Wäre es möglich, allgemeinverbindliche Regeln für alle Religionen zu finden?

MamaBaer

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26. Januar 2005
Beiträge
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Bin durch ein anderes Thema darauf gekommen:
Wäre es vorstellbar, sowas wie Normen und Regeln zu finden, die von den Anhängern aller Religionen und Weltanschauungen akzeptiert und eingehalten werden, und wie könnten sie sein?
Vorschläge:

- prinzipielle Gleichwertigkeit aller Menschen, unabhängig von Geschlecht, Rasse, Glaubensrichtung, Alter
- Recht auf körperliche (physische) und geistige (psychische) Unversehrtheit aller Menschen
- Recht auf Kindheit
- Recht auf Bildung
- Gleichberechtigung der Geschlechter
- besondere Achtung gegenüber Alten
- besondere Fürsorge gegenüber Kindern
- Recht auf freie Partnerwahl


Werde weiter darüber nachdenken.
MamaBaer
 
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Hallo mamabär,

das wär ein traum, aber entspricht leider nicht den glaubensregeln vieler religionen. weil da die wertigkeiten ganz anders gesetzt sind. zum beispiel gibt es religionen, in denen menschen anderer religionen einen niedereren wert haben, somit kann man deinen plan schon mal vergessen. leider! :escape:
 
Hallo goalie,
ich fürchte, Du hast Recht. Aber wenn wir alle Zugeständnisse machen?
Ich persönlich, als "protestantischer Atheist" könnte ohne weiteres akzeptieren:
- Menschen sehen verschieden aus
- sie können sich kleiden (oder auch nicht), wie sie wollen
- sie können "glauben", an was sie wollen (solange sie mich und die anderen Menschen nicht deshalb als minderwertig betrachten, weil wir nicht an das selbe glauben, wie sie - das macht mich dann wütend :nudelwalk )
- Menschen haben verschiedene Muttersprachen
- sie können essen oder nichtessen, was sie wollen (wobei das Thema "Schächten" noch gesondert zu betrachten wäre)
- sie können ihre Freizeit verbringen, wie sie wollen, solange sie dabei nicht andere einschränken

Sicher gäbe es noch mehr, bin recht "leidensfähig"!

MamaBaer
 
hm... aber du würdest dann der politik sehr viele Ausreden wegnehmen um Kriege führen zu können. Das wollen wir ja nun alle nicht, oder??? :ironie:

So schön dein Vorschlag klingt, ich glaube man muss da realistisch sein, und darf nicht damit rechnen, dass alle Menschen so denken wie du. Abeer ich bin gerne bereit hier mit dir eine kleine interaktve absolut toleranten religionskuddelmuddel kleine Welt aufzubauen. *gg*
 
Ja goalie, Du hast recht, die Politik braucht Vorwände für Kriege. Wann sehen es aber die Menschen ein, daß die wenigsten von Kriegen profitieren, wir Kleinen zahlen immer drauf ...
Als Kind mochte ich Familienfeiern gar nicht. Irgendwann kamen die älteren Männer garantiert auf Krieg, Kriegsgefangenschaft, Kriegsverletzungen zu sprechen, die älteren Frauen auf Besetzung und Einquartierungen. Unserem Nachbarn fehlte ein Bein, in ihm wanderte ein Granatsplitter. Viele meiner Freunde hatten nur noch einen oder keinen Großvater mehr. Mein Großvater war mit schlohweißem Haar aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekommen. Später hatte ich Arbeitskolleginnen, die das Bombeninferno von Dresden als Kinder oder junge Frauen er- und überlebt haben. Ein sehr alter Arbeitskollege war "mit Rommel in der Wüste" gewesen - glaub mir, er sagte auch nichts Gutes über den Krieg !
Und falls es Dich mal nach Belgien, Henri Saint Chapelle, verschlagen sollte, auf dem Soldatenfriedhof dort fühlst Du auch das Leid der damaligen "Gegner" (z.B. 3 Brüder zusammen in einem Grab) - wir kamen dort durch Zufall einmal im Herbst, kurz vor Sonnenuntergang vorbei. Neugierig hielten wir an, um zu sehen, was das sei. Die Stimmung war unbeschreiblich, unsagbar traurig und feierlich!
Ich brauche keinen Krieg und ich will nicht hassen müssen!

Weshalb können wir Kleinen also nicht guten Willens sein, einander respektieren und achten, egal was der "Glaube" vorsieht?

Ich bin kein Pazifist und ich stehe nicht über den Dingen! (Die andere Wange würde ich mit Sicherheit nicht hinhalten, und meine Familie mit Zähnen und Krallen verteidigen. Aber ich würde nicht "anfangen".)

MamaBaer
 
Jaja, der 2. WK, der schwarze Fleck auf unserer Zeittafel. Und mansche wollen es immer noch nicht kapieren, das nicht für die richtige Sache gekämpft wurde.

Du kannst die geistige Armut der Menschen nicht einfach so aus dem Weg räumen, so ohne wenn und aber. Weil geistig arme gar nicht in der Lage sind, sich zu ändern, zu lernen und sich zu verbessern. Und weil sie das auch gar nicht wollen.

Es gibt viel zu viele Menschen, die glauben sie hätten die Weisheit mit dem Löffel gefressen, und merken dabei gar nicht, wie dumm sie wirklich sind. Diese Menschen sind in der Überzahl und das macht sie so gefährlich.
 
hallo mamabaer,

alles was du aufgezählt hast, ist das was wir als ethik bezeichnen. sollte also für alle menschen selbstverständlich sein. sollte...aber solange menschen durch das deckmäntelchen religion geknechtet und verdummt werden, sehe ich da wenig hoffnung. da fallen mir spontan die selbstmordattentäter ein die im namen des islam töten.

es ist noch ein weiter und leider auch blutiger weg bis wirklich einheit herrscht.

aber der gedanke daran ist schön :) und es lieg an jedem einzelnen von uns an diesem ziel zu arbeiten.

ich war vor jahren während eines kreta urlaubs auf einem sehr grossen soldatenfriedhof. dort waren in der mehrzahl deutsche soldaten beigesetzt. ich weiss es nicht mehr genau aber so ca. 5000. alle gefallen innerhalb 3 tagen. da wurde mir die sinnlosigkeit des krieges so richtig bewusst. (ok man kann im spirituellen denken über sinn und sinnlosigkeit streiten) was mich beeindruckt hat war der friede und die ruhe dort.

shomani
 
MamaBaer schrieb:
- prinzipielle Gleichwertigkeit aller Menschen, unabhängig von Geschlecht, Rasse, Glaubensrichtung, Alter
- Recht auf körperliche (physische) und geistige (psychische) Unversehrtheit aller Menschen
- Recht auf Kindheit
- Recht auf Bildung
- Gleichberechtigung der Geschlechter
- besondere Achtung gegenüber Alten
- besondere Fürsorge gegenüber Kindern
- Recht auf freie Partnerwahl

Kurz gesagt: LIEBE ! ;) Früher oder später werden sich alle Religionen auflösen, denn es wird nicht mehr nötig sein, dem Menschen Regeln und einen Glauben nahezubringen, er wird WISSEN. Naja, bis dahin könnte es EINE Weltreligion geben ...

Liebe Grüße
Gabi
 
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MamaBaer schrieb:
Ich persönlich, als "protestantischer Atheist" könnte ohne weiteres akzeptieren:
Wieso "könnte"? Was hält dich davon ab, es zu tun? Dalai Lama sagt: Jeder fange bei sich selbst an.

MamaBaer schrieb:
solange sie mich und die anderen Menschen nicht deshalb als minderwertig betrachten, weil wir nicht an das selbe glauben, wie sie - das macht mich dann wütend
Vielleicht würde es dir helfen dich selbst als "Wertig" zu betrachten, von dir selbst mit dem nötigen Selbstwertgefühl auszugehen.

MamaBaer schrieb:
Wäre es vorstellbar, sowas wie Normen und Regeln zu finden, die von den Anhängern aller Religionen und Weltanschauungen akzeptiert und eingehalten werden, und wie könnten sie sein?
Normen und Regeln würden keine Änderung sein, denn sie sind immer begrenzend. Aber wirklich gelebte Religiösität (in welcher Kultur auch immer) ist unbegrenzt und befreiend.
Die Religionen an sich sind nicht das Problem, zumal sie in ihren Schriften genau das sagen (wenn man sie richtig liest), was du als Punkte angegeben hast. Das Problem ist, wie die Religionen ausgeübt werden, wer die Führungskräfte sind und welche Motive sie haben. Sogar der Buddhismus wird oft verdreht und nicht so gelebt, wie Buddha es vorschlägt. Es gibt immer wieder Leute, die andere mit Dogmen und selbst erfundenen Regeln dogmatisieren und beherrschen wollen. Solange der Machthunger nicht nachlässt und verebbt, wird sich nichts ändern. Doch es ändert sich, wenn die Menschen sich nicht mehr fremdbestimmen lassen, sondern selbst hinterfragen, denken und fühlen.

Alles Liebe
Moonrivercat
 
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