. Es ist eine Projektion meines Geistes, ein individuelles Erleben, das überhaupt nicht bewertet werden muß, solange ich diese Erleben gesund verarbeiten kann.
 
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