DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Lieber Reinwiel,Auch wenn die frühesten erhaltenen Abschriften aus dem 11.Jh. stammen, und deshalb dem Inhalt nach verchristianisiert sind, so nimmt dieses Testimonium den Status eines historischen Hinweises ein.
Selbstverständlich: Hinweise sind Hinweise. Sie zeigen auf irgendeinen Sachverhalt hin. Deshalb haben auch vage Hinweise kriminaltechnisch eine große Bedeutung. Die Polizei geht jedem dieser Hinweise nach, denn sie können zum "Täter" führen.
In unserem kriminalistischen Fall zu Jesus Christus. Ich habe gelesen, dass es noch andere Hinweise gab, etwa die verschwundenen römischen Protokolle des Pilatus. Allein der Hinweis, dass es solche einmal gab, hat einen für mich hohen Stellenwert.
es gibt zu diesen Dingen meist einen rationale und eine spirituelle Sicht. So habe ich auch einige spirituelle Geschichten, an denen ich trotz besserem Wissen festhalten möchte. Wir Menschen lieben halt Märchen oder Fantasy-Geschichten, weil damit das scheinbar Unmögliche wie ein Traum zur Wirklichkeit werden kann. Ja und wir möchte dabei auch zu einem Teil dieser Geschichten werden.
Von einem wiederentdeckten römischen Protokoll zur Sache Jesus habe ich noch nichts gehört, klingt aber interessant. Ich hatte vor einiger Zeit nur davon gehört, dass ein afrikanischer Rechtsanwalt auf der Suche nach einem Gericht war, das zur Wiederaufnahme des Verfahrens Jesus bereit wäre. Ich fürchte nur, dass daraus wohl nichts geworden ist.
Es ist nur die Frage, ob es bei Jesus überhaupt ein Gerichtsverfahren gegeben hatte. Fakt ist nämlich, dass es im römischen Recht, neben dem regulären Gerichtsverfahren auch den sogenannten Fall coercito gab. In diesen Fällen war der Präfekt oder Statthalter einer Provinz zur Wahrung des Friedens verpflichte, auch ohne reguläres Verfahren Urteile zu sprechen und zu vollziehen. Wenn Du Dir die Situation und die Anklagepunkte bei Jesus anschaust, ging es just um einen solchen Coercito.
Merlin