Viele Menschen in der Stadt - Dichtestress?

@sunnythecat , danke für deine ausführliche Darstellung deiner Sicht.
Ich bin Jahrgang 53, natürlich waren die Zeiten damals anders. Aber nicht unbedingt besser.
Nein natürlich, war auch damals nicht alles besser. Jede Zeit hat doch auch ihre 2 Seiten.
Diese Zeit war halt nur grundlegend anders. Und die Entwicklung zu heute ist doch schon sehr auffällig.

Meine Kindheit und Jugend habe ich mehr als bescheiden verbracht (wie viele andere), obwohl beide Eltern berufstätig waren.
Da waren die Bedürfnisse heruntergeschraubt.
So wie wir damals gelebt haben, würde heute jeder jede Regierung für unmöglich halten, weil es nicht so viel staatliche Unterstützung gab wie heute.
Job wurde jeder angenommen, es gab keine Alternative.

Das ging wirklich ganz vielen anderen auch so. Und schön ist das nun wirklich nicht.
Und wir haben auch ganz viel selbst gemacht. Nur das Geld stand aber nicht so dermaßen im Mittelpunkt wie heute.
Wenn man nicht viel hatte, hat man nicht drüber gesprochen. Und die die darüber hätten sprechen können, aber das meist auch nicht so gemacht.
Aber es ist natürlich im wahrsten Sinne des Wortes bescheiden so. Das ist doch gar keine Frage.

Und Flüchtlinge werden halt heute als Sündenböcke für jede private oft selbst verschuldete Misere hergenommen so wie früher die Juden.
Natürlich muss sich die EU schleunigst etwas einfallen lassen für dieses Problem, aber das ist OT und ich möchte es auch nicht erläutern.
Grundsätzlich fehlt heute vielen Menschen die Eigenverantwortung nach dem Motto : Die da oben sollen alles richten.
Und nachdem in einer Stadt viele Menschen wohnen, finden sich bald viele Gleichgesinnte für Krawalle jeder Art.
Außer das eine bestimmte Gruppe zu Sündenböcke gemacht werden, bin ich da doch anderer Meinung.
Und aus meinem persönlichem Erleben heraus, sehe ich es mit der Eigenverantwortung und der Verantwortung überhaupt etwas anders. Da ist mir das pauschalieren doch zu einfach.

Und was die Krawalle betrifft, die natürlich nicht gut ist, da bin ich mit dir einer Meinung, liegt immer eine Ursache zu Grunde. Und die Mühe sich diese Ursache anzuschauen muss man sich schon machen, wenn man lösungsorientiert über sie sprechen will.
Hinschauen und hinhören hat noch fast jede Krawalle beendet(y).
 
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Da ich Verwandte habe, die aus dörflicher Abgeschiedenheit und Ruhe kommen und die weder dicht verbaute Umgebung zu ihrem Alltag zählen, noch überhaupt viel mit Fremden in Berührung kommen, kann ich nur eines feststellen: sie wirken auf mich weder besonders gelassen, entspannt, noch offener, manche sind sogar extrem verbohrt und empfinden alles außerhalb der eigenen Welt als bedrohlich und begegnen dem mit besonders viel Ablehnung. Nicht umsonst lassen sich diese Leute auch recht erfolgreich einreden, wie wild es in Wien zugehen soll, weil sie in Wahrheit überhaupt keine Ahnung haben.

Dass es manchmal besser wäre, mehr Raum um sich zu haben, um viele Potentiale entfalten zu können, ist ganz klar, aber das ist und bleibt einfach Luxus, den noch zu keiner Zeit alle Menschen zur Verfügung hatten, sondern nur ein Bruchteil.

Ich denke, wir leben eher in einer Zeit der Abgestumpftheit und können zugleich mitverfolgen, dass zunehmender Wohlstand nicht zum Seelenfrieden beiträgt, sondern zu Angst vor Verlust des Wohlstands. Jeder weiß, dass es mit dem Wachstum nicht ewig so weitergehen kann und unsere Ressourcen endlich sind und durch unseren fahrlässigen Umgang damit auch schneller erschöpft, als man es noch vor 50 Jahren dachte, aber Abstriche vom eigenen Wohlstand will niemand machen, ebenso wissen wir im Prinzip alle, dass das Leben Veränderung ist und es deshalb nie so bleiben kann, wie wir es "von früher" kennen, aber mit den Konsequenzen will dann auch wieder kaum jemand leben, sondern lieber kurz im vermeintlichen Rückschritt die Lösung suchen, aber dessen ungeachtet, ist die Welt trotzdem eine andere als vor 20 oder 40 Jahren und die Geschwindigkeit mit der Veränderungen passieren, eine viel schnellere als noch 1990. Das lässt sich auch nicht mehr aufhalten.
Diese unfrohe Botschaft will nur niemand mitteilen und schon gar keiner akzeptieren.
Hagen Rether ist diesbezüglich übrigens ein sehr gnadenlos-scharfsinniger Zeitgenosse, man kann die Videos (auf youtube) seiner Programme nur allen empfehlen, er entlarvt die Haltung der besorgten Bürger ebenso wie jener des wohlstandsverwahlosten "es ist alles so Scheiße"-Jammerers und die Scheinheiligkeit der politisch Verantwortlichen gleich mit.
 
Hallo!

Ich hab überlegt, wegen den Vorfällen in Chemnitz, warum so viel Aggression und Hass zwischen Menschengruppen existiert.
Kann Dichtestress eine Erklärung sein?

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/dichtestress/17952



Ich denke dabei auch an die hohe Selbstmordrate in Japan, kann die auch davon kommen?

Leben in Städten wirkt sich zusätzlich aus:



Wenn ich bei meinem Freund länger am Land bin, wo wenige Menschen leben, und dann nach Wien in die Stadt komme, merke ich, daß es mich am Anfang verwirrt und mir teilweise zu viel ist, daß so extrem viele Menschen in U-Bahn und Straßenbahn sind, meist steht man Körper an Körper. Ich selber neige dann dazu, mich zurück zu ziehen, aber andere vielleicht nicht, die lassen den Druck dann raus auf ungute Weise. o_O


Wie seht Ihr das? :unsure:


Glaub ich eher nicht. Denn in den kleinen Dörfern geht es wesentlich schlimmer zu als in den Städten.


:o
Zippe
 
Glaub ich eher nicht. Denn in den kleinen Dörfern geht es wesentlich schlimmer zu als in den Städten.


:o
Zippe

Aus persönlichem Empfinden war ich erst geneigt, zuzustimmen (ich lebe in einem großen Ballungszentrum, da aber "ganz weit draußen" und das sehr gern).

Aber Platzmangel und Aggression korrelieren tatsächlich nicht:

Soziale Enge führt zu Gewaltausbrüchen – dieser Glaube hält sich hartnäckig und wird doch von neuen Forschungen widerlegt. Weder Primaten noch Menschen neigen bei Platzmangel zu verstärkter Aggression.
https://www.spektrum.de/magazin/macht-gedraenge-aggressiv/826707
 
nur mal kurz zusammen gefasst wie ich darüber so denke:

Bevölkerungsdichte mag vielleicht ein Faktor sein von vielen....Bevölkerungsdichte kann eventuell Stress auslösen wenn ich in dieser Dichte leben muss und keine Auswegmöglichkeiten habe....

ich denke das es auch ganz im Besonderen an den schnellen Veränderungen in unserem Lande liegt und das immer mehr von den Menschen gefordert wird....der Stress im Allgemeinen macht die Menschen krank....

wer mit den rasanten Veränderungen nicht mitkommt, gerät unter erheblichen Druck....das kann unter anderem auch starke Aggressionen hervor rufen oder auch Depressionen die dann vielfach den Selbstmord auslösen.....

eine Bevölkerungsdichte kann unter anderem Panikattacken auslösen...diese Menschen ziehen sich zurück und ich denke das solche Menschen eher nicht zu Aggressionen neigen....

Allgemein betrachtet möchte ich sagen, wir müssen perfekt Funktionieren indem was von uns verlangt wird und das ist für mich einfach Widernatürlich....es macht unsere Gesellschaft krank....der Mensch braucht etwas mehr Zeit um die Veränderungen zu verarbeiten...

die Menschen müssen mal wieder zur Ruhe kommen können bevor was Neues geschaffen wird....
 
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. Das macht etwas mit den Menschen.

die Enge kann es dann wohl auch nicht sein, früher haben viele Familien auf weniger qm gewohnt, oft gab es kein eigenes Zimmer in der Stadt, also allein die Enge ist es wohl nicht.
Ich denke eher es ist die Schnelligkeit und die informationsflut die viele Menschen durcheinander bringen.
da können Menschen durcheinander kommen.

Ebenso wird die Eigenverantwortung der Menschen scheinbar nicht mehr so ernst genommen, sondern will sein Leben von anderen geordnet sehen.
 
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