Wahrheit ?

Wahrheit ist das Unmittelbarste, was momentan der Fall ist und das ist eben genau das, was ist, wie auch immer es wahrgenommen wird. Sei es nun als subjektiv oder objektiv, als Wahrnehmung, Täuschung oder Lüge bezeichnet. Bezeichnungen sind auch Wahrheit, nämlich Wahrheiten der Begrifflichkeit und der Sprache, so wie sie erscheinen. Wenn jemand lügt, ist im Moment, in dem das geschieht, eben dies, sein Lügen, die Wahrheit dessen, was augenblicklich geschieht: er lügt. Alle Zutaten, die es braucht, damit das Lügen sein kann, sind in diesem Moment, in dem diese lügen stattfindet, vorhanden: einen Sachverhalt, jemanden der über diesen Sachverhalt lügt und jemanden, der diese Lüge hört. Beispiel: es ist strahlend blauer Himmel und ich sage, dass es regnet, dann lüge ich und Du hörst dies. Eben dieses Ereignis in seiner Ganzheit (im Beispiel das Lügen, der Sachverhaltm, über den ich lüge und Du, der Du die Lüge hörst), ist in dem Moment, da es eintritt die Wahrheit dessen, was geschieht. Später erzähle ich vielleicht empört über diese Lüge: stell Dir vor, er hat mich angelogen. Dann ist dies die Wahrheit, die in diesem MOment der Fall ist. Man könnte auch sagne, das die Wahrheit immer da ist, ihr Erscheinungsbild aber jeweils verschieden ist, also die Unterscheidung treffen zwischen Wahrheit und Erscheinungsbild der Wahrheit. Und in sofern gibt es eine objektive Wahrheit, zu jeder Zeit und dies auf immer und ewig, da jeder einzelne Moment, der einzige zu diesem Zeitpunkt mögliche ist: die Wahrheit dessen, was unmittelbar der Fall ist, ganz so, wie es erscheint doch zu jeder Zeit in einem anderen Gewand.

Ich habe ein paar Tage über deine Worte meditiert. Die Wahrheit des jeweils wahrgenommenen Augenblicks........mein Inneres reagierte mit Unbehagen darauf, was so viel bedeutet wie: Unwahr.

Was ist mit dem wahrgenommenen jeweiligen Augenblick in 100 Jahren?

Die Wahrheit sollte kein Gestaltwandler sein, denn sonst gäbs nur die Illusion, die sich je nach Gemütslage ändern würde.
Stell dir vor, du würdest auf Schmerztabletten so reagieren: Mal würden sie wirken und dann wieder nicht.
Welche Wahrheit würde in dem Fall dem Schmerzstiller zukommen und.......würdest du so eine Tablette je wieder kaufen, die mal wirkt und dann wieder nicht?

Die Wahrheit müsste daher verlässlicher sein, damit sich kein ewiges Misstrauen im Beobachter aufbaut, ob er denn nun die Wahrheit beobachtet oder nicht.

Auf die Wahrheit muss man sich verlassen können, um sie als Bezugspunkt für eben das Vergängliche und Unverlässliche (Illusion) heranzuziehen.
Um die Wahrheit besser verstehen zu können, wäre es daher angebracht, sie so zu setzen, dass sie sich eindeutig von der Illusion unterscheidet. Dazu sollte man sich auch bewusst machen, worin sich Wahrheit und Illusion unterscheiden.

Was ist also Illusion und was Wahrheit?
 
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Eine schöne Begrifflichkeit von dem, was Wahrheit ist, finde ich auch die buddhistische Auffassung von den "zwei Wahrheiten", ich weiß nicht, ob Du schon davon gehört hast. Vereinfacht ausgedrückt sagen die Buddhisten, dass es zwei Wahrheiten gibt, die sich gegenseitig ergänzen bzw. wie die Kehrseiten einer Münze sind: die relative oder konventionelle und die endgültige oder absolute Wahrheit. Die relative, oder konventionelle Wahrheit ist die Erscheinung von etwas, so wie es aussieht, etwa die Erscheinung einer Münze mit ihrer jeweiligen Gestalt, ihrer Form, ihrem Wert usw. Wir sehen etwas, das glänzt, flach und rund ist, als Zahlungsmittel oder Sammelbojekt verwendet wird, unser Sensorium differenziert diese Erscheinung von anderne Erscheinungen, unser Sprachvermögen weist dieser Erscheinung einem Namen zu und wir teilen über einen kommunikativen Prozess diese Wahrnehmung und einigen uns darauf, dass dies eine Münze ist. Das etwa wäre die konventionelle Wahrheitn. Die endgültige Wahrheit ist die Wahrheit über die Natur dieser Münze, nämlich genau deren Abhängigkeit von vielen Faktoren, wie etwas Form, Wert, Material, Wortform, jemanden, der eine Münze wahrnimmt, ein Sensorium, dass zu dieser Wahrnehmung in der Lage ist, es benennt, es sieht usw. Die endgültige Wahrheit zeigt, dass die Münze nicht aus sich heraus existiert, sondern vieler Faktoren bedarf, um zu existieren, also "leer von Eigenexistenz" ist, während die relative Wahrheit zeigt, dass die Münze, obwohl sie leer von unabhängiger Eigenexistenz ist, doch als konventionelles Objekt existiert, schließlich ist sie da, in unserem Geldbeutel im besten Fall.... Weil die Münze vieler Faktoren bedarf um zu existieren ist sie leer von Eigenexistenz und weil sie leer von Eigenexistenz ist, bedarf es vieler Faktoren, damit sie existiert. Relativität und Absolutheit gehen also Hand in Hand.

Man kann sich die Illusion nicht zurecht reden, in dem man Teil-Wahrheiten daraus definiert.

Die Illusion braucht weitere Illusion, um sich selbst zu erhalten, so wie eine wahr-genommene Person eine wahr-genommene Beobachtung braucht, um sich und ihre Existenz vor sich selbst zu rechtfertigen.
 
Man kann sich die Illusion nicht zurecht reden, in dem man Teil-Wahrheiten daraus definiert.

Die Illusion braucht weitere Illusion, um sich selbst zu erhalten, so wie eine wahr-genommene Person eine wahr-genommene Beobachtung braucht, um sich und ihre Existenz vor sich selbst zu rechtfertigen.
Vergesse einfach die Illusion.
Denn die Illusion ist unsere Realität.
Eine andere haben wir nicht.
Du bist und wirst immer bleiben.

Du wirst dich irgendwann in Alles verwandeln bzw. wird es dir bewusst werden und so lebe auch, alles was du tust, tust du dir selbst.

Das Wissen um die Illusion dient nur dazu frei zu sein.
Mit diesem Wissen kannst du dir erschaffen was du leben willst.
 
Ich habe ein paar Tage über deine Worte meditiert. Die Wahrheit des jeweils wahrgenommenen Augenblicks........mein Inneres reagierte mit Unbehagen darauf, was so viel bedeutet wie: Unwahr.

Was ist mit dem wahrgenommenen jeweiligen Augenblick in 100 Jahren?

Die Wahrheit sollte kein Gestaltwandler sein, denn sonst gäbs nur die Illusion, die sich je nach Gemütslage ändern würde.
Stell dir vor, du würdest auf Schmerztabletten so reagieren: Mal würden sie wirken und dann wieder nicht.
Welche Wahrheit würde in dem Fall dem Schmerzstiller zukommen und.......würdest du so eine Tablette je wieder kaufen, die mal wirkt und dann wieder nicht?

Die Wahrheit müsste daher verlässlicher sein, damit sich kein ewiges Misstrauen im Beobachter aufbaut, ob er denn nun die Wahrheit beobachtet oder nicht.

Auf die Wahrheit muss man sich verlassen können, um sie als Bezugspunkt für eben das Vergängliche und Unverlässliche (Illusion) heranzuziehen.
Um die Wahrheit besser verstehen zu können, wäre es daher angebracht, sie so zu setzen, dass sie sich eindeutig von der Illusion unterscheidet. Dazu sollte man sich auch bewusst machen, worin sich Wahrheit und Illusion unterscheiden.

Was ist also Illusion und was Wahrheit?

Nun, aus buddhistischer Sicht wäre Illusion die Überzeugung, die Dinge hätten einen eigenexistenten, unveränderlichen Wesenskern und Wahrheit eben die Erkenntnis, dass es so einen Wesenskern in den Dingen nicht gibt. Wenn Du so willst kannst Du diesen Umstand als das verlässliche an der Wahrheit in Bezug auf die Art und Weise, wie Dinge existieren ansehen.

Du meinst wahrscheinlich - da bin ich mir aber nicht sicher - es gäbe vielleicht einen nicht weiter hinterfragbaren "Wahrheitskern" in allen Dingen, eine Art Energiefeld oder eine Art Seele, die unveränderlich in allem gleich ist und auffindbar ist, wenn man genau danach sucht. Oder? Genau dem widerspricht die buddhistische Sichtweise, jedenfalls insoweit ich sie verstanden habe. Sie sagen, dass es so einen Wesenskern nicht gibt. Sie verneinen aber nicht die Existenz relativer Phänomene, ihre Lehre sagt nicht, dass die Dinge überhaupt nicht existieren, sondern versucht nur zu beschreiben, wie sie existieren und in welcher Weise wir über ihre Existenz getäuscht sind.
 
Nun, aus buddhistischer Sicht wäre Illusion die Überzeugung, die Dinge hätten einen eigenexistenten, unveränderlichen Wesenskern und Wahrheit eben die Erkenntnis, dass es so einen Wesenskern in den Dingen nicht gibt. Wenn Du so willst kannst Du diesen Umstand als das verlässliche an der Wahrheit in Bezug auf die Art und Weise, wie Dinge existieren ansehen.

Du meinst wahrscheinlich - da bin ich mir aber nicht sicher - es gäbe vielleicht einen nicht weiter hinterfragbaren "Wahrheitskern" in allen Dingen, eine Art Energiefeld oder eine Art Seele, die unveränderlich in allem gleich ist und auffindbar ist, wenn man genau danach sucht. Oder? Genau dem widerspricht die buddhistische Sichtweise, jedenfalls insoweit ich sie verstanden habe. Sie sagen, dass es so einen Wesenskern nicht gibt. Sie verneinen aber nicht die Existenz relativer Phänomene, ihre Lehre sagt nicht, dass die Dinge überhaupt nicht existieren, sondern versucht nur zu beschreiben, wie sie existieren und in welcher Weise wir über ihre Existenz getäuscht sind.
Echt toll dein Beitrag.
Was ich daraus verstehe, ist.
" es gäbe vielleicht einen nicht weiter hinterfragbaren "Wahrheitskern" in allen Dingen, eine Art Energiefeld oder eine Art Seele, die unveränderlich in allem gleich ist und auffindbar ist, wenn man genau danach sucht.
Oder? Genau dem widerspricht die buddhistische Sichtweise, jedenfalls insoweit ich sie verstanden habe.
 
Die Zeit ist jetzt und der Ort ist hier.

Hier ist kein Ort und jetzt ist keine Zeit. Unendlichkeit könnte man das nennen, aber dieses Wort "jetzt" für einen Zeitpunkt führt in die Irre, so wie auch das Wort "hier" für einen bestimmten Ort.

Natürlich ist jetzt auch ein relativer Zeitpunkt: 22:48, um genau zu sein. Und der relative Ort lässt sich mit GPS-Daten bestens bestimmen. Relativ, d.h. in Bezug auf etwas, nicht absolut.

Was ich meinte mit dem Ausdruck "die Wahrheit des jeweils wahrgenommenen Augenblicks" drückt das, was ich mit "hier und jetzt" meine nicht gut aus, eigentlich gar nicht, aber es ist schwierig mit den Worten, da sie eigenen Regeln folgen müssen, um den Zweck der Kommunikation zu erfüllen.

Was ich ausdrücken wollte, aber das wird jetzt auch wieder schwierig, ist, dass es für mich, für alles, was lebt, nur eben diese "Jetzigkeit", oder Gegenwärtigkeit gibt, dass es niemals etwas anderes gegeben hat und auch niemals geben wird. Wenn ich ganz konkret versuche, diese Gegenwärtigkeit zu beschreiben, entgleitet sie mir, die Worte können das nicht abbilden, was ich meine. Fange ich an, zu beschreiben, was ich meine, dann bleiben mir nur Aufzählungen: was ich gerade wahrnehme, empfinde, was ich denke usw. Aber das ist es nicht, es sind nicht die einzelnen Dinge, die diese Gegenwärtigkeit ausmachen, nicht im Einzelnen. Es ist nicht das Tippen in die Tastatur, der Blick ins dunkle Wohnzimmer, mein Atmen, das Lesen der Worte hier in den Beiträgen, der Gedanke an den morgigen Tag usw., aber es ist die Tatsache, dass das alles da ist, als Ganzes oder als Aufzählbar wirkendes, es ist niemals aufzählbar, egal, das spielt keine Rolle, wie es aussieht, es wechselt ständig die Erscheinung, manchmal, im traumlosen Schlaf oder in den Übergängen zwischen den Ereignissen ist auch gar keine Erscheinung da, auch nichts, was man Gegenwärtigkeit nennen können, dann erscheint wieder etwas usw. Tja, ich kann das wirklich nicht gut ausdrücken...
 
Die Zeit ist jetzt und der Ort ist hier.

Hier ist kein Ort und jetzt ist keine Zeit. Unendlichkeit könnte man das nennen, aber dieses Wort "jetzt" für einen Zeitpunkt führt in die Irre, so wie auch das Wort "hier" für einen bestimmten Ort.

Natürlich ist jetzt auch ein relativer Zeitpunkt: 22:48, um genau zu sein. Und der relative Ort lässt sich mit GPS-Daten bestens bestimmen. Relativ, d.h. in Bezug auf etwas, nicht absolut.

Was ich meinte mit dem Ausdruck "die Wahrheit des jeweils wahrgenommenen Augenblicks" drückt das, was ich mit "hier und jetzt" meine nicht gut aus, eigentlich gar nicht, aber es ist schwierig mit den Worten, da sie eigenen Regeln folgen müssen, um den Zweck der Kommunikation zu erfüllen.

Was ich ausdrücken wollte, aber das wird jetzt auch wieder schwierig, ist, dass es für mich, für alles, was lebt, nur eben diese "Jetzigkeit", oder Gegenwärtigkeit gibt, dass es niemals etwas anderes gegeben hat und auch niemals geben wird. Wenn ich ganz konkret versuche, diese Gegenwärtigkeit zu beschreiben, entgleitet sie mir, die Worte können das nicht abbilden, was ich meine. Fange ich an, zu beschreiben, was ich meine, dann bleiben mir nur Aufzählungen: was ich gerade wahrnehme, empfinde, was ich denke usw. Aber das ist es nicht, es sind nicht die einzelnen Dinge, die diese Gegenwärtigkeit ausmachen, nicht im Einzelnen. Es ist nicht das Tippen in die Tastatur, der Blick ins dunkle Wohnzimmer, mein Atmen, das Lesen der Worte hier in den Beiträgen, der Gedanke an den morgigen Tag usw., aber es ist die Tatsache, dass das alles da ist, als Ganzes oder als Aufzählbar wirkendes, es ist niemals aufzählbar, egal, das spielt keine Rolle, wie es aussieht, es wechselt ständig die Erscheinung, manchmal, im traumlosen Schlaf oder in den Übergängen zwischen den Ereignissen ist auch gar keine Erscheinung da, auch nichts, was man Gegenwärtigkeit nennen können, dann erscheint wieder etwas usw. Tja, ich kann das wirklich nicht gut ausdrücken...
Nicht jeder kann jetzt verstehen was du schreibst aber vielleicht irgendwann.
 
Nicht jeder kann jetzt verstehen was du schreibst aber vielleicht irgendwann.

Tja, verstehen klappt da halt einfach nicht, unmöglich. Wie soll jemand das verstehen, was unmittelbarst das Allernächste ist, worauf er quasi sitzt, das geht einfach nicht. Für Verstehen braucht es einen Abstand und den gibt es in der Gegenwärtigkeit einfach nicht. Sie ist absolut unbrauchbar für irgendwelche Erklärungen oder Modelle, man kann rein gar nichts damit anfangen, die bloße Tatsache des So-Seins, was soll man damit machen?
 
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Tja, verstehen klappt da halt einfach nicht, unmöglich. Wie soll jemand das verstehen, was unmittelbarst das Allernächste ist, worauf er quasi sitzt, das geht einfach nicht. Für Verstehen braucht es einen Abstand und den gibt es in der Gegenwärtigkeit einfach nicht. Sie ist absolut unbrauchbar für irgendwelche Erklärungen oder Modelle, man kann rein gar nichts damit anfangen, die bloße Tatsache des So-Seins, was soll man damit machen?
Ja genau :D
Aber macht nichts, grade was der Verstand nicht fassen kann führt zur Befreiung wenn man es annimmt. ;)
 
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