Von der Bundeslade ...

So ähnlich wie heute, da sprechen wir von der Klimaerwärmung,
der Gletscherschmelze und der zu erwartenden Trinkwasserknappheit,
war es vermutlich auch damals in Ägypten,
nach zahlreichen Beeinträchtigungen der jährlichen Ernten,
da hatte man nicht einmal genug zum Essen, um die eigenen Leute satt zu bekommen,
bis der Pharao sich endlich entschlossen hatte zu den Juden zu sagen:

„Verzieht Euch, aber rasch!“

Damals soll Moses und Aaron so etwa 80 Jahre alt gewesen sein.
Danach folgt in der Erzählung eine sonderbare Wanderung von 40 Jahren.
Das geht sich nie aus, es sei denn man nimmt weitere 2 Generationen dazu.
Die Positionierung dieser Fußmassage war exakt zwischen den Territorien von Ägypten,
und dem vorherigen „Heiligen Land“ der Juden angesiedelt.
Ich halte es daher für gut möglich, dass diese Akupressur an den Beinen dazu dienen sollte,
die Menschen näher aneinander zu bringen, abseits von bodenständigem Denken.
Sozusagen eine allgemeine Reinigung der Bevölkerung von anderen Einflüssen,
im Laufe der Zeit.

Der gravierende Punkt der diese Situation ändern sollte,
ist die Überwindung des alten Löwen durch den jungen Löwen gewesen.
Sie wollen das so, die älteren Herren, denn damit glauben sie ist der Fortbestand in der neuen Kraft gesichert!
Alles nur mit dem Segen der Priesterschaft aus der Familie des Aarons.
Also ein alleiniger hebräischer Zweig sozusagen.

Diese vorbereitende läuternde Maßnahme – mit durchaus spirituell konstruktivem Inhalt – war dann auch in späteren Zeiten stets ein Quell der inneren Kraft.
Gelegentlich wünschte man sich in Bedrängnis einen Messias wie Moses.
Aber es sollte auch ein Messias sein nicht so wie Moses.
Darum wurde später nur mehr das Vorbild von David dafür herangezogen,
eine Idealvorstellung die näher und leichter zu erreichen schien.

Die Bundeslade, sie war immer mit von der Partie, ganz ohne sachliche Werte geht es doch nicht …


… und ein :sneaky:

-
 
Werbung:
:unsure:

Keine Frage, die Bundeslade dürfte wohl zu jenen Dingen gehören, die mit ihrem Für und Wider Raum für Spekulationen bietet. Manche stellen sie aus guten Gründen infrage, aber daneben gibt es auch gute Argumente, die für ihre Existenz sprechen.

Die Zweifel an der Bundeslade entstehen durch die Tatsache, dass der Exodus und die Landnahme, wenn überhaupt, nicht so abgelaufen sind, wie in der Bibel geschildert werden. Etwas, das sich archäologisch nachweisen lässt. Aber um diese Frage soll es hier nicht gehen, sondern nur den Hintergrund zum Thema bieten.

Als Hüter der verlorenen Schätze war mir schon immer klar, dass mit Bundeslade das Symbol der Einigung des Volkes Israels verbunden gewesen war. Aber wie kamen sie auf diese Lade? Gut, ich dachte zuerst daran, dass es einfach nur ein Behältnis zur Aufbewahrung Gesetzestafeln war. Die Lade könnte zudem aber auch verraten, dass diese Leute Nomaden gewesen sind und keinen konkreten Mittelpunkt hatten. Eine Lade würde dieses Problem also lösen, indem man sie an jeden Ort mitführen konnte. Aber so wirklich hat mich das nicht überzeugt.

Aus verschieden Quellen hatte ich über die Zeit ich erfahren, dass es bei den Ägyptern auch solche Laden gab. Ein Beispiel dazu ist der Anubis-Schrein aus dem Grabschatz von Tutenchamun. Dieser Schrein gleicht der biblischen Beschreibung von der Bundeslade sehr. Auf dem Deckel des Schreines ruhte anstelle der beiden Cherubim der Gott Anubis in Form eines Schakals. Zudem hatte er Korpus, wie bei der Bundeslade zwei Tragestangen, mit denen der Schrein transportiert werden konnte.

Da einige Bilder zu diesem Schrein mit kostenpflichtigen Urheberrechten verbunden sind, möchte ich diese hier lieber nicht einstellen. Deshalb füge ich hier lediglich die Suchabfrage von Google ein, bei der ganz zufällig auch eine Reihe von Bildern angezeigt werden:
https://www.google.de/search?q=Anubis+lade

Mit solchen Schreinen wurde die Anwesenheit einer Gottheit hergestellt und in dieser Eigenschaft bei Prozessionen mitgeführt. In diesen Laden wurden Artefakte abgelegt, die mit dieser Gottheit verbunden waren. Aus der Bibel wissen wir, dass in der Lade die beiden Gesetzestafeln, Manna und der grüne Zweig Arons aufbewahrt worden sein sollen.

Ob es nun einen Moses gab oder nicht, so steht zumindest fest, dass hier eine gedankliche Verbindung zwischen den ägyptischen Schreinen und der Bundeslade möglich wäre. So bekommt auch das Mitführen der Bundeslade in den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Philistern ihren Sinn. Gleich wie sich die römischen Legionären, in den Schlachten an ihren Feldzeichen orientierten und daraus ihre Stärke bezogen, so war es mit der Bundeslade der Israeliten.

Fakt ist, dass die Israeliten Moses erst so um das Jahr 1200 v. Chr. in ihren Siedlungsräumen auftauchten. Archäologischer Fakt ist auch, dass diese Israeliten in jener Zeit bei Silo (Shiloh) einen festen Platz für die Stiftshütte eingerichtet hatten. In dieser Zeltanlage wurde die Bundeslade aufbewahrt und die rituellen Handlungen durchgeführt. Silo liegt ca. 47 km nördlich von Jerusalem entfernt in der Mitte des damaligen Israel.

330px-Stiftshuette_Modell_Timnapark.jpg

Rekonstruktion der Stiftshütte im Timna Park.
Wikipedia.org: CC BY-SA 3.0


Die Stiftshütte (Tabernakel) wurde als die Wohnstätte Gottes auf Erden bezeichnet. Ein Gedanke, der noch heute mit dem Tabernakel in den christlichen Kirchen und den Schreinen der Thorarollen verbunden ist. In der Stiftshütte symbolisierte ein Feuer und der aufsteigende Rauch, von der Anwesenheit Gottes, wie das auch beim christlichen Tabernakel durch das Ewige Licht symbolisiert wird.

Archäologisch ist belegt, dass im Jahr 1050 v.Chr. die Anlage von Silo zerstört und die Bundeslade in der Schlacht bei Tel Afek (nahe Tel Aviv) in die Hände der Philister geriet. Es wird zwar in der Bibel davon berichtet, dass die Lade auf wundersame Weise wieder ihren Weg zu den Israeliten gefunden hatte, aber da habe ich so meine Zweifel. Jedenfalls ließ dann König Salomon in den Jahren 957-950 v. Chr. einen Tempel in Jerusalem errichten, in den die Lade gebracht werden sollte. Ich könnte mir jedoch eher vorstellen, dass hier um eine neue Lade ging.

In der Folgezeit (626-585 v. Chr.) prophezeite dann noch Jeremia in 3[16], dass wenn Jerusalem zum Mittelpunkt des jüdischen Volkes geworden sei – die Bundeslade keinerlei Bedeutung mehr haben wird und keine zweite Bundeslade mehr hergestellt werden wird

Tja und danach wird sie nicht mehr als existent erwähnt. Nur in den jüdischen Apokryphen im 2. Buch der Makkabäer 2 [5] *1 soll Jeremia die Stiftshütte, Räucherbecken und die Bundeslade am Berg Nebo2 in einer Höhle vor den Babyloniern versteckt haben.

Bei der Zerstörung Jerusalems und Plünderung des Tempels im Jahr 586 v. Chr. durch die Babylonier ist jedoch von einer Bundeslade nicht mehr die Rede. So auch nicht bei den Tempel-Geschichten bei den Griechen oder Römern. Bei dem Relief von dem Einzug der siegreichen Legionen auf dem Titusbogen in Rom ist nur die Menora3 abgebildet, die Bundeslade wird in der Liste des Tempelschatzes nicht erwähnt.


Merlin


*1 Buch der Makkabäer, verfasst im ersten Jahrhundert v. Chr.
2 Berg Nebo, liegt 50 km östlich von Jerusalem in Jordanien.
3 Menora, ein siebenarmiger Leuchter.

Ich finde in deinen Ausführungen keinen Grund, Interesse an einer Bundeslade haben zu sollen. Es ist nur eine Darstellung eines religiösen Äußeren, was lediglich historisch ist und etwas nach der Spannung der Arbeit eines Detektivs erinnert, der durch die Zeiten und Kulturen nachforschend nach Äußerlichem ausgerichtet ist; aber all das liefert keinerlei Ansporn, eine innere Religiosität entwickeln und sich innerlich weiterentwickeln zu können.
 
Servus anadi!
Was ist richtig, dass es falsch ist?
-
Das ist es richtig:
"Die Bundeslade wurde erst nachträglich erfunden und rückdatiert, um den Tempelbau zu rechtfertigen.
So habe ich es in meinem Theologiestudium an der Humboldt-Uni gelernt."

Die Rückdatierung war ein großes Unternehmen der Monarchischen Zeit.
Das Hauptziel war , diese religiösen Institutionen des 4. Jahrhunderts (vor der christlichen Zeitrechnung)
zu legitimieren
und sie als authentisch darzustellen
indem sie zurück in der preexilischen Zeit projiziert wurden
und somit die monarchische Geschichte Judas neu zu gestalten.

Gruß anadi
 
Die Rückdatierung war ein großes Unternehmen der Monarchischen Zeit.
Das Hauptziel war , diese religiösen Institutionen des 4. Jahrhunderts (vor der christlichen Zeitrechnung)
zu legitimieren und sie als authentisch darzustellen indem sie zurück in der preexilischen Zeit projiziert wurden und somit die monarchische Geschichte Judas neu zu gestalten.
Hm ..., da erinnere ich mich an Jeremia (626-585 v. Chr.):

Jeremia 4[16] Und es soll geschehen, wenn ihr gewachsen seid und euer viele geworden seid im Lande, so soll man spricht der Herr, auch ihnen nicht mehr sagen von der Bundeslade des Herrn, auch ihrer nicht mehr gedenken noch davon predigen, noch nach ihr fragen, und sie wird nicht wieder gemacht werden.

Soweit ich mich erinnern kann, war in Sachen Könige mit dem Babylonischen Exil bis zur Zeit Herodes erst einmal Sendepause. Was mich dennoch freut, dass es diesmal nicht die Christen waren.

Merlin
 
Wenn sich jemandem nicht für ein Thema interessiert, so muss er davon nichts lesen oder dazu etwas schreiben. :unsure:
Ach, da ist ja jemand beleidigt! Und soll das jetzt von dir etwa zu einer Grundsatzdiskussion gewandelt werden, statt die Kritik sich einmal ernsthaft vor Augen zu führen?!
Wollten wir hier eine Grundsatzdiskussion führen, müssten wir einmal Religion in ein Inneres und in ein Äußeres trennen, wie ich es bereits angesprochen habe. Aber darauf bist du nicht eingegangen und ich schätze, dein Hochmut lässt auch dazu weiterhin keinerlei Bereitschaft erkennen!
 
Aber komisch ist es ja auch, dass sich trotzdem immer wieder mit dieser Thematik auseinander gesetzt wird. Wenn das alles so unwichtig und wahrscheinlich auch garnicht echt ist, können wir es doch einfach vergessen.

Welchem Schatz wird denn da nachgejagt?
 
Ach, da ist ja jemand beleidigt! Und soll das jetzt von dir etwa zu einer Grundsatzdiskussion gewandelt werden, statt die Kritik sich einmal ernsthaft vor Augen zu führen?!
Wollten wir hier eine Grundsatzdiskussion führen, müssten wir einmal Religion in ein Inneres und in ein Äußeres trennen, wie ich es bereits angesprochen habe. Aber darauf bist du nicht eingegangen und ich schätze, dein Hochmut lässt auch dazu weiterhin keinerlei Bereitschaft erkennen!
Hallo Solis,

weist Du, manchmal überkommt mich das Bedürfnis, über etwas schreiben zu müssen. Da frage ich mich also nicht nach dem, was es mir am Ende nütze ist – sondern tu es einfach. Wenn es dann getan ist, so erfüllt mich das mit Genugtuung ein Tagwerk vollbracht zu haben. Natürlich ist es schön, wenn sich Gleichgesinnte einfinden, es ist aber nicht die Bedingung meines Tuns.

Ich habe früher auch krampfhaft versucht, hinter jedem Tun einen Sinn zu suchen. Als ich das dann aufgab, fühlte ich erst, wie viel Kraft und kostbare Zeit ich damit verschwendet hatte: „Age, quod agis!“, oder auch „Tu, was du tust!“, ist eine alte Lebensmaxime der Mönche, der ich gerne folgen möchte.

Tja und so schreibe ich gerade gerne über die Bundeslade, wie es einst wohl auch für Moses ein Bedürfnis war. Ich finde es einfach schön, sich in den wundersamen Geschichten zu verlieren und darin aufzugehen. Mancher mag mich nun einen Träumer nennen, aber das empfinde ich nicht als Makel.

Merlin
 
Aber komisch ist es ja auch, dass sich trotzdem immer wieder mit dieser Thematik auseinander gesetzt wird. Wenn das alles so unwichtig und wahrscheinlich auch garnicht echt ist, können wir es doch einfach vergessen.
Welchem Schatz wird denn da nachgejagt?
Liebe Sanni,

der Schatz, um den es hier geht, ist die Suche nach dem Seelenheil. Ja, man könnte die Lade wie viele andere Dinge vergessen, aber es werden dann wie Luftblasen immer wieder andere Bilder aus der Tiefe unserer Seele aufsteigen. Spiritualität ist ein Grundbedürfnis der Menschen, das immer wieder eingefordert wird und uns zu dem gemacht hat, der wir heute sind.

Mit den Schreinen des Anubis, der Bundeslade oder die vielen kleinen Tonschreine, die bei Ausgrabungen in Israel gefunden wurden, wird für die Menschen das Unfassbare fassbar. Das Göttliche ist dann nicht mehr irgendwo, sondern findet seinen Platz, an dem wir solche Dinge festmachen können. So sind nun einmal wir Menschen strukturiert, auch wenn wir das gerne hinter einem abgeklärten Realismus verstecken wollen.


Merlin
 
Werbung:
Liebe Sanni,

der Schatz, um den es hier geht, ist die Suche nach dem Seelenheil. Ja, man könnte die Lade wie viele andere Dinge vergessen, aber es werden dann wie Luftblasen immer wieder andere Bilder aus der Tiefe unserer Seele aufsteigen. Spiritualität ist ein Grundbedürfnis der Menschen, das immer wieder eingefordert wird und uns zu dem gemacht hat, der wir heute sind.

Mit den Schreinen des Anubis, der Bundeslade oder die vielen kleinen Tonschreine, die bei Ausgrabungen in Israel gefunden wurden, wird für die Menschen das Unfassbare fassbar. Das Göttliche ist dann nicht mehr irgendwo, sondern findet seinen Platz, an dem wir solche Dinge festmachen können. So sind nun einmal wir Menschen strukturiert, auch wenn wir das gerne hinter einem abgeklärten Realismus verstecken wollen.


Merlin
Toll beschrieben hast du das (y)

Mir fehlen da immer die Worte dazu, es so schön zu verpacken. :)
 
Zurück
Oben