Vipassana Seminar

Hab jetzt einige Erfahrungsberichte rund um den Globus über die Goenka retreats gelesen, und da scheints ja schon versteckt ein bisserl sektiererisch zuzugehen. Von Leuten die regelmässig völlig ausflippen, über die nicht berichtetet wird... von fragwürdigen Lehrern... von quälenden Schmerzen durch das erzwungene Sitzen... das dir der Autoschlüssel abgenommen wird (ernsthaft? lol)... und allerlei zweifelhaften Dingen.

Ausserdem find ichs eigenartig das man sich Videos vom Goenka ansehen muss, als Teil des Retreats. Ich mein, gibts keine Lehrer, die das vermitteln könnten?

Für mich Grund genug mir das nicht anzutun. Retreat ja, aber so nen Kult brauch ich nicht. Da nehm ich lieber ein Zimmer in den Bergen für ein paar Tage, und mach meinen eigenen Retreat.
 
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Für mich Grund genug mir das nicht anzutun. Retreat ja, aber so nen Kult brauch ich nicht. Da nehm ich lieber ein Zimmer in den Bergen für ein paar Tage, und mach meinen eigenen Retreat.

Es war, wenn ich mich recht zurückerinnere, damals auch eines der Punkte, warum ich da nicht weitermachte, man wird dann doch sehr ein Stück der jeweiligen "Gruppe" und Gemeinschaft, das ist nicht anders wie bei den Religionsgemeinschaften. Für den einen mag das gut sein, weil er sich so geborgener fühlt, für jemand anderen ist das genau die "Anhaftung", von der ja Buddha gesprochen hat, daß man sich frei machen sollte (in liebender Verbindung ja, das ist aber schon "Freiheit") jedoch nicht in Gewohnheiten, jetzt "dazu gehören", ständig die gleichen Abläufe, Termine in der Woche usw.

Selbstverständlich kann man mit sich und bei sich genauso meditieren und zur Ruhe kommen :)
 
Ja und mehr will ich ja auch nicht. Mich interessiert dieser ganze Goenka Kram recht wenig, nur die Gelegenheit ein Retreat zum Spendentarif zu machen erschien mir passend. Aber ich will mich dann nicht ständig kontrollieren lassen müssen ob ich eh alle Regeln brav einhalte... Regeln sind gut, aber auch in einem entsprechenden Verhältnis zu dem was es schützen soll. Und wir sind alle erwachsen und viele die dorthin gehen, haben schon Meditationserfahrung... da brauch ich nicht jeden Abend Vorträge von einem Guru über ne Videokassette. Ich mein, haben die keine Lehrer die einem das live vermitteln können?

Mir hat eine Bekannte erzählt... wollte beim spazierengehen ne kurze Yogaübung machen und wurde gleich ermahnt. Is doch Kindergarten...
Ein anderer ist in der Nacht vor lauter Hunger in die Küche, und wurde gleich mal vom Kurs entfernt.

Ne danke, ich fühl mich mündig genug, auch in einem festgesetztem Rahmen, meine eigenen Entscheidungen treffen zu können.
 
Ja und mehr will ich ja auch nicht. Mich interessiert dieser ganze Goenka Kram recht wenig, nur die Gelegenheit ein Retreat zum Spendentarif zu machen erschien mir passend. Aber ich will mich dann nicht ständig kontrollieren lassen müssen ob ich eh alle Regeln brav einhalte... Regeln sind gut, aber auch in einem entsprechenden Verhältnis zu dem was es schützen soll. Und wir sind alle erwachsen und viele die dorthin gehen, haben schon Meditationserfahrung... da brauch ich nicht jeden Abend Vorträge von einem Guru über ne Videokassette. Ich mein, haben die keine Lehrer die einem das live vermitteln können?

Mir hat eine Bekannte erzählt... wollte beim spazierengehen ne kurze Yogaübung machen und wurde gleich ermahnt. Is doch Kindergarten...
Ein anderer ist in der Nacht vor lauter Hunger in die Küche, und wurde gleich mal vom Kurs entfernt.

Ne danke, ich fühl mich mündig genug, auch in einem festgesetztem Rahmen, meine eigenen Entscheidungen treffen zu können.

Die von dir geschilderten Erfahrungen sind genau der Grund, warum ich an solchen Gruppenerfahrungen kein Interesse habe. In den meisten Fällen läuft es extrem dogmatisch und diktatorisch ab und beides schließt für mich eine spirituelle Erfahrung aus. Ich will nicht ins Internat, sondern meditieren. Meistens ist eine Klausur alleine an einem abgeschiedenen Ort tatsächlich die beste Wahl. Berge/Meer/Einöde - wie auch immer, aber den Fokus auf sich legen und sich nicht ablenken lassen (durch Handy, Internet) gelingt dort ebenso gut und was man ißt oder sonst macht, bleibt einem dabei ganz selbst überlassen, Gehirnwäsche muß man ebenfalls nicht über sich ergehen lassen. :)
 
Ja und mehr will ich ja auch nicht. Mich interessiert dieser ganze Goenka Kram recht wenig, nur die Gelegenheit ein Retreat zum Spendentarif zu machen erschien mir passend.


Ohne daß ich eine der vielen Gruppen, die das so handhaben, kritisieren oder befürworten will, aber da kann ich dir nur viel Glück wünschen bei der Suche nach einer teilweise erheblichen Leistung (besonders bei der persönlichen Betreuung größerer Gruppen) zum "Spendentarif". In einem buddhistischen Vipassana "Retreat" werden auch keine "Mätzchen" geduldet. Das ist so ziemlich überall so, es sei denn du zahlst entsprechend und erhältst dadurch "Narrenfreiheit". Ob das effektiv für deine Meditation etwas bringt, ist allerdings fraglich.
 
Ich verzichte freiwillig darauf einen Lebensstil vorgeschrieben zu bekommen. Wer entscheidet was Mätzchen sind und was nicht? Für jeden der diese Art Kontrolle braucht, weil er verwirrt/undiszipliniert ist, mag das ja gut sein. Ansonsten seh ich das eher als Verantwortung abgeben... jeder ist seines Glückes Schmied, und jeder ist sein eigener Guru... manche mögen den Kontakt zu sich selbst völlig verloren haben, für die ist so ein Bootcamp vielleicht sogar hilfreich.

Zum Thema: http://www.andrewroberts.net/wordpr...09/09/MeillaMaples_VipassanRetreatAccount.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir hat eine Bekannte erzählt... wollte beim spazierengehen ne kurze Yogaübung machen und wurde gleich ermahnt. Is doch Kindergarten...

Kann man sehen wie man will:
Wie wärs damit:
Deine Bekannte ist nichtmal in der Lage sich an die Regeln in einem Kindergarten zu halten, also in der Stufe Vor-Kindergarten.
Sich auf seine angebliche Mündigkeit zu berufen ist - und ich höre das sehr deutlich - einfach nur Arroganz gegen die, die sich Mühe geben, einen Ablauf zu organisieren, der zu etwas führen soll.

Es gibt sicher einen Sinn, Regeln aufzustellen. Egal ob Straßenverkehr oder Seminar. Im Strassenverkehr kannst Du auch nicht einfach DEINE Regeln anwenden, weil Du Dich besser und erwachsen meinst, und Dir das einbildest. Jede Regel ist eine Art Kontrolle und Zwang und Grenze. Wenn Du nicht in der Lage bist, freiwillig eine gemeinsame Vereinbarung einzuhalten, bist Du nicht frei und schon gar nicht mündig!
Wie sollen unbekannt zitierte und weitergereichte Horrorstories eine sinnvolle Aussage herstellen? Wenn Du es als Übung siehst, dass Du etwas erhalten kannst, was nicht zu 100% Deinen exquisiten, ausführlichen, detaillierten Bedingungen entspricht und darin eine Ruhe findest - gut! Wenn nicht, organiser Dein eigenes Seminar oder Leben. Aber wir sind neben Einzelwesen auch Gruppenwesen - alleine passiert etwas anderes als in einer Gruppe. Ich sehe nur Deine spirituelle Einbildung, die Dir vorgaukelt, wie Klasse Du schon bist! Ich glaube Dir kein Wort, wie weit und diszipliniert und klar Du bist. Du bist klar und diszipliniert, wenn Du Dich für eine kurze Zeit (10 Tage) an die Regeln die jemand für eine Gruppe erfunden hat halten kannst und willst - und dann erfährst, was unter diesen Bedingungen erfahrbar ist. Es ist nicht möglich, das theoretisch im Vorfeld zu klären. Was Du versuchst wird in der Regel arroganter Schnösel genannt. Tu es und Du wirst wissen.

In seiner Arroganz stecken zu bleiben, alles zu meiden, was einem nicht gefällt, alles ändern zu wollen, was einem nicht passt, sich darauf zu berufen, wie mündig man ist, etc. ist meist nur eines: völliges isoliert sein von seinen Mitmenschen, die einfach anders sind und anders denken, kalte Ignoranz und Besserwisserei bei mangelnder Bereitschaft, die Schritte zu gehen, die in einem (Deinem) Leben wirklich etwas verändern.

Kurz: Spirituelle Onanie.
 
Auf so ne aggressive Antwort geh ich garnicht ein, denn ich bin an einem möglichst neutralen und objektiven Austausch interessiert, und nicht daran mein Ego zu stärken indem ich das bessere Argument bzw die bessere Beleidigung finde.

Ich hab den oben verlinkten Erfahrungsbericht nun gelesen. Man kann da viel dazu sagen, aber zwei Punkte scheinen mir deutlich:

- Dusche abdrehen und nur nach Anfrage für kurze Zeit wieder aufdrehen, damit der "Schüler" nicht zu spät zur Gruppenmeditation kommt? lol

- Man kann sagen was man will zu diesen Retreats, für manche mag es hilfreich sein und für manche nicht. Wovon ich aber fest überzeugt bin, ist das wir alle eine Entwicklung durchmachen. Jeder entdeckt für sich irgendwann, und sei es nach tausend Wiedergeburten, seine Heimat - die Spiritualität. Auf diesem Weg der Selbsterkenntnis werden wir uns immer mehr in eine Richtung entwickeln, und immer mehr für uns entdecken, sei es Meditation, Nächstenliebe, oder andere dementsprechende Eigenschaften. Es ist eine innere Reise, in der wir uns für Dinge öffnen, wenn WIR dafür bereit sind.

Bei diesen Retreats sind aber die unterschiedlichsten Menschen, und es deutet alles darauf hin das hier eine Entwicklung "erzwungen" wird, für die manche garnicht bereit sind. Gerade deswegen wäre es sogar eine Notwendigkeit, auf jeden einzelnen Teilnehmer individuell einzugehen, und kein derartig straffes Regelwerk für einen Haufen unterschiedlicher Leute zu schaffen.

Das Disziplin und Regeln für eine gewisse Entwicklung notwendig sind, ist eine Tatsache. Aber solche Regeln zu erzwingen, kann für manche Leute mehr schädlich als fördernd sein. Das erklärt auch die unterschiedlichen Wahrnehmungen dieser Retreats.
 
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Auf so ne aggressive Antwort geh ich garnicht ein, denn ich bin an einem möglichst neutralen und objektiven Austausch interessiert, und nicht daran mein Ego zu stärken indem ich das bessere Argument bzw die bessere Beleidigung finde.

Ich hab den oben verlinkten Erfahrungsbericht nun gelesen. Man kann da viel dazu sagen, aber zwei Punkte scheinen mir deutlich:

- Dusche abdrehen und nur nach Anfrage für kurze Zeit wieder aufdrehen, damit der "Schüler" nicht zu spät zur Gruppenmeditation kommt? lol

- Man kann sagen was man will zu diesen Retreats, für manche mag es hilfreich sein und für manche nicht. Wovon ich aber fest überzeugt bin, ist das wir alle eine Entwicklung durchmachen. Jeder entdeckt für sich irgendwann, und sei es nach tausend Wiedergeburten, seine Heimat - die Spiritualität. Auf diesem Weg der Selbsterkenntnis werden wir uns immer mehr in eine Richtung entwickeln, und immer mehr für uns entdecken, sei es Meditation, Nächstenliebe, oder andere dementsprechende Eigenschaften. Es ist eine innere Reise, in der wir uns für Dinge öffnen, wenn WIR dafür bereit sind.

Bei diesen Retreats sind aber die unterschiedlichsten Menschen, und es deutet alles darauf hin das hier eine Entwicklung "erzwungen" wird, für die manche garnicht bereit sind. Gerade deswegen wäre es sogar eine Notwendigkeit, auf jeden einzelnen Teilnehmer individuell einzugehen, und kein derartig straffes Regelwerk für einen Haufen unterschiedlicher Leute zu schaffen.

Das Disziplin und Regeln für eine gewisse Entwicklung notwendig sind, ist eine Tatsache. Aber solche Regeln zu erzwingen, kann für manche Leute mehr schädlich als fördernd sein. Das erklärt auch die unterschiedlichen Wahrnehmungen dieser Retreats.

Gerade daher sind solche Regeln sinnvoll. Wem es nicht passt und wer nicht bereit ist die Sache entsprechend mit der notwendigen Ernsthaftigkeit anzugehen soll es halt lassen und lieber in Esoforen rumphilosophieren. Da kommt dann dasdabei raus, was man hier überall beobachten kann. Schreiende Trivialität.
 
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