Verwöhnt, Satt und Träge ???

Ich denke das Leiden hierzulande ist subtiler als das völlig offensichtliche Leiden sagen wir mal in einem Slum in Brasilien.

Homo Sapiens wird hier in Deutschland auf keinen Fall artgerecht gehalten. Artgerecht bezieht sich hier nicht nur auf genug zu Essen und eine heizbare Wohnung mit fliessend Warmwasser.
Das bedeutet viel mehr funktionierende soziale Strukturen. Die gibt es hier schon lange nicht mehr. Die sind aber für Menschen für die psychische Gesundheit fast noch wichtiger als materieller Reichtum.

Oder woher kommt es, daß Depressionen und andere psychische Störungen wie Esstörungen hier wie eine Epidemie um sich greifen.. Die Leute haben sowas sicher nicht zum Spass.
 
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es stimmt, vielen Menschen geht es bei uns sehr gut - doch sehr viele werden ausgegrenzt, weil sie wirtschaftlich nicht so gut dastehen: ein Grund zum Feiern?

Welche Möglichkeiten haben wir? Helfen? Bewußtmachen? Revolution? unsere Energie werden wir in Forenstreiten los, verpulvert, politisch gesehen haben wir, die Wähler, nix zu melden. Im eigenen Umkreis beistehen, denen, die`s brauchen, ist eine Möglichkeit. Oder?
 
Welche Möglichkeiten haben wir? Helfen? Bewußtmachen? Revolution? unsere Energie werden wir in Forenstreiten los, verpulvert, politisch gesehen haben wir, die Wähler, nix zu melden. Im eigenen Umkreis beistehen, denen, die`s brauchen, ist eine Möglichkeit. Oder?

In einem Forum zu schreiben bringt nur die Möglichkeit, andere Menschen auf Missstände aufmerksam zu machen - ja und sonst: Rausgehen, Augen auf und Helfen, wenn man helfen kann. Sei es durch Zuwendung, durch Mitarbeit in der Tafel oder einfach nur durch ein nettes Wort.
Wieviele Menschen mit verbissenen Gesichtern begegnen mir auf der Strasse, in der Stadt. Über manche von ihnen huscht sogar ein Lächeln, wenn ich sie anlächel. Keine Ahnung, wielange das anhält, doch wenn wir uns mehr anlächeln würden - auch fremde Menschen - dann können sich viele Herzen wieder öffnen. Natürlich nur, wenn diese Menschen häufiger die Erfahrung machen, dass sie einfach so jemanden zum Lächeln bringen - einfach, weil sie die Strasse langlaufen (und nicht weil sie dieses oder jenes tun).
 
In einem Forum zu schreiben bringt nur die Möglichkeit, andere Menschen auf Missstände aufmerksam zu machen - ja und sonst: Rausgehen, Augen auf und Helfen, wenn man helfen kann. Sei es durch Zuwendung, durch Mitarbeit in der Tafel oder einfach nur durch ein nettes Wort.
Wieviele Menschen mit verbissenen Gesichtern begegnen mir auf der Strasse, in der Stadt. Über manche von ihnen huscht sogar ein Lächeln, wenn ich sie anlächel. Keine Ahnung, wielange das anhält, doch wenn wir uns mehr anlächeln würden - auch fremde Menschen - dann können sich viele Herzen wieder öffnen. Natürlich nur, wenn diese Menschen häufiger die Erfahrung machen, dass sie einfach so jemanden zum Lächeln bringen - einfach, weil sie die Strasse langlaufen (und nicht weil sie dieses oder jenes tun).

ich habs nicht so mit dem "Herzen öffnen". Die werden ja geöffnet, bei medial tränenreich angereicherten Menschenschicksalen-Berichten. Wenn ich jemand unterwegs anlächle, und ein Lächeln zurückkommt, da findet nur ein Austausch statt, ich fühle mich auch gut dabei, es ist Momentaufnahme. Hilfe ist es nicht. Aufmerksam sein auf Menschen in Not im eigenen Umkreis, da Hilfe zu leisten, einen Kreis von Nahestehenden zu organisieren, das bringt etwas. Hilfe zu Selbsthilfe zu leisten, ist der nächste Schritt.
 
Hallo

Ahorn schrieb:
Mach Dich mal frei von Strukturen, wenn Du nichts anderes kennst...

Es geht... Habe ich selbst oft genug durchgespielt. Was es allerdings braucht, ist die bewusste Auseinandersetzung mit dem Problem, bzw. die bewusste Frage "Will ich es, so wie es jetzt ist, haben"? Ja oder Nein. Und es liegt an mir selbst, mich für oder gegen eine Änderung dieser Umstände zu entscheiden. Liest sich leichter als es ist, ich weiss... :)

Die Welt kann ich nicht ändern, Österreich auch nicht, die Stadt, in der ich lebe, auch nicht... Aber ich kann für mich selbst, für mein kleines Umfeld Änderungen herbeiführen.

Ja, die Strukturen in Väterchen Staats sind festgefahren, dienen nicht immer zum Wohle der Bürger (um es mal vorsichtig zu formulieren). Doch ich kann diese Umstände akzeptieren, mich für mich persönlich möglichst daraus befreien (innerlich) und für mich aus dieser Situation das Beste herausholen. Und das kann jeder, der in der Lage ist, bewusst zu denken.

*Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.* (Weiss ich nicht, von wem dieses Zitat stammt, hat aber was.)

Liebe Grüsse

lichtbrücke
 
ich habs nicht so mit dem "Herzen öffnen". Die werden ja geöffnet, bei medial tränenreich angereicherten Menschenschicksalen-Berichten. Wenn ich jemand unterwegs anlächle, und ein Lächeln zurückkommt, da findet nur ein Austausch statt, ich fühle mich auch gut dabei, es ist Momentaufnahme. Hilfe ist es nicht. Aufmerksam sein auf Menschen in Not im eigenen Umkreis, da Hilfe zu leisten, einen Kreis von Nahestehenden zu organisieren, das bringt etwas. Hilfe zu Selbsthilfe zu leisten, ist der nächste Schritt.

Jeder das, was er kann. Und bei den medialen Tränengeschichten wird nur vom eigenen Leben und eigenen Wert abgelenkt. Mit dem Lächel-Austausch fängt es an - damit kann man negative Denk-Spiralen unterbrechen. Das ist auch für mich (wenn ich einen schlechten Tag hab) ein Geschenk. Je öfter dieses Geschenk verteilt wird, desto mehr vermehrt es sich. Es wird nicht weniger, sondern mehr - und deswegen verschenke ich so gerne ein Lächeln. Es kostet nichts und jeder kann nur dadurch gewinnen.
Was die Not angeht, bin ich oft blind auf dem Auge - ich sehe sie nicht, wenn man sie nicht sieht, kann man nicht helfen. Kann sein, dass ich einfach müde von der Arbeit bin oder ich in einer Gegend lebe, wo sie nicht so verbreitet ist (ich weiss aber aus eigener Erfahrung, dass manche Dinge eben nicht so leicht sind - und deswegen mache ich gerne darauf aufmerksam, dass hier eben nicht alle reich und privilegiert sind).
 
Das mit dem Lächeln finde ich eine gute Idee.:)

Wenn's mir Mal wegen Mobbing in der Schule, Essstörung oder einfach so mal nicht so gut geht, versuche ich so viel Leute auf der Strasse, trotz des miesen Gefühls in meinem Bauch, anzulächeln.:move1:

Das bringt nicht ein bisschen Licht auf die schattigen Gesichter rund um mich herum, sondern hilft auch mir, meine Fühler wieder für das Gute auszustrecken und aufrecht zu gehen.:trost:

Lg, C.
 
Ich denke das Leiden hierzulande ist subtiler als das völlig offensichtliche Leiden sagen wir mal in einem Slum in Brasilien.

Homo Sapiens wird hier in Deutschland auf keinen Fall artgerecht gehalten. Artgerecht bezieht sich hier nicht nur auf genug zu Essen und eine heizbare Wohnung mit fliessend Warmwasser.
Das bedeutet viel mehr funktionierende soziale Strukturen. Die gibt es hier schon lange nicht mehr. Die sind aber für Menschen für die psychische Gesundheit fast noch wichtiger als materieller Reichtum.

Oder woher kommt es, daß Depressionen und andere psychische Störungen wie Esstörungen hier wie eine Epidemie um sich greifen.. Die Leute haben sowas sicher nicht zum Spass.

:blume: :)
 
Hallo

Garfield schrieb:
Oder woher kommt es, daß Depressionen und andere psychische Störungen wie Esstörungen hier wie eine Epidemie um sich greifen.. Die Leute haben sowas sicher nicht zum Spass.

Natürlich nicht. Allerdings ist es wesentlich einfacher, die Verantwortung für sein Leben an Andere abzuwälzen, als sich mit sich selbst auseinander zu setzen und zu fragen "was tut mir gut, was will ich, wie kann ich dieses erreichen?"

*Mensch* ist zu sehr im Aussen verhaftet. Aussen "Reizüberflutung", innen Leere.

Liebe Grüsse

lichtbrücke
 
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lichtbrücke;1450335 schrieb:
Hallo



Natürlich nicht. Allerdings ist es wesentlich einfacher, die Verantwortung für sein Leben an Andere abzuwälzen, als sich mit sich selbst auseinander zu setzen und zu fragen "was tut mir gut, was will ich, wie kann ich dieses erreichen?"

*Mensch* ist zu sehr im Aussen verhaftet. Aussen "Reizüberflutung", innen Leere.

Liebe Grüsse

lichtbrücke

ja denke ich auch...
nach aussen wird ein bild gezaubert, was im innen einfach
nicht zu finden ist, innen wohnt nur das wesentliche....
bedenklich scheint mir hier noch der Aspekt, dass die Depressionen
vermehrt in den "reichen" Ländern zu finden ist...
und das denke ich liegt daran, weil wir uns zu viel abnehmen lassen

wir werden von Behörden und Maschinen dominiert, die natürliche
Begabung eines Menschen verkümmert im Überfluss. Die
Hände wissen nicht mehr was sie tun sollen.


wenn die alte Dame sich ihren Depressionen hingeben würde, wäre
sie wohl schnell tot....
 
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