Vom Irrsinn der Spiritualität!

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
berufsvorschläge:

mitglied der esoterikforumsmobbingbrigade :)D)
alten/krankenschwester/pfleger
präsident der u.s.a.
eisverkäufer (der die leutz vom sein im hier und jetzt abhält)
Anwesend! So, und nur so, macht man die Welt zu einem besseren Ort! :D


Also Laws, du hast da ein paar sehr interessante Fragen aufgeworfen:
Laws schrieb:
Doch meine Frage lautet, warum sind wir so verrückt danach, dieser, unserer Realität zu entfliehen, und vor allem, brauchen wir dies alles tatsächlich, um hier und jetzt zu leben, um im hier und jetzt Entscheidungen treffen zu können?
Laws schrieb:
Wie kleine Kinder bestehen wir immer noch darauf, dass ein Vater - bei der Religion Gott - da sein muss, der mich behütet und beschützt, der mich belohnt oder bestraft, je nachdem wie ich mich verhalte.
Das sind sehr gute Themen, die du da ansprichst. Gleichzeitig bist du mir in Erinnerung als ein Vertreter diverser Verschwörungstheorien, was zu diesen "Einsichten" irgendwie nicht zu passen scheint, denn Verschwörungstheorien sind genau das: Die Suche nach einem "leitenden Vater" (irgendeiner geheimer Verschwörung) die im Hintergrund die Fäden zieht, und der krampfhafte Versuch, derjenige mit dem "Durchblick" zu sein, der mehr versteht als die anderen ("Erleuchtung").

Aber okay, um kurz ein paar u.U. wertvolle Gedanken einzustreuen:
1. Wir sind in einer Gesellschaft aufgewachsen, die uns weisgemacht hat, dass wir alle besondere Schneeflöckchen sind und alles schaffen können, und dass man fürs Mitmachen schon einen Pokal bekommt.
2. Irgendwann in unserem Leben haben wir gemerkt, dass das nicht so ist. Wir sind nur einer oder eine von vielen und es gibt viele rund um uns rum, die "besonderer" oder "besser" sind als wir.
3. Um selbst "besonders" oder "besser" zu werden, müsste man hart arbeiten und substantielle Risiken eingehen, und das kann gut gehen oder nicht. Viele andere bauen sich hingegen einfach eine Gegenwelt in ihrem Kopf auf, in denen sie ohne viel Mühe besonders und speziell werden (siehe dein erstes Zitat).
4. Unsere Vorstellungen vom Leben sind oft nicht kompatibel mit der Wirklichkeit. In der Wirklichkeits gibts keinen Pokal, nur weil man mitgemacht hat. Oft muss man sich der Wirklichkeit stellen und einfach seine Erwartungen ans Leben etwas korrigieren. Das heißt nicht, dass man nicht nach den Sternen greifen soll, aber es heißt, dass man zumindest realistische Ziele hat, die man mit genügend Arbeit auch erreichen kann.

Mir fallen noch ein paar mehr Sachen ein aber je länger ein Beitrag, desto weniger wird er gelesen, also mal fullstop here.
 
Werbung:
nun. ich glaube, daß man sich nicht selbst verarscht, wenn man einem guten lehrer folgt und zu den zielen kommt, die man haben wollte. aber für die meisten leute ist das nix, glaube ich.

weiso wiederholst du den helequil?

oh ich bin auf agro aus, nichts für ungut :? kleinlich ich aber auch ....
 
Anwesend! So, und nur so, macht man die Welt zu einem besseren Ort! :D


Also Laws, du hast da ein paar sehr interessante Fragen aufgeworfen:


Das sind sehr gute Themen, die du da ansprichst. Gleichzeitig bist du mir in Erinnerung als ein Vertreter diverser Verschwörungstheorien, was zu diesen "Einsichten" irgendwie nicht zu passen scheint, denn Verschwörungstheorien sind genau das: Die Suche nach einem "leitenden Vater" (irgendeiner geheimer Verschwörung) die im Hintergrund die Fäden zieht, und der krampfhafte Versuch, derjenige mit dem "Durchblick" zu sein, der mehr versteht als die anderen ("Erleuchtung").

Aber okay, um kurz ein paar u.U. wertvolle Gedanken einzustreuen:
1. Wir sind in einer Gesellschaft aufgewachsen, die uns weisgemacht hat, dass wir alle besondere Schneeflöckchen sind und alles schaffen können, und dass man fürs Mitmachen schon einen Pokal bekommt.
2. Irgendwann in unserem Leben haben wir gemerkt, dass das nicht so ist. Wir sind nur einer oder eine von vielen und es gibt viele rund um uns rum, die "besonderer" oder "besser" sind als wir.
3. Um selbst "besonders" oder "besser" zu werden, müsste man hart arbeiten und substantielle Risiken eingehen, und das kann gut gehen oder nicht. Viele andere bauen sich hingegen einfach eine Gegenwelt in ihrem Kopf auf, in denen sie ohne viel Mühe besonders und speziell werden (siehe dein erstes Zitat).
4. Unsere Vorstellungen vom Leben sind oft nicht kompatibel mit der Wirklichkeit. In der Wirklichkeits gibts keinen Pokal, nur weil man mitgemacht hat. Oft muss man sich der Wirklichkeit stellen und einfach seine Erwartungen ans Leben etwas korrigieren. Das heißt nicht, dass man nicht nach den Sternen greifen soll, aber es heißt, dass man zumindest realistische Ziele hat, die man mit genügend Arbeit auch erreichen kann.

Mir fallen noch ein paar mehr Sachen ein aber je länger ein Beitrag, desto weniger wird er gelesen, also mal fullstop here.

Also vorerst mal, ich suche mit Sicherheit nicht nach einer Vaterfigur oder so etwas, im Gegenteil, durch dieses Wissen, werde ich immer selbständiger. Um nur mal ein Beispiel zu nennen, die Medien haben uns ein Leben lang mit Informationen gefüttert, und damit auch Meinungen vorgefertigt geliefert. Das Misstrauen gegenüber den Medien, bringt jetzt die Menschen dazu, sich selbst zu informieren und den Medien nicht mehr alles zu glauben. Dadurch fangen die Menschen wieder an, selbst zu denken und sich ihre eigene Meinung zu bilden.

Ähnlich funktioniert es ja bei den Schulen und selbst in den Universitäten, wo man ja nicht nur Wissen, sondern auch Meinungen übernimmt.


Und immer wieder diese Behauptungen aufzustellen, man wolle der sein mit "dem" Durchblick oder man glaube dadurch derjenige zu sein, der "mehr" Durchblick hat, ist einfach grotesk. Jeder Mensch der studiert hat, jeder der sich mit einem gewissen Thema auseinandersetzt, weiß nun mal mehr darüber, als jemand der dies nie getan hat und bei all den Versuchen, die Psychologie der VTs zu erkunden, wird die einfachste immer außen vor gelassen. Das nämlich einige von ihnen einfach wahr sind. (Bei weitem nicht alle). Aber die Diskussion darüber kann Jahre dauern und würde nichts bringen.

Aber dieses, "man kann alles schaffen", hat ja schon Konstantin Wecker, als die größte Lüge des Kapitalismus bezeichnet. Es ist einfach nicht wahr, dass jeder alles kann. Viele Menschen, sind sportlicher als andere, einfach weil sie so geboren wurden. Und eine Heidi Klum, hätte ohne ihr Aussehen, niemals eine solche Karriere machen können.

Aber was sich viele nicht klar machen, ist, dass dieses streben nach mehr, dieser Glaube, als eine Null gelten zu können, durch eine Abwertung des Menschen geschieht. Dieses Streben danach etwas besseres zu werden, ist eine Krankheit in dieser Gesellschaft, die durch die Identifikation mit Gut oder Böse entsteht.

Hier ist eine Rede, die ich auf den Montagsdemos gehalten habe, wo ich das erläutere. Hab es nicht besonders gut hinbekommen, war tierisch nervös, aber einige waren sogar ganz begeistert davon, was mich erstaunt hat. Gleich der erste Redner.

https://www.youtube.com/watch?v=OtajNKxD_r0
 
Laws, bist Du das da mit den dunklen, krausen Haaren?
***

Ein spannendes Thema.

Geheimwissen, äh, ich meine Esoterik, ist ein komplexes Feld. Es gab und gibt sogar Studienfächer in diesem Bereich. In Russland z.B.

Dieses Thema kann man in seiner Komplexität, jahrelang studieren und die PERSÖNLICHE Ausbildung, also die persönliche Weiterentwicklung, dauert auch Jahre.

Die wenigsten Menschen sind dazu bereit und bewegen sich in gesteuerten Mechanismen von Ignoranz, Trotz, Kampf, einfachen Weltbildern, Wut, mit der sie ihre ungelösten Kindheitskonflikte ausagieren, usw.

Die Frage ist, wie man wirklich etwas verändern kann. WIRKLICH und nicht nur an der Oberfläche bleibt, weil man noch einige Blockaden hat, die einen am wirklichen Leben hindern. Heute stirbt man als Märtyrer nicht mehr durch das Schwert, sondern meistens ganz langsam. Mit anderen Worten: Märtyrer sind noch nie so alt geworden*g;-)

Wer Esoterik und Spiritualität am positiven Denken festmacht, gibt indirekt zu, dass er auch nicht bereit ist, tiefer zu schauen.
 
Hallo, ich habe mir einige Gedanken über die Esoterik oder Spiritualität im allgemeinen gemacht, da ich denke, dass sie in vielerlei Hinsicht in die falsche Richtung läuft. Ich möchte niemanden angreifen oder behaupten es wäre so, wie ich es hier dargestellt habe. Vielleicht wollt und könnt ihr mir sagen, ob ihr es ähnlich seht, oder wo ich mich eurer Meinung nach irre. Das hier soll keine Belehrung oder so etwas sein, sondern so etwas wie ein Brainstorming, eine gemeinsame Arbeit, bei der ich, so wie ich denke auch selbst viel lernen kann.




"Was ist Versenkung? Was ist Verlassen des Körpers? Was ist Fasten? Was ist Anhalten des Atems? Es ist Flucht vor dem Ich, es ist ein kurzes Entrinnen aus der Qual des Ichseins, es ist eine kurze Betäubung gegen den Schmerz und die Unsinnigkeit des Lebens. Dieselbe Flucht, dieselbe kurze Betäubung findet der Ochsentreiber in der Herberge, wenn er einige Schalen Reiswein trinkt oder gegorene Kokosmilch. Dann fühlt er sein Selbst nicht mehr, dann fühlt er die Schmerzen des Lebens nicht mehr, dann findet er kurze Betäubung. Er findet, über seiner Schale mit Reiswein eingeschlummert, dasselbe, was Siddhartha und Govinda finden, wenn sie in langen Übungen aus ihrem Körper entweichen, im Nicht-Ich verweilen. So ist es, o Govinda."
Aus Herman Hesse´s Siddartha

Das eigene Ich: Wahrheit? Fiktion? Eine Last oder einfach nur eine unausweichliche Tatsache? Warum haben wir so ein unglaublich schlechtes Verhältnis zu uns selbst, schämen uns, verleugnen unsere Taten, oder streben nach immer mehr? Unser jetziges Dasein scheint eine Qual, eine Last zu sein, aus der es sich zu befreien gilt. Unzählige Spiritisten, Esoteriker, NewAge-Anhänger, erzählen von der Last des Hier und Jetzt, dass erst im göttlichen, in höheren Spähren Glück und Freiheit verspricht.

Immer mehr Angebote überlaufen inzwischen den spirituellen Markt der Glückseligkeit. Meditation, Channeling, Lichtnahrung, Telekinese, Telepathie, Levitation, Erleuchtung und vollkommene Befreiung vom dem quälende Ich, dem Menschsein, dem beschränkt sein. Unzählige von uns, sind inzwischen davon überzeugt, auf dem Pfad der Erleuchtung zu wandeln, sind in Kontakt mit Geistern, Engeln oder ihren Geistführern. Ich selbst bezweifle dabei nicht einmal, dass es solche Dinge gibt und ich nehme Channeling, also den Kontakt mit fremden Welten, Geistern, oder was auch immer das ist, nicht auf die leichte Schulter, immerhin sind nicht gerade wenige aufgrund dessen, in einer geschlossene Anstalt gelandet. Doch meine Frage lautet, warum sind wir so verrückt danach, dieser, unserer Realität zu entfliehen, und vor allem, brauchen wir dies alles tatsächlich, um hier und jetzt zu leben, um im hier und jetzt Entscheidungen treffen zu können?

Oder ist es nicht eher so, dass wir mit all diesen Dingen, mit dem Versuch Erleuchtung zu erlangen, mit irgendwelchen Geistführern in Kontakt zu kommen, uns vor der Verantwortung drücken, genau davor zu fliehen, vor dem Hier und Jetzt. Im Hier und Jetzt zu leben, heißt doch nichts anderes, als sich seiner Probleme bewusst zu sein und sich ihnen zu stellen. Doch wir alle, tun wirklich alles, um genau das zu vermeiden. Egal ob wir wir verrückt meditieren, oder uns in einem Computerspiel verlieren.
Wir sind eine Gesellschaft, die nicht einmal die grundlegendsten, die fundamentalsten Regeln des Zusammenlebens beherrscht. Wir sind nicht dazu in der Lage, ernsthafte Konflikte gewaltlos zu lösen, kennen weder das Prinzip der bedingungslosen Liebe, noch die wahre Bedeutung von Fairness und Toleranz, doch wir alle wollen jetzt sofort in göttlichen Spähren, in göttlicher Liebe, in absoluter Freiheit schweben, wo sich all unsere Problem mit einem Schlag auflösen werden.

Diese ganzen Konzepte der Spiritualität, der Esoterik, der Religionen im allgemeinen, kommen mir manchmal vor wie Ausflüchte, wie der Versuch vor, sich vor seinen Aufgaben, vor seinen eigenen, persönlichen Problemen zu drücken. Diese Welt befindet sich in einem katastrophalen Zustand, egal ob es um das Finanzsystem, unsere Umwelt, oder um unseren Geisteszustand geht. Doch anstatt, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen, suchen wir Trost und Führung, versuchen uns davor zu retten, was auf uns zukommt, versuchen davonzulaufen, wie kleine Kinder, die ihre Augen verschließen, und glauben, das wenn ich die Gefahr nicht sehe, sie mich dann auch nicht sieht.
Eckhart Tolle, z.B. beschreibt, dass all unsere Probleme in dieser Welt einzig und alleine auf unser Ego, auf unsere Gedanken, die wir nicht sind, zurückführen lässt. Wir sind formlos, von göttlicher Gestalt, und just indem Moment, wo sich die Menschheit um die Kraft der Gedanken bewusst wird, werden sie auch gleich wieder verteufelt. Laut ihm, müssen wir davon ablassen, vom eigenen Ich loslassen, unsere Identifikation mit dem illusionären Ich überwinden. Ironischerweise, ist vieles davon wahr, aber diese Verallgemeinerungen, dieses Denken, alles lässt sich nur auf dieses eine Problem reduzieren, ist einfach lächerlich. Natürlich haben wir in dieser Welt das Problem, dass wir uns zu sehr, mit unseren Rollen, mit den Dingen, Berufen usw. identifizieren. Zu glauben, dass ich etwas besseres bin, weil ich mehr Geld besitze, oder einen höheren Schulabschluss besitze, ist für mich geradezu grotesk. Aber zu behaupten, dass jeder Schmerz, und jedes Leid nur auf unser Denken zurückgeht, dass kann ich nicht gutheißen. Wenn wir uns zu sehr mit den Dingen um uns herum identifizieren, uns zu sehr daran klammern, dann klar, sobald wir diese Illusionen verlieren, wird dies durch unser Denken eine sehr schmerzhafte Erfahrung. Dinge sind Dinge und wenn ich davon überzeugt bin, dass mein Auto, mein Selbst widerspiegelt, werde ich alles tun, um es nicht zu verlieren. Aber was, wenn wir einmal den Härtefall nehmen, dass das eigene Kind entführt wird, und man als Eltern fast umkommt vor Sorge. Soll man dann einfach sagen, es wäre egal? Es spiele keine Rolle, es sind nur meine Gedanken, die mir schmerzen zufügen? Das ist nicht mein Kind, und es hat seinen eigenen Pfad oder Weg gewählt? Oder ist es nicht die Verbindung zu unserem Kind, die Einheit mit diesem Menschen, und das Wissen, oder Unwissen, was alles mit ihm passiert nicht der Grund für unsere Qual? Einfach sein Ich aufgeben? Einfach sagen, es spielt keine Rolle, einfach alles herunterschlucken? Damit propagiert man Herzlosigkeit, Skrupellosigkeit und Barbarei. Damit propagiert man eine Trennung, wo Einheit herrschen sollte, Gleichgültigkeit, wo Herz gefragt ist.
Das Ego, das Ich, ist auch ein entscheidender Antrieb des Überlebens, in dieser Welt. Hätte ein Löwe kein Ego, würde er nicht jagen gehen, sich nicht vermehren wollen und somit aussterben. Das eigene Ego, lässt uns auch in eine Abwehrhaltung gleiten, wenn wir angegriffen werden. Also ist es erstaunlich, dass ein Eckhart Tolle, bei Opra Winfrey ins amerikanische Fernsehen gelangt, das nachweislich von den Eliten beherrscht wird, die unseren Verstand benebeln und uns alle beherrschen wollen? Wollen sie unser Ego zerstören, damit wir uns alles gefallen lassen, damit wir alles zulassen? Ich sage dazu ganz klar nein. Mein Ego ist ein Teil von mir, und es wird auch immer eines bleiben.

Man sollte durchaus unterscheiden, zwischen den Dingen um uns herum, die wir zwar brauchen, aber mit denen wir uns nicht identifizieren sollten, und dem Leben. Leben, wie die Natur, unsere Mitmenschen, die Tierwelt sind ein Teil von uns, und wir sind ein Teil von ihnen. Und dieser Teil spielt eine entscheidende Rolle. Es spielt eine Rolle, ob unser Planet zerstört wird, es spielt eine Rolle, dass Menschen unsägliches Leid erdulden müssen. Es spielt eine Rolle, wenn jeden Tag, tausende von Kindern verhungern, vergewaltigt, oder getötet werden. Es ist ein unhaltbarer und absolut inakzeptabler Zustand, der unsere voll Aufmerksamkeit und unser Handeln verdient. Wir alle sind verantwortlich für diese Welt und wir alle können etwas unternehmen, aber solange wir weiterhin in göttlichen Spähren umherwandern, kümmern wir uns nicht um die wesentlichen, die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Gedankenlesen, Telekinese oder Erleuchtung, sind erstrebenswerte Ziele, wenn wir uns um unsere Problem gekümmert haben, wenn wir die Verantwortung für die Dinge übernommen haben, die wirklich wichtig sind, wie die Tatsache, dass wir unsere Kinder mit unserem Fernsehen und unseren Handys zerstören, dass wir die Umwelt und die Menschheit vernichten, wenn wir weiterhin auf unser Konsumverhalten bestehen usw. Wir haben es in der Hand, doch noch immer drücken wir uns davor etwas zu unternehmen.

Der Psychologe Erich Fromm sagte einstmals, dass eines der größten Probleme des Menschen darin liege, sich seiner eigenen Beschränktheit, seiner Unwissenheit und seines eingeschränkten Handlungsspielraumes bewusst zu sein. Wie kleine Kinder bestehen wir immer noch darauf, dass ein Vater - bei der Religion Gott - da sein muss, der mich behütet und beschützt, der mich belohnt oder bestraft, je nachdem wie ich mich verhalte. Unsere gesamte Welt, egal ob in einer Firma, bei unserem Staat, oder der Justiz beruht auf diesem Glauben, auf diesem Selbstbild des Menschen. Unsere Aufgabe ist es aus diesem infantilen Stadium zu entkommen und endlich einmal erwachsen zu werden. Wenn wir uns unserer eigenen Fähigkeiten bewusst werden, können wir viel mehr erreichen, als wir uns vorstellen können. Auch ohne Telekinese oder Telepathie. Wir alle könnten diese Welt verändern, wenn wir endlich einmal aufhören würden, darauf zu warten, dass dies einmal eine bessere Welt wird, oder bis endlich einmal der "richtige" Zeitpunkt gekommen ist. Wirkliches Selbstbewusstsein entsteht aus der Fähigkeit, seine eigenen Probleme aus eigener Kraft zu lösen. Diese ganzen Praktiken, die uns durch die Esoterik angeboten werden, sind wie Abkürzungen, als ob man den Mount Everest mit einem Hubschrauber bezwingt, der einen einfach nach "oben" fliegt. Ein Schreiner, der einen guten Schreibtisch bauen kann, kann dies, weil er es lange geübt hat und viel Erfahrung besitzt, genau wie ein Musiker, der ein Instrument beherrscht. Wenn "Gott" zu uns kommen würde, und uns einfach so die Fähigkeit gäbe, Klavier wie ein Meister zu spielen, so würden wir nie stolz darauf sein können, weil wir absolut nicht dazu beigetragen haben, weil wir es nicht aus eigener Kraft, aus eigenem Willen gelernt haben. Wir hätten keine Erfahrungen darin gesammelt, was es heißt zu lernen, einmal zu scheitern um wieder aufzustehen. Und ich denke, dass der Mensch mit vielen Dingen, wie der Lichtnahrung oder dem Channeling einfach überfordert ist und noch lange nicht so weit ist, solche Dinge zu verstehen, geschweige denn, sie zu beherrschen. Es geht darum eine echte Persönlichkeit zu werden, und wie soll das funktionieren ohne mein Ich? Wir sind mehr als wir denken, aber so wie wir alle einst ein Baby waren und gewachsen sind, genauso werden wir, wenn es soweit ist eines Tages wieder in die sogenannten höheren Sphären übergehen, aber dann auch mit dem nötigen Wissen und der Erfahrung, die uns dazu befähigen, damit umzugehen.

Hören wir endlich damit auf, uns selbst schlecht zu machen, dieses Leben schlecht zu machen, es gibt so vieles, wofür es sich zu kämpfen lohnt, wofür es sich zu leben lohnt, auch mit unseren Beschränkungen. Wir sind hier, und wir leben nun einmal in dieser Welt, versuchen wir das Beste daraus zu machen! Hören wir endlich auf zu jammern, dass wir hier sind und fangen endlich einmal damit an zu leben.





laws,

es steht dir doch frei einen grossen bogen um die esoterik und spiritualität zu machen....:lachen: wer hat dich "beauftragt" dich damit abzugeben?


shimon
 
Also vorerst mal, ich suche mit Sicherheit nicht nach einer Vaterfigur oder so etwas, im Gegenteil, durch dieses Wissen, werde ich immer selbständiger. Um nur mal ein Beispiel zu nennen, die Medien haben uns ein Leben lang mit Informationen gefüttert, und damit auch Meinungen vorgefertigt geliefert. Das Misstrauen gegenüber den Medien, bringt jetzt die Menschen dazu, sich selbst zu informieren und den Medien nicht mehr alles zu glauben. Dadurch fangen die Menschen wieder an, selbst zu denken und sich ihre eigene Meinung zu bilden.
Das mag in der Theorie stimmen - in der Praxis aber nicht. Denn wer sagt dir denn, dass du von alternativen Medien (Youtube-Videos, Blogs, diverse Internetseiten, Bücher, Dokus etc) nicht beschissen wirst? Im Gegenteil ist mir aufgefallen, dass gerade auf solchen Medien fast nur Lügen oder manipulative Halbwahrheiten erzählt werden. Das Problem ist, dass mensch erstmal lernen müsste, seriöse von unseriösen Informationen zu trennen, und das kann kein "normaler" Mensch der bis jetzt nur Zeitung gelesen und Fernsehen geguckt hat. Dass jemand einen Doktortitel hat, ist kein Indiz für Seriösität, denn auch Leute wie Hamer und Rath hatten/haben Doktortitel. Und wenn sich logische Ungereimtheiten ergeben, kommen die meistens immer mit der gleichen Argumentation: das ist "geheimes Wissen" und "die da oben" wollen nicht, dass du es rausfindest. Der beste Weg, sich wirklich über Themen zu informieren, ist am wissenschaftlichen Diskurs teilzunehmen. Und das kann man eben nur mit einer Ausbildung zum Wissenschaftler.
Laws schrieb:
Ähnlich funktioniert es ja bei den Schulen und selbst in den Universitäten, wo man ja nicht nur Wissen, sondern auch Meinungen übernimmt.
In einer guten Universität kriegt man in erster Linie beigebracht, Meinungen zu hinterfragen, nicht, sie zu übernehmen. Ich habe bis heute keinen einzigen Professor kennengelernt, der einen kritisch nachfragenden Studenten nicht unterstützt hätte, und ich war schon Student an fünf Universitäten in 3 verschiedenen Ländern. Oft sind die Professoren in ihren kontroversen Einstellungen sogar "extremer" als die Studenten. (muss da grad an einen sehr ulkigen Strafrechtsprofessor von mir aus London denken)

Laws schrieb:
Und immer wieder diese Behauptungen aufzustellen, man wolle der sein mit "dem" Durchblick oder man glaube dadurch derjenige zu sein, der "mehr" Durchblick hat, ist einfach grotesk. Jeder Mensch der studiert hat, jeder der sich mit einem gewissen Thema auseinandersetzt, weiß nun mal mehr darüber, als jemand der dies nie getan hat und bei all den Versuchen, die Psychologie der VTs zu erkunden, wird die einfachste immer außen vor gelassen. Das nämlich einige von ihnen einfach wahr sind. (Bei weitem nicht alle). Aber die Diskussion darüber kann Jahre dauern und würde nichts bringen.
Es gibt fast keine VT, die von der wissenschaftlichen bzw. Fachcommunity gestützt wird. Und gerade die haben das Wissen und die Ressourcen, um VTs seriös bewerten zu können.

Beispiel: Geh mal in ein Forum wo Flugzeugingenieure und Piloten diskutieren (z.B. airliners.net) und starte eine Diskussion z.B. über Chemtrails oder 9/11 VTs. Du wirst hochkant rausgeworfen werden, einfach weil diese Leute wissen, dass die ganzen Argumente Schrott sind und diesen Schrott nicht mehr hören können.
Laws schrieb:
Aber dieses, "man kann alles schaffen", hat ja schon Konstantin Wecker, als die größte Lüge des Kapitalismus bezeichnet. Es ist einfach nicht wahr, dass jeder alles kann. Viele Menschen, sind sportlicher als andere, einfach weil sie so geboren wurden. Und eine Heidi Klum, hätte ohne ihr Aussehen, niemals eine solche Karriere machen können.
Das stimmt, das hab ich oben gemeint mit man soll immer an der Realität bleiben mit seinen Zielen.
Laws schrieb:
Aber was sich viele nicht klar machen, ist, dass dieses streben nach mehr, dieser Glaube, als eine Null gelten zu können, durch eine Abwertung des Menschen geschieht. Dieses Streben danach etwas besseres zu werden, ist eine Krankheit in dieser Gesellschaft, die durch die Identifikation mit Gut oder Böse entsteht.
Ich glaube, dass dieses Streben daher rührt, dass wir alle unser Leben lang nur die Spitze der Maslowschen Bedürfnispyramide gesehen haben, also Selbstverwirklichung. Das ist das einzige nicht-befriedigte Bedürfnis, das wir kennen - kaum einer msuste je ernsthaft hungern oder um sein Überleben fürchten. Heutzutage haben die Leute sehr viel Freizeit, weil Arbeit immer effizienter geschieht, man geht nicht mehr 18 Stunden am Tag am Feld arbeiten.

Laws" schrieb:
Hier ist eine Rede, die ich auf den Montagsdemos gehalten habe, wo ich das erläutere. Hab es nicht besonders gut hinbekommen, war tierisch nervös, aber einige waren sogar ganz begeistert davon, was mich erstaunt hat. Gleich der erste Redner.

https://www.youtube.com/watch?v=OtajNKxD_r0
Kann ich leider nicht, sorry. Verzichte schon seit Monaten auf privates Internet, und in der Uni (wo ich grade bin) kann ich keine YT-Videos gucken.
 
sorry tabargan

dein "wissenschaft-glauben" schreit... ich muss immer wieder darüber lachen, was du so vor dich gibst...gerade, die (natur)wissenschaften haben uns die lügen eingebracht und weisheit erlangt ein mensch nur durch lauschen auf die unsichtbare weisheit im eigen bauch...es dauert aber es funktioniert. (ich wiss, due verstehst mich nicht, aber es musste sein, dass ich es poste...nichts für ungut).

liebe grüsse vom shimon
 
nun. ich glaube, daß man sich nicht selbst verarscht, wenn man einem guten lehrer folgt und zu den zielen kommt, die man haben wollte. aber für die meisten leute ist das nix, glaube ich.

aber der deepak chopra hat ein computerspiel für wii und x-box360 welches zur erleuchtung führt! ich mein wie geil ist das??
das soll ihm der olle tolle mal nachmachen..
:D


 
Werbung:
sorry tabargan

dein "wissenschaft-glauben" schreit... ich muss immer wieder darüber lachen, was du so vor dich gibst...gerade, die (natur)wissenschaften haben uns die lügen eingebracht und weisheit erlangt ein mensch nur durch lauschen auf die unsichtbare weisheit im eigen bauch...es dauert aber es funktioniert. (ich wiss, due verstehst mich nicht, aber es musste sein, dass ich es poste...nichts für ungut).

liebe grüsse vom shimon

Im Gegenteil, die Naturwissenschaften haben mit den Lügen aufgeräumt. Egal in welcher Hinsicht. Welche Lügen hat die wissenschaftliche Methode produziert?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben