Wahn oder Vision? Mystik oder Reduktion?

Wie seht ihr das? Gibt es da eine Art Land außerhalb unserer sinnlich/gedanklich erfahrbaren Welt, in das wir nachts in Träumen reisen und das wir auch noch auf andere, teilweise gefährliche, Wege betreten können?

Ja, vielleicht. Vielleicht nicht mit jedem Traum... nicht mit jeder Phantasie... aber vielleicht ist da mehr.

Ist unsere eigene oder von außen gesteuerte Phantasie auch Teil dieses Landes? Oder zumindest eine Brücke dorthin?

Dazu ist mir der Begriff "eigene Gedanken" zu wichtig. Ich glaube eher, dass Gedanken durch mich entstehen, als, dass sie so stark von außen kommen, dass ich eine Art Phantasieland benötige, die eigenen Gedanken zu erklären.

Wie unterscheidet ihr, ob ein Traum (...) von Bedeutung ist oder nicht?

Je nachdem, wie stark ich mich an ihn erinnere, und wie groß das Bedürfnis ist, über ihn nachzudenken.

Wo siedelt ihr den krankhaften Wahn an?

Krankhaft werden Gedanken, wenn sie dem Menschen selbst oder seiner Umgebung großen Schaden zufügen. Z.B. wenn ein Sektenguru seinen "Jüngern" verbietet, sich medizinisch behandeln zu lassen... sie so unter Druck setzt.

Tja, was ist diese Leinwand im Kopf (und: ist sie wirklich im Kopf) - psychologisch gesehen verarbeiten wir damit wohl, mystisch gesehen ist es eine andere Realität und naturwissenschaftlich ist es wohl uninteressant.

Naturwissenschaftlich findet zumindest ein sehr großer Anteil dieser Leinwand im Gehirn statt. Es gibt (leider) keine Anzeichen einer weiteren Realität. Das muss nicht heißen, dass es sie nicht gibt, aber sie ist daher erst einmal wirklich "uninteressant" für die Naturwissenschaft.

Kann man sagen Phantasie - (von der Realtiät unterscheidbare) Vision - (von der Realität nicht mehr unterscheidbarer) Wahn, ist das einfach eine zunehmende Intensität?

Ja, vielleicht. Wahn wird es dann, wenn man die Gedanken nicht mehr hinterfragen kann.

Viele Grüße
Joey
 
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Gabi schrieb:
Wir kriegen das, was uns dient, was uns hilft in irgendeiner Weise, "weiter" zu kommen. Und was wir kriegen (auch ne Grippe) und was uns "dagegen" hilft, ist ein Zusammenspiel dessen, was die Seele für uns bereit hält und dem, was wir uns an Blockaden setzen, um das nicht zu erleben.
Also Krankheiten als Indikator dafür, dass etwas schiefläuft - das hab ich in den letzten Jahren sehr häufig beobachtet! Und auch - v.a. bei workaholic-Männern - dass manche Menschen dann nicht auf ihre Seele hören, immer weiter machen und kränker werden...
Das empfinde ich auch so, falls du das meintest.

Die Frage ist ja, WARUM man eine genetische Veranlagung hat und was genau ist denn schizophren ?! Die Ärzte können es selbst nicht genau erklären, geschweigedenn behandeln. Also, blocken schon, klar, aber nicht wirklich heilen. Aber Ärzte und Heilung, das ist schon wieder ein anderes Thema...
Symptome unterdrücken vs. Heilung - auch ein interessantes Thema :).
Aber hier soll es ja um Visisonen und Wahnvorstellungen gehen, und was das alles ist.
Ja, warum gibt es genetische Veranlagungen für Krankheiten und sogar für psychische? Man könnte spekulieren, dass es etwas mit Lebensaufgaben zu tun hat. Man könnte auch erklären, warum die Evolution diese Menschen nicht ausselektiert (vl. weil die meisten genetisch begünstigten Krankheiten erst nach der Fortpflanzungsphase ausbrechen? Weil die "guten" Wahnsinnigen früher als Seher verehrt wurden?)....
Es ist auf jeden Fall eine Frage, auf die jeder nur selber eine Antwort finden kann...

Ich würde eher sagen: Wir sind was wir sind, aber was wir davon bewußt wahrnehmen, entscheiden wir selbst, natürlich noch meist unbewußt. Will sagen, das Sein bestimmt nicht, wie bewußt wir sind, sondern wir bestimmen, wie scheinbar "getrennt" wir von unserem wahren Selbt/Sein leben.
Ui, was der alte Marx wohl dazu gesagt hätte? Interessante ERweiterung seines berühmten Satzes :)!

Wünschen genügt da sicher nicht, denke mal, es gibt einige Menschen, die Engel sehen wollen und sie nicht sehen. Ich denke mal, es muß schon auf unserem Weg liegen, also uns dienen in irgendeiner Weise. Aber ich denke auch, wenn jemand 100%ig davon überzeugt ist, von ganzem Herzen, nicht nur vom Kopf her, daß er Engel sehen kann, dann sieht er sie auch.
So meinte ich wünschen auch. Also nicht sich wünschen Engel zu sehen wie einen neuen Fernseher oder einen Porsche, sondern als Herzenswunsch oder -bedürfnis.
Aber es ging mir vor allem darum, wo liegt der Unterschied, wenn einer mit Engeln kommuniziert und der andere mit Teufeln? Heißt krank lediglich, dass die Person sich oder/und andere gefährdet? Also handelt es sich um den INhalt der Visionen, nicht deren Beschaffenheit?


Ich würde das Bewußtsein nicht außerhalb von uns ansiedeln. Allerdings stellt sich da wieder die Frage, was man unter "uns" versteht. Aber sich darüber den Kopf zu zerbrechen, "wo" unser Bewußtsein ist, würde ich eh nicht, weil wir es eh nicht wissen können, solange wir nicht vollkommen bewußt sind.
Mit außerhalb von uns meinte ich, dass es den Hirntod überlebt. Glaubst du das nicht?


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Joey schrieb:
Dazu ist mir der Begriff "eigene Gedanken" zu wichtig. Ich glaube eher, dass Gedanken durch mich entstehen, als, dass sie so stark von außen kommen, dass ich eine Art Phantasieland benötige, die eigenen Gedanken zu erklären.
Wie definierst du Gedanken? Grenzt du sie ab zu Phantasien? Grenzt du sie auch ab zur Verarbeitung sinnllicher Eindrücke?

Ansonsten verstehe ich, dass du vermutest, dass Phantasien(...) eine Art chiffrierte Gedanken sind?


Krankhaft werden Gedanken, wenn sie dem Menschen selbst oder seiner Umgebung großen Schaden zufügen. Z.B. wenn ein Sektenguru seinen "Jüngern" verbietet, sich medizinisch behandeln zu lassen... sie so unter Druck setzt.
Ach, Joey, kannst du dich noch an den Artikel erinnern, den wir mal kurz diskutiert hatten? Wo zwei Psychiater über NTE-Patienten stritten. Der eine wollte sie grundsätzlich behandeln, der andere sah darin einen ÜBergang in ein Leben nach dem Tod. Behandeln, weil es ja nicht in die naturwissenschaftlichen Überzeugungen passt, obwohl es den Menschen hilft. Da geht die Medizin imho eindeutig zu weit. Ist jetzt total OT, aber ich denke, dass den Menschen so einiges an Krankheiten auch eingeredet wird (z.B. die Wechseljahre des Mannes vor einigen Jahren - was ja einfach der Lauf der NAtur ist und keine Krankheit).


Naturwissenschaftlich findet zumindest ein sehr großer Anteil dieser Leinwand im Gehirn statt. Es gibt (leider) keine Anzeichen einer weiteren Realität. Das muss nicht heißen, dass es sie nicht gibt, aber sie ist daher erst einmal wirklich "uninteressant" für die Naturwissenschaft.
Na ja, die Wissenschaftler messen Hirnström und finden welche. Ist ja irgendwie logisch... Ist ja irgendwie auch logisch, dass man bei materiellen Wesen, die ein Gehirn als Steuerungseinheit besitzen, in diesem Hirn Aktivität findet bei allen inneren und äußeren Vorgängen.
EIne weitere Realität: Ich denke jetzt immer mehr, dass alles nur unterschiedlihce Interpretationen der einen REalität sind. Und es geht wohl mehr darum, die eine zu finden...
Aber eine Frage hab ich mal: Warum ist für die Naturwisenschaft eigentlich das "Warum" so uninteressant? Naturwissenschaft wird doch von Menschen gemacht und diese treibt die große Frage nach dem Warum seit Urzeiten an... Wie kann es kommen, dass wir diese Frage einfach so übergehen in den zur Zeit führenden Wissensdisziplinen? Als wäre das nicht von Belang...


Ja, vielleicht. Wahn wird es dann, wenn man die Gedanken nicht mehr hinterfragen kann.
Das ist interessant, der Zusammenhang zwischen GEdanken und Wahrnehmungen...

LG von Sansara
 
Wie definierst du Gedanken? Grenzt du sie ab zu Phantasien? Grenzt du sie auch ab zur Verarbeitung sinnllicher Eindrücke?

Nein, Phantasien sind auch Gedanken. Ich bilde nur eine Grenze zwischen mir und der Umwelt. Die Gedanken, Gefühle und Phantasien - zumindest ein überwiegender Großteil davon - stammen von mir. Wenn sie aus einer anderen Welt kämen, wäre das nicht mehr der Fall; eine Spekulation, die ich nicht sonderlich mag.

Ansonsten verstehe ich, dass du vermutest, dass Phantasien(...) eine Art chiffrierte Gedanken sind?

Ja, möglich.

Ach, Joey, kannst du dich noch an den Artikel erinnern, den wir mal kurz diskutiert hatten? Wo zwei Psychiater über NTE-Patienten stritten. Der eine wollte sie grundsätzlich behandeln, der andere sah darin einen ÜBergang in ein Leben nach dem Tod. Behandeln, weil es ja nicht in die naturwissenschaftlichen Überzeugungen passt, obwohl es den Menschen hilft. Da geht die Medizin imho eindeutig zu weit. Ist jetzt total OT, aber ich denke, dass den Menschen so einiges an Krankheiten auch eingeredet wird (z.B. die Wechseljahre des Mannes vor einigen Jahren - was ja einfach der Lauf der NAtur ist und keine Krankheit).

Ja, an den Artikel kann ich mich noch gut erinnern. Die Meinung des einen Psychiaters, der NDE-Patienten um jeden Preis weismachen will, dass das Erlebnis irgendwas anderes nur kein Übergang ist, kann ich auch nicht gutheißen. Nach NDE geht es vielen Menschen ja besser, gerade dadurch dass sie für sich eine Gewissheit gefunden haben.

Aber eine Frage hab ich mal: Warum ist für die Naturwisenschaft eigentlich das "Warum" so uninteressant?

Weil es kein Erkenntnisgewinn bringt. Die Naturwissenschaft will die Naturgesetzte beschreiben und nicht erklären. Einen Grund für die Naturgesetze beschreibt diese nicht besser. Ein Computer funktionert, weil wir wissen wie elektrischer Strom sich in mikroskopisch kleinen dotierten Halbleitern verhält; warum es das tut ist für die Funktion eines Computers unerheblich.

Das ist interessant, der Zusammenhang zwischen GEdanken und Wahrnehmungen...

Ja, wenn die Gedanken eingeschränkt sind (und das sind sie bei jedem Menschen in gewisser Weise), wird auch einiges nicht wahrgenommen. Wahn entsteht dadurch, wenn die Grenzen weit enger werden als der Durchschnitt. Interessanterweise erleben Menschen mit Wahnvorstellungen gerade die normalen Menschen als eingeschränkt denkend.

Viele Grüße
Joey
 
Hallo Sansara !

Aber es ging mir vor allem darum, wo liegt der Unterschied, wenn einer mit Engeln kommuniziert und der andere mit Teufeln? Heißt krank lediglich, dass die Person sich oder/und andere gefährdet? Also handelt es sich um den INhalt der Visionen, nicht deren Beschaffenheit?

Tja, was als krank eingestuft wird, da mußt Du die Ärzte fragen. Ich denke mal, da geht es wirklich danach, ob derjenige sich selbst oder anderen schadet. Denke mal, der Inhalt der Visionen ist da nicht relevant.

Mit außerhalb von uns meinte ich, dass es den Hirntod überlebt. Glaubst du das nicht?

Doch sicher, unser Bewußtsein lebt weiter, ist nicht abhängig vom lebenden Körper/Gehirn.

Liebe Grüße
Gabi
 
Was verstehst Du unter persönlichen Gefühlen/Emotionen ? Sind nicht alle unsere Gefühle persönlich ?

Gute Frage!

also wenn sich in meinem Bewußtsein die Trennung zwischen Du und Ich aufhebt, dann fühle ich mich geborgen, glücklich... kurzum Angstfrei.
Aber dieses Gefühl, das die Wahrnehmung begleitet ist weder persönlich
noch unpersönlich.
Ich will damit sagen, das alle Inhalte die in irgendeiner Form bezug nehmen,
zb. persönlich - unpersönlich mit dem Körper und dem Gehirn sterben.

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit vor dem körperlichen Ableben
zu sterben - innerlich. So mit und mit (hehe).

Das was dann noch übrig bleibt ist Licht.
Doch das sehe ich gerade nicht.:)
Du kannst nix mitnehmen, Gabi, außer Deine Seele.
Aber die muß, so absurd das auch klingt, erst einmal gefunden werden.:) :)
 
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Du kannst nix mitnehmen, Gabi, außer Deine Seele.
Aber die muß, so absurd das auch klingt, erst einmal gefunden werden.:) :)

Wir SIND die Seele, haben sie nur noch nicht bewußt erkannt. ;) Und was wir mitnehmen, sind eben diese Wesensteile/Erfahrungen/Bewußtsein. Nichts daran ist irdisch/materiell, aber dennoch sind wir nicht automatisch weise oder "erleuchtet" oder die "komplette" Seele, wenn wir unseren Körper ablegen. Wir sind auch "drüben" das, was unserem Bewußtsein entspricht, denn wir wechseln quasi nur die "Ebene", nicht aber uns selbst. ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
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