Wahrheit?

Hi Kinny

da muss ich dir wieder Wiedersprechen - denn Caesar hat sehr nüchtern, schmucklos und mit sehr viel Annerkennung über die Gallier geschrieben. Er hat die Kelten nicht aus Hass oder aus Gesellschaftlichem Dünkel heraus beschrieben, sondern mit dem Blick eines Feldherren - und ein Feldherr, der einen Krieg gewinnen will, muss den Gegner so sehen wie der Gegner ist, ohne Wertung, ohne Verurteilung des Gegners. Ausserdem war Caesar, was mein Eindruch anbelangt auch nicht gerade ein Dichter, der sich grossartige Lügen ausdenken kann - und er hatte auch gar kein Interesse daran. Warum auch? Ihm ging es ja im Gallischen Krieg nicht einmal Primäer um die Gallier, sondern um seine eigene Machtsteigerung.

Jedenfalls sind seine Beschreibungen der Gallier sehr präzise und halten der Geschichtsschreibung auch ohne weiteres Stand und gelten heute noch in der Erforschung der Gallier als Grundlagen und Standartwerk, und zwar gerade weil darin nicht die Römische Sicht auf die Gallier niedergeschrieben ist, die aus einer Mischung aus Angst, Rachelust und Häme bestanden hat (denn immerhin war Caesar so wenig Römer dass er keine Skrupel hatte Rom anzugreifen und die Römische Grundfeste, die Republik zugunsten seiner Diktatur hinwegzufegen)., sondern eine Nüchterne Sicht.

Jedenfalls, ohne Caesars de bello Callico währen die Kelten heute noch viel mehr Rätsel als sie ohnehin schon sind.

Worin liegt denn nun eigentlich der Wahrheitsgehalt eines solchen zeitlich irgendwie umrechenbaren Faktum?

naja - der Wahrheitsgehalt liegt darin, dass, wenn nun jemand behauptet dieses oder jenes Ereigniss habe dann und dann stattgefunden, oder aber es wird behauptet es habe gar nicht stattgefunden, obwohl die Fakten degegensprechen. Ein Umstand der in Esoterischen Kreisen immer mal wieder vorkommt

Liebe Grüsse

FIST
 
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Wenn es keine allgemeingültige Wahrheit gäbe....wie auch immer diese zu beschreiben sei....dann könnten wir uns nichteinmal unterhalten.

So Sätze wie: "Es gibt KEINE allgemeingültige (objektive) Wahrheit" ....sind die eigentlich allgemeingültig wahr?

Setzt irgendwann beim Schreiben solcher Sätze eigentlich auch das bewusste Denken ein?

Grüße
Qia:)
 
ciao tutti

der sage nach wurde rom am 21. April 753 v. Chr. von romulus gegründet.
der römische kalender ist also auf ge-sag-(e)-tem, resp. auf mündlicher übelieferung begündet.

eine annahme.
sicherlich keine wahrheit wie es gefordert wird.
wie kann denn mit genauer bestimmteheit die schlacht von gergorvia bestimmt werden, wenn selbst der römische kalender auf ge-sagt-em aufgebaut ist?
auch die geburt christi ist sehr umstritten, zwischen 7 und 4 jahre vor christlicher zeitrechnung.
wenn überhaupt.

also ist unsere zeitrechnung auch nur ein vitueller ausgangspunkt, der auf einer annahme begründet ist, der "wahrheit" aber weit entfernt.
nun ich möchte doch nicht unsere ganze schöne ordnung in frage stellen.
sie stammt aber von ge-sagt-em ab,
einer annahme,

sicherlich ist es nicht "die wahrheit".
ein von der dominierenden gesellschaft festgesetzter fiktiver zeitpunkt.
der zur "wahrheit" wurde.

heute dominiert dieser fiktive zeitpunkt die ganze welt, alle geldgeschäfte und geburten register werden nach christlicher zeitrechnung abgewickelt und registriert.
so ist es auch mit der "sage" von christus.
eine mündlich überlieferung von ge-sagt-em, das später nachgeschrieben wurde und heute die allumfassende "wahrheit" ist oder sein sollte.
nach beweisen wird heute noch verzweifelt gesucht.

letztlich die dominierenden glaubensätze einer momentan übelegenen kultur. schauen wir die geschichtsbücher an kann sich dies aber auch sehr "schnell" ändern.
soweit zur fiktiven "wahrheit"

sind wir doch alle hier um etwas zu lernen,
manchmal verhaspelt sich jemand mit seiner "beweisführung", oder nennt etwas vom hören-sagen, oder weils ihm/ihr im moment so ist.

andere geben sich echt mühe und suchen und belegen die argumente aus büchern und webseiten aus, belegen sie mit sorgfalt und "wissen".

ihre schlüsse werden aber immer gefärbt sein, von ihren persöhnlichen und kulturellen glaubensätzen.
bedingt von der annahme, dass diese meinung die richtige sei.
also die wahrheit.

als ich vor 40 jahren der meinung war unsere westliche gesellschaft sei egoistisch, maetriell und habgierig und sie würde durch ihr verhalten die menschheit vor grosse probleme stellen, wurde ich und viele andere die gleicher meinung waren, als spinner verurteilt.
behaupte ich heute das gleiche, ist oder wird dies zu einer allgemeinen "wahrheit".

also weche wahrheit, wessen wahrheit, oder wem dient die wahrheit........
:liebe1:
 
Hallo Qia,

So Sätze wie: "Es gibt KEINE allgemeingültige (objektive) Wahrheit" ....sind die eigentlich allgemeingültig wahr?

allgemeingültig muß ja nicht gleich objektiv bedeuten. Wenn die Menschheit ansich Materie als fest ansieht (obwohl sie es nicht ist), ist diese Wahrheit zwar allgemeingültig, aber nicht unbedingt objektiv, nur weil es von allen gleich wahrgenommen wird. Wenn wir in unserem Hirn die Realität erst kreiieren, bzw. durch unsere Wahrnehmung "erschaffen", kann das doch nicht objektiv sein, oder ? Aber vielleicht hab ich da einen "Denkfehler", soll ja vorkommen. ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
Schalom Troubleschouter

ja, nach der Sage wurde Rom 753 gegründet

Tatsächlich aber sieht es

Ausgrabungen auf dem Palatin brachten Siedlungsreste aus der Zeit um 1000 vor Christus zutage; wahrscheinlich wurden einige latinische und sabinische Dörfer dann um 800 (vielleicht durch Etrusker) zu einer Stadt vereinigt.

eher so aus..

aber eben... bei Kalender kommt es nicht so sehr drauf an, ob sie auf Tatsächliche ereignisse fussen, oder dass die Tatsächlichen Erreignisse, die als Ursprung gelten auch wirklich dann geschehen sind, sondern dass sie im Vergleich zu anderen Kalendern einordbar sind... also dass das Datum aus einem kalender in den anderen kalender umgerechnet werden kann

im übrigen gibt es auch noch den Jüdischen Kalender, der den Urspung der Welt (nach den Biblischen Geschlechtsregistern) als Grundlage hat und den Islamischen Kalender, der Mohamed zur Grundlage hat (ich weiss nicht mehr Genau, welches erreigniss bei Mohamed, ob die Niederschrift des Korans oder die Erroberung von Mekka, ist aber, soweit ich weis, nicht sein Geburtstag) - und der Islamische Kalender ist in der ziemlich grossen Islamischen Welt sehr verbreitet

manchmal verhaspelt sich jemand mit seiner "beweisführung", oder nennt etwas vom hören-sagen, oder weils ihm/ihr im moment so ist.

jau, dass passiert hin und wieder. Aber wenn man z.b. von jemand anderem angestossen wird der sagt: hei, da hast du dich verhaspelt, sollte man auch die Einsicht haben zu sagen: ja, stimmt, da hab ich mich verhaspelt. Aber gerade im Esoterischen Bereich hört man dann oft antworten wie : das ist nur deine Wahrheit aber nicht meine, oder eben "es gibt keine Wahrheit" oder "Ich kann glauben was ich will - und wenn es um wirkliche Fakten geht (also nicht um wirkliche Glaubensfragen, wie ob nun Jesus Gott war oder nicht oder ob es einen Gott oder viele Götter gibt) geht dass ja dann schon Richtung Tatsachen ignorieren und nicht wahrhaben wollen.

als ich vor 40 jahren der meinung war unsere westliche gesellschaft sei egoistisch, maetriell und habgierig und sie würde durch ihr verhalten die menschheit vor grosse probleme stellen, wurde ich und viele andere die gleicher meinung waren, als spinner verurteilt.

naja, heute wird man als Spinner verurteilt, wenn man sagt, andere Kulturen seien genau so egoistisch, materiell und habgierig ;)

Liebe Grüsse

FIST
 
hehe

Wenn die Menschheit ansich Materie als fest ansieht (obwohl sie es nicht ist), ist diese Wahrheit zwar allgemeingültig, aber nicht unbedingt objektiv

nuja, wenn ich dir eins mit der Bratpfanne überbrate, hast du ne Beule (oder auch die Pfanne, je nach dem, was für ein Dickschädel du hast :stickout2 ) und ziemliche Schmerzen und eventuell auch eine Gehirnerschütterung - also ist die Materie zumindest unter bestimmten Umständen ziemlich fest - und dies meist in den Umständen in denen wir Menschen leben. und in den Umständen, in der die Materie ihre Festigkeit verliehrt berühren uns Menschen nicht so dirket... also ist die Festigkeit der Materie innerhalb bestimmter Grenzen obiektiv als Fest feststellbar :)

Liebe Grüsse

FIST
 
Schalom Troubleschouter



naja, heute wird man als Spinner verurteilt, wenn man sagt, andere Kulturen seien genau so egoistisch, materiell und habgierig ;)

Liebe Grüsse

FIST

fist grosse krieger
da hast du vollkommen recht, dies nennt man dann die globalisierung der westlich "christlichen" welt.
:baden:
 
da hast du vollkommen recht, dies nennt man dann die globalisierung der westlich "christlichen" welt.

hm - ich denke auch andere Kulturen haben ohne Westlichen Einfluss genug Egoismus und Materalismus für sich selber - die Westliche Kultur hat da, meines erachtens nur andere Materielle Ziele gezeigt, die dann aufgenommen wurden ;)

Man denke nur an den Prunk der Kaiser von China oder das alte Japan ;)

Liebe Grüsse

FIST
 
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Hallo Qia,



allgemeingültig muß ja nicht gleich objektiv bedeuten. Wenn die Menschheit ansich Materie als fest ansieht (obwohl sie es nicht ist), ist diese Wahrheit zwar allgemeingültig, aber nicht unbedingt objektiv, nur weil es von allen gleich wahrgenommen wird. Wenn wir in unserem Hirn die Realität erst kreiieren, bzw. durch unsere Wahrnehmung "erschaffen", kann das doch nicht objektiv sein, oder ? Aber vielleicht hab ich da einen "Denkfehler", soll ja vorkommen. ;)

Liebe Grüße
Gabi

Hi,

sorry, ich denke, das ist Begriffsimplizit inkorrekt.

Die Festigkeit der Materie ist KEINE Wahrheit...denn diese Festigkeit ist nur eine Veränderbare "WIRKLICHKEIT" ....Wahrheit ist als ernstzunhemneder Begriff nur dann korrekt, wenn die Wahrheit in sich unveränderlich ist. Alles andere kann unmöglich wahr sein.

Daher ist auch allgemeingültigkeit und objektivität im Sinn einander entsprechend. Allein auch schon deshalb, weil der Gedanke der Objektivität ein menschliches Konstrukt ist und sich somit auch auf menschliche Verallgemeinerbarkeit bezieht. Wenn wir eine "Transzendente Welt" der spiritualität voraussetzen, dann ist diese Form der Objektivität, wie sie philosophisch verstanden wird, unvollständig gedacht....Verallgemeinerbarkeit wird dann letztlich zu der tragenderen Idee.

Dann ist das "kreieren können" die vorrangige "Wahrheit" und das "Kreierte" eine auf Wahrheit beruhende Wirk-lichkeit.

Ich denke, wir dürfen uns bei der Benutzung bestimmter Begriffe ruhig ein wenig mehr Mühe geben.

Grüße
Qia:)
 
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