Von Anfang an Verdammt

:unsure:

ist der Gedanke von der Läuterung nicht auch eine etwas abgeschwächte Form des Schuld- und Sühneprinzips aus der Bibel? Etwas, mit dem wir unser Gewissen betäuben und nach Ausreden suchen, um unser Fehlverhalten zu sanktionieren („... ich darf das, weil ...“). Nein, wer sich eine Schuld auflädt, kann sie nicht mehr wie ein Hemd abstreifen. Was geschehn ist, bleibt geschehen und kann auch nicht durch eine Läuterung wieder reingewaschen werden.

Nein, das Schuldgefühl soll uns doch immer wieder daran erinnern, diese Schuld anzunehmen und sich dazu bekennen. Nur im Erinnern steckt die Fähigkeit zur Einsicht und Umkehr.

Merlin
 
Werbung:
Was geschehn ist, bleibt geschehen und kann auch nicht durch eine Läuterung wieder reingewaschen werden.
Was geschehen ist, stünde geistig in der Akasha-Chronik, lehrt die Anthroposophie. Ich wüsste nicht, dass jemals etwas aus ihr getilgt würde.

und kann auch nicht durch eine Läuterung wieder reingewaschen werden.
Dazu muss man sich kundig machen, was denn Läuterung bedeutet. Du drückst dich aus, als ob es weg- bzw. reingewaschen werden könnte, als ob man in eine Waschmaschine gesteckt würde oder man sich selbst hineinsteckt und anderes macht die Arbeit, nimmt sie einem ab, für die die Seele selbst zuständig und verantwortlich ist. Der Egoismus will das so, er will den bequemen Weg! Doch spätestens drüben, in der geistigen Läuterungswelt, der Seelenwelt des Kama Loka, sehen die Dinge nach der Lehre der Anthroposophie ganz anders aus:
Denn die Seele verlangt nach dem Tode nach ihrer Läuterung, weil nur durch diese eine in ihr bestehende Unvollkommenheit getilgt werden kann." aus: Rudolf Steiner, Theosophie, S.114
.
 
@Solis

ich schreibe das was als Wunschdenken anmutet weil ich keinen Läuterungsbedarf bei einem solchen "Beispielschwulen" sehe! Er ist wie er ist, kann nicht anders. Er kann beten und das wars. Deswegen liegt es in diesen Fällen wirklich in Gottes Hand. Das meine ich buchstäblich so. Das ist kein blosses Wunschdenken als könnte der Schwule sich brechen und ändern und müsste durch einen Prozess. So ein Prozess kann eben oft garnicht stattfinden!
 
ich schreibe das was als Wunschdenken anmutet weil ich keinen Läuterungsbedarf bei einem solchen "Beispielschwulen" sehe!
Zunächst einmal habe ich auch nicht gesagt, dass Homosexualität der Läuterung bedarf. Aber es könnte doch die Möglichkeit dazu bestehen.

Er ist wie er ist, kann nicht anders.
Auch der Massenmörder ist wie er ist, er kann nicht anders!

Er kann beten und das wars
Auch der Massenmörder kann beten und das war's dann!


Deswegen liegt es in diesen Fällen wirklich in Gottes Hand.
Das liegt vor allem in der Hand, sich geistig zu schulen!
 
@Solis

Ein Massenmörder mag pervers sein und dann kann er nicht anders. In allen anderen Fällen kann er anders. Das sehe ich tatsächlich so wer seiner Perversion erliegt kann nicht anders! Er kann nur noch umgebracht oder ewig ins Gefängnis gesteckt werden.

Du vergleichst aber Liebe mit einer brutalen Perversion. Der Vergleich hat keine Grundlage.
Der Liebe wegen wird keiner auf die Idee kommen sich zu ändern.
 
In allen anderen Fällen kann er anders.
Der Schwule baggert auch nicht jeden Mann an.

Das sehe ich tatsächlich so wer seiner Perversion erliegt kann nicht anders!
Vielleicht erkennst du einfach nicht, dass Schwulsein pervers ist?

Er kann nur noch umgebracht oder ewig ins Gefängnis gesteckt werden.
Das ist weltlich gedacht.

Du vergleichst aber Liebe mit einer brutalen Perversion.
Der Massenmörder findet seine Tätigkeit ganz gewiss nicht als Perversion.

Der Vergleich hat keine Grundlage.
Eben doch!

Der Liebe wegen wird keiner auf die Idee kommen sich zu ändern.
Was du als Liebe bezeichnest, ist vielleicht doch Perversion irdischer Gelüste?
 
Hier sollte ev. mal zwischen Massenmörder und Serienmörder unterscheiden:

Massenmord bezeichnet in den Kriminalwissenschaften den Mord an einer Vielzahl von Personen in kurzer Zeit an einem oder wenigen zusammenhängenden Orten, z.B. bei Amokläufen, Terroranschlägen, etc. (https://de.wikipedia.org/wiki/Massenmord)

Serienmörder morden über einen längern Zeitraum, haben dabei einen bestimmten Opfertyp, suchen sich ihre Opfer als gezielt aus. (https://de.wikipedia.org/wiki/Mordserie)

Nur so mal als Klugschiss am Rade

*undwiederraus*
 
Was geschehen ist, stünde geistig in der Akasha-Chronik, lehrt die Anthroposophie. Ich wüsste nicht, dass jemals etwas aus ihr getilgt würde.

Dazu muss man sich kundig machen, was denn Läuterung bedeutet. Du drückst dich aus, als ob es weg- bzw. reingewaschen werden könnte, als ob man in eine Waschmaschine gesteckt würde oder man sich selbst hineinsteckt und anderes macht die Arbeit, nimmt sie einem ab, für die die Seele selbst zuständig und verantwortlich ist. Der Egoismus will das so, er will den bequemen Weg! Doch spätestens drüben, in der geistigen Läuterungswelt, der Seelenwelt des Kama Loka, sehen die Dinge nach der Lehre der Anthroposophie ganz anders aus:

.

Das kann schon sein, dass Steiner aus seinem Zeitgeist heraus zu diesem Verständnis von einer vollkommenen Seele gekommen ist. Vollkommenheit heißt aber im diesem Zusammenhang auch, dass sie tugendhaft, frei und ohne einem Makel sei, der ihr anhaftet. Bei genauer Betrachtung geht es da also auch um die Stimme des Gewissens und deren inneren Moral (bitte nicht mit den Konventionen der Gesellschaft verwechseln).

Wird auf diese Weise nicht die Seele vom Menschen distanziert und damit im Hintergrund die Hoffnung schimmert, man könne das mit Untugenden bekleckerte Hemd (der Körper) einfach abstreifen und hinter sich lassen? Erinnert Dich das alles nicht auch an den Gedanken: "... nach mir die Sintflut"? Verändern wir damit unser eigenes Dasein, Seelenheil oder gar die ganze Menschheit? Krankt daran nicht unsere ganze Gesellschaft? Wir verursachen Müll, werfen ihn in die Mülltone, stellen sie vor die Tür und schon ist es nicht mehr unser Müll.

Du siehst, es ändert sich mit den Gleichnissen von der Waschmaschine oder der Müllabfuhr nichts an diesem Prinzip der eleganten Entledigung von der Verantwortung unseres Tuns. Nein, wir müssen schon im Hier und Jetzt unserem Gewissen verantwortlich bleiben. Wer sich jetzt alles in eine andere Wirklichkeit verlagern möchte, redet sich damit nur froh.

Ich erinnere daran, dass die Seele etwas Ganzheitliches ist, das uns mit Leben erfüllt und unser Wesen bestimmt. Was wir unseres Seelenheils wegen, für sie nach unserem Tod zurechtlegen ist eine ganz andere Sache. Wir sollten dabei aber immer bedenken, dass wir uns mit solchen Gedanken allzuleicht eine Distanz zu uns selbst aufbauen und das eigentliche Wesen einer Seele aus dem Auge verlieren.

Nein, die Seele ist im Grunde kein eigenständiges Wesen, sondern die Essenz unserer Persönlichkeit (eben diese Ganzheitlichkeit). Etwas, das ja bis in jüngster Vergangenheit noch zum Ausdruck kam, wenn man davon sprach, wie viele Seelen in einem Ort lebten. Nun ja heute spricht man halt lieber im unpersönlichen Kanzleistil von Einwohnern, Bevölkerung oder Bürger. Ob wir uns mit dieser Sachlichkeit einen Dienst erweisen, wage ich zu bezweifeln.


Merlin
 
Werbung:
Ich kann schon deinen ersten Satz überhaupt nicht nachvollziehen, denn in ihm stecken gleich Unterstellungen, die durch einen vorurteilsvollen Geist entstanden sind.
Steiner lebte doch in einer Zeit von 1861-1925, also besteht da auch ein Bezug zu der damaligen Lebensphilosophie, dem gesellschaftlichen Hintergrund, dem Wissensstand – kurzum der Zeitgeist.

Eine wesentliche Quelle seiner Gedankenwelt war zunächst Goethe, was eben zu diesem Zeitgeist der Aufklärung und des Aufbruchs passte. So spielten auch die Gedanken von Kant, Fichte und eine Reihe anderer Denker im Werden und Denken Steiners eine gewisse Rolle. Auch Steiners Zeitgenosse Nietzsche war so eine Persönlichkeit, an der er sich gerne abgearbeitet hatte.

Was soll denn nach Deiner Meinung an diesen Fakten eine Unterstellung sein?


Merlin
 
Zurück
Oben