Hi Martina
Ich denke, da spielt sich viel zwischen 1. und 3. Quadranten ab.
Wer nur was im 1. Quadranten hat, oder viel, der wird auf sich selbst bezogen sein, und eine Herausforderung darin sehen (oder nicht), auch mal auf andere einzugehen, um dann aus der Beachtung der anderen Position sowas wie eine Synthese zu bilden, dass die Begegnung weder auf Kriecherei noch Eigendünkel hinaus läuft. Sondern was wesentliches entsteht, zB der Fluß, dass beide etwas von der Begegnung haben.
Ein 7. Haus besetzt zu haben, ist glaube ich noch nicht der Garant, dass man ausgewogen ist, - es kann auch bedeuten, zu sehr zu kriechen in die Position des anderen, oder sogar diese zu beeinflussen wollen. Aber es kommt besonders auf die Planeten an, die im 7. Haus evtl. stehen. Und natürlich wie die anderen Planeten stehen .
Vielleicht kann man einige Häuser in Bezug zum 7. Haus sehen, und so die natürlichen Trigon- und Sextilverhältnisse zu diesem Haus betrachten, wenn also im 5., 9., 11. oder 3. Haus noch was steht, - das kann etwa bedeuten, dass mit Leichtigkeit ein Gewicht in diesen anderen Häusern überwiegt in Vergleich mit dem 7. Haus.
Dann demonstriert man seinen Dünkel im 3. Haus, seine intellektuelle Überlegenheit im 9. Haus, usw., während das Gegenüber im 7. Haus sich verloren vorkommt, - stellt man es geschickt an, hat man etwas Gewandtheit demonstriert (3; ohne dass inhaltlich irgendetwas von Belang wäre), oder eine Ideologie oder Maxime transportiert, die nur Luft ist und keinerlei Praxistauglichkeit aufweist (9). Jedenfalls zeigen diese Häuser eine Art Ähnlichkeit zu den denkbaren Situationen. wo es immer um das Gegenüber und die Situationen geht, wo man sich überhaupt treffen kann. Im 4. Haus zB bleibt das ja nahezu in sich gekehrt und im 10. Haus ist das Schlachtfeld ein Feld der öffentlichen Bedeutung, wo alle was beisteuern, oder die eigene Meinung bloß nachhaltig sichtbar bleibt, nur indirekt ergibt sich der Einfluss auf ein konkretes Gegenüber. Da muss erst mal Bedeutung angenommen werden im 10. Haus, bevor das eigene Wirkung Einfluss hinterlässt, da hat der Andere , das Gegenüber sozusagen die Wahl. Aber das kann gewiss auch bestimmend sein, wenn man als zehnt-Häusler eine gewisse Autorität für andere verbürgt, angesehen ist.
Für mich ist das 7. Haus allein nicht entscheidend, aber es steht für mich für die grundsätzliche Offenheit, dass man andere Dinge und Personen, alles was man begegnet, auch erst mal wahrnehmen kann, wie diese Sachen überhaupt sind.
Auch die anderen Häuser des 3. Quadranten halte ich dafür bestimmend. Wie sehr man die Welt einlassen kann, oder aufgrund einer Anlage zB im 8. oder 9. Haus abschmettert und eher diese Welt meinungsvoll beinflussen will. Wer das 9. Haus auf hohem Level lebt, gewinnt irgendwo aber auch Einsicht in die ganzen Gesetze des Lebens, wozu auch Kommunikation und die jeweilige Philsophie eines Indviduums gehört. Gute Philosophie erkennt erst mal den Unterschied zwischen Subjektiv und Objektiv. Objektiv zu sein, bedeutet zumindest ein bisschen über das schauen zu können, was uns gewöhnlich und jedem erst mal nur geschieht. Wir sind eingebettet in das Sprachliche, drücken dahinter aber auch eine Motivation aus. Wenn sich diese Motivation darauf gründen kann, was die Gesetze des Lebens oder der Begegung sind, kann man verschiedene Dinge zwangsläufig umsetzen, zB Toleranz oder so.
Das wäre was mir dazu spontan allgemein zum Thema einfiele.
Was braucht ihr, um das Gefühl zu haben, dass der andere Euch zuhört?
Kann ich schlecht erklären, es ist einfach ein Eindruck, wenn jemand zeigt, dass er gar nichts gelesen hat, sage ich mir entweder: ja gut,der ist halt woanders. Oder aber er kritisiert und/oder will mir was verkaufen, da habe ich dann die Wahl zu kontern oder einfach klar zu stellen, dass ich anders denke. Das führt natürlich schon weg vom Zuhören. Führt weiter. Über das grundsätzliche Problem hinaus. Aber was soll ich tun, es ihm eintrichtern?
Ich muss also einfach den Eindruck haben, dass der andere zumindest verstanden hat, was ich sagen wollte. Der braucht mir nicht zu sagen: TOLL, ICH DENKE GENAUSO. Das ist ja ne andere Geschichte. Es reicht, wenn ich den Eindruck habe, dass niemand anderes sich auf meine Kosten empor stellen will. Das gilt nicht nur in Foren so. Ich kenne viele Schwätzer, aber bin selber wohl auch einer. Ich versuche einfach, die Position des anderen zu beachten, daran anzuknüpfen, ohne es zu verzerren, was der andere meint, wenn das die Gefahr wird, dann betone ich irgendwie, dass ich aus meiner Position etwas sage.
Ich habe ehrlich gesagt selten Probleme in der realen Welt gehabt, wenn mir keiner zugehört hat, weil ich rasch gelernt habe, die entsprechenden Themen zu wählen oder noch mehr mich einzustellen.
Ich habe begriffen, dass meine weise Welt der Ansichten nur für mich gilt, und kein Sch*ein sich dafür interessiert.
In Foren sieht das aber anders aus. Ich meine,da kommen ja oft solche, die glauben die Weisheit auf Kosten eines Anderen mit grossen Eimern , ja Tonnen zu löffeln. Auf Kosten der Anderen, die Position des Anderen ausnutzen, verketzen, verzerren, entarten, das finde ich nicht gut. Wenn mich einer nicht beachtet ist mir das egal. Aber wie man manchmal beachtet, wie man die Position des Anderen WILLENTLICH interpretiert als ginge es um einen Gerichts-Thriller, das ist es. Das Problem, finde ich- jedenfalls was mir dazu einfällt.
LG
Stefan