vom Geben und Nehme in der Liebe

Ja, à priori. Sonst würde es nicht gehen, wenn Frau und Mann zusammenlebt. Sind ja zwei unterschiedliche Wesen, mit einigen Gemeinsamkeiten, aber sonst ticken wir ja verschieden.
Was heißt das? Glaubst du, dass solche Tugend nur Ideal ist? Klingt mir so. Ich denke, es ist nicht immer gleich, immer typisch, wenn man es so nennen will.

LG Loge33
 
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Was heißt das? Glaubst du, dass solche Tugend nur Ideal ist? Klingt mir so. Ich denke, es ist nicht immer gleich, immer typisch, wenn man es so nennen will.

LG Loge33

ich spreche von Erfahrungen aus gelebter Praxis. Ideale füllen Scheidungsanwaltspraxen. Ideale haben für mich in Zusammenhang mit Beziehung (Geben und Nehmen) eine exaltierte, pubertäre Bedeutung.
 
ich spreche von Erfahrungen aus gelebter Praxis. Ideale füllen Scheidungsanwaltspraxen. Ideale haben für mich in Zusammenhang mit Beziehung (Geben und Nehmen) eine exaltierte, pubertäre Bedeutung.
Schön und gut, soviel zum Ideal an sich. Aber sind denn Rücksicht und Achtsamkeit in deinen Augen Ideale?

Ich denke nämlich, dass Tugenden immanent sind.

LG Loge33
 
Schön und gut, soviel zum Ideal an sich. Aber sind denn Rücksicht und Achtsamkeit in deinen Augen Ideale?

Ich denke nämlich, dass Tugenden immanent sind.

LG Loge33

Rücksicht und Achtsamkeit sind für mich Grundvoraussetzungen in zwischenmenschlichen Kontakten an sich, in einer engen Beziehung sind sie unerläßlich. Toleranz füge noch hinzu.

Wie meinst Du jetzt immanent? Nach Kant, Spinoza oder (Wiki:) eine einem Gegenstand innewohnende Eigenschaft, die somit nicht durch Folgerung oder Interpretation hergeleitet worden ist?
 
Wie meinst Du jetzt immanent? Nach Kant, Spinoza oder (Wiki:) eine einem Gegenstand innewohnende Eigenschaft, die somit nicht durch Folgerung oder Interpretation hergeleitet worden ist?
Was soll ich denn da noch erklären? Tugenden, wenn es denn echte sind, SIND immanent, oder werden es, wenn der Mensch es will, tut, umsetzt = einfach ist. Nicht SO ist, sondern 'es' inhaliert hat, quasi.

LG Loge33
 
Ich denke, die reinste Form von Geben&Nehmen ist, wenn man das Bedürfnis hat, den anderen zu verwöhnen, obwohl man selbst von ihm gerade verwöhnt wird und eigentlich in Trance ist.
Im Cafe nebeneinander zu sitzen und seine Hand zu streicheln, während er mein Knie streichelt. "Ich bin offen dafür, wie du mich liebst und ich möchte dich verwöhnen"
Die Kanäle sind offen, ein Geben&Nehmen ist die natürliche Folge von fließender Liebe.

Es ist eine Selbstverständlichkeit, ihn zu kraulen, wenn er mich krault.
Ein Bedürfnis, eine Sehnsucht.
 
Hallo Frog Princess,

in der Liebe geht es nicht um Geben und Nehmen, sondern um pures Sein, um das "so sein zu können" wie man wirklich ist. :)

Geben und Nehmen findet nur im Kopf statt und entspringt dem fordernden oder sich aufopfernden Ego.

Liebe Grüße
Gabi

Das sehe ich genauso; zählt wohl zu der selten werdenden Form der selbstlosen, uneigennützigen Liebe. aber ist es nicht so, dass es immer mehr darum geht, was der andere zu bieten hat (in welcher Beziehung auch immer) oder zumindest darum, dass der andere das Gefühl vermittelt etwas bestimmtes "bieten" zu können (weshalb der andere sich für ihn entscheidet)?
Ich finde die meisten verstellen sich doch um dem anderen zu gefallen und was sie geben ist oftmals doch nicht unbedingt das, was von Herzen kommt.

@Silesia: Das ist sicher ideal, wenn es von beiden Seiten gleichermaßen kommt und vor allem ehrlich gemeint ist. Aber würde das denn im Umkehrschluss nicht heißen, dass kühlere oder reserviertere Leute (denen es eben schwerer fällt sich zu öffnen oder Dinge fließen zu lassen) dem anderen nichts geben können?

LG
Frog Princess
 
=Frog Princess;1550971]Das sehe ich genauso; zählt wohl zu der selten werdenden Form der selbstlosen, uneigennützigen Liebe. aber ist es nicht so, dass es immer mehr darum geht, was der andere zu bieten hat (in welcher Beziehung auch immer) oder zumindest darum, dass der andere das Gefühl vermittelt etwas bestimmtes "bieten" zu können (weshalb der andere sich für ihn entscheidet)?

Ich finde die meisten verstellen sich doch um dem anderen zu gefallen und was sie geben ist oftmals doch nicht unbedingt das, was von Herzen kommt.

@Silesia: Das ist sicher ideal, wenn es von beiden Seiten gleichermaßen kommt und vor allem ehrlich gemeint ist. Aber würde das denn im Umkehrschluss nicht heißen, dass kühlere oder reserviertere Leute (denen es eben schwerer fällt sich zu öffnen oder Dinge fließen zu lassen) dem anderen nichts geben können
?

Dass die Liebe selbstlos ist, stimmt nur bis zu einem gewissen Grad. Sie ist schon nicht selbstlos, wenn man genauso wiedergeliebt werden will. Es gibt auch Menschen, die einen faszinieren und in die man sich auch leicht verlieben kann, doch bei genauerem Hinsehen bemerkt man, dass man wohl geliebt, aber das echte Interesse an meiner Person fehlt.

Nach einer derartigen oder ähnlichen Erfahrung erlaube ich mir gar nicht mehr, mich ganz einfach in einen Mann zu verlieben, der ein passabler Mensch ist aber eben doch zu wenig Interesse an meinem Leben hat. Bevor ich mich auf eine echte und dauerhafte Liebe einlasse und nicht eine nochmalige schmerzliche Enttäuschung erleben will, muss ich den Menschen testen.

Wenn ich etwas auf mich halte, dann will ich für meine echte Liebe, die länger andauern soll, einen zuverlässigen Menschen und kein flüchtiges Abenteuer.

Die einfache Tatsache, dass ich von der Liebe eine bestimmte Vorstellung habe, ist eigentlich schon Berechnung, wenn ich es genau nehme.

Was macht nun seinen und meinen Wert aus? Diese Frage spielt bestimmt bewussst oder unbewusst eine tragende Rolle in der Auswahl des Partners.

In der Liebe schenkt man wertvolle Energie, die nicht verschleudert werden soll.

Gerade in der Liebe sollten sich Geben und Nehmen einigermaßen die Waage halten, wenn man für längere Zeit oder sogar für das ganze Leben zufrieden und glücklich werden will.

Mir ist ein gesunder Egoismus immer willkommen.

Liebe Grüße

eva07
 
Ich möchte mich auf das Ausgangsposting beziehen und auf die Frage nach dem, was uns die Kinder geben, eingehen.

Sie gaben mir einen Spiegel meiner selbst.
Sie zeigten mir, wie ich wirklich bin.
Das war oft nicht leicht, zu akzeptieren,
aber es hat mich erwachsener gemacht.

Sie forderten mich.
Ich hatte Freude und auch große Anstrengung, ihnen gerecht zu werden.
Sie lehrten mich, an meinen Aufgaben zu wachsen.

Sie erfreuten mich, indem ich das Wunder der Natur an ihnen beobachten konnte.
Ihre verschiedenen Wachstumsphasen waren faszinierend.
Mal glichen sie mehr mir, mal mehr ihrem Vater und doch waren sie ganz eigene Menschlein, die sich entfalteten und ein eigenes ICH entwickelten.

Sie erwiderten meine Liebe, die ich an sie schenken durfte.
Sie stießen mich zurück, wenn ihr kindliches Gemüt mich nicht verstehen konnte.
Ich zeigte ihnen, aber auch sie mir, mögliche, bestehende und zu beachtende Grenzen.

Sie ließen mir graue Haare wachsen.
Sie raubten mir den Schlaf und machten mich oft müde.
Je älter sie wurden, desto umfangreicher wurden die Probleme.
Ich bin froh, ihre Mutter geworden zu sein, denn heute täte ich mich ungleich schwerer,
mich für Kinder zu entscheiden, da ich um all die Schwierigkeiten weiß.
Ich bin dankbar, dass sie mir gegeben wurden.
Sie haben mich innerlich sehr bereichert.

Sie machen mich stolz, zu sehen, wie sie nun für sich sorgen
und ihren Lebensunterhalt redlich verdienen.

Sie machen aus mir einen Menschen mit ganz ureigenen Verbindungen,
Blutsbande heißt das wohl..., die mir das Gefühl geben, dass ich nie als nur eine Einzelperson existiere.
Ich darf in ihnen fortleben.

Sie sind nun erwachsen und formen sich ihre eigenen Welten.
Ich habe sie groß bekommen, ohne dass ihr Vater sich beteiligt hatte.
Davor hatte ich Angst, aber ich habe es geschafft. Darauf bin ich stolz,
auch wenn sie momentan mit mir ein Problem haben. Ich begreife es als Abnabelung.

Meine Kinder sind für mich die Personifizierung des Lebenssinnes.
Fort und fort.
Der Kreis des Lebens.
Ich darf daran teilhaben, und das macht mich glücklich.
 
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@Silesia: Das ist sicher ideal, wenn es von beiden Seiten gleichermaßen kommt und vor allem ehrlich gemeint ist. Aber würde das denn im Umkehrschluss nicht heißen, dass kühlere oder reserviertere Leute (denen es eben schwerer fällt sich zu öffnen oder Dinge fließen zu lassen) dem anderen nichts geben können?

Jeder auf seine Art&Weise.
In der Liebe geht es darum, dass zwei sich verstehen.
WIE man sich versteht und was man gibt spielt weniger Rolle, sofern man sich eben versteht.
Man kann alles schenken.... Blicke, Berührungen, Worte, Geschenke, Unauffälligkeiten.

:)
 
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