Vom Segen der Eltern - wie Abhängig sind wir - Können wir uns lossagen/befreien ???

Ich auch, v.a. als Jugendlicher in der Schule... und ich war da bisschen anders als ich oben als (psychologisches) Ideal beschrieben habe. Bälle gingen eh dauernd drauf, aber ich habe auch mal nen Schläger gegen die Wand gefeuert und danach war er Kleinholz. Heute bin ich logischerweise wie ein Yogi und die Ruhe selbst. :D :escape:
Ehrlich... nix konnte mich so aufregen, als wenn ich gegen meinen größten "Feind" in der Klasse verliere. Der hat schon bessere Noten geschrieben als ich. Um mein Ego zu erhalten bin ich dann auf Kampfsport umgestiegen, hoffe ich treffe ihn irgendwann mal wieder... :D

Hallo Condemn,

bei mir war es gerade andersherum, ich schien die Ruhe zu sein, habe die Bälle nur zurückgespielt, mein bester Freund wurde zur Wildsau und hat Schläger Zeh zerschmettert.
Bei Turnieren wurde ich jedoch der Krampf persönlich.
So habe ich dann auch mal verschiedene kampfsportarten durchprobiert, bin aber immer wieder beim Yoga gelandet. :D - bin heute wie meine Frau sagt ein Drama-Lama und kann schon mal Brüllen wie ein Löwe.:D

HG Siegmund
 
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Lieber Siegmund,

was du mit deinem Vater schon dein ganzes Leben lang erleben musst - muss ich mit meiner Mutter mitmachen. Mein Vater war zwar auch heftig in meinem Kindes- und Jugendalter - aber das hat sich im Großen und Ganzen gelegt.
Ich verstehe dich so gut - denn ich habe auch schon alles versucht.

Ich habe versucht mich aufzulehnen, ich habe gestritten, ich habe den Kontakt für über 2 Jahre abgebrochen, ich habe versucht die Attacken meiner Mutter einfach zu ignorieren, ich habe versucht Rücksicht zu nehmen (die Eltern haben ja selber so viel mitgemacht in deren Kindheit und Jugend - und deren Eltern auch usw... Jeder hat sein Packerl zu tragen und gibt es immer weiter von Generation zu Generation...) - aber im Moment kann ich mal wieder überhaupt nicht damit umgehen.

Ich habe es eine Zeit lang gut verdrängen können, doch jetzt schwappt alles wieder hoch. Es ärgert mich, frustriert mich, macht mich wütend, kränkt mich - und ich merke wie viel Energie und Kraft mich das Thema kostet. Und ich ärgere mich auch über mich selbst, dass ich mich immer noch innerlich fertig machen lasse, dass es mir so nahe geht. Dass ich mich hilflos wie ein kleines Mädchen fühle. Dass ich wieder unter Magenschmerzen und Schlaflosigkeit leide.

Aber es ist pervers: ganz ohne Eltern geht es irgendwie nicht. Ich weiß nicht warum das so ist. Sehnt man sich im Inneren immer noch nach der heilen Familie? Hat man immer noch Hoffnung, dass doch noch alles gut werden kann? Hofft man immer noch darauf endlich angenommen und geliebt zu werden? Ich war die letzten Wochen ein sehr glücklicher und zufriedener Mensch (zumindest dachte ich das) - doch meine Mutter machte an einem Abend wieder einmal alles komplett zunichte und ich bin seit langem wieder an einem extremen Tiefpunkt.

Lieber Siegmund, ich habe leider keine Lösung für uns beide. Ich habe es lange aufgeschoben, werde mich aber jetzt doch dem Thema "Inneren Kind" zeitintensiver verschreiben. Ich hoffe es bringt mich einen Schritt weiter. Höchstwahrscheinlich wären wir "reif" für eine Therapie - allerdings bin ich da sehr skeptisch, weil ich gesehen habe was solche Therapien im Freundeskreis bewirkt haben - nämlich letztlich gar nichts.

Alles Liebe,
Ela
 
Danke für Deine ausführliche persönliche Antwort.

Ja mit Therapien bin ich da auch nur ein Stück weitergekommen. Habe lange und immer wieder mit meinem Vater- und Mutterbild gearbeitet, Innere Kindarbeit, Seelenteile zurückgeholt.

Was im Moment wirklich was in Gang zu bringen scheint ist Prozessorientierte Homöophatie und eine damit verbundene C4 Methode. Bin da mit Thuja eingestiegen und mit Staphisagira zugange.

Jetzt bleibe ich gerade ausschließlich schriftlich in Kontakt mit meinen Eltern. Das heisst ich habe geschrieben, aber sie haben noch nicht geantwortet - was mir auch recht ist. Ich merke Schreiben und dabei so gut wie möglich bei mir bleiben schafft Distanz - ohne Abruch - Schau mer mal.

Wünsche Dir und auch den anderen im forum ein schönes Weihnachtsfest - bin jetzt eine Woche bei meinen Schweigereeltern - mit denen verstehe ich mich ganz gut.

LG Siegmund
 
Lieber Siegmund,

genieße die Weihnachtszeit bei deinen Schwiegereltern und lass es dir gut gehen!

Alles Liebe,
Ela

PS: Das mit der Homoöpathie werde ich mir auch mal genauer anschauen...
 
Das Überich

Wir werden kurz und sehr allgemein die wichtigsten Züge der Schrittfolge der Entwicklung im Falle eines normalen Menschen besprechen. Eine genauere Beschreibung folgt in einer späteren Publikation. Die tiefsten und unmittelbarsten Wahrheiten bleiben der mündlichen Vermittlung vorbehalten, dem Prozess des Lehrens selbst.
Während sich Bewußtheit ausdehnt, wird sich der Mensch als erstes der Notwendigkeit bewußt, Wege zu finden, sich mit seinem Überich auseinanderzusetzen. Das ist die erste wichtige Aufgabe. Ohne die Fähigkeit dazu, wird man es äußerst schwer finden, Bewußtheit weiter auszudehnen und sich mit dem Unbewußten auseinanderzusetzen.
Der Grund dafür ist, daß der Status quo der Persönlichkeit vom Überich aufrechterhalten wird, und zwar besonders dadurch, daß das Unbewußte mittels der Abwehrmechanismen des Ich unbewußt gehalten wird. Die Instanz, die diese Abwehrfunktionen erzwingt, ist das Überich.
Wir müssen den Verdrängungsprozess begreifen, um diesen Mechanismus besser zu verstehen: Bewußtheit des unbewußten Materials macht dem Ich Angst. Das Ich antwortet auf Angst mit Verdrängung; es schneidet Bewußtheit vom auftauchenden unbewußten Material ab. So vermeidet es die Erfahrung der Angst und damit die desintegrierende Wirkung der Angst auf die Ich-Struktur.
Ursprünglich war die Angst die Furcht vor den Gewalt ausübenden Mächten in der Kindheit, repräsentiert vor allem durch die Eltern. Wann immer die Eltern etwas mißbilligen, was das Kind tut oder fühlt - und das geschieht wiederholt - lernt das Kind, aus Furcht vor dieser Mißbilligung und auch aus Liebe zu den Eltern, die jeweilige Handlung und das jeweilige Gefühl zu unterdrücken und schließlich zu verdrängen. Mit der Zeit aber wird die Mißbilligung als Teil des eigenen Überich des Kindes internalisiert. Wenn dann eine Situation diese besondere Handlung oder dieses Gefühl provoziert, antwortet das Überich des Kindes mit Mißbilligung und straft das Kind mit Schuldgefühl, Scham und anderen schmerzhaften Affekten. Die Furcht wird die Furcht vor dem eigenen Überich. Das Kind lernt aus dieser Furcht vor dem Überich und der Strafe, sich auf die gleiche Weise zu verteidigen wie gegen seine Eltern. Es verdrängt die jeweilige Handlung oder das jeweilige Gefühl. Es schneidet die Bewußtheit seiner eigenen Impulse, Gefühle und Handlungen ab. Damit das wirksam sein kann, muß der ganze Mechanismus unbewußt und automatisch sein. Das Unbewußte bleibt aus Furcht vor dem Überich, und um sich gegen seine Angriffe zu schützen, unbewußt. So wird das Überich die innere Zwangsinstanz, die über den Status quo der Persönlichkeit wacht.
Das bedeutet, daß man sich, wenn man Bewußtheit entwickelt und einiger Teile des Unbewußten bewußt wird, der Furcht vor dem Überich und, wenn man über diese Furcht hinausgeht, seinen Angriffen selbst aussetzt. Abgesehen davon, daß diese Konfrontation mit dem Übrich viel Schmerz und Leiden verursacht, hemmt sie Bewußtheit und ihre Ausdehnung, bis man eine Lösung für diese Situation findet.
Die Psychoanalyse analysiert in so einem Fall die Situation und versucht, ihre Entstehung zu verstehen. Mit der Zeit verbessert dieser Prozess die Situation. Das Überich wird in seinen Forderungen und Normen realistischer und seine Angriffe milder. Andere Schulen benutzen andere Methoden, um mit dem Überich direkt oder indirekt zu arbeiten, aber alle psychotherapeutischen Methoden arbeiten nur daraufhin, die Situation zu verbessern. Das Überich bleibt ein wichtiger und aktiver Teil der Persönlichkeit. Die Möglichkeit der vollkommenen Auflösung des Überich liegt nicht im Blickwinkel von Psychotherapie und wird von ihr auch nicht als wünschenswertes Ziel gesehen.
Es liegt auf der Hand, daß das so ist, weil in der 'Weltanschauung' des Analytikers und des Psychotherapeuten Essenz nicht vorkommt. Die Präsenz von Essenz, mit ihrer unmittelbaren und objektiven Wahrnehmung und ihrer ausgeglichenen menschlichen Natur ist unbekannt, so daß ein Leben ohne das Überich und stattdessen mit einer objektiven Wahrnehmung im Horizont des Möglichen nicht vorkommt. Das Vermögen der Essenz, zu wissen und ihrem Wissen gemäß zu handeln, wird nicht gesehen. Es bleibt also immer der Glaube an die Notwendigkeit, daß Ideale, Moral und Regeln das Leben lenken müssen. Aus unserer Perspektive ist das Überich die innere Zwangsinstanz, die der Ausdehnung von Bewußtheit und der inneren Entwicklung entgegensteht, unabhängig davon wie milde oder vernünftig es wird. Es ist ein Ersatz, und zwar ein grausamer, für unmittelbare Wahrnehmung und unmittelbares Wissen. Innere Entwicklung verlangt, daß es mit der Zeit keine inneren Instanzen mehr gibt, die innere Gewalt ausüben. Stattdessen gibt es dann eine innere Regulierung, die auf objektiver Wahrnehmung, Verstehen und Liebe beruht.
Der beste Wegist der, Macht und Einfluß des Überich zu vermindern und es soweit wie möglich mit Bewußtheit zu ersetzen, bis schließlich zu seiner endgültigen und vollkommenen Absetzung. Dadurch werden wiederum einige wichtige Aspekte von Essenz etabliert.
Das Ich reagiert auf das Überich automatisch und unbewußt mit Verdrängung von Teilen der Persönlichkeit, um sich vor seinen schmerzhaften Angriffen zu schützen. Eine wirksame Weise mit dem Überich zu arbeiten, besteht darin, zu lernen, sich auf eine andere Weise gegen seine Angriffe zu schützen, als verdrängen oder die anderen unbewußten Abwehrmechanismen einsetzen zu müssen. Die Methode muß bewußt und gezielt sein, im Gegensatz zu den gewohnheitsmäßigen, automatischen Reaktionen, die nur Unbewußtheit fördern können. Lernen, wie man sich bewußt und gezielt gegen das Überich und seine Angriffe verteidigt, bedeutet ein ganz neues Verstehen und eine ganze innere Technologie zu lernen. Sie nutzt das Wissen davon, was das Überich ist, und die eigene Intelligenz, um mit ihm umzugehen und sich gegen seine Angriffe zu verteidigen.
Ein einfaches Beispiel, um diese Methode zu veranschaulichen: Angenommen ein Mann reagiert jedesmal mit Scham, wenn er ein zärtliches Gefühl für einen anderen Menschen empfindet. Das Überich attackiert ihn mit Scham und Herabsetzung, entsprechend dem Urteil, daß Zärtlichkeit bei einem Mann heißt, daß er schwach und feminin ist. Um anzufangen an seinem Überich zu arbeiten, muß er sich zuerst des Angriffs, seines Inhalts und des Inhalts des Urteil bewußt sein. Dann muß er das Urteil psychodynamisch verstehen. Zum Beispiel könnte er sich daran erinnern, daß sein Vater die Einstellung hatte, daß Männer hart sein sollten und Zärtlichkeit nur zu Mädchen und Frauen paßt. Dann versteht er, daß er die Haltung seines Vaters introjiziert hat und sie zum Teil seines Überich gemacht hat. Normalerweise reagiert er auf diese Haltung, die ein Angriff auf ihn selbst ist, mit Scham und Verdrängung. Er wendet jetzt diese Methode an, stellt sich seinen Vater vor und sagt ihm: "Papa, laß mich in Ruhe' Du kannst von mir denken, was Du willst." Er geht mit seinem Überich so um, wie er es als Kind mit seinem Vater nicht gekonnt hätte. Er hatte sich gegen seinen Vater nicht wehren können, weil er ihm geglaubt hat, Angst vor ihm hatte und ihn brauchte. Diese Methode wirkt vielleicht nicht das erste Mal, aber wenn man es mehrmals wiederholt, wird es die Aggressionen des Mannnes an die Oberfläche bringen und er wird lernen, sich zu behaupten und sich von der Haltung seines Vaters zu trennen.
Die Abwehr muß intelligent sein, damit sie wirkt. Wenn der Mann zum Beispiel antwortet: "Vater, es ist nicht wahr, daß ich schwach und feminin bin. Zärtlichkeit ist gut, und bedeutet nicht Schwäche oder Feminin sein", dann argumentiert er mit einem Überich, daß nicht wirklich rational ist. Außerdem hat er diese Antwort wahrscheinlich auch schon viele Male versucht, aber ohne Erfolg, weil er mit dieser Antwort in der Defensive ist. Er versucht, sein Gefühl zu rechtfertigen und jemand anders bestätigen zu lassen, daß er in Ordnung ist. Eine Rechtfertigung impliziert schon ein gewisses Schuldgefühl, deshalb wirkt sie nicht. Die Antwort: "Papa, laß mich in Ruhe!" ist wirksam, weil sie kein Versuch der Erklärung oder Rechtfertigung ist und es deshalb auch keine Implikation unbewußter Schuld gibt. Der Mann wirft den Angriff einfach zurück und weigert sich, ihren Inhalt zu hören. Er distanziert sich vollkommmen vom Überich und gibt ihm keine Macht über sich.
Es ist schwer, die Kraft und Effektivität dieser Methode einzuschätzen, ohne sie zu erlernen und eine gewisse Zeit lang zu versuchen. Aber wenn man lernt, sich gegen sein Überich zu verteidigen, dann braucht man mit der Zeit die unbewußten Abwehrmechanismen nicht mehr. Dann bringt ein wenig Arbeit an Aufmerksamkeit und Wachheit das unbewußte Material ans Licht. Das ist ein ein allmählicher Prozess der Öffnung des Unbewußten, der für innere Entwicklung von äußerster Wichtigkeit ist. Man lernt, so geschickt und gewandt im Umgang mit
dem Überich zu werden, daß es nach und nach seinen Griff lockert. Die Struktur des Überich selbst wird für das Verstehen bloßgelegt und das hilft, ihre strukturelle Basis auflösen.
Diese Methode wird, wenn sie bis zu Ende angewandt wird, zur Verwirklichung und Entwicklung verschiedener essentieller Aspekte führen. Die Aktivierung von Aggression für Abwehr und Selbstbehauptung führt zum essentiellen Aspekt der Stärke. Mit der Zeit führt sie dann zum essentiellen Aspekt des Selbst, der wahren Identität. Die Intelligenz, die man bei dieser Methode braucht, entwickelt sich mit der Zeit zum Aspekt objektiven Bewußtseins, dem Diamant-Körper. Die moralischen Regeln und Normen des Urteilens weichen allmählich dem essentiellen Gewissen. Dieser Aspekt von Essenz wird der wahre Beschützer der Essenz, die wahre Abwehr, und ersetzt die unbewußten Abwehrmechanismen des Ich.
Die Arbeit auf diese Ebene der Verwirklichung hin führt dann zur Arbeit mit dem Ich und dem Es, den tieferen Determinanten der Struktur des Überich.
 
Hallo Siegmund

Schöner Thread, werde auch morgen mal alles in Ruhe lesen. Ich werfe hier einmal ein Wort hinein, Narzissmus!

#Ich habe das Buch der weibliche Narzissmus jetzt fast durch, Bingo :)

lg Pia
 
hi Siegmund!
ich kann dir die mediations cd's (ALLE) von r.t. BETZ empfehlen.
ich denke dass dir die sehr gut helfen werden!
lg
andrea
 
Danke für Eure Antworten,

mit dem Begriff narzissmus von dir Pia werde ich mich mal einlesen.

Nun bin ich mit meiner Elterngeschichte ein Stückchen weiter. Der Bruch ist über Weihnachten deutlich zu Tage getreten und ich bin dabei ein Ja und damit meinen Frieden zu finden. Mich weiter zu Verbiegen nur um Kontakt zu bekommen geht nicht mehr.

Jetzt muss ich eben mit dem moralischen Über-Ich weiter arbeiten, dass schreit du musst um jeden Preis mit Deinen Eltern reden können.

Bis bald

Siegmund
 
Hallo


von unseren Wurzeln können wir uns nicht lossagen - dann würde ein wichtiger Teil fehlen, nämlich die Basis.

Auch ich hatte grosse Probleme mit meinen Eltern, erst seit dem grossen Knall vor einem halben Jahr ändert dies sich, vor allem dank guter therapeutischer Unterstützung.


Meine Eltern sind wie immer, vor allem meine Mutter, sie muss immer ihren Willen den anderen aufzwingen.
Inzwischen springe ich darauf nicht mehr an und somit ist dem Spiel ein Ende gesetzt. Es kommt auch auf die richtige Kommunikation an, manche Themen sind einfach Reizthemen (bei mir dass ich eine Patenfamilie finanziell unterstütze), da erzähle ich einfach, dass ich damit aufgehört habe - somit gebe ich meiner Mutter das, was sie hören will. Die Kämpfe sind nur Energieverschwendung.
Meine Mutter ist total gegen Esoterik, lange schwieg ich darüber, aber da meine Lehrerin 30 km von meinem Elternhaus entfernt wohnt, habe ich meine Mutter darüber informiert - in dem Sinne, dass diese Frau wahrhaftige Gotteserkenntnis bzw - liebe hat und es meiner Entwicklung dient. Meine Mutter ist zwar lästig wie immer, aber irgendwie schaffe ich es seit kurzem mit knappen und prägnanten Aussagen sie sprachlos zu machen und das ohne Kampf.
Es ist sogar so, dass ich mir wieder vorstellen könnte, bei meinen Eltern zu leben, um sie im letzten Lebensabschnitt zu begleiten - der einwöchige Test im November ging recht gut und auch im Januar werde ich meinen Urlaub dort verbringen. Und das ohne jegliche Gefühle wie aus Pflicht oder Opfer, sondern nur aus der reinen Liebe als Kind den Eltern gegenüber.
Ich habe inzwischen ein tieferes Verständnis für meine Eltern, sie sind in einer schwierigen Zeit gross geworden und konnten nicht mit ihren Problematiken arbeiten, so wie es für die jüngere Generation schon selbstverständlich ist. Sie stecken in ihren Dramen drin und finden wahrscheinlich den Schlüssel zur Lösung nicht - meine Generation und jünger dagegen schon oder zumindest teilweise.
 
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Es ist sogar so, dass ich mir wieder vorstellen könnte, bei meinen Eltern zu leben, um sie im letzten Lebensabschnitt zu begleiten - der einwöchige Test im November ging recht gut und auch im Januar werde ich meinen Urlaub dort verbringen. Und das ohne jegliche Gefühle wie aus Pflicht oder Opfer, sondern nur aus der reinen Liebe als Kind den Eltern gegenüber.
Ich habe inzwischen ein tieferes Verständnis für meine Eltern, sie sind in einer schwierigen Zeit gross geworden und konnten nicht mit ihren Problematiken arbeiten, so wie es für die jüngere Generation schon selbstverständlich ist. Sie stecken in ihren Dramen drin und finden wahrscheinlich den Schlüssel zur Lösung nicht - meine Generation und jünger dagegen schon oder zumindest teilweise.

Das überzeugt mich restlos davon, dass deine therapeutisch begleitete Heilung sehr erfolgreich war!
Schön für deine Eltern, wenn du später für sie da sein kannst und möchtest.
Nicht aus Pflicht, nicht als Opfer.
Vorher hätte das auch gar keinen Sinn. Dann wärs nur die unzerstörbare Hoffnung, ihr Herz doch noch zu erreichen - als Kind.
Erst mal erwachsen werden, unabhängig von der Zustimmung und der Erlaubnis der Eltern, erst mal sein Herz und seine Seele heilen. Dann fliesst die Liebe von selbst wieder. Dann ist es selbst mit solchen Eltern gut, mit denen Kontakt und Beziehung nicht ratsam ist.
Ja, sie haben viel abbekommen. Und ja, sie hatten wenig Chancen auf Psychotherapie und viele Gelegenheiten zu kompensieren. Aber wir schulden ihnen nichts, ausser dass wir unser Leben achten, schätzen und genießen.

Beste Grüße,
Eva
 
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