wachsamer Blick - Zentrierung

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Zimtgeflüster

Guest
Ich hätte noch eine Frage:

Mich beeindrucken die östlichen Meister sehr mit ihrem wachen Blick. Da ist so viel Konzentration, Zentrierung und eben Wachsein enthalten.
Bei westlichen Menschen, mögen sie auch noch so spirituell sein, findet man solch hohe Bewußtheit eher nicht.
Was denkt ihr, macht diese Wachheit aus? Ist das jahrzehntelange Schulung in Meditation, ist es das Leben in Ashrams, was ist es?

Woran arbeiten Mönche eigentlich innerlich? Sind es Meditationspraxis und Achtsamkeitsübungen allein?

Was meint ihr?

:)
 
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Zimtgeflüster;4652715 schrieb:
Ich hätte noch eine Frage:

Mich beeindrucken die östlichen Meister sehr mit ihrem wachen Blick. Da ist so viel Konzentration, Zentrierung und eben Wachsein enthalten.
Bei westlichen Menschen, mögen sie auch noch so spirituell sein, findet man solch hohe Bewußtheit eher nicht.
Was denkt ihr, macht diese Wachheit aus? Ist das jahrzehntelange Schulung in Meditation, ist es das Leben in Ashrams, was ist es?

Woran arbeiten Mönche eigentlich innerlich? Sind es Meditationspraxis und Achtsamkeitsübungen allein?

Was meint ihr?

:)
Wenn du deinen Geist einspitzig auf einen Meditationsgegenstand richten kannst - und diese konzentrative Haltung störungsfrei über Stunden halten kannst...
so ist dein Geist sehr geschult, klar arbeitend und flexibel geworden. Und freilich bist du mit einem solchen Geist, mit einem solchen Verstand ein anderer Mensch als du es vorher warst.


Den eigentlichen Unterschied macht aber noch etwas anderes aus (zusätzlich zu den Übungen des denkenden Verstandes) :
- die Anerkenntnis, dass das ich (das mir so unzweifelhaft als ich selbst erscheint) eine Illusion ist
- und die tiefe Konfrontation mit den Urängsten im Inneren = der Fall durch den schwarzen Tunnel


Wenn du diese Schritte durchlaufen hast, bist du in diesem Leben gestorben (sagt man), es ist 'der todlose Tod'
... und freilich, das siehst du oft (aber nicht immer) in den Augen, oder den Bewegungen, oder dem Verhalten eines Menschen.
 
danke :)

kannst du mir noch mehr über "den Fall durch den schwarzen Tunnel" sagen? sind die urängste etwas kollektives oder muss jeder durch seine individuell-biographische geschichte hindurch?

und: ich richte meine konzentration derzeit auf die atmung. das empfinde ich schon schwer genug ;)
auf welchen anderen "meditationsgegenstand" könnte ich noch meine konzentration richten?

:)
 
Grüß Dich Zimtgeflüster
Zimtgeflüster;4652752 schrieb:
danke :)

kannst du mir noch mehr über "den Fall durch den schwarzen Tunnel" sagen? sind die urängste etwas kollektives oder muss jeder durch seine individuell-biographische geschichte hindurch?
Man könnte sagen, es gibt das Persönliche, also die Persönlichkeit (recht nah an der Oberfläche - meine Spleens zb), den Charaktertyp (schon etwas tiefer, allgemeiner - es gibt zb dynamische oder eher träge Typen), und 'das Menschsein' das bei uns allen gründlich gleich ist (der Versuch zu überleben, und möglichst leidfrei zu sein etc).


Es ist nicht für jeden gleich ad hoc möglich sich in die inneren Abgründe fallen zu lassen. (und nicht jeder möchte das überhaupt)
Wenn du das aber möchtest, und es geht nicht - dann sind da oberflächlichere, individuellere Hindernisse, die langsam mit der ich-losigkeit, der ich-illusion in Kontakt gebracht werden können.
Wenn da bei dem Fall in den Abgrund zb die Angst zu groß wird, kann man die Angst einladen, indem man sich klar macht, dass das was man verlieren könnte (nämlich das ich, die scheinbare Kontrolle, etc) nie da waren. (Maya, Illusion)

und: ich richte meine konzentration derzeit auf die atmung. das empfinde ich schon schwer genug ;)
auf welchen anderen "meditationsgegenstand" könnte ich noch meine konzentration richten?

:)
es gibt eine Menge Meditationsmethoden. Du kannst deine Aufmerksamkeit auf den Atem richten, so wie du es jetzt tust - das führt schon in eine gewisse Stille, die Gedanken beruhigen sich - du gehst in Richtung Körperempfindung (das Atemempfinden im Körper)... aber du gehst vielleicht nicht noch tiefer, nämlich in die Gefühle rein. (Das wäre der nächste Schritt in Richtung innen-unten, Abgrund, Tunnel.)

Beispiele für andere Meditationsgegenstände sind: Übung der Konzentration auf ein goldenes Dreieck, das dritte Auge, eine Buddhastatue im Außen, ein Gottesbild in der inneren Vorstellung möglichst brillant gehalten, ein Mantra (Wortsilben) wiederum laut oder im Inneren, Energiekanalübungen, formlose Meditationen, Sutras, Rezitationen, heilige Handlungen, Tempel kehren, Bewegungsmeditationen, Gehmeditationen, Yoga - und die diversen Kombinationsformen...
 
Meinst du wachsam oder weise?

Wachsam geht ganz einfach, auf wichtiges konzentrieren, und Augen weit öffnen.;)
 
danke sehr für deine hilfreichen und inspririerenden antworten:)

Grüß Dich ZimtgeflüsterMan könnte sagen, es gibt das Persönliche, also die Persönlichkeit (recht nah an der Oberfläche - meine Spleens zb), den Charaktertyp (schon etwas tiefer, allgemeiner - es gibt zb dynamische oder eher träge Typen), und 'das Menschsein' das bei uns allen gründlich gleich ist (der Versuch zu überleben, und möglichst leidfrei zu sein etc).


Es ist nicht für jeden gleich ad hoc möglich sich in die inneren Abgründe fallen zu lassen. (und nicht jeder möchte das überhaupt)
Wenn du das aber möchtest, und es geht nicht - dann sind da oberflächlichere, individuellere Hindernisse, die langsam mit der ich-losigkeit, der ich-illusion in Kontakt gebracht werden können.
Wenn da bei dem Fall in den Abgrund zb die Angst zu groß wird, kann man die Angst einladen, indem man sich klar macht, dass das was man verlieren könnte (nämlich das ich, die scheinbare Kontrolle, etc) nie da waren. (Maya, Illusion)

es gibt eine Menge Meditationsmethoden. Du kannst deine Aufmerksamkeit auf den Atem richten, so wie du es jetzt tust - das führt schon in eine gewisse Stille, die Gedanken beruhigen sich - du gehst in Richtung Körperempfindung (das Atemempfinden im Körper)... aber du gehst vielleicht nicht noch tiefer, nämlich in die Gefühle rein. (Das wäre der nächste Schritt in Richtung innen-unten, Abgrund, Tunnel.)

Beispiele für andere Meditationsgegenstände sind: Übung der Konzentration auf ein goldenes Dreieck, das dritte Auge, eine Buddhastatue im Außen, ein Gottesbild in der inneren Vorstellung möglichst brillant gehalten, ein Mantra (Wortsilben) wiederum laut oder im Inneren, Energiekanalübungen, formlose Meditationen, Sutras, Rezitationen, heilige Handlungen, Tempel kehren, Bewegungsmeditationen, Gehmeditationen, Yoga - und die diversen Kombinationsformen...
 
Für mich liegt der Unterschied in der Achtsamkeit. Das ist das, was in den Augen der Meister liegt.
 
Ich bin jetzt auf den Christian Meyer gestoßen, terramarter scheint sich auf seine Art der meditation zu beziehen. Mir klingt seine Methode recht schlüssig und zielführender als das "dissoziative" Meditieren. Diesen Weg werde ich weiter verfolgen. Habe auch einige seiner Videos inzwischen angesehen. Vor allem die etwas älteren Videos machen einen sehr authentischen und glaubwürdigen Eindruck auf mich und berühren mich mit seinem bescheidenen und schlichten Erscheinen (was er aber offenbar zunehmend zu verlieren scheint, wenn man sich das 2014- Video ansieht).

Danke für den Austausch mit euch!
 
Zimtgeflüster;4656550 schrieb:
Ich bin jetzt auf den Christian Meyer gestoßen, terramarter scheint sich auf seine Art der meditation zu beziehen. Mir klingt seine Methode recht schlüssig und zielführender als das "dissoziative" Meditieren. Diesen Weg werde ich weiter verfolgen. Habe auch einige seiner Videos inzwischen angesehen. Vor allem die etwas älteren Videos machen einen sehr authentischen und glaubwürdigen Eindruck auf mich und berühren mich mit seinem bescheidenen und schlichten Erscheinen (was er aber offenbar zunehmend zu verlieren scheint, wenn man sich das 2014- Video ansieht).

Danke für den Austausch mit euch!

:->) ich hoffe wie du, dass er so schlicht bleibt wie er ist.
Die Arbeit die er bis jetzt geleistet hat, also
, ist schätzenswert
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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ja, auf das enneagramm und dieses video war ich auch bereits gestoßen. mir gefällt die art der präsentation in dem video nicht, v.a. von seiner partnerin. sie kommt mir etwas zu spitz und ein herablassend rüber..... - ich ziehe es vor, mir da erst einmal ein buch zu besorgen. - es ist grundsätzlich zweifelhaft, menschen als nummern und typen anzusprechen. a.winklhofer fokussiert noch dazu von vornherein auf die schwächen und mängel und das in spöttischer form, das entspricht nicht meinem menschenbild und dient nicht dem verständnis, das enneagramm überhaupt erst einmal zu erklären. viel besser, wertschätzender und in seiner tiefe verständlicher fand ich die erklärungen bei padma wolf: youtube.com/watch?v=vt4UHIBL8Kk
 
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