Viren, immer nur böse und schädlich?

3 - Und wenn jetzt Mensch jene Population ist für die Viren, die ihre Aufgabe gewissenhaft durchführen, wie unten im Meer am Beispiel der Algen, kommt dir da nicht eine kleine Aha Reaktion ins Gewissen?

Wir haben nunmal die Möglichkeit, die Gefahr, die von Viren für uns ausgeht, zu reduzieren. Wenn Du z.B. in dem Fall, dass Du von einem tollwütigen Tier gebissen würdest, auf solche Maßnahmen verzichten wollen würdest, weil der Virus ja nur eine "Aufgabe gewissenhaft durchführt", und Du da eine "Aha-Reaktion im Gewissen" hattest - wie auch immer die aussieht - wäre das Deine Sache. ich bin immernoch sehr froh darüber, dass wir die Gefahren, die von Viren für uns ausgehen, reduzieren können. (Und damit wird der Nutzen von Viren für das Ökosystem oder gar für uns NICHT negiert).

Natürlich sind wir Menschen Teil des Ökosystems - das hat hier niemand bestritten. Ein Ökosystem besteht - grob gesagt - aus "fressen und gefressen werden". Wir Menschen besitzen nunmal die Fähigkeit verschiedene Möglichkeiten des "gefressen werden" zu reduzieren, und Möglichkeiten des "fressen" zu vermehren. Damit bringen wir u.U. das ganze Ökosystem in Gefahr, so dass es kippen könnte, was "schlecht" wäre, weil so auch unser Lebensraum wieder drastisch eingeschränkt werden würde. Das macht aber immernoch niemanden der Protagonisten "nur böse", und bringt auch immernoch nicht "Ahaq-Reaktionen ins Gewissen", die nicht schon längst da waren. Da müssen wir dann nach Möglichkeiten suchen, wie wir sowohl unseren Überlebenstrieb aufrecht erhalten können und gleichzeitig das restliche Ökosystem nicht gefärden.
 
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die nicht schon längst da waren. Da müssen wir dann nach Möglichkeiten suchen, wie wir sowohl unseren Überlebenstrieb aufrecht erhalten können und gleichzeitig das restliche Ökosystem nicht gefärden.

Tatsache ist jedoch, dass Mensch sich selbst wie ein Virus verhält. Da nutzt es auch nicht, den "Egotrip" des "Ich kann" hervorzupostulieren. Es ist möglich, dieses Thema objektiv zu bearbeiten, doch diese Möglichkeit wird negiert, sobald Mensch sich egotriert.
 
Tatsache ist jedoch, dass Mensch sich selbst wie ein Virus verhält.

Der Mensch verhält sich wie jedes Lebewesen: Er versucht Gefahren zu reduzieren und selbst sich auszubreiten (stark vereinfacht ausgedrückt). Lebewesen, die ein Verhalten zeigen, welches diesen Zielen entgegenwirkt, sterben in der Regel in einem Ökosystem schnell aus. Das ist der Selektions-Anteil in der Evolution.
 
Viren sind auch in unserer DNA

http://www.scinexx.de/dossier-detail-517-8.html

http://www.scinexx.de/dossier-detail-517-9.html
Viren als Evolutionsbegleiter

„Mindestens 43 Prozent des bekannten Humangenoms wären demnach Viren oder unmittelbar von ihnen abgeleitete Einheiten“, so Ryan. „Die Implikationen sind geradezu erschütternd: Wir blicken auf eine ausgedehnte Serie von Kolonisierungen durch exogene Retroviren zurück, verteilt über die etwa 100 Millionen Jahre unserer Säugetierevolution.“
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Evolutionssprung durch Virenhife?

Eine der entscheidenden Voraussetzungen für unsere erfolgreiche Fortpflanzung verdanken wir – und alle anderen plazentalen Säugetiere - damit offensichtlich unseren viralen Symbiosepartnern. Denn interessanterweise fehlen den Beuteltieren, die noch keine voll ausgebildete Plazenta besitzen, viele der bei uns präsenten ERVs. „Keines dieser Charakteristiken war schon in Kloakentieren oder Beuteltieren präsent, sie alle scheinen in einem komplexen evolutionären Ereignis erworben worden zu sein“, so Villarreal. „Es erscheint uns daher wahrscheinlich, dass ERVs irgendwie in diese komplexen plazentalen Charakteristiken involviert gewesen sein mussten.“

Für den ERV-Experten ist dies ein weiterer Hinweis darauf, dass endogene Viren als wichtige Triebkräfte der Evolution wirken können. Vielleicht sind sogar sie es, die große Sprünge in der Entwicklung erst ermöglichen.

LG
Any
 
Derzeit untersuchen viele Wissenschaftler den Nutzen von Viren (genauer Phagen) in unserem menschlichen Körper. Sprich u.a. gesundheitsfördernde Viren, die uns besiedeln.
Der Darm von Säugetieren wird von vielen Mikroorganismen bevölkert, die wichtig für die Gesundheit sind: Manche Bakterien helfen etwa bei der Abwehr von Krankheitserregern oder schützen vor Entzündungen.

Bislang war unklar, ob auch andere Mikroben positive Auswirkungen haben.
Das Team um die Mikrobiologin Elisabeth Kernbauer hat nun gezeigt, dass Viren ähnlich positiv wirken können wie jene Darmbakterien.
Das ist insofern bemerkenswert, als Forscher bei Darmviren bisher eher von neutralen bis negativen Folgen für den Wirt ausgingen.
http://www.welt.de/gesundheit/artic...n-nuetzlich-fuer-die-Darmgesundheit-sein.html
 
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-11235-2010-02-16.html

Optimisten haben weniger Erkältungen

Die Ergebnisse bestätigen die Eingangsthese: Die optimistischen Hochschüler empfanden ihre Prüfungsphase nicht nur als weniger stressig und psychisch belastend, sie wiesen auch weniger Erkältungssymptome auf. "Die Optimisten betrachten die Stressphase eher als Herausforderung, die sie engagiert angehen, was sie eher beflügelt und so besser vor stressbedingten gesundheitlichen Belastungen schützt. Im Gegenzug empfinden Pessimisten die Prüfungsphase als schwer zu bewältigen, sie investieren mehr Energie, um den Stress zu händeln und sind dadurch deutlich anfälliger für Infektionskrankheiten", so Professor Claus Vögele von der Roehampton Universität.

Auch wenn die Studie nur auf den einzelnen Stressfaktor "Prüfung" fokussierte und daher nur begrenzt geeignet ist, um generelle Aussagen zum Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf das Immunsystem zu treffen, zeigt sie einen Trend auf: Gesundheit lässt sich durch eine optimistische Lebenseinstellung positiv beeinflussen.

Anscheinend können wir Menschen tatsächlich wissenschaftlich belegt durch unsere Haltung ggü. Umständen, hier Viren, auch die Häufigkeit von (Virus)Infektionen positiv beeinflussen. Eine Angstmache vor Viren oder sie als grundweg "böse und schlecht" zu beurteilen wäre demnach kontraproduktiv. Besser, man arbeitet an einer positiveren Einstellung gegenüber Viren, so meine Meinung. :)

LG
Any
 
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Soso... und weil Optimisten eine Erkältung besser wegstecken, sollte man an der "positiven Einstellung gegenüber Viren" arbeiten? Was für eine herrliche Überbewertung und Überinterpretation wissenscjhaftlicher Ergebnisse. Ich habe da eine schlechte Nachricht: Es gibt so einige Viren, die uns Menschen weitaus gefährlicher werden können als eine Erkältung. Wenn jemand beispielsweise von einem tollwütigen Tier gebissen wirst, wird ihm/ihr eine "positive Einstellung gegenüber Viren" herzlich wenig bringen.

Damit ist übrigens immernoch nicht negiert, dass Viren auch nutzen können und eine wichtige Rolle im Ökosystem haben können.
 
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