Von allem genug haben...

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Als Musiker und Komponist hatte ich in jüngeren Jahren eine Vision:

Ich wollte ein Stück komponieren, das so unendlich traurig und hoffnungslos,
so unerträglich zärtlich und ohnmächtig klingen sollte, dass es jedem, der es bereitwillig hören würde,
das Herz bräche und erkennen ließe:

Ich kann so nicht mehr weitermachen!

Diese Musik sollte nichts geringeres als die gesamte Menschheit zur Einsicht bringen,
denn dieser fühlte ich mich verpflichtet, und ich schwor mir, dass ich mich niemals damit abfinden würde,
was wir in dieser Welt an Verbrechen an uns selbst begingen, dass ich niemals ruhen würde,
bis dieser Albtraum ein Ende hätte.

Aber wie es das Schicksal so wollte, brach es mir das Herz.
Und aus dem gebrochenem Herzen floss ein Erkennen, das den Rahmen meines Vorstellungsvermögens sprengte.

Auch heute komponiere ich moch traurige Musik, nicht nur, aber immer wieder mal.
Jedoch ohne eine Agenda.
Ich empfinde traurige Musik als schön. Sie berührt mich auf vielen Ebenen der Existenz.
Manchmal muss ich auch plötzlich beim Einspielen oder Einsingen weinen. Dann muss ich eine Pause machen.
Aber es ist nicht leidvoll. Es ist Berührtheit, kein Mangel, es ist Überfluss.
 
Ich nehme an, dass sie dir fehlen.
Sonst hättest du sie nicht erwähnt.

Kannst du dir vorstellen, dass sie dir einmal nicht mehr fehlen werden?
Oder empfändest du das als Verrat an deinen Kindern?
Nein, es ist kein Verrat an meinen Kindern. Aber sie werden mir immer fehlen. Und es tut immer weh, wenn ich an sie denke. Aber es passiert nicht mehr so oft wie früher.
 
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