vom Geben und Nehme in der Liebe

Hi Frog Princess...

Interessantes Thema das Du da aufgemacht hast.

Hallo Foris,

mich würde mal interessieren, was ihr darunter explizit versteht? Was genau ist es, was man dem anderen "gibt" ? Sind es eher subtile Dinge? Oder geschieht das eher unbewußt (d. h. ohne, dass der andere beabsichtigt bestimmte Dinge zu "geben")?
Ich glaube, das aufrichtiges Geben im "Außen", also als Handlung, ein Ausdruck von innerem Geben ist, das wiederum Liebe ist. Und Liebe ist ein Moment vollkommener Annahme, das Fehlen jeglicher Ablehnung. Liebe gibt immer alles und ohne Unterschied. Daher gibt es auch kein Opfer-bringen aus Liebe. Äußeres Geben entspricht aber sehr oft nicht dem Inneren. Wenn es das tut, ist es fast egal worum es sich bei der Gabe handelt, z.B. bei einem Geschenk.

Heißt es nicht auch, dass Kinder einem viel geben? Nun sind diese (insbesondere die Kleinen) sich ja wahrscheinlich nicht immer bewußt, dass es so ist. Im Umkehrschluss nehmen Kinder ja eigentlich mehr (Fürsorge, Pflege, etc. pp.) und zerren sicherlich auch mal an den Nerven. Was ist es also, das sie "geben"?
Kinder schauen sehr oft vollkommen urteilslos in die Welt. Sie sind aufrichtig und wenn sie keine Angst haben, lieben sie aufrichtig und daher geben sie viel. Natürlich "nehmen" sie im Äusseren und würde man daraus eine Rechnung machen, ginge ein Kind wirtschaftlich selten auf :D ...aber wie krank so ein Gedanke ist, zeigt eigentlich auch ganz gut, das es krank wäre, alles nur am Äußeren sehen zu wollen, während es immer nur ein Ausdruck des Wesentlichen sein kann, das Innen geschieht.

Geben ist übrigens gleichzusetzen mit Verbinden... Wenn man einen Menschen vollkommen ohne Urteil sieht, ohne jede Art von Ablehnung, dann ist dieser Moment Einheit. Ein Moment folgt auf den anderen, und normalerweise schleichen sich auch immer wieder Gedanken negativer Art ein, die die vollkommene Annahme (Liebe) unterbrechen. Trotzdem sind auch die kurzen Momente aufrichtig. Viele sehen das "Prinzip-Liebe" falsch, weil sie daraus einen zeitlich konstanten Zustand machen wollen. Man kann aber sehr leicht an sich selbst erkennen, dass man meistens unfähig ist, wirklich konstant zu lieben. Das hat nicht mal etwas mit einer anderen Person zu tun, sondern damit das eben immer wieder Gedanken negativer Art "einbrechen". Es ist ein ständiger Wechsel zwischen "öffnen" und "dichtmachen", Annahme und Ablehnung. Was ablgelehnt wird ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, immer mehr darauf zu achten wie dieses Hin und Her geschieht, zu erkennen wann man dicht macht und wann man sich öffnet. Da gibts übrigens eine simple Methode. Wenn man jemanden wirklich vollkommen aufrichtig liebt, kann man an diese Person denken, vielleicht an einen sehr schönen Moment, und darauf achten wie das Gefühl reagiert. Man kann eine Art "Offenheit" fühlen. Dann lenkt man seine Gedanken bewusst zu einem Thema das momentan ein Problem darstellt und Angstbesetzt ist... Man kann dann wiederum spüren wie man "dicht macht". Und dieses "dichtmachen" wiederum, geschieht durch Verurteilen und ist ein Grund dafür, dass man ein Problem nicht zu lösen vermag.

VG,
C.
 
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Hallo Frog Princess,

aber ist es nicht so, dass es immer mehr darum geht, was der andere zu bieten hat

viele Menschen lieben sich selbst (noch) nicht und glauben daher - bewußt oder unbewußt - etwas leisten zu müssen, damit man sie liebt. Erst wenn man sich selbst uneingeschränkt liebt, erkennt man, daß wahre Liebe nicht an Äußerlichkeiten hängt, sondern daß es durchaus Menschen gibt, die einen lieben, ganz unabhängig von der Stellung, dem Geld oder was auch immer man sonst so im "Außen" geben kann.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo Condemn,

Ich glaube, das aufrichtiges Geben im "Außen", also als Handlung, ein Ausdruck von innerem Geben ist, das wiederum Liebe ist.

würde ich nicht so festmachen. Jemand mit einem Helfersyndrom z.B. gibt auch aufrichtig, dennoch ist sein Geben nicht ein Ausdruck von Liebe, sondern ein "Wiedergutmachen-Wollen", unbewußt. Er liebt sich selbst noch nicht. Für Außenstehende sieht es allerdings schon so aus, als würde er aus der Liebe heraus handeln.

Liebe Grüße
Gabi
 
Um SICH SELBST wirklich unein-ge-schränkt lieben zu können, muss ich erst einmal diese Schranken öffnen

ich muss:

• wissen: Was genau ist "ICH SELBST"?
• und: ich muss „ICH SELBST“ SEIN

solange ich noch „etwas anderes“ oder „jemand“ bin, ist diese eingebildete Identifikation bereits die unüberwindbare Grenze, die Beschränkung, welche den freien Fluss der Liebe behindern kann. (je nach Selbst-Bild, dass sich tief in mir verankert hat)

Ein weit verbreiteter Weg um das zu erreichen, beginnt mit der Heilung des „Inneren Kindes“
(ich helfe mir, die Ein-drücke die mich zu dem machten was ich heute Bin - zu „heilen“ und habe damit heute andere „Muster“ – die wiederum andere/erwünschte Ergebnisse folgen lassen)

Ein ganz anderer Weg ist der Weg der Erkenntnis:
Ich erkenne WER ich WIRKLICH bin, und fange einfach an als ICH SELBST zu leben
Dann BIN ich bereits JETZT am ZIEL angekommen und – erlebe als Folge meines „Stimmenden SEINS“
Auch nur: „stimmende Lebensumstände und Inhalte“

LG Erwin
 
Hallo Condemn,



würde ich nicht so festmachen. Jemand mit einem Helfersyndrom z.B. gibt auch aufrichtig, dennoch ist sein Geben nicht ein Ausdruck von Liebe, sondern ein "Wiedergutmachen-Wollen", unbewußt. Er liebt sich selbst noch nicht. Für Außenstehende sieht es allerdings schon so aus, als würde er aus der Liebe heraus handeln.

Liebe Grüße
Gabi

Hi Gabi!

Ja, da hast Du schon Recht. Um genau zu sein, sehe ich allerdings einen "Zustand - Liebe" und einen "Zustand - Ablehnung" innerhalb der Zeit als nicht mehr konstant an. Damit meine ich, dass man sowieso nur schwer sagen kann, dass über einen längeren Zeitraum, ganz klar nur aufrichtiges Geben und Liebe existiert, weil es immer wieder Momente gibt, die zumindest im Inneren auch Ablehnung zeigen (das muss nicht auf die Person bezogen sein, und doch ist es ein Ablehnen in dem Moment).

Verdammt... tue mich gerade etwas schwer zu formulieren was ich wirklich meine...

Nehmen wir Dein Beispiel: Helfersyndrom.
Du sagst, jemand mit Helfersyndrom gebe schon aufrichtig, das sei aber nicht unbedingt Liebe. Und klar... man sieht ja einzelne Momente nicht derart theoretisch getrennt wie ich das manchmal tue, sondern über einen gewissen Zeitraum als eine Art "Zustand". Aber würde man es mal so betrachten, dann könnte Helfersyndrom auch so aussehen, dass da ein Moment des aufrichtigen Gebens ist, des helfen wollens, der absoluten Annahme, letztlich LIebe... Das ist ein Moment oder mehrere... vielleicht eine sehr kurze Zeitspanne, aber trotzdem ist es Liebe. Im nächsten Moment kann der Wunsch z.B. nach Dankbarkeit da sein, der Wunsch nach Anerkennung, das "haben-wollen"... Das ist dann wiederum keine Liebe. Was ich sagen will ist, das sich ein "Zustand" wie Helfersyndrom, innerhalb eines gewissen Zeitraums eigentlich hin und herspringt und zwar in "Gedankengeschwindigkeit".

Oder anderes Beispiel: Jemand schaut seine Freundin an die er aufrichtig liebt.
"Jetzt" kann ein Moment der Liebe sein, ein Öffnen, Verstehen, Vertrauen... einen Moment später sieht "er" jemanden der seine Freundin anschaut und schon kann Eifersucht da sein. Der Moment der Eifersucht, Angst etc. schließt in diesem Moment die Liebe aus... Im nächsten kann es aber schon wieder Liebe sein. Der Punkt ist, dass dieses hin und her existiert und es geschieht tatsächlich im Extrem. Angst und Liebe existieren nicht als Mischung in einem Moment und ein längerer Zeitraum besteht aus vielen Momenten dieses hin und her. Man beurteilt ja in der Regel längere Zeiträume. Man sagt: "Ich liebe diese Person." und das ist sicher auch nicht falsch. Aber letztlich bildet man sozusagen die "Summe" aus dem hin und her und insgesamt überwiegt dann vielleicht die Liebe. Sie kann sogar extrem deutlich überwiegen. Ich bin sicher, das es Beziehungen gibt, in denen Angst und Ablehnung so gut wie gar keine Rolle spielen, genauso wie es Beziehungen gibt, wo kaum oder vielleicht gar keine Liebe mehr zu finden ist, kein Moment des Offen-Seins und vollkommener Annahme.

Auf jeden Fall sehe ich aber diese Zeitfrage als sehr wichtig bei dem Thema an, weil es einige Mißverständnisse beseitigen kann, wenn man sich das so verdeutlicht. Sonst kommt man sehr schnell zu falschen Schlüssen, definiert etwas als einen konstanten Zustand, der so gar nicht existiert, weil man eine Mischung aus etwas macht das nicht vermischt wird... zumindest nicht in einem Moment. Und dass es so ist, kann man an sich selbst wirklich erkennen. Also wie man unheimlich schnell zwischen den "Zuständen" springt. Sich öffnet, annimmt... dann ein Gedanke der Angst, Ablehnung... Das kann man übrigens auf alles beziehen, nicht nur auf die Liebe zu einer Person. Allgemein darauf, ob man den Moment, das "Jetzt" annimmt oder ablehnt.

So... lange Rede trotz kurzem Sinn ;)

VG,
C.
 
Hallo Condemn,

Damit meine ich, dass man sowieso nur schwer sagen kann, dass über einen längeren Zeitraum, ganz klar nur aufrichtiges Geben und Liebe existiert, weil es immer wieder Momente gibt, die zumindest im Inneren auch Ablehnung zeigen (das muss nicht auf die Person bezogen sein, und doch ist es ein Ablehnen in dem Moment).

ich verstehe schon, was Du meinst. Allerdings bin ich der Meinung, daß dieser Zustand der konstanten Liebe sehrwohl lebbar ist. Denn wenn man sein wahres Selbst, die Seele (die alles ist), erkennt und lebt, IST man reine Liebe.

Es ist allerdings auch sehr wahrscheinlich, daß dieser "Zustand" (noch) von keinem Menschen erreicht wurde, insofern magst Du schon Recht haben. ;)

Und dennoch ... aufrichtiges Geben bedeutet nicht automatisch liebevolles Handeln. Denn aufrichtig bedeutet ja nur, daß ich selbst davon überzeugt bin, daß ich liebevoll handle. Ob das aber wirklich so ist, kann ich erst erkennen, wenn ich darunter schaue, also die wahre Motivation erkenne, warum ich gebe. :)

Und dann kommt noch hinzu, daß man ja auch Liebe unterschiedlich, je nach Erfahrung, definiert. Für mich bedeutet Liebe nicht immer nur Friede Freude Eierkuchen, da kann es auch vorkommen, daß man einem Menschen etwas sagt, was er nicht hören will und er empfindet das dann gar nicht als liebevoll. Und dennoch dient das Gesagte ihm, was er irgendwann später selbst erkennt. Liebevolles Handeln ist für mich, im Sinne der Seele, im Sinne des Ganzen handeln.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo Condemn,



ich verstehe schon, was Du meinst. Allerdings bin ich der Meinung, daß dieser Zustand der konstanten Liebe sehrwohl lebbar ist. Denn wenn man sein wahres Selbst, die Seele (die alles ist), erkennt und lebt, IST man reine Liebe.

Es ist allerdings auch sehr wahrscheinlich, daß dieser "Zustand" (noch) von keinem Menschen erreicht wurde, insofern magst Du schon Recht haben. ;)
Ich glaube sogar, dass er schon erreicht wurde. Aber es ist auch eine Frage der eigenen Entwicklung, inwieweit man so jemanden überhaupt bemerken würde, das erkennen könnte. Und aus der Perspektive dieser Person ist wahrscheinlich sowieso alles anders. Ich glaube, dass er/sie sich selbst nicht mehr als Person oder Mensch sieht.

Und dennoch ... aufrichtiges Geben bedeutet nicht automatisch liebevolles Handeln. Denn aufrichtig bedeutet ja nur, daß ich selbst davon überzeugt bin, daß ich liebevoll handle. Ob das aber wirklich so ist, kann ich erst erkennen, wenn ich darunter schaue, also die wahre Motivation erkenne, warum ich gebe. :)
Ich glaube wirklich, dass man es nicht über Zeit hinweg sehen kann. Man kann natürlich zu einem gewissen Zeitpunkt einen Schluß ziehen, wie es DANN ist, und Schlüsse ziehen was zu diesem Ergebnis führte, aber ich weiß das es einfach möglich ist, dass dieses hin und her im Extrem geschieht. Das ein Moment aufrichtiger Liebe jetzt sein kann und ein Moment später kann Angst da sein. Diese beiden Momente schließen sich weder aus, noch kratzen sie die Wahrheit des anderen an. Die Bewertung ist wieder ein eigenständiger Moment, auch die Bewertung eines gewissen Zeitraums und die Überzeugung, dass vieles dafür spricht dass das Handeln zumindest negativ gewirkt hat. Das ist ein ziemlich schwieriges Thema, weil Zeit sehr schwer zu verstehen ist und wir eigentlich anders denken. Mehr in Ursache und Wirkung und einem gewissen zeitlichen Aufbau und Ablauf. Aber mir ist irgendwann mal klar geworden, dass Ursache und Wirkung selbst dem Glauben unterliegen. Schwer zu erklären, aber die Verknüpfung von Ursache und Wirkung wird sozusagen aktiv vorgenommen, indem man daran glaubt. Letztlich ist dann tatsächlich alles Glaube und nichts ist absolut wahr. Insofern ist es streng genommen sogar müßig über ein "so ist es" oder "so ist es" zu diskutieren. Andererseits ist es m.A.n. hilfreich. ;)

Und dann kommt noch hinzu, daß man ja auch Liebe unterschiedlich, je nach Erfahrung, definiert.
Ja... Die Definition von allem ist ja sehr persönlich. Ich versuche immer, etwas so grundlegend zu definieren, dass es möglichst immer gilt. Und Liebe hat für mich nicht die Definition eines "etwas" das "da" ist, sondern der Abwesenheit von Ablehnung. Rein persönlich, im Alltag, und auf Menschen bezogen, habe ich natürlich auch gewisse Definitionen, aber das "nicht-ablehnen" bleibt die Grundlage. Das ist für einen Moment etwas an jemandem ablehnen kann, den/die ich liebe, bedeutet dann für mich nicht gleich, dass ich diese Person nicht liebe. Aber das hat auch mit der Bedeutung dessen zu tun was ich da ablehne. Und wenn sie groß ist, dann wäre es auch nicht nur ein Moment wo Ablehnung auftaucht, sondern viele... Und dann wird über eine Zeitspanne hinweg einiges an Ablehnung da sein und dadurch weniger an Liebe.

Für mich bedeutet Liebe nicht immer nur Friede Freude Eierkuchen, da kann es auch vorkommen, daß man einem Menschen etwas sagt, was er nicht hören will und er empfindet das dann gar nicht als liebevoll. Und dennoch dient das Gesagte ihm, was er irgendwann später selbst erkennt.
Ja, es kommt auf die innere Einstellung an. Meiner Definition nach ist es dann Liebe, wenn eben keine Ablehnung da ist. Das Motiv zeigt, inwiefern das der Fall ist. Übe ich Kritik, um letztlich hilfreich zu sein, sozusagen der Zweckmäßigkeit wegen, oder übe ich Kritik um Herabzusetzen... Das ist ein großer Unterschied.

Liebevolles Handeln ist für mich, im Sinne der Seele, im Sinne des Ganzen handeln.
Ich glaube, dass das im "Sinne des Ganzen" sowieso in jedem Moment stattfindet, das Negatives und Leiden einfach dazugehört.

VG,
C.
 
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Hallo Condemn,

Aber mir ist irgendwann mal klar geworden, dass Ursache und Wirkung selbst dem Glauben unterliegen. Schwer zu erklären, aber die Verknüpfung von Ursache und Wirkung wird sozusagen aktiv vorgenommen, indem man daran glaubt.

ganz genau so ist es ! :)

Die Wirkung einer Ursache tritt ein, weil wir selbst von der Wirkung überzeugt sind. So wie auch das Karma-Gesetz nicht wirklich existiert, jedoch für denjenigen, der danach lebt, Realität wird. Wobei man sich dann auch fragen kann, ist da überhaupt eine Ursache ? ;-) Die wäre im Grunde dann ausschließlich in der eigenen Überzeugung zu finden.

Und Liebe hat für mich nicht die Definition eines "etwas" das "da" ist, sondern der Abwesenheit von Ablehnung.

Für mich ist die Liebe der Ursprung, alles was ist. Und damit ist sie pures Sein, unabhängig von Zeit und Raum, also stets existent. Ob wir sie jedoch in uns erkennen und annehmen, ist wieder ein anderes Thema ... das ist dann eher eine Sache des Bewußten-Seins.

Liebe Grüße
Gabi
 
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