Vor dem Urknall

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Tommy schrieb:
Heißt im Klartext: Wenn wir sagen, vor dem Urknall habe es keine Zeit gegeben, da sie erst mit dem Urknall ebntstanden sei, behaupten wir notwendigerweise die Entstehung alles Seins aus dem Nichts, diese philosophische Konsequenz meine ich schon ziehen zu können aus dem kosmologischen Standardmodell.

Hier überbewertest Du das kosmologische Standardmodel. Dieses hat gar nicht den Anspruch, etwas "vor dem Urknall" zu beschreiben. Es basiert auf der allgemeinen Relativitätstheorie, und hat die schon beschriebenen Probleme (Singularität).

Wenn wir jetzt schauen wollen, was "vor" dem Urknall war, müssen wir neue Physik einbetten. Eine Möglichkeit geben die neueen Stringtheorien. Wie ich schon schrieb, wird hier das Universum (sichtbarer Raum und erlebte Zeit) als sog. Bran in einem mehr-als-4 dimensionalen Überuniversum gesehen. Die Entstehung des Universums kann man sich hier vorstellen wie eine Fluktuation des Vakuums, die Niemand hier so schön beschrieben hat:

Niemand schrieb:
Nun jibbet es da so Teilchen und Antiteilchen, die scheinbar aus dem Nichts in einem Lichtblitz auftauchen und wieder im Lichtblitz im Nichts sich verdünnisieren

Ok, dazu braucht es auch sowas wie eine Zeit; die Dimension, die in dem übergeordneten Universum die Rolle der Zeit übwernimmt, ist aber nicht das selbe, was wir Zeit nennen. Und die Frage, welche Dimension dort die Rolle der Zeit übernimmt, ist zwecklos. Es könnte jede sein.

All die Dimensionen dieses hypothetischen Übergeordneten Universums und die 4 Dimensionen, die wir erleben, sind aus Sicht der Physik gleichberechtigte Rechengrößen... fast. Unsere Zeit wird alleine durch den sog. zweiten Hauptsatz der Thermodynamik hervorgehoben. Ich habe die Sicht der Physik darüber hier mal beschrieben:
https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=616217&postcount=208

Tommy schrieb:
Denn: sonst wäre nichts, ein Standbild kann zu keiner Evolution führen, die Betätigung der Stoppuhr, um das Bild aufzugreifen, setzt eine Ursache voraus. Und eine Ursache voraussetzen heißt: Zeit voraussetzen.

Jein. Unser Ursache/Wirkungs-Denken ist eine Folge dieses zweiten Hauptsatzes. Abgesehen von diesem Hauptsatz macht jeder Film, der rückwärts gesehen wird, physikalisch genauso viel Sinn (Von CPT-Erhaltung aber CP-Verletzung, was nur ein extrem kleiner Effekt ist, abgesehen...), wie das Original. Es gibt von der Mathematik/Physik her keinen Unterschied, ob wir die Zeit separieren, oder ob wir einfach einen 4-dimensionalen Raum, bzw. einen mehr-als-4-dimensionalen Überraum beschreiben (der seltsame Schlaufen enthält, die sich als Universum manifestieren).

Viele Grüße
Joey
 
Ok, dazu braucht es auch sowas wie eine Zeit;

Ja sicher, die ist ja im Vakuum vorhanden. Vakuum, also ein luftevakuierter Raum heisst ja nicht zeitlos/raumlos. So. Nun tauchen die Teilchen/ Antiteilchen darin auf. Wo kamen die her ? Von ausserhalb durch die Gefässwand ? :clown:
 
Niemand schrieb:
Ok, dazu braucht es auch sowas wie eine Zeit;

Ja sicher, die ist ja im Vakuum vorhanden. Vakuum, also ein luftevakuierter Raum heisst ja nicht zeitlos/raumlos. So. Nun tauchen die Teilchen/ Antiteilchen darin auf. Wo kamen die her ? Von ausserhalb durch die Gefässwand ? :clown:

*seufz* Das habe ich auch nie geleugnet. Lies Dir den text nochmal genauer durch.

Viele Grüße
Joey
 
Niemand schrieb:
*seufz* :D Gut. Dann entstehen sie also wirklich an Ort und Stelle im Vakuum ? Kommen also nicht von ausserhalb des Gefässes ? Kann man das physikalisch wirklich 100 %ig ausschliessen ? :party02:

Ja kann man. Ihre Entstehung hat nämlich auch sowas ähnliches wie eine Ursache. Wie Du schon schriebst: Sie entstehen in einem Lichtblitz und verschwinden wieder in einem. Dieser "Lichtblitz" bzw. ein Photon erzeugt dieses kurzzeitige Paar, welches sich gleich wieder in ein Photon annihiliert. Allerdings ist es völlig undeterminiert, ob ein Photon das macht, und wann, bzw. wo es das macht.

Viele Grüße
Joey
 
Joey schrieb:
Ja kann man. Ihre Entstehung hat nämlich auch sowas ähnliches wie eine Ursache. Wie Du schon schriebst: Sie entstehen in einem Lichtblitz und verschwinden wieder in einem. Dieser "Lichtblitz" bzw. ein Photon erzeugt dieses kurzzeitige Paar, welches sich gleich wieder in ein Photon annihiliert. Allerdings ist es völlig undeterminiert, ob ein Photon das macht, und wann, bzw. wo es das macht.

Viele Grüße
Joey

Zu gut deutsch: Es läuft also nach einem Zufalls"prinzip" ohne Grund und irgendwelchen Regeln und Erscheinen oder Nichterscheinen ist im Verhältnis 50/50 ? Wie z. B. bei einer astabilen elektron. Kippstufe ? Ist es nun die Astabile oder Bistabile ? Weiss es nicht mehr. Liegt schon zu weit zurück. Ich meine jene, bei der der Zustand im Einschaltaugenblick nicht definiert ist. Also entweder die eine oder die andere Birne brennt. Welche allerdings brennen wird, ist nicht vorhersagbar :clown:
 
Niemand schrieb:
Zu gut deutsch: Es läuft also nach einem Zufalls"prinzip" ohne Grund und irgendwelchen Regeln und Erscheinen oder Nichterscheinen ist im Verhältnis 50/50 ? Wie z. B. bei einer astabilen elektron. Kippstufe ? Ist es nun die Astabile oder Bistabile ? Weiss es nicht mehr. Liegt schon zu weit zurück. Ich meine jene, bei der der Zustand im Einschaltaugenblick nicht definiert ist. Also entweder die eine oder die andere Birne brennt. Welche allerdings brennen wird, ist nicht vorhersagbar :clown:

Bei einer astabilen elektronischen Kippstufe ist ja determinierbar, wann sie "kippt"; es gibt eine weitere Ursache dafür, außer dass sie astabil ist.

Das kurze Erscheinen dieser Teilchen/Antiteilchenpaare geschieht hingegen völlig spontan, wenn überhaupt. Du kannst nur berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit (der sog. Wirkungsquerschnitt) es passiert. Es ist so ähnlich wie mit dem radioaktivem Zerfall: Nimm Dir ein instabilen Atomkern. Du kannst überhaupt keine Aussage darüber treffen, wann es zerfallen wird. Wenn Du aber sehr viele davon hast, kannst Du sagen, wann etwa die Hälfte davon zerfallen sein wird. Und vom mathematischen wird es noch ein wenig fieser (auch wie bei der Radioaktivität).

Es kommt nämlich wieder die Quantenmechanik ins Spiel. Genauso, wie in der QM ein Teilchen durch zwei Spalten "gleichzeitig durchlaufen und mit sich selbst interferrieren" kann, so erzeugt ein Photon auch so ein kurzzeitiges Teilchen/Antiteilchen-Paar, welche sich schnellst wieder in ein Photon verdünnisieren, und "gleichzeitig" tut es das nicht. Das ist aber nur eine mathematische (statistische) Finesse der QM, die vielen (immernoch) Kopfzerbrechen bereitet. Sie bewirkt, dass die QM zwar eine rein statistische Theorie ist und bleibt, die nur Aussagen über ein Ensemble von Teilchen machen kann, aber keine genauen Vorhersagen für ein einzelnes... diese Ensembleaussagen allerdings nicht mit klassischen Wahrscheinlichkeitsaussagen zu verwechseln sind.

Viele Grüße
Joey
 
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Joey schrieb:
Bei einer astabilen elektronischen Kippstufe ist ja determinierbar, wann sie "kippt"; es gibt eine weitere Ursache dafür, außer dass sie astabil ist.

Gut. Dann bin ich dsbzgl. fehlinformiert. Liegt auch wie gesagt schon einige Jährchen zurück und wann braucht man schon eine astabile Kippschaltung. Kann mich aber erinnern, das ich mir mal hobbymässig eine Schaltung zusammengebastelt habe, deren Output beim Einschalten wirklich Zufall war. So eine Art Zufallsgenerator. OK. Man könnte auch hier wiederrum sagen, dass der "pseudoundefinierte" Ausgangszustand aufgrund von unterschiedlichen Bauteilwerten und -toleranzen zustandekam und somit der Ausgangszustand auch wieder einen fixen Grund hat.... darum wird auch wahrscheinlich z. B. ein Lottozahlengenerator nie wirklich zu 100% auf Zufall basieren... etc.

Das kurze Erscheinen dieser Teilchen/Antiteilchenpaare geschieht hingegen völlig spontan, wenn überhaupt. Du kannst nur berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit (der sog. Wirkungsquerschnitt) es passiert. Es ist so ähnlich wie mit dem radioaktivem Zerfall: Nimm Dir ein instabilen Atomkern. Du kannst überhaupt keine Aussage darüber treffen, wann es zerfallen wird. Wenn Du aber sehr viele davon hast, kannst Du sagen, wann etwa die Hälfte davon zerfallen sein wird. Und vom mathematischen wird es noch ein wenig fieser (auch wie bei der Radioaktivität).

Genau das meinte ich auch. Das Wort "Spontan" passt hier sehr gut. Spontan heisst also, dass kein Grund oder vorgegebener fixierter Gedanke oder in unserem Fall ein Auslöser (Motiv) dahintersteht.... es geschieht halt einfach, könnte aber genausogut nicht geschehen.

Es kommt nämlich wieder die Quantenmechanik ins Spiel. Genauso, wie in der QM ein Teilchen durch zwei Spalten "gleichzeitig durchlaufen und mit sich selbst interferrieren" kann, so erzeugt ein Photon auch so ein kurzzeitiges Teilchen/Antiteilchen-Paar, welche sich schnellst wieder in ein Photon verdünnisieren, und "gleichzeitig" tut es das nicht. Das ist aber nur eine mathematische (statistische) Finesse der QM, die vielen (immernoch) Kopfzerbrechen bereitet. Sie bewirkt, dass die QM zwar eine rein statistische Theorie ist und bleibt, die nur Aussagen über ein Ensemble von Teilchen machen kann, aber keine genauen Vorhersagen für ein einzelnes... diese Ensembleaussagen allerdings nicht mit klassischen Wahrscheinlichkeitsaussagen zu verwechseln sind.

OK. Da geht es mir nun zu tief in die QM. Da muss ich mich noch schlau machen. Ist aber alles überaus interressant und hab Durch Deine Beiträge auch etwas gelernt. Danke Dir :)

Viele Grüße
Joey[/QUOTE]

PS: Also das mit dem Zitieren hab ich immer noch nicht ganz gerafft. Bin halt wahrscheinlich zu :doof:
 
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