Wahrheit?

Hallo Abraxas :)

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, würdest Du sagen, dass es überhaupt keine Wahrheit gibt, die tatasächlich objektiv ist, sondern nur allgemein anerkannte Vereinbarungen, die als objektive Wahrheiten bezeichnet werden?
(Im Gegensatz zu subjektiven Wahrheiten, die sich der Beweisbarkeit sowieso entziehen, wie z.B. "Ich bin ein Indigo" :weihna1 usw.)



Hallo Bonobo :)

Nein, so möchte ich mich nicht verstanden wissen. Wenn ich sage, daß jede erfahrbare Wahrheit durch das wahrnehmende Subjekt aufgrund seiner eigenen, persönlichen Wahrnehmungsfähigkeit bzw. Wahrnehmungsorgane gefärbt wird, so heißt das ja nicht, daß es keine sog. "objektive" Wahrheit gäbe. Ich will damit nur zum Ausdruck bringen, daß jedes Subjekt die Wahrheit anders wahrnimmt und interpretiert. Beispiele für sog. "objektive" Wahrheiten sind:

- Es gibt keine wirkliche Unterscheidung in objektive und subjektive Wahrheiten. Eine Wahrheit ist eine Wahrheit.

- Eine Wahrheit kann nicht gleichzeitig eine Unwahrheit sein.

- Ein Ding kann nicht gleichzeitig das Gegenteil von sich selbst sein. Ein Ding kann nicht gleichzeitig ein Nicht-Ding sein.

- Paradoxien sind möglich


Liebe Grüße
Abraxas

.
 
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Physik und Mathematik beruhen aber nicht auf Vereinbarungen, sondern sind Fakten, die unabhängig von menschlichen Interpretationen existieren, oder?

e = mc ² , unabhängig von allen menschlichen Meinungen.

Liebe Grüße

Bonobo


Nochmal hallo Bonobo:)


Viele "Wahrheiten" sind erst durch Einigung/Übereinkunft bzw. durch eigenes "Erschaffen" zur "Wahrheit" geworden. Das Zählen mußte in den Anfängen der Menschheit erstmal "erfunden" werden, wobei man sich wohl zuerst der Finger seiner Hände bediente. Wir nehmen die Zahlenzeichen 0 bis 9 heutzutage als ganz selbstverständlich hin; viele sind sich vielleicht gar nicht bewußt, daß es sich dabei um von den Arabern übernommene Ziffern handelt. (Und diese wiederum haben wohl auf die Inder zurückgegriffen). Auch schreiben wir heute ganz selbstverständlich: 1+1=2; ein alter Römer hätte zu seiner Zeit sich wohl so ausgedrückt: I+I=II

Auch ein Pythagoras mußte erstmal geboren werden, um später seine "Forschungen" zu betreiben und seinen berühmten Lehrsatz aufzustellen, den die Menschheit als richtig akzeptiert hat und dieser Lehrsatz dann der Sammlung von mathematischen Gesetzen und Regeln hinzugefügt werden konnte.

Insofern ich (auch) Teil eines Bezugsystems bin, welches mathematischen und physikalischen Gesetzen unterliegt, stellen diese Gesetze für die Dauer meines Daseins innerhalb dieses Bezugsystems (auch) eine Wahrheit dar.

Physikalische Gesetze können (vorübergehend) aufgehoben werden, sofern es der Wahrheit entspricht, daß es Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wie Levitation oder Telekinese etc. geben soll.

Die Einstein´sche Relativitätstheorie ist halt nur eine Theorie - nicht mehr und nicht weniger.


Liebe Grüße
Abraxas

.
 
JAWOLL Abraxas, GIBS IHNEN!!!! *anfeuer* :banane:

:D



würd dir ja gernbeim hirnwixxen helfen, aber ich hab momentan ka zeit...
drum nur ein kleines Beispiel das zur er/be-leuchtung des Themas beitragen könnte... ;)

Der nächste Satz ist wahr!
Der vorrige Satz ist falsch!

:liebe1:


und jezza ab ins wochenende!!! :banane: :banane: :banane:
:escape:
 
Physikalische Gesetze können (vorübergehend) aufgehoben werden, sofern es der Wahrheit entspricht, daß es Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wie Levitation oder Telekinese etc. geben soll.

Die Einstein´sche Relativitätstheorie ist halt nur eine Theorie - nicht mehr und nicht weniger.

Hallo Abraxas :)

Sorry, da hatte ich mich nicht klar ausgedrückt.

Mag sein, dass die Relativitätstheorie nur eine Theorie ist.

Was ich sagen wollte ist, dass alles was ist, eigentlich "Nichts" (leider gehen uns hier die Physiker ja langsam aus, die das vielleicht besser erklären könnten) ist und dass das objektiv wahr ist.

Ich meine also Protonen, Neutronen, Quarks und Strings und wie sie noch heißen mögen.

Das ist m.E. auch die einzig wirklich, ganz und gar objektive Wahrheit.

Inwieweit die sich verändern läßt, ist eine andere Frage.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

Bonobo

:escape:
 
Hi Fist

Die Wahrheit ZU genau zu nehmen ist schädlich.
Es ist kontraproduktiv alles was man als wahr empfindet nach außen zu tragen.
Alles läuft ganz selbstverständlich nach einem Schicksalsplan, den man nicht durch individuelle Wahrheitsbekundung ändern kann.

Ich kenne eine Lüge, die seit 13Jahren erfolgreich gelebt wird!
Auch ich bin Teil der Lüge, indem ich zur Geheimhaltung beitrage.
Anderweitig würde es meine Familie vermutlich zerstören!
Warum sollte ich hier auf die Wahrheit bestehen?
Das Schicksal hätte es schon längst getan, sollte es so sein!

LG Silesia
 
Hallo,

komisch, dass dieses thema gerade jetzt hier auftritt, da ich gerade in dem Buch lese "die Lust an der Lüge" von Jeremy Campbell.

Ich habe es aber noch nicht durch, allerdings werden dort interessante Thesen zu Wahrheit bzw. Unwahrheit erwähnt.

Ich nenne einmal ein Beispiel darauß: 2 Studenten fingieren eine abstoßende Rassenhaßaktion, indem sie eine schwarze Puppe an einem Baum aufhängen. Diese Studenten sind schwarz. Die sache kommt ans Licht- und ihre Aktion wird als legitime Methode gebilligt, auf die ethnischen Konflikte auf dem Campus hinzuweisen.

Einer solchen Fabel- überhaupt allen Formen der Kunst- spricht man unter Umständen mehr Bedeutung und Aussagekraft , sogar eine grössere Lebensnähe zu als eine bloßen tatsache. Der betrügerische geweckte Aspekt der Aktion wird als Nebensache abgetan, die so geweckte Aufmerksamkeit für die gesellschaftliche Ungerechtigkeit als Erfolg verbucht.

Anderseits kann man diese Tatsache auch als dreiste Lüge betrachten.

Viele College-gremien tendieren zum erstgenannten Standpunkt: Um die Angehörigen der Universität mit dem Übel in ihrer Mitte zu konfrontieren, sind solche als tatsachen getarnte Fiktionen ihrer ansicht nach effizienter als die reine Wahrheit.

Eine Lüge für einen guten Zweck hat Qualitäten, mit denen die Wirklichkeit nicht aufwarten kann.

Freud z.B. erklärte es für sich so; was ihm Patienten als ungeschminkte Wahrheit auftischten, da drückte er mehr als ein Auge zu, da er der Überzeugung war, dass diese Lügen oft mehr verrieten als die wahrheitsgetreue Schilderung. es wären für ihn deshalb besonders vertrauenswürdige Informationen gewesen.

Nietzsche hat die Welt "falsch, grausam, widersprüchlich, verführrerisch, ohne Sinn " genannt und darauß abgeleitet, dass wir Lügen "brauchen" um in einer derart abstoßenden Wirklichkeit zurechtzukommen.

Die Wahrheit ist, dass dieses Buch mich zunehmend lehrt, dass es in bestimmten Situationen, sogar die Wahrheit sein könnte, wenn ich diese nicht allzu ernst sehe/nehme oder mich schützen muß etc.....aber mals sehen ob ich da nicht lüge und anders denke, wenn ich dieses Buch ganz durch habe:confused: .
 
Was ich sagen wollte ist, dass alles was ist, eigentlich "Nichts" (leider gehen uns hier die Physiker ja langsam aus, die das vielleicht besser erklären könnten) ist und dass das objektiv wahr ist.

Ich meine also Protonen, Neutronen, Quarks und Strings und wie sie noch heißen mögen.

Das ist m.E. auch die einzig wirklich, ganz und gar objektive Wahrheit.


Hallo Bonobo :)

Du meinst sicherlich den Raum zwischen Atomkern und der Atomhülle. Das aber ist "Raum" und kein "Nichts". Raum ist kein Nichts. Es gibt kein Nichts. "Nichts" hat keine Wirklichkeit in sich. Es gibt nur Sein. Ein Gegenteil von Sein, also "Nicht-Sein" kann es nicht geben.

Aus "Nichts" entsteht nie etwas. Etwas, was Mittel zum Erscheinen ist, kann nicht "Nichts" sein. "Nichts" kann also keine (objektive) Wahrheit sein.


Liebe Grüße
Abraxas

.
 
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Hallo Bonobo :)

Du meinst sicherlich den Raum zwischen Atomkern und der Atomhülle. Das aber ist "Raum" und kein "Nichts". Raum ist kein Nichts. Es gibt kein Nichts. "Nichts" hat keine Wirklichkeit in sich. Es gibt nur Sein. Ein Gegenteil von Sein, also "Nicht-Sein" kann es nicht geben.

Aus "Nichts" entsteht nie etwas. Etwas, was Mittel zum Erscheinen ist, kann nicht "Nichts" sein. "Nichts" kann also keine (objektive) Wahrheit sein.


Liebe Grüße
Abraxas

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Hallo Abraxas :)

Deshalb die Anführungszeichen.

Ich meinte, dass eben dieser "Raum" genau das ist, aus dem alles besteht.

Auch die Protonen und Neutronen und die anderen "Teilchen" der Atome bzw. deren "Kerne" bestehen, so weit ich weiß, auch wiederum nur aus etwas, was keinsefalls irgendwie so geartet ist, dass wir es als Materie bezeichnen könnten, vielleicht eher als Energie oder Schwingung.

Also ist die Wahrheit, dass alles aus (leerem) Raum und Schwingung (oder Energie) besteht.

Die Art der Schwingung bestimmt, was bzw.das wir den leeren Raum als Materie wahrnehmen.

Wie würdest Du es beschreiben?

Liebe Grüße

Bonobo
 
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