Von der Liebe

DruideMerlin

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https://www.esoterikforum.at/threads/die-ursache-der-liebe.209805/

Auch wenn ich an anderer Stelle anscheinend keine Rechte habe, über dieses Buch von der Liebe zu schreiben – findet sich immer einen Weg es dennoch zu tun. :sneaky:

Wird die Liebe nicht als Gefühl in der Tiefe der Seele geboren? Also etwas, das sich nicht bestimmen lässt und ohne zu fragen das Herz erfüllt. Ja, die Liebe stellt auch die Anforderung angenommen zu werden, denn nicht geliebt zu werden ist die größte Strafe für ein sozial geprägtes Wesen, wie der Mensch. Wir sind für diese Liebe bereit jeden Preis zu zahlen, sogar das eigene Leben.

Wie alle Gefühle ist die Liebe auch nicht immerwährend, denn sie besteht auch real nicht aus Materie, sondern aus der Energie eines biophysikalischen Prozesses. Der vielgerühmte Geist spielt hier eine untergeordnete Rolle, der am Ende nur bedingt darüber bestimmen kann, ob den Gefühlen nachgeben werden soll oder nicht. Selbst der geistig geprägte Goethe musste öfters erkennen, dass sich Liebe durch das Wollen nicht bestimmen lässt. Ich erinner dazu an sein Werk vom Leiden des jungen Werthers, indem er seine eigenen Erfahrungen mit der Liebe einbrachte.

Dass Liebe nicht immer die sexuelle Vereinigung zum Ziel hat, kann man an den unterschiedlichen Zielen erkennen, auf die sich eine Liebe richtet. Ja, Liebe muss sich nicht einmal auf einen Menschen beziehen und kann sogar mit abstrakten Dingen verbunden sein. So kann zum Beispiel, das sinnfreie Tun einen Menschen mit Liebe erfüllen oder die Zuwendung zu einem fiktiven Wesen, wie Gott, die Engel oder anderen spirituellen Wesen.

Aus all diesen Gründen ist die Liebe auch nicht ein Monopol des Menschen, denn auch Tiere können leiden, wenn sie ihren geliebten Menschen verlieren. Etwas, das Materie mit Sicherheit nicht kann. Ja, die Liebe wird vom Egoismus bestimmt und deshalb verliert die Liebe ihre treibende Kraft, wenn dieser Egoismus nicht mehr genährt werden kann. Wenn zum Beispiel in einer Beziehung nichts mehr ist, an dem die Partner in ihrer Persönlichkeit wachsen und sich entfalten können – stirbt auch die Liebe. Etwas, das aber nicht nur bei der Liebe in der Partnerschaft ein ehernes Gesetz ist – so auch in der Liebe zu Gott.

Mir scheinen die Gedanken des Buchautors zum Thema Liebe doch etwas zu kopflastig und von den realen Gegebenheiten einfach zu weit entfernt. Ich werde deshalb dieses Buch nicht lieben können.


Merlin
 
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Hallo Druide Merlin,

kaum Beteiligung zu diesem Thema, wie kommt´s? Ist dazu schon so viel gesagt worden oder ist die Liebe uninteressant, sobald darüber theoretisiert wird?
Es ist aber auch nicht leicht, sich dazu zu äußern, ich will´s trotzdem einmal versuchen.

Es widerstrebt mir irgendwie, die Liebe allein als ein Gefühl anzusehen.
Gefühle sind eine sehr unstete Angelegenheit. Mal geht's auf, dann wieder ab, und das oftmals ohne erkennbaren Anlass. Gefühle scheinen eine Folge des freien Spiels der Hormone (und anderem) zu sein.
Ich würde die Liebe nicht mit Verliebt-Sein verwechseln, jenem Zustand, in dem die positiven, lebensbejahenden Gefühle überwiegen und Untergang droht (gerade in der Jugendzeit), wenn Erwartungen nicht erfüllt werden.
Ist Liebe in ihrer Beständigkeit nicht eher ein Zustand als Folge einer Einstellung, wenn die stürmischen Wogen des Verliebt-seins sich geglättet haben? In langen Beziehungen und alten Ehen sind die Gefühle für einander doch eher untergeordnet, zweitrangig; der Sturm und Drang ist vorbei.
Man kennt sich und weiß, was man voneinander hat, man ergänzt sich auch in vielem ohne viele Worte. Das ist die Alltagsebene.

Aber wie sieht es mit der spirituellen Ebene aus? Mich beschäftigt öfters das Mantra von der bedingungslosen Liebe, die so wichtig sei im Leben, von der Reisende berichten, denen ein Blick hinter den Vorhang vergönnt war.
Was ist damit gemeint? Ein Appell an unsere Gefühle? Eine Forderung nach Bedingungslosigkeit in Bezug auf etwas, dass so stark den Bedingungen dieser unserer Welt unterworfen ist, wie kaum etwas anderes?
Schon ein Wetterwechsel lässt manchen in seinen Gefühlen abstürzen.
Ich stelle mir vor, was eine solche Forderung, die sich dazu noch verinnerlicht hat, mit Menschen macht, die sich überwiegend schlecht fühlen. Müssen sie nicht fortwährend an ihrer Liebesfähigkeit zweifeln und darüber verzweifeln?
Von niemandem kann immerwährende Warmherzigkeit verlangt werden.

Kann es nicht sein, dass mit bedingungsloser Liebe etwas ganz anderes gemeint ist? Man vergesse nicht, es sind Rätselworte aus einer Welt reinen Bewusstseins. Ich sehe da eher die Aufforderung an den Menschen, sich jeden Augenblick seines Lebens bewusst zu machen. Mit Moral hat das nichts zu tun.
Sei achtsam in allem, was du tust, es wird dich dem Augenblick annähern, in dem du endlich aufgehen wirst. Die Schwere der Zeit wird weniger lastend, dein Leben erfüllter. Erst ein Mensch, der darin Meisterschaft erlangt hat, lebt ganz, in der Fülle seines Seins. Und auch die Wogen der Seele sind dann geglättet, man schaue sich nur einmal die alten Meister der Meditation an, ihre stoische Ausstrahlung. Geübte Annäherung an das Zeitlose, jetzt und hier.

LG
heilsam
 
Lieber Heilsam,

dass Dir die Liebe als Gefühl zu wenig erscheint, verwundert mich nicht so sehr – da sie eben nicht so recht fassbar sind und nur bedingt unter Kontrolle gestellt werden können. Liebe ist gewiss keine Sache der Einstellung, denn Du kannst Dir zwar vornehmen etwas zu lieben, ob sich dann aber dieses Gefühl in Dir auch einstellt, ist eine ganz andere Sache.

Du schreibst ja selbst von den erloschenen Gefühlen in langjährigen Beziehungen, in denen aus der Liebe eine Wertschätzung und aus dem Miteinander ein Nebeneinander geworden ist. Da hilft dann auch nicht mehr das Wollen, um die alten Gefühle wieder zum Leben erwecken zu können.

Ich sehe da auch keinen allzugroßen Unterschied zur Liebe zu den Dingen, man kann sich da zwar auch vornehmen ein Buch zu lieben, ob es uns dann aber tatsächlich mit Liebe erfüllt, ist eine andere Sache. Wird man mit dem Wollen der Liebe nicht allzuleicht zum Heuchler, um irgendjemandem zu gefallen und sei es nur sich selbst?

Du schreibst von bedingungsloser Liebe und das klingt für mich irgendwie nach Selbstaufgabe und Verleugnung. Du solltest bedenken, dass die Liebe auch ein zerstörerisches Element in sich trägt, an dem eine Seele zerbrechen kann. Ich achte deshalb immer darauf, von was ich mich erfüllen lasse. Reicht es aus, wenn ich mich von der Liebe zu einem Engel oder Gott erfüllen lasse?

Ja, es kann nur das von uns ausgehen, von dem wir erfüllt sind – aber möchte das Gegenüber auch von meiner Liebe erfüllt werden? Wäre es also nicht klüger, sich von etwas erfüllen zu lassen, das ich auch willentlich bestimmen lässt, wie zum Beispiel das Gute? Etwas, das ein Gegenüber annehmen kann, ohne damit die Erwartung der Gegenliebe zu verbinden: Liebe kann nicht selbstlos sein, aber das Gute.

Ich halte deshalb nichts von einem inflationären Gebrauch des Wortes Liebe, denn ich weiß, dass sie wie das Glück nicht immerwährend ist, sondern nur für einen Augenblick im Hier und Jetzt. Erscheint damit bei der allzugroßen Rede von der Liebe nicht ein Geschmack von Heuchelei? Ich bin auch der Auffassung, dass die Kraft der Liebe nicht im Stillstand der Gefühle liegt, sondern in ihrem Auf und Ab.


Merlin
 
Liebe ist auch eine Haltung ...die nicht zwingend ein gegenüber braucht auf das sie projiziert wird...wenn die allgemeine Haltung der liebe erlischt erlischt sie auch zu einem gegenüber. ..und wenn diese allgemeine Haltung gar nicht erst War ist sie von Anfang an zum scheitern verurteilt. ..
 
Liebe Maleca,

das Problem ist, dass die Bewusstwerdung erst am Ende eines Prozesses steht und nicht am Anfang. Rational kannst Du dann nur bestimmen, ob Du diesem Gefühl mehr Bedeutung zukommen lassen möchtest oder nicht.

Ist es nicht so, dass sich mancher Verliebte zunächst noch gar nicht bewusst ist, dass er sich verliebt hat? Andere, die an diesem Gefühl nicht beteiligt sind, fällt das häufig eher auf.

Wenn Du hier ins Forum blickst, wirst Du viele finden, die sich gerne verlieben möchten und es dennoch nicht gelingt – an einer Haltung kann das also nicht liegen. Wie sicherlich hatte schon jeder einmal schmerzhaft erfahren müssen, dass man Liebe nicht erzwingen kann – oder?


Merlin
 
Man kann die liebe das anderen sicher nicht erzwingen. ..da stimme ich dir voll zu..
Ob sich der andere in dich verliebt liegt nicht an der Haltung. ..wohl aber ob es die Verliebtheit überlebt. ...
 
für mich ist es nachgewiesen, die geglaubte Manifestation der Liebe, wäre den undenkbarsten Gedanken zu denken, und dass anderen mittels des Verstandes ermöglichen zu wollen, dass sie auch den undenkbarsten Gedanken ins warten, tun, gehen, fliegen, wählen, kaufen, etc. etc. etc. miteinzubeziehen

Mantram: Jesus.
 
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Wenn hier schon von Verliebtheit die Rede ist:
Die Liebe wird sowieso nicht projiziert. Sie wird gefühlt und gespiegelt.
Das was beim Verliebtsein projiziert wird, sind die eigenen unbewussten und ungelebten weiblichen bzw. männlichen Anteile. Selbsterkenntnis ist daher der Weg für eine reife Beziehung.

:)
 
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