Alyson schrieb:
Soll das ein Argument sein?..,Das sagt für mich höchstens das die Leute hier verwöhnt sind anstatt die Ärmel hoch zu krempeln und anzupacken.
Patriotismus wird in diesem Lande immer noch klein geschrieben aber das muß doch nicht sein.Solange es Leute gibt,die auf den Fortschritt "warten" so wie lazpel ist es kein Wunder das hier alles still steht.
Die Deutschen waren meiner Meinung nach immer die Besten wenn es um Fortschritt oder Veränderungen ging aber momentan geht bei euch garnichts.
Was ihr braucht ist ein "Führer" der euch zeigt was zu tun ist.
Unter Adolf wart ihr eine Weltmacht und habt gegen ende des 2. Weltkrieges gegen 57 Länder Krieg geführt.Und das nicht mal so schlecht.
Danach wurde die Demokratie eingeführt und wieder wart ihr die Besten und somit wenig später eines der reichsten Länder der Welt.
Seit der Wiedervereinigung geht garnichts mehr hier.Ziemlich armseelig wie ich finde.
Hört auf zu jamern,entwickelt einen gesunden nationalstolz und tut was anstatt zu warten das ein "Wunder" geschieht.
Alyson
Hallo Alyson,
du stammst aus einer Familie, in der soziale Not offenkundig ein Fremdwort ist, du kannst dir fast alles kaufen, was du willst - dank Papas Kreditkarten...
Herzlichen Glückwunsch dazu! Genieße es, solange es anhält.
Du mußtest von deiner Hände arbeit bisher nicht leben und mußt es vielleicht nie. Du hast ganz sicher noch nicht miterlebt, wie es ist, 100, 200 Bewerbungen zu schreiben und trotz abgeschlossener berufausbildung oder gar Hochschulstudiums und trotz aller Bemühungen keinen Job zu finden und dich auf einmal in HartzIV (Sozialhilfe) wiederzufinden.
Menschen, die wie du Hartz IV wenn überhaupt nur aus Schlagzeilen kennen, die auf Sozialleistungen nie angewiesen waren, die Armut in Deutschland oder Mitteleuropa nie aus der Nähe gesehen, geschweige denn gespürt haben - solche Menschen wie du können aus ihrer behaglichen Fernsehsessel-Perspektive ganz trefflich über "Ärmel Hochkrempeln", "seid froh, daß ihr nicht im Sudan seid" und "verwöhnte Sozialleistungsempfänger" schwadronieren.
Es sind aber damit zwangsläufig leere Worte voller emotionaler und intellektueler Distanz, ohne Mitgefühl und ohne wirklichen Realitätsbezug.
Und so heftig ich auch mit lazpel sonst aneinandergerate - in dem punkt liegen wir fast auf einer Linie (wenn auch sicherlich mit unterschiedlichen Ansichten über die möglichen Wege dahin). Und: es geht dabei ganz und gar nicht ums reine Abwarten. Es geht dabei ums gegenwärtige praktische Tun - und zugleich darum, dabei aber die größere Perspektive nicht zu verlieren!
Wer keine Vision mehr hat von einer wirklich gerechten und sozialen und demokratischen Gesellschaft und nur noch blind und zunehmend panisch an den Symptomen herumwurstelt, wie es die deutschen Regierungen spätestens seit Anfang der 80er Jahre eigentlich nur noch tun - der kann zu keiner wirklichen Lösung kommen.
Die Unterschiede zwischen der "Reformpolitik" von SPD/Grüne und CDU/CSU/FDP sind gesamtgesellschaftlich betrachtet denn auch nur noch gradueller Natur (wenn es bezogen auf konkrete Einzelschicksale sicherlich auch ganz gravierende Unterschiede gibt).
Insofern ist es aus meiner persönlichen Sicht auch vergleichsweise belanglos, welche der 4 Parteien künftig regieren werden und in welcher konkreten Kombination dies geschehen wird. Die neoliberale Grundrichtung der Poltik ist bei allen nahezu Konsens, ebenso die prinzipielle Militarisierung der Außenpolitik (weltweite Bundeswehreinsätze, WEU) und die Verschärfung innerstaatlicher Überwachung und Repression (Stichworte "innere Sicherheit" und sogenannte "Terrorismusbekämpfung")
Und wenn du mich fragst: "gesunder" und "ungesunder" Nationalstolz sind für mich zunächst mal nur Seifenblasen. Der Übergang zwischen beidem ist so fließend! Es reicht ein begnadeter Demagoge und ein entsprechender Machtapparat und vielleicht noch ein entsprechender Anlaß (und der läßt sich auch immer herbeiführen, wenns erforderlich) - und ein "gesunder nationalstolz" kippt im Handumdrehen um in die diabolische Fratze des Faschismus und Chauvinismus. Daß dieses Potential besteht und ganz schnell auch materialisiert werden kann - das gilt aus meiner Sicht derzeit noch für ausnahmslos alle Nationalstaaten dieser Erde. Allen voran für sämtliche Kolonialmächte der Vergangenheit und der Gegenwart (speziell USA, Rußland, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, Holland, Japan, China...)
Um stolz zu sein auf erreichte Leistungen - sozial, kulturell, wissenschaftlich, wirtschaftlich, politisch, geistig etc. - dafür braucht's m.E. keinen "Nationalstolz". Die "nationale Komponente" hat dabei einen wirklich untergeordneten Anteil.
Die "Karte des Patritotismus" ist eine klassische Trumpfkarte zur Manipulation der Massen.
Wenn man die Historie betrachtet, haben die Opfer und den preis für "patriotismus" immer die sozial schwachen, die politisch unterdrückten, die zum patriotismus herbeigetrommelten Volksmassen gebracht.
Abkassiert und profitiert haben die Trommler - und v.a. dijenigen, die die Trommler bezahlt und angstellt hatten und dies bis heute tun.
liebe Grüße, Stephan